London Testbericht

London
ab 30,85
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Erfahrungsbericht von ausforming_von_ciao

Mind the gap!

Pro:

viele Sehenswürdigkeiten, pulsierende Metropole, kulturelle Vielfalt, billige Musicals

Kontra:

nur die Musicals sind billig

Empfehlung:

Ja

Vor zwei Semestern gab es an der Uni wieder einmal Probleme mit den Prüfungsterminen, der Wunschtermin war weg, die anderen beiden für Verfahrenstechniker nicht machbar. Also wurden neue Termine geschaffen, rum und num gewechselt und schließlich hatte jeder einen Termin, sogar einen deutlich besseren als den eigentlichen Wunschtermin. Vier Wochen frei bevor es in die erste Prüfung geht, das musste genutzt werden, die Frage war nur noch wie?
Irgendwann meinte mein Bruder dann, dass er nach London wolle. Da ich ja schon an Ostern mit dem Gedanken spielte, die britische Hauptstadt zu besuchen, mich damals aber für Oslo entschieden hatte, entschlossen wir uns zu zweit zu fliegen.


BUCHUNG

Also auf ins Reisebüro Breuninger (im Breuningerland Sindelfingen) und die Reise gebucht. Da ich dieses Mal keine 16-stündige Busfahrt durch die Nacht machen wollte, wie bei meinem ersten Londonaufenthalt als Studienfahrt in der 12. Klasse, und mein Bruder auch mal fliegen wollte, schlugen wir natürlich den Luftweg ein. Am 21.08. ging es dann los. Der Hinflug im kleinen Bombardier-Jet klappte problemlos und wir landeten kurz nachdem wir abgeflogen waren (man beachte die Zeitzonen) in London Heathrow.


ANKUNFT IN LONDON-HEATHROW

Zuerst galt es nun natürlich an Geld zu kommen, zwar hatte ich noch ₤33 (grobe Umrechnung: ₤1≈1,5€) von meiner Studienfahrt übrig, doch damit kommt man in London wohl nicht sehr weit. Umtauschen kann man in Heathrow an vielen Stellen, also kein Problem, das Problem war dann eher, dass meine alten Scheine nicht mehr galten, wer noch alte Pfund übrig haben sollte (vor 1999), die gelten nicht mehr. Der nächste Schritt war, die Karten für den Heathrow-Express zu besorgen (₤13) und zur Paddington Station zu fahren (alternativ wäre auch die Underground möglich, dauert dann eben etwas länger) Nach einem Mittagessen (eben am erstbesten Fastfood-Stand) auf dem Bahnsteig hatten wir dann zwar ein Problem mit der Müllentsorgung (auf dem gesamten Bahnhof war wirklich kein einziger Mülleimer zu finden), aber auch dieses Problem wurde gelöst (wie erwähne ich jetzt besser nicht *g*)


VERKEHRSMITTEL

Nun galt es noch ein kurzes Stück bis zur Gloucester Road mit der Underground zurückzulegen. Wir entschieden uns für eine 7-Tages-Karte für zwei Zonen (die zweite Zone braucht man für Greenwich), da diese Lösung recht günstig ist (₤20,20) Damit wären eigentlich alle Verkehrsmittel abgehakt, denn den Bus braucht man dann nicht mehr unbedingt, der Rest ist nämlich gut zu Fuß zu erreichen)
Die roten Doppeldecker (werden langsam durch normale Gliederbusse ersetzt) verkehren allerdings recht häufig und für größere Gruppen lohnt sich auch durchaus eine Taxi-Fahrt (etwa jedes zehnte Auto ist ein Taxi)


HOTEL

Das Hotel Ambassador war dann schnell gefunden, denn es liegt recht nahe an der Circle Line-Haltestelle (also insgesamt recht günstig)
Unser Zimmer war recht geräumig, lag unter dem Dach (wurde also immer recht warm, dafür hatten wir eine sehr gut funktionierende Klimaanlage auf dem Zimmer), kostete 54€ pro Person und Nacht, hätte allerdings etwas besser eingerichtet sein können (vergammelte, leere Minibar und mackenbehafteter Fernseher) Nunja, die Minibar brauche ich eh nie und zum Fernsehen waren wir schließlich nicht gekommen (auch wenn mich Olympia teilweise interessiert hätte), also sah man darüber hinweg. Positiv hervorzuheben ist sicherlich noch das exzellente Frühstück.

