Lush Big Testbericht

Frau hat Problemhaare. Frau sucht heiligen Gral. Frau landet bei Lush. Frau kauft BIG. Soviel zur Einleitung ;-)

+++ Das Produkt +++

BIG ist ein Salzshampoo ist im Allgemeinen für feines, normales oder öliges Haar und im Besonderen für Haare, die viel mit Stylingprodukten oder weichem Wasser gequält werden. Für die Tiefenreinigung enthält es Zitrone, für den Anti-Weiches-Wasser- und Volumeneffekt besteht es zur Hälfte aus Meersalzkristallen. Außerdem soll es dem Haar Glanz, Halt und Geschmeidigkeit verleihen und es durch Vitamine und Mineralien aus Seetang pflegen.

Inhaltsstoffe (kopiert von lushonline.de): Sea Salt (Sodium Chloride), Sodium Laureth Sulfate, Fresh Lemon Infusion (Citrus limonum), Toothed Wrack Seaweed Infusion (Fucus serratus), Scottish Sea Water (Aqua), Cocamide DEA, Lauryl Betaine, Fresh Lime Juice (Citrus limetta), Coconut Oil (Cocos nucifera), Neroli Oil (Citrus amara), Mandarin Oil (Citrus nobilis), Vanilla Absolute (Vanilla planifolia), Orris Absolute (Iris florentina), Perfume, Methylparaben, Propylparaben.

Man erhält 250 ml für inzwischen 12,95 Euro. Wird auch immer teurer *grml*, etwas günstiger ist es wieder bei den Engländern.

+++ LUSH +++

Der englische Hersteller bietet handgemachte Kosmetik. Es ist allerdings keine Naturkosmetik ist, jedoch frei von Tierversuchen oder tierischen Inhaltsstoffen. Unter www.lushonline.de ist mehr zu erfahren, hier geht es schließlich ums Shampoo.

+++ SCHNUPPE WÄSCHT HAARE +++

Ich habe BIG versucht, weil ich feine Haare habe, denen ich gern mehr Volumen verpasst hätte. Die Werbung klang optimal, klar will ich mich mal wie eine Wildkatze fühlen ;-) Sechs Monate hab ich’s probiert, jetzt mag ich nicht mehr. Warum? Lest selbst!

Am Anfang störte mich gleich die VERPACKUNG. Da es mein erstes Lush-Produkt war, kannte ich noch nicht die typischen Gummitonnen, dementsprechend dumm hab ich erst mal geschaut. Der Deckel lässt sich zwar recht gut verschließen, aber in der Anwendung ist die Tonne wirklich unpraktisch. Unter der Dusche mit einem Becher und einem Deckel rumzuhantieren, finde ich nicht so prickelnd, zumal ich meistens das Wasser laufen lasse und das soll schließlich nicht in den Becher. Irgendwann hab ich mich dran gewöhnt, aber richtig sinnvoll finde ich die Lösung nicht. Die enthaltenen Salzkörner sind nun wirklich nicht so groß, dass man keine Flasche hätte nehmen können. Die Flasche von I Love Juicy aus dem selben Haus z. B., die hätte funktioniert. Ansonsten gewinnt Lush sowieso nie einen Preis fürs Design – die Pötte sind mit einem Aufkleber versehen, auf dem Haltbarkeitsdatum, der Zusammenmischer und die INCI stehen, mehr nicht. Die langweiligen Pötte stören mich normalerweise nicht, bei Creme sind sie ja ok, aber in diesem Fall bewerte ich mit „schlecht“ statt „durchschnittlich“, da die Handhabung wirklich umständlich ist.

Der GERUCH ist mal was anderes. Es riecht weder fruchtig noch nach Meer noch nach Zitrone. Auch den lt. Lush so immens teueren Veilchenduft kann ich nicht ausmachen. Alles zusammen ergibt aber eine Kombination, die ich persönlich mag. Leicht und dezent, nicht aufdringlich, irgendwie frisch. Die Haare riechen anschließend nur wie frisch gewaschen und sind nicht sonderlich parfümiert – insgesamt „sehr angenehm“ für mich..

