Logitech TrackMan Marble FX Testbericht

Hallo liebe Community,

Diesmal möchte ich euch das Gerät vorstellen, dem ihr all meine gütigen Bewertungen zu verdanken hat. Es steht da, formschön und praktisch, dennoch sind Trackballs in der Landschaft der Eingabegeräte nur spärlich vertreten und das obwohl der Trackball in der Regel langlebiger und platzsparender sind.


••••• Was ist ein Trackball ? •••••

Nun, das ist gar nicht so leicht zu erklären. Stellt euch einmal eine normale, altmodische Maus vor, also keine Optische. Auf der Unterseite der Maus findet ihr eine Kugel, die sich durch die Bewegung der Maus bewegt und so die Richtung bestimmt, die euer Cursor auf den Bildschirm macht.
Der Trackball funktionier ähnlich, nur das der User diese Kugel mit seinen Händen eigenhändig bewegt und die Kugel dementsprechend größer sein muss als bei einer Maus.


••••• der Logitech Marble + •••••

Der Trackball ist etwa 15 cm lang und 10 cm breit, so dass die Hand eines jeden User ohne Probleme auf der Marble Platz nehmen kann. Dabei wurde seitens Logitech auf eine medizinisch sinnvolle Stellung der Hand geachtet. Weder wird das Handgelenk abgeknickt noch sind irgendwelche Verrenkungen nötig um den Trackball zu bedienen. Der Trackball passt sich er Hand optimal an und bekommt dadurch eine ergonomischen Charakter. Die Kugel, mit der, der User den Trackball steuert, hat exakt einen Durchmesser von 32 Millimeter. Damit sollte es selbst für den schusseligsten Nutzer der Marble + möglich sein sich ohne Probleme durch die Icons seines PC’s zu klicken.
Des Weiteren sollte erwähnt werden, dass bei der Marble + die Tasten ähnlich wie bei einer Maus angeordnet sind. Soll heißen, es gibt 3 Tasten, wobei die mittlere Taste mit den Scrollrad versehen ist. Drückt man das Scrollrad wird eine Funktion ausgeführt, die vorher von User in der Marble-Software einprogrammiert wurde.
Die Steuerkugel befindet sich links auf dem Trackball und die Tasten rechts oben. Der gesamte Trackball ist dabei von links nach rechts abflachend, so dass die Hand optimal und natürlich liegt. Die Steuerkugel wird mit dem Daumen der rechten Hand bewegt. Dadurch, dass die Marble + sowohl einen PS/2 Anschluss als einen herkömmlichen 9-Pin Stecker besitzt ist sie mit praktisch allen PC’s ohne Probleme kompatibel.


••••• Installation/Treiber •••••

Die Installation könnte man auch Folgendermaßen beschreiben. Einstecken und fertig. Zumindest mein Windows 98 SE erkannte das Eingabegerät sofort, allerdings als „serielle Maus“. Jedoch ist der Trackball danach ohne Eingreifen des Users sofort einsatzfähig. Allerdings nur die Grundfunktionen der linken und rechten Taste, sowie das Scrollrad. Wer mehr möchte, muß auf die mitgelieferten Disketten zurückgreifen. Dabei versteht es Logitech die Leute dazu zu bewegen ihre Software einzusetzen. Denn die nötigen Treiber sind untrennbar mit der Software „Mouseware 8.2“ von Logitech verbunden. Diese Installation würde ich wärmstens empfehlen, da der Trackball sonst nicht richtig einsetzbar ist.
Was mir weniger gefällt ist, dass die Software manuell installiert werden muss. Mit anderen Worten die übliche Installation über Windows „Systemsteuerung“ fällt flach. Man muss wirklich auf die mitgelieferte Diskette 1 die Setup-Datei aufrufen und auf DOS-Ebene ausführen.


••••• Software •••••

Hat man sich dazu entschlossen diesen Schritt zu wagen, mach der PC allerdings alles automatisch. Die Software wird installiert und Treiber in die passenden Windows-Verzeichnisse kopiert.
Beim nächsten Neustart wird dann ein neues Eingabegerät erkannt, und zwar die „Marble+“. Fortan kann der Trackball optimal genutzt werden. Auch ein Blick in die Software lohnt, dort kann der User in den persönlichen Einstellungen nach seinen Wünschen die mittlere Taste belegen.
Die Software ist folgender Maßen aufgebaut:

1. Einstellungen
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Hier kann man wie gesagt die Funktion der mittleren Taste bestimmen. Im Angebot sind drei Möglichkeiten.

