London Testbericht

London
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Erfahrungsbericht von Kicki22

Metropole im Dauerregen???

Pro:

Alles - außer den Preisen ;-)

Kontra:

Die Preise!

Empfehlung:

Ja

Dass ich gern Städtereisen mache, ist wahrscheinlich seit meinem Bericht über Kopenhagen hier schon aufgefallen. Da dieser wunderbarerweise auch noch äußerst „erfolgreich“ war, lege ich jetzt mit einem weiteren Bericht über eine Stadt nach, bei der ich schon zweimal das Vergnügen hatte, sie besuchen zu dürfen, und die sich schon nach meinem ersten Besuch dort zu meiner Lieblingsstadt entwickelt hat. Momentan plane ich, sie auch in diesem Jahr wieder für ein paar Tage zu besuchen – wenn das alles klappt, gibt es irgendwann ein Update zu diesem Bericht ;-)

Fotos möchte ich später dann auch ein paar hinzufügen (spätestens am Wochenende!), allerdings werden es leider nicht allzu viele werden, da ich bei meinen Besuchen dort noch keine Digitalkamera, dafür aber wenig Geld besaß und so leider nicht in Massen fotografiert habe. Auch das werde ich bei meinem nächsten Besuch nachholen und dann vielleicht auch noch ein paar schönere Bilder hier zu diesem Bericht hochladen können.

Wie einige von euch mittlerweile vielleicht schon ahnen (bzw. natürlich auch schon an der Kategorie gesehen haben – Spielverderber ;-)!) soll es hier um London gehen, die Hauptstadt des Vereinigten Königreiches. Da ich hier in der Kategorie London schreibe, wird es auch nur um die Stadt gehen – ein bisschen Geschichte und ein paar der schönen Sehenswürdigkeiten, die ich schon anschauen durfte. Tipps zu Restaurants, Hotels, Theater, Musicals oder dem berühmten Londoner Nachtleben wird man hier also nicht finden – sorry an alle, die das mehr interessieren würde!

Dazu möchte ich meinen Bericht noch ein bisschen in Kapitel unterteilen:

1. Wieso ausgerechnet London?
2. Facts – Anreise, wohnen, etc.
3. Geschichte Londons
4. Wie kommt man zu den Sehenswürdigkeiten?
5. Meine Besuche in London – Sehenswürdigkeiten
6. Fazit

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1. Wieso ausgerechnet London?

Da ich mich aus irgendwelchen Gründen schon seit meiner Kindheit eher für die nördlichen Städte und Länder dieser Welt interessiere (okay, nicht nur, aber zumindest zu einem recht großen Teil), wollte ich immer mal dorthin reisen. Eigentlich hatte ich – ohne jemals eins dieser Länder gesehen zu haben – Irland zu meinem Wunschziel auserkoren. Die Bilder der Landschaft dort sahen immer so schön aus!

Dazu hat es letztendlich aber doch erst mal nicht gereicht. Zu meiner Konfirmation schenkte meine Patentante mir eine Reise nach London, und so machten wir uns auf den Weg. Als ich einige Tage später vollkommen begeistert zurück kam, war mir klar, dass ich diese Stadt noch mindestens einmal in meinem Leben besuchen würde. Drei Jahre später hat dies geklappt, wieder war ich für ein paar Tage in London. Und nun bin ich wie gesagt dabei, den nächsten Besuch zu planen, weil die Stadt mich vollkommen in ihren Bann gezogen hat.

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2. Facts – Anreise, wohnen, etc.

Wie schon oben am Anfang angegeben, möchte ich hier dabei aber kein Hotel empfehlen oder ähnliches. Hotels hat es in London an jeder Ecke und in jeder Preisklasse, wobei auch die Qualität natürlich sehr unterschiedlich ist. Da eine Städtereise meistens ja nicht allzu lange geht (bei mir waren es jeweils drei Tage), hat man dabei wohl zwei Möglichkeiten: man gönnt sich mal etwas, gibt also etwas mehr für das Hotel aus und lässt sich richtig verwöhnen, oder man spart ein bisschen an den Hotelkosten, hat dafür vielleicht nicht so gute Qualität – aber was soll’s, sind ja nur zwei Übernachtungen!

