Lotus 1 2 3 Testbericht

ist für mich Lotus 1-2-3. Ich möchte aber noch anmerken, das sich diese Meinung auf die Version ME 9.0 bezieht, die schon 2 Jahre alt. Diese Version war letztes Jahr auch auf diversen CDs verschiedener Computerzeitschriften zu finden. Wer solche Hefte regelmäßig kauft, konnte so kostenlos zu einem fast kompletten Paket von Lotus Office Anwendungen kommen. Regulär kostet die Vollversion von Lotus Smart Suite ca. 300,- DM.

Ich verwende diese Anwendung bevorzugt, weil sie mir die meisten Funktionen und eine Menge an vorgefertigten Auftragsvorlagen mitbringt. Komplett mitgeliefert werden z. B. ein Stundenzettel, eine Darlehensberechnung und Rückzahlung, Rechnung und Spesenabrechnung, sowie die Vorlage für eine private Budgetplanung. Diese Vorlagen kann ich sofort verwenden, ohne irgendwelche größeren Vorkenntnisse. Außerdem sind sie ganz nützlich, wenn man selbst einmal eine solche Sache entwickeln will. Einige Klicks in den Einstellungen auf die richtigen Stellen machen die Funktionen sichtbar, die im Hintergrund werkeln.

Ebenfalls eine wertvolle Hilfe sind eine Menge an vordefinierten Funktionen, die bei der Anwendung dabei sind. Diese Funktionen haben bei Lotus den Namen @-Funktionen und es gibt sie für eine Vielzahl von möglichen Fällen. So gibt es z. B. @-Funktionen, die man für wirtschaftliche oder wissenschaftliche Berechnungen oder zum konvertieren in andere Zeichen- oder Datumsformate benutzen kann. Es gibt natürlich auch die Möglichkeit, eigene @-Funktionen zu schreiben. Insgesamt gibt es über 250 Makros, deren Funktion in der Lotus Hilfe erklärt wird.

Es gibt natürlich auch noch die Möglichkeit, die Arbeit mit Makros und Skripts zu automatisieren. Im übrigen lässt es sich mit dem Programm leicht arbeiten, gut gefallen mir noch die aussagekräftigen Icons, welche die Schaltflächen der Toolleisten haben. Umsteiger müssen sich aber wohl an einige andere Symbole für wichtige Funktionen gewöhnen. Ein Problem ist dagegen der Import von Daten aus Excell Tabellen. Hier macht sich das Alter des Programms bemerkbar, weil es den Dienst versagt. Dazu ist der Importfilter einfach zu alt. Vor allem trifft das auf Formeln und Makros zu, die anschließend neu zu schreiben bzw. anzupassen sind. Ein Import aus Starcalc ist gar nicht möglich. Für meinen Teil kann ich nur sagen, das die Anwendung mit Programmen anderer Hersteller nicht so toll zusammenarbeitet. Dafür ist Lotus in punkto Sicherheit besser als das Office von MS. Lotus Notes war von den letzten Viren jedenfalls kaum betroffen und 123 arbeitet mit Notes zusammen, auch mit der neuen Version, die als Freeware zu bekommen ist.

Der Nachteil von 123 ist wohl die geringe Verbreitung von SmartSuite. Auf der einen Seite ist das marktbeherrschende MS Office und bei den Privatanwendern macht Sun mit dem kostenlos erhältlichen StarOffice und dem darin enthaltenen StarCalc Boden gut. Als Einsteiger würde ich dennoch Lotus vorziehen, ist die Hilfe hier doch um Längen besser und verständlicher. Das Programm benötigt als Betriebssystem mindestens Windows 95 und etwa 22 MB Festplattenspeicher. An Systemspeicher benötigt das Programm auf meinem PC 24 MB, was recht happig ist. Standardmäßig ist es im Lotus Smart Suite integriert, es kann aber auch einzeln betrieben werden. Zu Beachten ist auch, dass bei der Standardinstallation einige Hilfedateien, z. B. für das Schreiben von Scrips, nicht zur Verfügung stehen. Das muss über die benutzerdefinierte Installation nachgeholt werden.

Da sich aber Excel bei den meisten Nutzern auf dem Rechner befindet, hat sich dieses Programm nicht richtig durchsetzen können. Schon alleine wegen des Vertriebs, aber wohl auch wegen der schlechten Importfunktion. Umgekehrt gilt das allerdings auch, aber so ist nun mal die Firmenpolitik von großen Softwareschmieden.

Mein Fazit: Lotus 1-2-3 ist eine Tabellenkalkulation der Spitzenklasse (im Gegensatz zur Textverarbeitung Word Pro). Leider ist sie nicht gerade kompatibel zu Excel, was in der heutigen Zeit doch ein großer Nachteil ist. Hier spielt wohl die Unternehmenspolitik der beiden Softwarehersteller eine große Rolle. Denn der Arbeitsaufwand beim Anpassen von Formeln kann beträchtlich sein. Wer darauf keinen Wert legt und auf Excel Tabellen nicht angewiesen ist, der ist mit diesem Programm bestens bedient. Zumal die Bedienung über Short Cuts ähnlich funktioniert.

© ghostwriterk
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