Damit wäre die Anreise erledigt und wir können uns dem Hauptteil des Berichtes zuwenden, der Stadt an sich...


DIE STADT LONDON

Geschichte der Stadt:

Bevor ich auf die Sehenswürdigkeiten der Stadt zu sprechen komme, gibt es hier einige Worte zur historischen Entwicklung Londons.
Die Ursprünge Londons liegen irgendwann zwischen 55v.Chr. und 33n.Chr. Jedenfalls bauten die Römer 33n.Chr. eine Brücke über die Themse und nannten ihren neuen Posten Londinium. Nach und nach wuchs London immer weiter, wurde später Hauptstadt unter den normannischen Invasoren und brannte 1666 völlig nieder. Der Aufbau der Stadt wurde schnell vollzogen und umliegende Gemeinden und Städte integriert, was zu einem immer schnelleren Wachstum führte. Neben dem Größenwachstum wuchs auch die Finanzkraft der Stadt, was natürlich weitere Neubürger anlockte. Den letzten großen Umbruch erlebte London im zweiten Weltkrieg, als große Teile der Stadt unter deutschen Bombenangriffen in Schutt und Asche gelegt wurden. Das heutige London, ist nun Thema des folgenden Berichtes.

Sehenswürdigkeiten gibt es in London natürlich unzählige, hier folgt nun eine kleine Auswahl davon. Ich habe mich für eine grobe Gliederung nach geographischen Standpunkten entschieden.

Bereich Westminster

Houses of Parlament mit Big Ben
Besichtigen kann man das Parlament zwar, allerdings nicht in der Zeit von Juli bis September, ergo waren wir nicht drin. Am besten begutachten kann man das Gebäude natürlich wenn man einmal drum herum läuft, als ganzes betrachten und fotografieren ist allerdings etwas schwieriger, die beste Sicht hat man wohl eindeutig von der anderen Seite der Themse und von der neuerrichteten Jubiläumsbrücke. Eine weitere, allerdings nicht ganz so billige Position ist aus dem neuen Riesenrad, wobei wir auch schon bei der nächsten Attraktion wären...

British Airways London Eye
Das, zumindest bei seiner Fertigstellung, höchste Riesenrad der Welt, bietet einen sehr guten Blick über die Stadt. Das sich immerwährend drehende „Auge Londons“ befördert die Mitfahrer für ₤11,50 in komplett verglasten Kanzeln auf eine Höhe von 135 Metern. Der Umlauf dauert ziemlich genau 30 Minuten und die Gondeln sind mit ihren 25 Plätzen auch nicht unbedingt überfüllt. Allerdings gilt für das Riesenrad eines ganz sicher, früh aufstehen. Wer nicht stundenlang warten möchte, der sollte sich gleich zur Inbetriebnahme am Rad einfinden, dann kommt man nämlich gleich dran (ansonsten erwarten einen Warte schlangen unbekannten Ausmaßes)
Neben dem Ausblick ist auch noch die Konstruktion des Rades recht interessant (und das wohl nicht nur für angehende Ingenieure;)

Westminster Abbey
Direkt neben dem Parlament liegt eine der beiden bekanntesten Kirchen Londons, Westminster Abbey. Die recht verwinkelte Kirche besitzt eine Vielzahl kleiner Kapellen, einen Kreuzgang (in dem liegt das Cafe der Kirche) und einige recht schöne Fenster. Der Eintritt beträgt für Studenten ₤5.

St. Paul‘s Cathedral
St. Paul‘s Cathedral liegt zwar nicht in der Nähe von Westminster, ist aber die zweite der bekannten Kirchen Londons und war zur Zeit unseres Besuches eine einzige Baustelle und wir haben uns den Eintritt gespart, denn der Innenraum war wirklich komplett mit Gerüsten ausgekleidet.