Wichtig dabei ist allerdings, dass man sich vorher ganz genau informiert wo das Hotel liegt. Am besten ist es natürlich, ein Hotel direkt in der Innenstadt zu haben. Dort sind natürlich dann auch gleich wieder die Preise ein bisschen höher, dafür kann man direkt morgens zu seinen Ausflugstouren zu den nächsten Sehenswürdigkeiten starten, ohne noch einen langen Anfahrtsweg zu haben. Aber auch ein kleines bisschen außerhalb findet man noch schöne Hotels mit etwas günstigeren Preisen. Wenn diese dann möglichst noch in der Nähe einer U-Bahn-Station Richtung Innenstadt liegen, ist das alles sowieso kein Problem. Ich habe bisher die Erfahrung gemacht, dass man mit allem, was bei Touristen-Stadtplänen von London irgendwie grade noch so am Rand mit drauf ist, am besten dran ist. Man ist schnell in der Innenstadt, wohnt aber nicht mittendrin.

Informieren kann man sich über Hotels ganz gut im Internet oder über die verschiedenen London-Reiseführer, die unsere Buchhandlungen so zu bieten haben (ich glaube, ich habe mittlerweile sieben verschiedene Zuhause). Auch im Reisebüro erhält man immer Prospekte, in denen auch Hotels vorgestellt werden. Am umfassendsten kann man aber im Internet suchen, weil in den Reiseführern doch immer nur eine kleine Auswahl vorgestellt wird. Dabei hat man auch den Vorteil, dass man sich z.B. bei Ciao noch Meinungen zu den Hotels durchlesen kann ;-)

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Nachdem man sich also für ein Hotel entschieden hat, sollte man sich die Anreise überlegen. Auch hier hat man viele Möglichkeiten. Man kann mit dem Zug fahren, mit dem Auto, mit dem Bus, mit der Fähre, mit einer Kombination des ganzen – oder aber das Flugzeug nehmen. Ich war bei meinen beiden Besuchen mit dem Flugzeug dort, was die einfachste Variante war.

Flüge nach London gibt es eigentlich von fast jedem Flughafen. London selbst hat vier Flughäfen. London-Heathrow ist der größte und bekannteste. Er liegt zwar ein ganzes Stück außerhalb der Stadt, es gibt allerdings eine Bahnverbindung vom Flughafen in die Innenstadt und man muss nie lange warten. Der „Heathrow Express“ fährt alle 15 Minuten und benötigt 15 Minuten bis zur Paddington Station in der Londoner Innenstadt. Beim Rückweg kann man sein Gepäck auch schon an der Paddington Station einchecken und muss sich am Flughafen nicht mehr darum kümmern, was ich sehr praktisch finde.

Auf anderen Wegen kommt man von diesem Flughafen aber auch in die Innenstadt: es gibt die U-Bahn-Linie „Piccadilly Line“, die allerdings 45 Minuten benötigt. Mit dem Bus dauert es noch länger, ganze 80 Minuten bis in die Innenstadt. Auf Heathrow landen eigentlich fast alle Flüge nach London.

Weitere und kleinere Flughäfen sind London-Gatwick, London-Stanstead und der London-City Airport. Auf keinem dieser drei Flughäfen bin ich bisher gewesen, deshalb kann ich dazu leider nicht mehr sagen als ich bisher gelesen habe. London-Stanstead ist auf jeden Fall der Flughafen, der von RyanAir angeflogen wird (für alle Billig-Flieger ;-) ), während British Airways alle anderen drei Flughäfen anfliegt und Lufthansa zumindest London-Heathrow (natürlich) und den London-City Airport.

London-Stanstead liegt ca. 50km nördlich von London, man kommt mit dem “Stanstead Express” aber ins Londoner Eastend und dann weiter mit der U-Bahn in die Innenstadt. Auf dem Gatwick-Airport landen Charterflieger. Er liegt südlich von London und man kommt mit dem „Gatwick Express“ in die Innenstadt. Der London-City Airport ist sehr klein, befindet sich dafür aber in der Innenstadt, in den Docklands.