- Autoscroll
Eine Funktion, die ich ziemlich überflüssig finde. Aktiviert man diese Funktion, kann man nach Betätigen der mittleren Taste durch den Steuerball scrollen. Also von recht nach links und von oben nach unten. Ich muß sagen, daß Scrollrädchen genügt mir völlig.

- Hyperjump
Hier öffnet sich nach dem betätigen der Mitteltaste ein kleine Menü mit 3x3 Feldern. In jedem der Felder findet man eine angemessene Funktion, je nach dem auf welche Schaltfläche man sich gerade aufhält. In der Regel sind folgende Funktionen in dem Menü integriert:
Windows-Startmenü öffnen, letztes Fenster wiederherstellen, Kontextmenü, Fenster minimieren, Fenster schließen, Scrollbar aktivieren und das Ändern der Fenstergröße.

- andere
Darunter versteht Logitech alles andere, was sich so noch ein krankes Userhirn an Funktionen ausdenken kann. Unter anderem der obligatorische Doppelklick mit nur einem Klick auf der mittleren Taste, Öffnen der Windows-Hilfe und öffnen des Windows-Explorers.

Ich persönlich bevorzuge den Doppelklick, obwohl ich die mittlere Taste selber praktisch so gut wie nie benutze.


2. Zeiger
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Hier wurde die herkömmliche Windows-Einstellung für die Maus übernommen. Allerhand Spielereien für Leute, denen der normale Mauszeiger zu langweilig ist sind hier zu finden. Neben den Mauszeiger an sich ist jedes Symbol wie der Pfeil oder die Sanduhr individuell abänderbar.

3. Tasten
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Hier können die Funktionen aller drei Tasten eingesehen und verändert werden. Obwohl der Trackball nur für Rechtshändler ausgelegt, tut man den Linkshändlern hiermit sicherlich einen Riesengefallen. Oder wer weiß, vielleicht gibt es ja ein paar unter uns, die ihre Ciao-Bewertungen lieber mit der rechten Maustaste bestätigen. Neben den Tasten kann noch eingestellt werden, ob das Scrollrädchen mit 3 oder 6 Zeilen je Sprung scrollt. Das ist Geschmackssache, aber ich habe es auf 6 Zeilen gestellt.

4. Bewegung
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Hier kann in einem verschiebbaren Balken eingestellt werden, mit welcher Geschwindigkeit der Mauszeiger sich über den Bildschirm bewegt. In der Regel ist der Balken bei mir immer auf volle Pulle gestellt. Bei einer zu langsamen Einstellung lässt sich die Kugel nicht in einen Zug über den Bildschirm fahren. Auch eine eventuelle Mausspur als zusätzliche Spielerei ist hier möglich.

5. Ausrichtung
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Na, geht der Mauszeiger mal wieder nach rechts, wenn du die Kugel nach links bewegst? Hier lässt sich das Verhalten des Trackballs durch einen Funktionstest verfeinern. Im Test muss der User zur Kalibrierung des Trackball legendlich den Trackball zu einen Luftballon hinbewegen. Einfacher geht es nicht mehr.

6. Geräte
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Ein Menüpunkt der bei den meisten von uns überflüssig sein sollte. Wer mehr als ein Gerät auf der COM-Schnittstelle eingesteckt hat, kann sie hier verwalten.

Zusammenfassend ist zu sagen, dass die Software zum Marble + ein Muss ist, würde ich auf jeden Fall installieren. Die „Mouseware 8.2“ ist übrigens eine Universalsoftware von Logitech. Wird also auch zum Beispiel bei der Maus mitgeliefert.


••••• Pflege und Instandhaltung •••••

Das ist der einzige große Nachteil, den ich an der Marble wirklich feststellen konnte. Die Maus sammelt ziemlich schnell viel Dreck auf, der sich nun mal immer auf der Haut befindet. Nein, ich halte mich weder für einen chronischen Händewäscher noch für eine ekeligen Dreckspatz, dennoch ist der Trackball nach gut 4 Wochen kaum noch bewegbar. Was folgt ist eine immer wiederkehrende Reinigungsaktion. Zunächst wird mit der Hilfe eines spitzen Gegenstande die Halterung für die Steuerkugel gelöst und diese dann entnommen. Was einem entgegenkommt ist dunkler Schmutz. Diesen beseitige ich in der Regel mittels einen Staubtuch. Auch wenn es in dem Handbuch abgeraten wird, so kann man das Tuch dennoch leicht anfeuchten. Dem Trackball schadet das nicht, jedoch sollte man auf den kleinen Bewegungsmelder in der Schale aufpassen. Die Steuerkugel selber kann man einfach mit Wasser und Seife abwaschen. Das ganze wieder zusammengesetzt und die Sache ist erledigt. Mit der Maus hatte ich praktisch gar keinen Anlass groß reine zu machen, aber auch mit dem Trackball kann man sich einmal im Monat die 10 Minuten Zeit nehmen.