Bereich Tower

Tower
Die Festungsanlage des Towers kann zu großen Teilen besichtigt werden und beherbergt diverse Ausstellungen. So sind in den äußeren Gebäuden die Kronjuwelen zu bestaunen, restaurierte Gebäude aus der ersten Bauperiode zu besichtigen oder eine kleine Ausstellung zur Folter im Tower zu finden. Im Inbegriff des Towers, sprich dem Weißen Turm, findet man die Waffenkammer, in der es von Kanonen über Rüstungen bis hin zu Schwertern alles zu begutachten gibt, was man sich an altertümliche Waffen so vorstellen kann.
Um all das anschauen zu können, muss man (ermäßigt) ₤10,50 zahlen.

Tower Bridge
Wie der Name schon vermuten lässt, findet man die Tower Bridge direkt neben dem Tower. Einfaches überqueren kostet natürlich nichts, ein Gang über den „Catwalk“ und die Besichtigung der hydraulischen Anlagen, die früher zum Anheben der Brücke dienten, fällt mit ₤4,25 zu Buche. Während der Ausblick von den beiden oberen Fußgängerüberwegen nicht gerade unverzichtbar ist, bietet die dortige Ausstellung durchaus Interessantes. Neben der Planung und des Baus der Brücke sind auch einige Kuriositäten ausgestellt, wie zum Beispiel der Entwurf eines, aus meiner und zum Glück auch aus der Sicht der meisten Londoner, verrückten Architekten, die Brücke in ein komplett verglastes Bürogebäude zu verwandeln, oder ein Bild des Doppeldeckerbusses, der aus Versehen über die sich hebende Brücke fuhr (endete ohne größere Schäden)
In einem der beiden Pfeiler ist dann noch die Hydraulik erklärt, die früher verwendet wurde, um die Brücke zu heben. Neben nachgebauten Maschinen und Kesseln finden sich auch Versuche, die einem die Kräfte verdeutlichen, die aufgebracht werden müssen, um den Weg für die Schiffe frei zu machen.

Design Museum
Wendet man sich nach der Tower Bridge (wenn man vom Tower kommt) nach links, so gelangt man recht schnell zum Design Museum. Wer nicht gerade Kunstlehrer ist, kann sich den Besuch wohl sparen (wenn man eine Schweizer Bahnhofsarmbanduhr besitzt, dann bekommt man den Eintritt Gerüchten zu Folge umsonst, getestet wurde das von uns nicht)

HMS Belfast
Viel interessanter ist da doch die direkt neben der Tower Bridge gelegene HMS Belfast. Dieses Kriegsschiff aus dem zweiten Weltkrieg ist komplett begehbar. Ist das Deck und das Innenleben der Geschütztürme noch weniger interessant, so ist das Innenleben einfach eine Fundgrube der Ingenieurskunst. Der Maschinenraum dieses Schiffes ist herrlich, Rohre, Generatoren, Brenner, alles was das (Ingenieurs-)Herz begehrt. Wer sich weniger für diesen Teil begeistern kann, der ist sicherlich über die sonstige Ausstattung staunen, die neben einem Operationssaal und einer Zahnarztpraxis eine Bäckerei, eine Metzgerei, eine riesige Küche und die Mannschaftsräume umfasst. ₤5 die sich mehr als nur gelohnt haben.