Wenn man per Auto reist, muss man natürlich auch den Ärmelkanal überqueren. Dies funktioniert, indem man entweder zum Eurotunnel fährt und sich selbst und sein Auto dort in den nächsten Zug verlädt, oder indem man an einen der vielen Fährhäfen fährt, von denen aus in regelmäßigen Abständen Fähren nach England übersetzen. Diese Möglichkeit hat man von Holland und Frankreich aus (Hoek van Holland, Rotterdam, Zeebrügge, Ostende, Calais). Und man kann an vier verschiedenen Häfen ankommen (Harwich, Ramsgate, Dover, Folkstone).

Dabei muss man aber beachten, dass London ja auch nicht unbedingt an der Küste liegt und man auch nach der Fährfahrt noch die eine oder andere Strecke im Auto vor sich hat. In England selbst herrscht Linksverkehr – also darauf achten, dass man immer auf der „falschen“ Straßenseite fährt ;-) Die Innenstadt von London ist autofrei bzw. es kostet Geld, wenn man mit dem Auto in die Innenstadt fahren möchte. Da mir dies alles zu kompliziert ist, würde ich die Anreise mit dem Auto nicht empfehlen, solange man nicht nach der Besichtigung Londons weiter ins Vereinigte Königreich möchte, um sich dort noch die schöne Landschaft anzusehen. Außerhalb der Großstädte ist man ohne Auto nämlich ziemlich aufgeschmissen!

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Wenn man sich nun für eine Art des Reisens entschieden hat, sollte man als nächstes zusehen, dass man seine Euro in Britische Pfund umtauscht, denn die Briten haben beim Euro nicht mitgemacht. Ein Britisches Pfund ist ca. 1,50 Euro wert – das schwankt aber immer etwas.

Außerdem sollte man seine Uhr eine Stunde zurückstellen, wenn man dort ankommt ;-)

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Was ja auch noch ganz wichtig ist, ist das Essen. Okay, für seine Gourmet-Küche ist England nun nicht gerade bekannt, aber London ist immerhin eine internationale Metropole und so muss man sich nicht unbedingt von britische Gerichten ernähren, wenn man das nicht möchte. Zwar ist das Essen auch wieder mal eine Geschmackssache, doch ich finde, dass die britische Küche nicht unbedingt gut ist und auch die meisten ausländischen Lokale, die sich auf den britischen Geschmack einzustellen versuchen, nicht gerade einen Besuch wert sind.

Ein gutes Restaurant zu finden, ist in London also mehr Glückssache – manchmal gelingt es, manchmal gelingt es nicht. Ganz gutes Essen gibt es allerdings in den meisten typischen, alten Pubs – und davon hat London eine ganze Menge. Und was man auf keinen Fall verpassen sollte, ist: mindestens einmal Fish & Chips essen! ;-)

Snacks und Imbisse findet man wie in jeder Großstadt an jeder Straßenecke – und die haben auch die Qualität und den Geschmack wie in jeder Großstadt. Und für wen es zu unsicher ist, mal ein Restaurant auszuprobieren, für den gibt es ja auch immer noch massenweise McDonald’s und Burger King ;-)

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Alles in allem ist London eine recht teure Stadt – nicht nur in Bezug auf Einkaufen und Wohnen, sondern auch Eintritte, etc. Aber es ist tatsächlich eine Stadt, bei der es sich lohnt, dieses Geld mal zu investieren und sich ein paar Tage zu gönnen, in denen man etwas mehr ausgibt als normalerweise.

Vom Wetter her kann ich keine besondere Jahreszeit empfehlen. Im Prinzip ist das Wetter ähnlich wie bei uns, nur dass es öfter regnet und insgesamt nicht so besonderes abwechslungsreich ist. Zum Großteil sind die Winter dort milder als hier, dafür wird es im Sommer nicht ganz so heiß. Aber auch da kann es immer wieder Ausnahmen geben. Als ich Ende Juli dort war, hatten wir recht viel Regen und besonders warm war es auch nicht, dafür hatte ich Mitte Juni hier Regenwetter und bin mit wenig Erwartungen nach London geflogen – hatte dort aber drei Tage strahlenden Sonnenschein, 30°C und am Ende einen dicken Sonnenbrand. An sich würde ich die Monate Mai bis August empfehlen – das Wetter ist aber Zufall. Das liegt nur daran, dass ich diese Monate als die schönsten für Städtereisen empfinde.

