Vier Jahre Hölle und zurück (Taschenbuch) / Lukas Testbericht

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ab 8,57
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Erfahrungsbericht von telles

Lukas hat es geschafft

Pro:

spannend,fesselnd,informativ

Kontra:

nichts

Empfehlung:

Ja

Zur Zeit lese ich viele Bücher aus der Reihe “ Erfahrungen” .Dabei geht es um wahre Menschenschicksale .Dabei traf ich auch auf ein Buch mit dem Titel “ Vier Jahre Hölle und zurück” , worüber ich heute ein Bericht schreiben möchte.

Erst einmal zu den Buchdaten :

Autor : Lukas
Verlag: Bastei/Lübbe
ISBN : 3-404-61339-2
Preis : um die 7,90 €
Seiten : 240



Von was handelt dieses Buch :


Das Vorwort wird von einem Pfarrer geschrieben. Es handelt vom heutigen Satanismus. Dabei erfährt man das es hier in Deutschland eine harte Satanismusszene gibt, die logenartig organisiert und international vernetzt ist.
....das es zur Tötung von Menschen und zur Opferung von Neugeborenen kommt.
.....das eine Strafverfolgung sich als sehr schwierig herausstellt.
( welch erschreckende Worte, die man hier liest ).
Sogenannte Aussteiger haben es ganz besonders schwer. Die Polizei glaubt ihnen meistens nicht und sie werden wieder fortgeschickt. Und auf der anderen Seite werden sie von den Satanisten verfolgt, die sich nicht scheuen Aussteiger umzubringen.
Daher wurden sämtliche Namen und Ortsnamen in diesem Buch geändert

Erzählt wird das Schicksal von Lukas , einem Aussteiger.
Das erste Kapitel beginnt gleich mit einem Mord. Lukas sieht wie ein Mann mit einem Messer eine junge Frau mitten auf einen öffentlichen Platz niedersticht.
.... aber es war nur ein Traum , der Lukas seit seinem 15. Geburtstag immer wieder verfolgt.
Lukas schreibt das Buch aus seiner Sicht , in der Ich- Form.

Er wuchs in Heimen auf, denn zu Hause verstand er sich nicht gut mit seinen Stiefvater, der ihn immer nur schlug.
So lernte Lukas die Gewalt, die er dann weitergab an andere, an Schwächere.
An seinem 15. Geburtstag traf er Peter , ein Nachbarskind von früher . Dieser nahm ihn mit zum “ Brettchen spielen”,wie er sagte.
Lukas fühlte sich sehr unwohl, als er merkte das es Satanisten waren.
Einen Rückzieher traute er sich nicht mehr , aus Angst.
Peter wurde sein Lehrbeauftragter , der Einzige den Lukas ohne Maske zu Gesicht bekam.

Sie werden in dieser Sekte ständig Gehirnwäschen unterzogen.
Lukas wird immer wieder von Zweifeln und Schuldgefühlen gequält. All seine Freunde und Bekannten mußte er zusammenschlagen.
Das schlimmste war , als er dann ein Mädchen zusammen prügeln sollte . Es war nicht irgend ein Mädchen. Es war Natalie, eine sehr gute Freundin von Lukas.
Ihm blieb nichts anderes übrig. Würde er sich weigern, würde er selbst hart bestraft werden. Also tat er was von ihm verlangt wurde.
Das schlimmste was er nach dieser Tat erfuhr, war das Natalie ein Kind erwartet hatte und nun keine Kinder mehr bekommen könnte ( wo sie sich doch viele Kinder wünschte). Und er war schuld daran.
Lukas wollte sich das Leben nehmen doch es gelang ihn nicht.

Mit der Zeit gewöhnte Lukas sich an die Satanisten und an das was sie taten. Vorher mußte er Menschen verprügeln, nun sollte er Tiere auf eine qualvolle Art töten.
Eines Tages kam es dazu , das er sich mit Peter ausführlich unterhalten konnte. Er erwarb sein Vertrauen und Peter sagte ihm , das als nächstes ein Mensch getötet werden müßte, aber er könne das nicht. Peter war es auch der sagte , das er Ausstiegsgedanken hatte. Das er es schon versucht hatte, doch die Satanisten fanden ihn und brachten ihn wieder zurück.