Bereich Greenwich

Cutty Sark
Eines der bekanntesten Segelschiffe der Welt liegt am Ufer von Greenwich im „Drockendock“. Neben einer Ausstellung über den Alltag an Bord des Tee-Frachters findet sich noch eine Sammlung von Galionsfiguren an Bord. (Eintritt nicht mehr rekonstruierbar, da Karte nicht mehr vorhanden)

Observatorium und Greenwichpark
Das Observatorium, durch das der Nullmeridian verläuft (oder zumindest verlaufen ist, der Nullmeridian wurde meines Wissens nach vor einiger Zeit um einige Meter korrigiert) beherbergt ein Uhrenmuseum. Am Rande des Gebäudes ist noch eine 24-Stunden-Uhr zu sehen und der Nullmeridian ist gekennzeichnet (mann kann dann eben sagen, dass man auf dem Nullmeridian gestanden ist, mehr aber auch nicht)
Der Park bietet eine gute Sicht auf die Docks und lässt einen die Großstadt vergessen (geeignet um Postkarten zu schreiben)

Greenwich (Aussprache: Grännitsch und nicht Grienwitsch)
Greenwich an sich bietet englische Architektur wie sie im Schulbuch steht, wenn man sich einmal die Nebenstraßen vornimmt, dann sieht man genau das Bild, das man auch in den Englischbüchern der fünften Klasse gesehen hat...

Tunnel
Mit dem Aufzug (kostenlos) geht es in die Tiefe. Der Gang durch den Tunnel lohnt weniger des Tunnels wegen, als vielmehr des Blickes, den man vom anderen Themseufer auf Greenwich hat.

Jetzt verlasse ich einmal die geographische Sortierung und wechsle zur themenbezogenen, denn es gibt auch einige Museen, die recht interessant sind, allerdings nicht in unmittelbarer Nähe anderer Hauptattraktionen liegen.

Weitere Museen

London Transport Museum
In der Nähe von Covent Garden gelegen, findet man dieses Museum, das sich mit dem öffentlichen Nahverkehr Londons beschäftigt. Zu sehen sind Exponate aus den Anfangszeiten der Straßenbahn- und Buszeit, als deren Leistung noch in wahren Pferdestärken angegeben werden konnte. Natürlich sind auch Modelle über den Bau der Underground vorhanden und veranschaulichen deren Konstruktion recht gut. Positiv hervorzuheben ist in diesem Museum auf jeden Fall die mehrsprachige Erklärung, denn diese findet man in London nicht gerade allzu oft. Zudem ist das Museum recht gut für Kinder geeignet, da einige der Exponate zugänglich sind und auch Simulatoren (für Undergroundbahnen) zur Verfügung stehen. Neben den eigentlichen Erklärungen findet man zudem noch eine Art Rally durch das Museum, auf der Kinder Versuche durchführen können und dadurch spielerisch lernen. (Eintritt nicht mehr rekonstruierbar, da Karte nicht mehr vorhanden)

Science Museum
Eines der Museen in Kensington, die auf jeden Fall einen Besuch lohnen. Bei meinem ersten Besuch wurde noch sehr viel Wert auf meinen gültigen Schülerausweis gelegt, beim jetzigen wurde überhaupt kein Eintritt mehr erhoben. Ob das nun daran lag, dass ein Flügel des Museums geschlossen hatte oder dauerhaft so ist, kann ich nicht sagen.
Das Museum bietet für jeden technisch Interessierten eine Menge. Alte Dampfmaschinen, Flugzeuge, eine Raumfahrtausstellung (u.a. mit der Kapsel von Apollo 10), viele Schiffsmodelle, die Welt der Zukunft, Zahnmedizin, eine Zeitreise durch die Computerentwicklung,... es gibt eigentlich kaum ein Gebiet, das keine Berücksichtigung fände. Die Erklärungen sind recht gut, die Ausstellungsstücke in Vielzahl und sehr guter Qualität vorhanden, zudem das perfekte Preis-Leistungs-Verhältnis, was will man mehr.

British Museum
Ebenfalls kostenlosen Eintritt (und hier wirklich dauerhaft) erhält man in dieses renommierte Museum. Alleine schon der Bau an sich ist bewundernswert. Von außen klassische Baukunst, von innen ein verglaster Innenhof, für mich eine gelungene Kombination aus alter und neuer Bausubstanz (andere mögen da auch anderer Meinung sein)
Das Museum ist ein Völkerkundemuseum, das man wohl auch nach drei Tagen noch nicht vollständig gesehen hat. Es empfiehlt sich, den Plan vor dem Beginn des Rundgangs genau zu studieren, und sich gezielt den Bereichen zuzuwenden, die einen besonders interessieren. Für die einen ist das Ägypten, für den nächsten Ostasien und wieder andere begeistert Britannien zur Römerzeit mehr.