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3. Geschichte Londons

Hier will ich einen kurzen Abriss über die Geschichte der Stadt London geben. Wen das ganze interessiert, der kann sich in Reiseführern und im Internet ausführlich informieren (die Geschichte ist dann doch relativ lang) oder das ganze in Romanform lesen. Edward Rutherfurd hat ein Buch mit dem Titel „London“ geschrieben, anhand dessen er die Geschichte über Generationen mehrerer Familien hinweg nachvollzieht. Auch das Buch habe ich hier schon einmal in einem Bericht vorgestellt, es ist wirklich lesenswert und man erfährt praktisch nebenbei viel, worauf man dann bei seinem nächsten Besuch in London plötzlich ganz anders achtet.

Im Jahr 43 besiedelten Römer „Londinium“ und bauten an dieser Stelle eine Brücke über die Themse. Ca. 200 n.Chr. wurde eine Stadtmauer rund um die Stadt gezogen, die 1000 Jahre lang die Stadtgrenze bleibt. Nach dem Abzug der Römer im Jahr 410 n.Chr., zogen ab dem Jahr 449 Angeln und Sachsen vom Festland nach London.

604 n.Chr. gründet König Ethelbert nach dem Eintreffen von Augustinus aus Rom (der erste Erzbischof von Canterbury) die Kathedrale von St. Paul’s. Ca. 750 n.Chr. wird auf Thorney Island das Kloster St. Peter gegründet, heute Westminster Abbey.

884 n.Chr. wird London unter Alfred dem Großen Hauptstadt. Ab 1066 führen die Normannen die französische Sprache ein, 1078 wird mit dem Bau des White Towers im Tower von London begonnen. 1176 wird unter der Dynastie Plantagenet die London Bridge erbaut.

In den Jahren 1399-1485 herrschen die Häuser Lancaster und York, es gibt einen Bürgerkrieg und 1485 übernimmt das Haus Tudor aus Wales unter Elisabeth I. London. 1514 wird der Bau des Hampton Court Palace begonnen, 1536 der St. James’s Palace.

Im Jahr 1603 übernimmt das Haus Stuart und vereinigt die beiden Königreiche Schottland und England. Ab 1664 herrscht zwei Jahre lang die Pest in London, über 100.000 Menschen sterben –das ist mehr als ein Fünftel der Bevölkerung. Als wäre das noch nicht genug, folgt 1666 direkt der Große Brand, der vier Fünftel der City zerstört.

1675 beginnt Sir Christopher Wren mit dem Bau der St. Paul’s Cathedral in ihrer heutigen Form. 1732 wird Die Downing Street Nummer 10 zum Amtssitz für den ersten britischen Premierminister. 1851 findet im Hyde Park eine Weltausstellung statt, 1859 wird Big Ben, eine 13 Tonnen schwere Glocke, im Glockenturm des Parlaments aufgehängt.

1863 wird der erste U-Bahn-Abschnitt zwischen Paddington und Farrington Street eingeweiht, 1890 fährt die erste elektrische U-Bahn. 1894 wird die Tower Bridge gebaut, 1903 die Westminster Cathedral.

Nach den beiden Weltkriegen, in denen London durch Luftangriffe gewaltig zerstört wurde, wurde alles wieder aufgebaut. Und jetzt – obwohl ich es eigentlich nicht wollte – doch ein Buchtipp: wer sich für die Geschichte Londons in ausführlicher Form interessiert und gleichzeitig einen Reiseführer haben möchte, dem empfehle ich das Buch „London“ von APA Guides. Von all meinen Reiseführern ist dies derjenige, der die Geschichte der Stadt am ausführlichsten behandelt.

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4. Wie kommt man zu den Sehenswürdigkeiten?

