Logopäde/Logopädin Testbericht

No-product-image
ab 8,69
Auf yopi.de gelistet seit 08/2003
5 Sterne
(1)
4 Sterne
(0)
3 Sterne
(1)
2 Sterne
(0)
1 Stern
(0)
0 Sterne
(0)
Summe aller Bewertungen
  • Einstellungschancen:  sehr gut
  • Aufstiegschancen:  gut
  • Verdienstmöglichkeiten:  schlecht
  • Sozialleistungen:  gut

Erfahrungsbericht von anne02

Ein Beruf der begeistert!

5
  • Einstellungschancen:  gut
  • Aufstiegschancen:  gut
  • Verdienstmöglichkeiten:  schlecht
  • Sozialleistungen:  gut

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Hi!
Nun, nach langer \"Abwesenheit\" melde ich mich heute mit einem Bericht, der mich ziemlich lange beschäftigt hat zurück!
Nach einem 1-wöchigen Praktikum bei einer Logopädin War ich von ihrem Beruf und von ihrem Aufgabenfeld so beeindruckt, dass ich beschloss Informationen zu sammeln und diese nun in Form eines Berichtes \"zu veröffentlichen\"!!! Schon mal im Vorraus: Dies ist leider kein Erfahrungsbericht, sondern eher eine \"Sammlung\" wichtiger Fakten für die Ausbildung und für den beruf als Logopäde.

Da diese Thema sehr komplex ist, habe ich dir für mich am wichtigstens Bereiche ausgewählt:

- Schulische Voraussetzungen
- Anforderungen des Berufes im physischen, psychischen und sozialen
Bereich
- Anzahl der Ausbildungsplätze
- Chancen aus dem Arbeitsmarkt
- Verdienst


~~Schulische Voraussetzungen~~

Der Logopäde ist ein Experte zur Behandlung von Stimm-, Sprech-, Sprach- und Schluckstörungen. Er trainiert die Kommunikationsfähigkeit oder arbeitet mit Patienten daran, dass sie sie wieder erlangen.

Die Voraussetzungen für die Ausbildung zum Logopäden ist ein mittlerer Bildungsabschluss und die Volljährigkeit (Fachhochschulreife oder Abitur ist wünschenswert). Es können allerdings auch Schüler mit Hauptschulabschluss diesen Berufsweg einschlagen, wenn sie eine mindestens 2-jährige Berufsausbildung nachweisen können.

Weitere allgemeine Voraussetzungen sind:

- ein normales Hörvermögen
- eine gesunde belastungsfähige Stimme
- eine gute laut- und schriftsprachliche Beherrschungder
deutschen Sprache
- eine flüssige unauffällige Rede
- polizeiliches Führungszeugnis
- Nachweis über Ausbildung in erster Hilfe
(Voraussetzung für die Zulassung zur Prüfung).

Des weiteren wird ein phoniatrisches und audiologisches Gutachten verlangt, welches nicht älter als 3 Monate sein darf.

Ein Praktikum von 3-12 Monaten im (sozial)- pädagogischen, medizinischen, pflegerischen oder klinischen Bereich ist von vielen Bildungseinrichtungen häufig erwünscht und erhöht die Chance auf einen Ausbildungsplatz.


--Anforderungen des Berufes--

Logopäden haben im Rahmen der Therapie engen Kontakt, teilweise auch Körperkontakt, zu kranken und behinderten Menschen jeden Alters; spürbare Erfolge stellen sich dabei oft erst nach langem Üben ein. Sie sind bei ihrer Durchführung meist selbständig und eigenverantwortlich tätig.

Die Arbeit als Logopäde ist eine leichte Arbeit und wird überwiegend im Sitzen oder wechselnd im Gehen und Stehen ausgeführt. Sie arbeiten eng im Team mit anderen Heilberufen zusammen und haben fast ständigen Kontakt mit Behinderten und deren Angehörigen. Bei ihrer Arbeit stehen sie meist unter Zeitdruck und haben unregelmäßige Arbeitszeiten.


Psychische Anforderungen:

Logopäden untersuchen Patienten, erstellen Diagnosen, erarbeiten Behandlungskonzepte, Üben mit Patienten und haben dabei ggf. auch Körperkontakt mit Menschen jeden Alters.
In der Regel betreuen sie Patienten über einen längeren Zeitraum und werden mit „Schicksalsschlägen“ anderer Menschen konfrontiert.

Des weiteren ist es für Logopäden förderlich, wenn sie sehr aufgeschlossen, beweglich, konfliktbereit und gesellig sind. Sie sollten über eine gute Beobachtungsgabe verfügen und die Fähigkeit zum Zuhören besitzen. Im allgemeinen sollten Logopäden kommunikativ sein und imstande sein Ruhe und Gelassenheit zu vermitteln. Darüber hinaus ist Überparteilichkeit gegenüber dem Alter, Geschlecht, den sozioökonomischen Bedingungen, der Staatszugehörigkeit und der Religion vorausgesetzt.

Sie sollten kontaktfreudig, offen, flexibel, kreativ, physisch und psychisch belastbar sein, verantwortungsbewusst und ein großes Mass an Einfühlungsvermögen besitzen.
Förderlich wäre außerdem, wenn sie mit ihrem Verhalten und Auftreten ihre Patienten motivieren, ermutigen und trösten können.

Die Arbeit als Logopäde erfordert viel Geduld und Ausdauer, da sichtbare Erfolge erst nach langem monotonem Üben erreicht werden können.