Weitere Ausstellungen

Madame Tussauds
Wenn es für eine Attraktion in London gilt früh dort zu sein, dann für Madame Tussauds (der Dungeon ist ähnlich überlaufen) Obwohl wir recht früh am Morgen schon vor Ort waren, mussten wir etwa eine dreiviertel Stunde warten, bis wir die Ausstellung betreten konnten.
Die Wachsfiguren sind dann mehr oder weniger gut gelungene Repliken der einzelnen Persönlichkeiten (die Qualität schwankt wirklich von „man erkennt zwar wer gemeint ist“ bis hin zu „perfekt“) Als erstes legt man seinen Weg an den Figuren diverser Hollywoodgrößen, Sängerinnen und anderen Sternchen zurück, schreitet am Ehepaar Beckham vorbei und gelangt zur politischen Ebene, auf der man neben den aktuellen Staats- bzw. Regierungschefs der großen europäischen Staaten und den USA auch den Dalei Lama, Fidel Castro, den Papst, Arafat und seit neuestem wohl auch wieder Hitler vorfindet, der bei meinem letzten Besuch noch am Eingang zum Grußelkabinett stand.
In eben diesem sind Massenmörder, Folterinstrumente (also wem im Foltermuseum Freiburg das Anschauliche Beispiel einer Garotte-Hinrichtung fehlte, hier findet man es) und eine Live-Show, die man als Geisterbahn-zu-Fuß bezeichnen könnte. Lebende Darsteller lauern in dunklen, stroboskop-beleuchteten Gängen, nicht unbedingt für kleine Kinder geeignet und insgesamt etwas zu billig aufgemacht.
Zum guten Schluss gibt es noch eine Fahrt in einer Rummel-Taxi-Simulation durch die Geschichte Roms. Wer dann immer noch nicht genug hat, der kann sich noch den Fight Achilles gegen Alexander anschauen, da hat mir allerdings schon die Vorbereitung einiger ausgewählter Zuschauer gereicht, erschien mehr als nur kindisch...
Der Eintritt ist verdammt teuer, ₤21 musste man hinblättern...

Paläste, Parks und Sonstiges

Buckingham Palace
Die Brunkräume des Palastes sind zu besichtigen, viel interessanter ist aber eigentlich das Primborium, das um den Palast herum gemacht wird. Wir hatten zwar nur das Vergnügen eine Wachablösung-light mitzuerleben, doch aus meinem ersten London-Aufenthalt weiß ich, in was für ein Spektakel die Zeremonie ausufern kann. Generell gilt hier, eine dreiviertel Stunde vor Beginn sollte man anwesend sein, wenn man halbwegs passable Plätze für Filmaufnahmen ergattern möchte (wer zuerst kommt, malt zuerst) Das Verwunderlichste am diesmaligen Spektakel war für mich allerdings die Musikauswahl, das britische Königshaus hatte ich für erz-konservativ eingeschätzt, da überraschte es mich doch, dass wir ein ABBA-Medley von den Guards zu hören bekamen. (Termine um 11.30Uhr, ab August nicht mehr täglich)

Hyde Park
Der wohl bekannteste Park Londons, durch den ein Gang auf jeden Fall lohnt. Ebensogut kann man sich allerdings auch im Regents Park oder bei Greenwich erholen.

Plätze
Trafalgar Square mit der Nelso-Säule, Picadilly-Circus mit seinen Neonreklamen, der kleine Marktplatz von Covent Garden,... sie alle haben etwas zu bieten, wobei man sich Picadilly Circus vor allem bei Nacht anschauen sollte.