Also zuerst mal: Sehenswürdigkeiten hat London eine ganze Menge, aber fast alle befinden sich direkt in der Innenstadt, so dass man zwischen den Sehenswürdigkeiten meist keine allzu langen Wege hat. Den Weg vom Hotel in die Innenstadt oder auch sonstige Entfernungen kann man aber auf verschiedene Arten bewältigen. Die erste Möglichkeit wäre da, dies per pedes zu tun (für alle, die nicht wissen, was das heißt: zu Fuß). Bei einigen Entfernungen ist das sogar ratsam – es würde länger dauernd zur nächsten U-Bahn-Station zu laufen. Außerdem sieht man so nebenbei noch etwas von der Stadt. Da sollte man sich allerdings vorher im Stadtplan drüber informieren ;-)

Eine weitere Möglichkeit ist der Bus. Vor allem die großen, doppelstöckigen Busse sind ja berühmt. Sie fahren alle Sehenswürdigkeiten an und sind deshalb auch gut geeignet für eine Stadtrundfahrt. Dabei gibt es unterschiedliche Busunternehmen – und eigentlich ist es recht egal, welches davon man wählt. Sicherlich fahren sie (außer vielleicht mit kleinen Abweichungen) alle Sehenswürdigkeiten an. Man nimmt einfach den Bus, der als nächstes an der Haltestelle auftaucht ;-) Im Bus bekommt man dann noch etwas über die Sehenswürdigkeiten erzählt, an denen man vorbeifährt. Wenn man sich den ganzen Tag an eine Buslinie halten möchte, kann man sich auch ein Tagesticket kaufen und hat somit die Möglichkeit, an jeder Station aus- und einzusteigen, um sich dort umzuschauen.

Für mich die beste Möglichkeit, sich in London fortzubewegen, war allerdings die Tube, also die U-Bahn. Empfehlenswert auch für alle, die den berühmten Satz „Mind the Gap“ mal live hören möchten ;-) Die U-Bahnen sehen zwar nicht immer vertrauenserweckend aus, aber sie bringen einen schnell und zuverlässig zu dem nächsten Punkt, den man besuchen möchte. Quer durch London kreuzen die unterschiedlichsten Linien, man findet sich auf den Plänen aber sehr leicht zurecht und muss nie lange auf die nächste U-Bahn warten – sie verkehren im Takt von wenigen Minuten. Dabei werden auch zuverlässig alle wichtigen Sehenswürdigkeiten angefahren und es ist recht günstig.

Der Vollständigkeit halber sei hier auch noch das Taxi erwähnt. Auch die Londoner Taxis sind ja berühmt geworden, auch wenn jetzt nicht mehr alle so aussehen wie früher. Die Taxis sind zum Großteil wirklich gemütlich, aber ziemlich teuer. Hierbei wird eine Pauschale pro Person und Tageszeit berechnet, darauf kommt dann noch eine Menge Geld, das nach Fahrzeit gezahlt wird. Vorne tickt praktisch eine Uhr und man kann gut im Auge behalten, wie der Preis immer weiter steigt. Ich glaube, gehört zu haben, dass hin und wieder auch nach Entfernung berechnet wird dies ist mir selbst aber noch nie passiert. Aber ich bin auch noch nicht so oft in London Taxi gefahren! Ein Taxi zu bekommen ist auch nicht sonderlich schwer, denn außer Bussen fahren fast nur Taxis in den Straßen herum. Also einfach an den Straßenrand stellen – und vielleicht hält das nächste freie Taxi schon, bevor man dazu kommt, danach zu winken ;-)

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5. Meine Besuche in London – Sehenswürdigkeiten

Bei meinem Bericht über Kopenhagen war es ja nun so, dass ich die Sehenswürdigkeiten in der Reihenfolge aufgezählt habe, in der ich sie besucht habe. Das wird hier nicht der Fall sein. Hier berichte ich einfach mal kreuz und quer über alles, was ich mir so angeschaut habe.