Voraussichtliche körperliche und psychische Nichteignung:

- Funktionseinschränkungen der Wirbelsäule oder der Gliedmaßen
- Nicht korrigierbare Sehstörung für die Nähe
- Erhebliche Sprachstörungen oder Sprechfehler
- Chronische Erkrankungen der Atemwege oder Infektionskrankheiten
- Erkrankungen des Zentralnervensystems
- Erhebliche psychische und vegetative Störungen (Alkohol, Drogen)
- Unzureichende Beobachtungsgabe, Auffassungsgabe und Lernfähigkeit
- Mangel an Geduld, Ausdauer, Einfühlungsvermögen und Ausdrucksfähigkeit
- Eingeschränkte psychische Belastbarkeit
- Psychische Krankheiten, Persönlichkeitsstörungen
- Abneigung gegen Körperkontakt mit anderen Menschen


--Anzahl der Ausbildungplätze--

Die Anzahl der aktuellen Ausbildungsplätze ließ sich leider nicht genau ermitteln, aber da ich gerade dieses Thema sehr wichtig finden helfen ja vielleicht auch diese beiden Angaben! (wenn irgendjemand eine idee hätte wo man genauere zahlen herbekommt, bitte melden)


Pressemitteilung vom 20. November 2001

\"Bei den Logopäden hat sich die Zahl der Ausbildungsplätze in 10 Jahren um 49,7 % erhöht.
1991 haben 15 Krankenhäuser insgesamt 571 Ausbildungsplätze angeboten, im Jahr 2000 waren es in 23 Krankenhäusern 855 Plätze.\"

\"Die Berufsfachschule für Logopädie des Caritasverbandes, die ihre Ausbildung jährlich im September beginnt, hat maximal 25 Ausbildungsplätze pro Jahr.\"


--Chancen auf dem Arbeitsmarkt--

In der Bundesrepublik Deutschland leben ca 1.000.000 behandlungbedürftige sprach-, sprech-, stimm- und hörgestörte Menschen. Der stetig ansteigende Anteil von älteren Menschen, versorgungsbedürftigen Menschen, zeigt, dass großer therapeutischer Bedarf vorhanden ist. Ohne Therapie bleiben diese Patienten für ihr weiteres Leben wesentlich beeinträchtigt. Ihre soziale und berufliche Existenz ist häufig bedroht.

Eine exakte Ermittlung des Bedarfes an Logopäden gestaltet sich deshalb schwierig, weil mehrere andere Berufsgruppen an das Tätigkeitsfeld des Logopäden angrenzen bzw. in dieses übergreifen. Für den medizinisch-klinischen Bereich der Diagnostik und Therapie von Kommunikationsstörungen sind jedoch die Logopäden die einzige Berufsgruppe, die eine fundierte medizinisch-klinische Ausbildung hat. Durch Fortschritte in der Diagnostik und Therapie nimmt die Bedeutung der logopädischen Rehabilitationsmaßnahmen ständig zu.
Die Berufsaussichten können allgemein als gut bezeichnet werden. Im Bereich der ambulanten Versorgung zeigen sich in letzter Zeit einschränkende Auswirkungen von Kostendämpfungsmaßnahmen im Gesundheitswesen, vor allem in Ballungsräumen, wo eine entsprechende große Anzahl von ambulanten Praxen vorhanden ist. Wie sich künftig Gesundheitsreformen auf die zukünftige Beschäftigungsmöglichkeit von Logopäden auswirken, lässt sich nicht mit Sicherheit voraussagen.

Nach der ersten und zweiten EU- Richtlinien werden die Berufsabschlüsse zum Logopäden innerhalb der Mitgliedstaaten der Europäischen Union gegenseitig als gleichwertig anerkannt. Damit besteht für Logopäden die Möglichkeit, ihrer Berufstätigkeit auch im europäischen Ausland nachgehen zu können.


--Verdienst--

Als Beispiel: eine Logopädin, die im Öffentlichen Dienst in Westdeutschland arbeitet:

In diesem Tarifbereich werden folgende tarifliche Vergütungen bezahlt:

Für Angestellte im Bereich der kommunalen Arbeitgeber (VKA) in den Vergütungsgruppen VIII bis IVb in Stufe 6 ein Bruttomonatsgehalt von € 1.834 bis € 2.777. Hier ist die Grundvergütung mit Ortszuschlag Stufe 1 und allgemeiner Zulage zu Grunde gelegt.


--Fazit--

Weiterhin bin ich von dem beruf als Logopädin tief beeindruckt und ich hätte nicht gedacht, dass ihr Aufgabenfeld So vielfältig und groß ist! Sie leisten eine verantwortungsvolle Arbeit und sind meine Meinung nach daher auch untebezahlt! Sie erfüllen ein großes Spektrum und sind in gewissen Art und Weise mehr als Psychologen tätig. Allerdings darf man auch nicht vergessen, dass für diesen Beruf kein Abitur erforderlich ist!
Bei meinem Praktikum hat mich besonders die enge und führsorgliche Arbeit mit Menschen beeindruckt, diese Eindrücke werden mich später in meiner Berufswahl sicher beeinflussen.

Liebe Grüße ANNE

14 Bewertungen, 1 Kommentar

  • redwomen

    27.06.2004, 21:36 Uhr von redwomen
    Bewertung: sehr hilfreich

    super und toller Bericht. Und auch sehr wichtig. Ein Beruf der heutzutage garnicht mehr "wegzudenken" ist. Einfach hervorragend. Ganz LG Maria