Lüneburg Testbericht

Lueneburg
ab 18,68
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Erfahrungsbericht von Amarillis

Fahrrad fahren in Lüneburg oder wie man schnell Geld loswird!

Pro:

man kann wirklich alles mit dem Rad erreichen

Kontra:

Straßenbelag, Polizei hasst Radfahrer,Diebstahl

Empfehlung:

Ja

Seit Oktober 2001 wohne ich nun in dieser wirklich wunderschönen Stadt und als umweltbewusster Mensch und armer Student fährt man natürlich Fahrrad. Das ist im Norden ja auch eigentlich gar kein Problem, da es nur wenige Erhebungen gibt.
Die Stadt Lüneburg und dessen Einwohner macht es einem aber doch ganz schön schwer. Warum? Hier ein paar Gründe:

1. Straßenbelag:
Die Stadt Lüneburg legt aufgrund des Tourismus und der Erhaltung der historischen Schönheit dieser Stadt sehr viel Wert auf ein schönes Gesamtbild. Dagegen habe ich ja auch gar nichts einzuwenden, allerdings bedeutet dies, dass es an sehr vielen Stellen Kopfsteinpflaster oder ähnlich raue Bepflasterung gibt. Dies hat zum einem im Winter und bei Regen den Nachteil, dass man sehr leicht wegrutscht und ständig lösen sich irgendwelche Schrauben am Fahrrad und das Licht gibt auch relativ häufig wegen des Geruckels auf. Wie ihr alle wisst, sind Reparaturen auch nicht gerade billig. Ganz abgesehen davon, dass man ganz schön durchgeschüttelt wird.

2. Fahrradwege:
Davon gibt es schon einige. Allerdings muss man hier sehr oft die Straßenseite wechseln, da der Fahrradweg plötzlich auf der linken Seite weitergeht und nach 200 m dann wieder auf der rechten. So geht es oft hin und her und wenn man nicht fleißig wechselt kann dies auch teuer werden, aber dazu später.

3. Fußgänger und Autofahrer:
Fußgänger halten sich für besonders wichtig und laufen grundsätzlich auf den Fahrradwegen. Dann lieben sie es die Fahrradfahrer anzumotzen, weil sie meinen, sie hätten den Fahrradweg für sich gepachtet. Weicht man dann aus Rücksicht zu den Fußgängern auf die Straße aus, wird man ausgehupt.

4. Diebstahl:
Dazu sage ich nur, wo viel Fahrrad gefahren wird, wird auch viel geklaut! (Ich kenne richtig viele Leute, mich eingeschlossen, denen hier schon eines gestohlen wurde.)

5. Polizei:
Die sollte sich lieber mal um richtige Verbrecher kümmern. Mir scheint es als we
nn die Polizei sich zum Auftrag gemacht hat so viele Radfahrer wie möglich zu ärgern. Oder brauchen die einfach nur Geld? Die verstecken sich ganz gern im Dunkeln bei Regen und springen dann hervor, wenn man ohne Licht fährt. Dann gibt es einen fetten Strafzettel und man muss laufen. Auch wenn man auf der falschen Straßenseite fährt muss man zahlen. Besonders gern stehen sie beim Bahnhof und auf den Wegen zur Uni. Dann kommen sie jedes Mal mit einem ganzen Mannschaftswagen an, so dass es fast kein Entrinnen gibt. Neuerdings gibt es sie auch auf Rennrädern mit schicken Radlerhosen. Wie passend!

6. Fahrradständer:
Davon gibt es auf jeden Fall genügend. Am Bahnhof gibt es einen Fahrradspeicher, weswegen ein großer Streit entbrannt ist. Dort muss man nämlich 70 Cent pro Tag zahlen, um dort sein Fahrrad abzustellen. Natürlich will das keiner und viele stellen ihre Räder um den Bahnhof herum ab. Da wurde schon das ein oder andere Rad abgeschleppt…


Fazit:
Es wird einem wirklich nicht leicht gemacht, in Lüneburg Rad zu fahren, aber wenn man sich verkehrsgerecht verhält, gut selbst Räder reparieren kann und sich nicht über Leute aufregt, die einen anmotzen, kann man in Lüneburg auch als Radfahrer überleben. Wer dies nicht kann, kann auch noch Bus fahren oder laufen. Auto fahren ist auch nicht empfehlenswert, da man mit dem Fahrrad sogar schneller an sein Ziel kommt! Trotzdem aber eine vier, weil Lüneburg eine wunderschöne Stadt ist, man mit dem Fahrrad alles erreichen kann und man unabhängiger ist.
Ansonsten würde ich sagen: Wer sein Fahrrad liebt der schiebt!

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