Diese Liste ist absolut nicht vollständig – das würde selbst den überdimensionalen Bericht von mir sprengen! Aber ein paar Tipps von mir sind zumindest dabei ;-)

- Tower of London
Der Tower wurde 1078 von Wilhelm dem Eroberer gebaut – allerdings nur als Holzkonstruktion. Der endgültige Tower zog sich über mehrere Jahrhunderte und Baustile hin, erst unter Edward I. (1272 – 1307) wurde er fertig gestellt. Dem vorhin erwähnten White Tower als erstem Turm folgten zwölf weitere, es gibt einen 38m breiten Burggraben. In seiner Vergangenheit wurde der Tower als Hauptwohnsitz der englischen Könige, Schatzkammer, Waffenarsenal und Gefängnis genutzt – heute kann man in einem neuen und modernen Flügel die Kronjuwelen besichtigen. Der Tower kostet Eintritt – die aktuellen Preise dieser Saison weiß ich allerdings nicht. Bei mir waren es 8,30 Pfund für Erwachsene.

- Tower Bridge
Die Tower Bridge ist eins der Wahrzeichen Londons und wurde 1886-94 erbaut. Sie ist die östlichste aller Themse-Brücken. Und jetzt mein erster Geheimtipp: in der Tower Bridge gibt es ein Museum, „Tower Bridge Experience“. Im Mittelstück zwischen den beiden Türmen wird mit Hilfe von künstlichen, bewegten Figuren die Geschichte der Tower Bridge und diesem Teil Londons sehr sehenswert nachgestellt. Der Eintritt war bei mir 5,- Pfund für Erwachsene.

- St. Paul’s Cathedral
Sir Christopher Wren baute an der Kathedrale 35 Jahre von 1675-1710 an der Stelle der dem Feuer zum Opfer gefallenen ehemaligen St. Paul’s Cathedral. In der Krypta liegen unter anderem Wellington, Nelson und die Maler Reynolds, Turner, van Dyck und William Blake begraben – und natürlich Christopher Wren. Von der Kuppel aus hat man einen tollen Blick über London!

- Trafalgar Square
Der Platz wurde gebaut, nachdem Nelson in der großen Schlacht bei Trafalgar gesiegt hatte, und stellt ein Symbol der britischen Macht dar. An diesem Platz laufen sechs wichtige und große Straßen zusammen. In der Mitte steht eine 55m hohe Nelson-Säule und verschiedene Statuen englischer Feldherren.

- Hyde Park
Der Hyde Park ist “Londons grüne Lunge” mitten im Zentrum – und der größte Park. Früher einmal war er ein Jagdrevier eines Königs. Sogar dort gibt es eine Sehenswürdigkeit: die berühmte Speaker’s Corner. Dort kann jeder seine Meinung sagen – und tut das auch, auf irgendeiner Kiste oder einem Stuhl stehend, mehr oder weniger lautstark – und egal, ob jemand zuhört oder nicht! ;-) Außerdem gibt es über den Park verteilt noch verschiedene Statuen – wenn man tatsächlich mal Sonnenschein hat, sollte man für einen gemütlichen Spaziergang mit kurzem Sonnen ein paar Stunden für den Hyde Park einplanen!

- Westminster Abbey
Offiziell heißt das ganze “The Collegiate Church of St. Peter in Westminster” und ist seit 900 Jahren der Ort für königliche Krönungen, Hochzeiten und Beerdigungen. Dies begann, als Wilhelm der Eroberer 1066 die neue, aber noch nicht fertige Westminster Abbey für seine Krönung wählte. Auch in der Abbey sind viele berühmte Menschen beerdigt (unter anderem David Livingstone, Robert Stephenson, Isaac Newton, Charles Darwin, Edward Elgar, Charles Dickens). Auch hier zahlt man Eintritt – bei meinem letzten Besuch waren es 4,- Pfund.

- Big Ben / Houses of Parliament
Auch zu finden unter “Westminster Palace” und ein weiteres Symbol Londons aus gelbem Sandstein. Hier tagen das House of Lords und das House of Commons – also das Parlament. Der ganze Komplex heißt aber tatsächlich Houses of Parliament. In diesem Bereich gibt es einen Clock Tower, also einen Turm, der eine große Uhr enthält – und die riesige Glocke der Uhr heißt „Big Ben“. Aus Sicherheitsgründen kann man die Houses of Parliament normalerweise nicht besichtigen.