Downing Street
Abgesehen von einigen Gittern und Wachen sieht man nichts, erinnert mehr an einen Gefängniseingang, als an etwas anderes, die Terrorgefahr hinterlässt eben ihre Spuren

Weitere Sehenswürdigkeiten gibt es noch viele, aber ich will hier ja keinen Reiseführer, sondern einen kurzen Überblick abliefern, von daher beende ich diesen Abschnitt nun.


AUFFÄLLIGES

Sicherheit
Gerade eben bereits genannt, die Terrorgefahr ist ständig präsent. In die Tower Bridge kommt man nur durch Sicherheitsvorkehrungen wie am Flughafen, fast überall muss man die Rucksäcke öffnen, Wachen mit Metallsuchgeräten sind im London Eye aktiv,... Dauert zwar alles etwas länger, aber Sicherheit geht nun mal vor.

Linksverkehr
Die Briten haben Linksverkehr, der Rest Europas nicht, das führt in engeren Passagen des öfteren zu Chaos in den Unterführungen, weil sich kein

WEITERE UNTERHALTUNG

Wenn man in London ist, dann sollte man eines nicht verpassen, ein Musical zu besuchen. Dazu geht man am entsprechenden Tag gegen Mittag zum Leicester Square und kauft sich um den halben Preis ein Musical-Ticket. London mag die teuerste Stadt Europas sein, bei den Musicals werden die deutschen Preise allerdings bei Weitem unterboten.
Mein Bruder und ich entschieden uns für das Musical Fame (absolute Top-Plätze für umgerechnet 30€, bei uns zahlt man dafür um die 80€) Fame ist recht modern, lohnt aber einen Besuch durchaus. Die Darsteller waren allesamt gut bei Stimme und die Handlung, es geht um einen Jahrgang an der Highschool of performing art, ist auf englisch recht gut zu verstehen (hat zumindest Vorteile, wenn man nicht gerade top in der Sprache ist)
Wem Fame nicht zusagt, der kann sich ja für eines der anderen Musicals entscheiden, es laufen genügend.


EINKAUFEN

Einkaufszentren gibt es viele, kleinere Läden ebenso. Wer das ultimative Shopping-Erlebnis möchte, der sollte sich allerdings einen Gang durch Harrods gönnen. Egal ob CD-Abteilung (die sind bei denen überall völlig überteuert), Bekleidung, Bücher, Spielwaren oder die Weihnachtsabteilung (hatte auch schon offen), alles ist groß bis riesig. Nur das Kaufen, sollte man sich in Harrods verkneifen, sauteure Artikel und eine Unmasse an Besuchern, denen man sofort ansieht, dass sie nicht die Klientel sind, die hier den Umsatz machen;)


ESSEN UND TRINKEN

Wie immer, es gibt vom Fastfoodriesen bis zum Fünf-Sterne-Lokal alles. Die englische Küche ist zwar nicht gerade als die beste bekannt, aber man bekommt den Urlaub durchaus etwas zwischen die Zähne. In fast allen Museen gibt es Bistros, in denen man recht günstig essen kann. Generell gilt, man zahlt in etwa das, was man auch bei uns zahlen würde, nur dass eben das Pfund mehr wert ist.
Nicht unbedingt zu empfehlen ist die Pizzeria ASK in Kensington, das Essen war ganz ordentlich, nur die Atmosphäre war mir persönlich doch etwas zu nobelrestaurantmäßig (obwohl es ganz gewiss keines war)


SONSTIGES

Umtausch von Geld
Entweder an Wechselstuben oder bei der Post. Banken empfehle ich jetzt einfach mal keine, die Royal Bank of Scotland hat jedenfalls nicht überall umtauschen können/(wollen?) und uns zur Post geschickt

Post
Karten nach Europa kann man mit oder ohne Luftpost verschicken, ob das etwas im Preis ausmacht kann ich nicht sagen, an der Zustellgeschwindigkeit ändert sich jedenfalls nichts, die Karten von meinem Bruder kamen ebenso schnell an wie die meinigen (SeeHummel kann das bestätigen;)

Literatur
Wie bei meinen bisherigen Reisen hatte ich wieder einen Reiseführer von Dorling-Kindersley dabei, mit dem ich vollends zufrieden war. Im Gegensatz zu anderen Reiseführern (ich denke da vor allem an Baedeker) gefällt mir hier einfach die Sortierung nach geographischen Gesichtspunkten und nicht nach dem Alphabet, was die Routenplanung insgesamt einfacher gestaltet.