Als Lukas eines Tages den Videorekorder von dem Heimerzieher nicht bekommt ,rastet er aus . Zerschlägt alle Bilder und zerteilt die Scherben im Bett. Dann legt er sich hinein. Dabei zieht er sich erhebliche Schnittwunden zu. Der Erzieher findet ihn, die Polizei muss kommen.

Endlich erzählt Lukas seinen Erziehern alles, die ganze Geschichte mit den Satanisten. Und sie helfen ihm natürlich .Er besucht eine Sekten-Beratungsstelle.
Dann merkt er wie die Satanisten ihn verfolgen, beobachten und ihm Angst machen.
Alleine konnte er nicht mehr aus dem Haus. Es war eine sehr schwere Zeit , auch psychisch.
Die Panik wird immer schlimmer.
Lukas muss in eine psychatrische Anstalt.
Da traf er Petra. Beide wurden ein Paar. Sie half ihm sehr. Und so konnte er den Ausstieg ganz gut schaffen.
Doch die Angst wird immer bleiben, das er irgendwann aufgelauert wird.


Hier noch eine kleine Leseprobe : Von S. 172

.....Was auf mich zukommen würde , wusste ich auch diesmal nicht genau. Ich ahnte es, aber bestätigen ließ sich mein Verdacht nicht, denn aus Peter hatte ich keine Einzelheiten über seinen zweiten USA-Kurs herausbekommen können. Trotz unserer Vertrautheit wagte er es nicht, sich den eisernen Regeln des Satanismus zu widersetzen. Und ich als Eingeweihter mußte das akzeptieren.
Es gehört nun mal zur Taktik der Satanisten, die Mitglieder über sämtliche zukünftige Ereignisse im unklaren zu lassen. Das ist die einzige Möglichkeit, die Leute bei der Stange zu halten. Wenn sie schon vorher wüssten, was sie erwartet...., vermutlich würden alle Prüflinge schnell die Kurve kratzen. Wenn ich zum Beispiel vor meiner ersten Prüfung gewusst hätte, dass ich einen lebenden Hamster würde essen müssen - ich wäre ganz bestimmt nicht hingegangen. Also blieben mir auch vor diesem Amerikatrip nur meine üblen Ahnungen und das Warten.
Aber ganz so naiv wie sonst immer war ich nicht mehr. Bei diesem Lehrgang konnte es sich nur um das Abschlachten von unschuldigen Menschen handeln. Doch auch diesmal schaffte ich es, mich um diese Einsicht herum zu mogeln. Wieder schob ich diese düsteren, quälenden Gedanken beiseite. Verbot mir einfach, sie zu Ende zu denken. Lieber freute ich mich auf das kleine Stückchen Abenteuer in Form von Sonne, Strand und Palmen - das war einfacher und viel ermunternder. Schließlich hätte ich mir eine so kostspielige Reise ohne diesen Geheimbund niemals leisten können......


Meine Meinung

Dieses Buch ist sehr spannend geschrieben. Man kommt kaum los von dem Buch.
Eine ausgedachte Horror- Geschichte ist gar nichts gegen das was in diesem Buch geschrieben steht. Man kann es bald wirklich nicht glauben , das alles tatsächlich passiert ist.
Ich finde , die Gefährlichkeit der Satanisten wird auch sehr gut dargestellt.(Ihre Gehirnwäschen, und das sie vor Morden nicht zurückschrecken ).
Man kann viel lernen aus diesem Buch. ( nicht jeden einfach so vertrauen z.B. Peter der ihm zu dieser Sekte brachte , vielleicht hätte sich Lukas auch schon viel früher professionelle Hilfe suchen sollen) Aber man sagt das immer so leicht, hinterher.

Die Schwierigkeiten die Lukas hatte, die Hin-und Hergerissenheit wird gut in dem Buch beschrieben.
Es gibt einige makabere und perverse Szenen , daher ist das Buch nicht unbedingt etwas für labile Menschen ( z.B. die Szene mit dem Hamster od. als er sich in einem Trog mit unidentifizierten Zeug reinlegen musste).
Es ist ein sehr gelungenes Werk, und bestimmt eine gute Hilfe für Hilfesuchende die ähnliches erfahren haben. Am Ende des Buches sind auch Informations- und Beratungsstellen für Sektenopfer aufgelistet.

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