- St. James’s Park
St. James’s Park ist nicht nur laut Reiseführer einer der schönsten Parks der Welt – er ist es tatsächlich! Zwar klein, aber oho! Dort gibt es künstlich angelegte, unregelmäßige Seen, exotische Vögel und viele Bäume auf einem hügeligen Gelände – und man hat ganz herrlich seine Ruhe!

- Buckingham Palace
Im Buckingham Palace wohnt die königliche Familie – zumindest manchmal. Queen Viktoria erklärte das Schloss 1837 zur königlichen Residenz. Heute kann man den Palast im August und September besichtigen, da die Queen zu dieser Zeit Urlaub auswärts macht. Von einem solchen Besuch hätte ich an dieser Stelle gern berichtet, denn bei meinem ersten Besuch in London hatten wir Karten vorbestellt, bezahlt und abgeholt – um morgens am Tag des Besuchs aufzuwachen und aus den Nachrichten zu erfahren, dass Lady Di in der Nacht umgekommen war. Also haben wir nur vor den verschlossenen Toren gestanden, während die ersten Blumensträuße abgelegt wurden – aber auch das war ein Ereignis, das ich wohl nicht vergessen werde!

- St. James’s Palace
Dies ist die älteste Londoner Residenz und hat den Großen Brand von London vollkommen unbeschadet überstanden. Der Palast wurde von Heinrich VIII. aus einem ehemaligen Lepra-Krankenhaus gebaut und war vor dem Buckingham Palace die königliche Residenz. Der St. James’s Palace sieht von außen großartig aus, kann aber leider nicht besichtigt werden.

- Piccadilly Circus
Das ist die Stelle, an der der meiste Verkehr der Londoner Innenstadt durchfließt – wobei das durch die Verkehrsberuhigung und die Gebühren wohl auch etwas weniger geworden sein dürfte. Das Wohngebiet Piccadilly war im 17. Jahrhundert hochelegant – und dort entstand der Platz, an dem fünf wichtige Straßen zusammenlaufen. Um dem Verkehr Platz zu machen, wurde in den 1990er Jahren sogar der berühmte Eros-Brunnen ein Stück zur Seite versetzt. Und die großen Werbetafeln am Piccadilly Circus sieht man ja auf fast jedem Bild von London...

- Covent Garden
Covent Garden wird auch „The Piazza“ genannt und enthält viele, viele Läden, Boutiquen, Wine Bars und Imbissstuben. Dies entstand aus den Markthallen des traditionellen Covent Garden und heute finden sich hier auch viele Künstler, die die Menschen unterhalten.

- Horse Guards
Die Horse Guards befinden sich im Regierungsviertel und enthalten die Kaserne der Household Cavalry, einer 1661 gegründeten königlichen Elitetruppe. Vor dem Gebäude sitzen den ganzen Tag lang Soldaten mit roten Uniformen und Helmen auf ihren Pferden – und Touristen versuchen ebenso lange, einen von ihnen zu einer Regung zu verleiten. Hier startet auch im Juni die Horse Guards Parade. Ziel ist der St. James’s Park, wo mit der Zeremonie „Trooping the Colour“ offiziell der Geburtstag der Königin gefeiert wird. Auch die Parade durfte ich mir schon anschauen – bei meinem zweiten Besuch in London. Es ist zwar sehr interessant und unterhaltsam – jedoch muss man viel Zeit einplanen (vorher schon Plätze am Straßenrand suchen, es wird voll) und das ganze ist nur wirklich sehenswert, wenn das Wetter einigermaßen gut ist!

- Downing Street
In der Downing Street Nr. 10 ist seit 1735 der offizielle Amts- und Wohnsitz des britischen Premierministers. In Nr. 11 wohnt der britische Finanzminister. Hier gibt es allerdings keine Besichtigungen und man kommt auch nicht an die Häuser heran da ein polizeilich bewachtes Tor den Eingang zur Sackgasse versperrt.

- Oxford Street
Die berühmteste Einkaufsstraße Londons! Hier sollte man auf jeden Fall mal entlang bummeln – auch wenn es eigentlich keine großartigen Sehenswürdigkeiten gibt. Bekannt ist auch noch der Oxford Circus – das ist die Stelle, wo die Oxford Street die Regent Street kreuzt.