RÜCKREISE

Nun denn, es scheint ein Fluch auf mir zu liegen, dass ich keine normale Rückreise machen kann. Während unseres Aufenthaltes brach der Betrieb in Heathrow völlig zusammen, was natürlich auch auf unseren Freitag-Flug noch Auswirkungen hatte. Mit einer Stunde Verspätung hoben wir ab, was den Anschlussflug in Hamburg in weite Ferne rücken lies. In Hamburg also raus aus dem Flieger, einen Sprint durch den Flughafen, eine Abzweigung verpasst, wieder zurück gerannt und ab ans andere Ende des Flughafens um dort zu sehen, wie gerade der Finger vom Flugzeug geht... Immerhin, 1,5 Stunden später ging schon der nächste Flieger nach Stuttgart, was immerhin weit weniger war, als die fünf Stunden, die ich nach Rom in München verbringen musste. Diese Verspätung hatte immerhin den Vorteil, dass wir dann mit der gleichen Maschine wie unser Gepäck landen würden... doch denkste, anscheinend war es nicht möglich binnen 90 Minuten einen Koffer von einem in ein anderes Flugzeug zu bringen (da hatte ich wohl die Lufthansa bei ihrer Umfrage im Flugzeug etwas zu früh gelobt *g*), jedenfalls warteten wir in Stuttgart vergeblich. Also auf zum Lufthansa-Schalter, Beschwerde einreichen und wie nach meinem Oslo-Urlaub auf den Service der Fluggesellschaft hoffen. Und wie damals, am nächsten Morgen wurde der Koffer zeitig nach Hause geliefert, so hat man sich immerhin das Schleppen erspart.


FAZIT

Um London zu erleben braucht man vor allem eines, ein Underground-Ticket. Wer meine bisherigen Berichte über Großstädte gelesen hat, der weiß, dass ich zu solchen Mitteln nur recht selten greife, aber hier ist es wirklich nötig. London ist einfach zu weitläufig, um alles per Pedes zu erkunden. Und um ehrlich zu sein, die kilometerlangen Märsche durch die verwinkelten Underground-Stationen (es handelt sich eben um die älteste U-Bahn der Welt) gehören zu einem London-Besuch auch einfach dazu (ebenso wie diese beschwörerischen „Mind the gap“ Ansagen, die in den Bahnhöfen x-mal wiederholt werden).
London ist und bleibt eine teure Stadt, aber auch eine schöne. Egal ob man nun den Trubel der Großstadt sucht, oder sich in weitläufigen Parkanlagen entspannen will, in London wird man fündig. Zugegeben, das Großstadtfeeling artet manchmal schon in Überfüllung aus, was allerdings auf der anderen Seite auch wieder einen gewissen Reiz hat. Insgesamt betrachtet würde ich sogar behaupten, dass London diejenige der Städte, in denen ich in den letzten Jahren war, ist, die das größte Großstadt-Flair aufkommen lässt.
London ist einfach eines, eine Metropole


Bis demnächst, oder wie es in London heißen würde:

Goodbye

26 Bewertungen, 3 Kommentare

  • sloope

    14.09.2005, 22:10 Uhr von sloope
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ein wunderbarer Bericht! Sehr toll!!

  • susanne2002

    21.08.2005, 18:55 Uhr von susanne2002
    Bewertung: sehr hilfreich

    Wirklich ein super Bericht!Bei Ciao hättest Du jetzt ein bh bekommen ;-)

  • miro_la_luna

    04.07.2005, 01:32 Uhr von miro_la_luna
    Bewertung: sehr hilfreich

    Hallo schöner Bericht. Schau doch auch mal bei mir vorbei, würde mich freuen. Lg miro ;o)