••••• Maus vs. Marble + •••••

Da ich vor dem Marble Trackball eine Maus hatte kann ich hier noch aus eigenen Erfahrungen sehr gut vergleichen. Der größte Vorteil des Trackball ist meiner Meinung nach, dass der Trackball einfach länger hält. Das dies kein Ammenmärchen ist, kann man schon an den Garantieansprüchen ablesen. Auf die Marble+ habe ich 36 Monate Garantieanspruch, während ich für meine letzte Maus (auch von Logitech) nur 12 Monate bekam. Die Maus hat mich zwar nur etwa 30 Euro gekostet, während der Trackball 50 Euro kostet, aber wenn man bedenkt, dass sie mindestens dreimal so lange hält, ist das auch ein Preisvorteil.
Klar, der Trackball war auch platzsparender, aber ich habe mich hauptsächlich für die Marble entschieden, da ich es leid war mir jede 14-15 Monate eine neue Maus zu kaufen. Genau in diesem Zeitrahmen gingen meine nämlich immer kaputt. Klar, der Umstieg vom der Maus hin zum Trackball war schon etwas ungewöhnlich. Sowohl mein Daumen wie auch mein Handgelenk machten da die ersten 2 Wochen Probleme, aber jetzt denke ich, ich habe die richtige Entscheidung getroffen.


••••• Trackball vs. Marble + •••••

Nun, was hat mich beim Kauf gerade auf den Marble + gebracht? Was ist besser als bei den anderen?
Die Frage ist ganz einfach beantwortet. Wenn ich so manch einen Trackball sehe tut mir schon vom Hingucken die Hand weh. Sehnscheidentzündungen, verbogene Finger und ausgeleierte Fingergelenke sind ja fast bei den meisten vorprogrammiert. Da gibt es beispielsweise ein Modell, dass mit dem Zeige –und Mittelfinger dirigier werden soll, während der Daumen und der kleine Finger für die Tasten da sind. Versucht euch das mal zu Hause vorzustellen und damit 10 Stunden zu Arbeiten. Irgendwann macht das Knack und dann ist es passiert...
Leider ist diese Beispiel kein Einzelfall, man sollte beim Trackball genau darauf aufpassen, dass man sich ein Arbeiten mit dem Trackball auch vorstellen kann. Das traf dann eben auf die Marble + bei mir zu.


••••• Einsatzgebiete •••••

Für die Zocker unter uns ist die Marble sicherlich nichts. Einen Egoshooter oder FIFA 2002 mit dem Ding zu spielen ist ein Tortur für Leib und Seele. Eher ist der Trackball ein genügsames und zuverlässiges Arbeitstier. Nebenbei bemerkt kann man bei Logitech stets die neuesten Treiber herunterladen, so dass die Marble für alle vorstellbaren Betriebssysteme (auch OS/2, Linux etc.) einsetzbar ist.


••••• Fazit •••••

Für meine Ansprüche ist die Marble + genau das richtige. Sie kann sehr individuell eingestellt werden und bei der entsprechenden Software ist fast alles bedacht worden. Auch gefällt mir, die Konturen des Trackballs, so dass Haltungsschäden und abgeknickte Handgelenke der Vergangenheit angehören. Nur das ständige reinigen des Trackballs ist ein fader Beigeschmack. Hinzu kommen noch die Trackball typischen Vorteile, zum Beispiel das Platzsparen.
Nicht zu empfehlen würde ich das Ding für die Spielsüchtigen unter uns. Die Marble+ ist ein zuverlässiges Arbeitsgerät und nicht für die Spielhölle geeignet. Der bezahlte Preis von 49 Euro ist angemessen.

PS: Logitech bietet auch eine Spezialversion für Linkshändler an, der Preis ist mir jedoch nicht bekannt.


Mit freundlichen Grüssen
Cassiopeia81 (Ulm, den 14.4.2002 20:00; 1739 Worte)