- Regent’s Park
Hier kommt man hin, wenn man der eben erwähnten Regent Street folgt. Der Park ist rund und hier gibt es ein Freilufttheater und den größten Zoo der Welt, den London Zoo, zu sehen.

- Madame Tussaud’s
Das befindet sich direkt neben dem Regent’s Park und ist auf jeden Fall einen Besuch wert – mein nächster Geheimtipp (obwohl, geheim ist es ja nicht, kennt ja jeder!). Auf jeden Fall ist es das erste Wachsfigurenkabinett und seit 1835 „in Betrieb“. Der Eintritt war recht teuer, etwas über 8,- Pfund, aber es lohnt sich auf jeden Fall! Man sieht dabei nicht nur die täuschend echten Wachsfiguren von Prominenten, sondern hat auch die Möglichkeit auf seinem Rundgang mit einer Art Karussell eine Fahrt durch die Geschichte Londons zu machen – und das ist überaus interessant!

- Harrods
Okay – endlich mein letzter Tipp ;-) Dabei handelt es sich zwar „nur“ um ein Kaufhaus, aber die Dimensionen sind schon Wahnsinn! Schon allein vor dem Eingang ist es keine Seltenheit, dass von Chauffeuren gefahrene Rolls Royce die komplette Straße blockieren, um die Schönen und Reichen in das berühmteste Kaufhaus der Welt zu bringen. Das jetzige Gebäude gibt es seit 1905, 1983 wurde das Kaufhaus von den bisher unbekannten Brüdern Al-Fayed aus Ägypten übernommen – die den Kaufpreis von 615 Millionen Pfund bar zahlten.

Dies soll es erst mal gewesen sein an Sehenswürdigkeiten in London. Es gibt noch unzählige andere, die viele, viele Seiten in den Reiseführern füllen und die ich an dieser Stelle noch hätte erwähnen sollen – aber der Bericht ist sowieso schon so lang, dass ihn wahrscheinlich kein Mensch komplett liest ;-) Wer etwas besonderes vermisst oder gern eine Info hätte, kann mir einfach einen Kommentar oder einen Eintrag ins Gästebuch schreiben!

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6. Fazit

Nachdem der Bericht schon so überaus lang geworden ist (danke an alle, die es überhaupt bis hierhin geschafft haben!), soll das Fazit recht kurz ausfallen:

London ist für mich eine Stadt, die jede Minute wert ist, die man dort verbringen kann. Sicher ist auch das wieder Geschmackssache und viele finden London zu voll und zu hektisch, aber wenn man sich wirklich interessante Sachen anschauen möchte und sich für Städtereisen interessiert, ist London auf jeden Fall ein paar Tage wert. Ich war nun schon zweimal dort, und es gibt immer noch vieles zu dem ich nicht die Zeit hatte, es mir anzuschauen.

London bekommt von mir fünf Sterne als weltoffene, internationale Metropole mit einem ganz besonderen Flair – hier gibt es nichts, was es nicht gibt, und schön anzusehen ist das meiste allemal!

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Vielen Dank an alle, die meinen langen, langen Bericht (sorry – das war wohl die Begeisterung!) gelesen und bewertet haben!

Kicki22 (veröffentlicht auch bei Ciao.de unter meinem Mitgliedsnamen Kicki20)

17 Bewertungen, 3 Kommentare

  • sloope

    14.09.2005, 22:10 Uhr von sloope
    Bewertung: sehr hilfreich

    ein wirklich ganz toller Bericht!

  • Zuckerwatte

    14.09.2005, 14:32 Uhr von Zuckerwatte
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ein echt Klasse Bericht! Hab es bisher leider auch noch nicht nach London geschafft, möchte ich aber sobald wie möglich :) LG, Nina

  • Nicoleoprz

    14.09.2005, 13:55 Uhr von Nicoleoprz
    Bewertung: sehr hilfreich

    Bericht von dir! Wollte schon immer mal nach London, als ich mir die Flugpreise angesehen hab, hats mich aber fast umgehaun! GLG nici