Die ANWENDUNG ist definitiv gewöhnungsbedürftig. Der Pott animiert dazu, mit der Hand richtig viel BIG zu nehmen, das ist aber gar nicht nötig. Mir reichte eine Klecks so groß wie ein Euro, es hat aber ein paar Tage gedauert, bis ich das rausfand. So oder so, es schäumt nicht viel. Wenn man von einem herkömmlichen Drogerieshampoo auf dieses umsteigt, ist das sehr ungewohnt und wird sicher auch nicht von jedem gemocht. Mir persönlich ist der Schaum relativ egal, er hat ohnehin keine Wirkung und auch nichts mit der Waschkraft zu tun. Viel Schaum ist einzig und allein ein Hinweis darauf, dass Chemie im Shampoo ist, wie z.B. Sodium Laureth Sulfate, das nur fürs Aufschäumen zuständig ist, gleichzeitig aber die Kopfhaut austrocknen kann. Wer damit keine Probleme hat, dem kann’s egal sein. Wer unter empfindlicher Kopfhaut leidet, sollte sich eins von den wenigen Shampoos suchen, die ohne SLS auskommen. Zurück zum Schaum – mir fehlt er nicht.

Trotzdem ist es komisch, sich BIG in die Haare zu schmieren bzw. massieren. Die Salzkörnchen fallen eher vom Kopf und ein so kleiner Klecks lässt sich nur ungern groß verteilen. Deshalb habe ich den Klecks meist mit etwas Wasser in den Händen verrieben und dann erst auf dem Kopf und in die Haare, das funktioniert auf jeden Fall besser. Ich denke mal, das Shampoo geht wirklich nur bei feinen Haaren. Mit einer dicken Matte auf dem Kopf verfilzt man sich eher die Haare, als das man die Körner verteilt kriegt. Die Salzkörnchen britzeln schön auf der Kopfhaut und lösen sich langsam aber sicher auf. Ich mochte dieses Gefühl sehr und habe oft so lange massiert, bis kein Körnchen mehr da war. Die Haare quietschen anschließend vor Sauberkeit (ja, das geht!) und trocknen in normaler Zeit.

Wenn man die Haare an der Luft trocknen lässt, kann man bereits nach kurzer Zeit die WIRKUNG sehen und spüren. Sie sind leicht und fluffig, fliegen nicht und haben und einen angenehmen Glanz. Nach ein paar Tagen verstärkt sich dieser Glanz und auch vom versprochenen Volumen ist etwas zu erkennen. Zur Wildkatze wurde ich trotzdem nicht. Im Großen und Ganzen hat BIG aber eine sichtbare Wirkung hinterlassen, wie ich Reaktionen auf meinen Schopf entnehmen konnte.

So wurde BIG zu meinem Lieblingsshampoo, denn meine Haare waren tatsächlich lange nicht so schön. Dazu kam, dass ich mir in der Zeit abgewöhnt habe, Stylingprodukte zu verwenden, da der natürliche Halt der Haare tatsächlich gekräftigt wurde. Fön und Bürste genügten, um ein ansprechendes Frisurergebnis zu erhalten. Zumindest so eins, mit dem ich mich vor die Türe trau. ;-) Insofern erfüllt es alle Versprechen, obwohl ich mir vom Volumen wesentlich mehr versprochen habe. Statt der Wildkatze gab’s eher einen Stubentiger, deshalb gibt es hier auch nur ein „gut“.

Sechs Monate blieb ich dem Shampoo treu. Natürlich nicht der ersten Tonne, das wäre super ergiebig. Nein, zweieinhalb habe ich ca. verbraucht, der Rest ging für Proben an Neugierige raus. Mit einem Pott á 250 ml komme ich bei täglicher Haarwäsche etwas über zwei Monate aus. Die Ergiebigkeit ist also ganz normal wie bei anderen Shampoos auch.

Innerhalb dieser Zeit traten allerdings unerwünschte NEBENWIRKUNGEN auf. Einerseits wurde ich auf Dauer das Gefühl nicht los, dass es besser wäre, einen Conditioner zusätzlich zu benutzen, da meine Haare nach und nach austrockneten, andererseits bekam ich leichte Probleme mit der Kopfhaut. Anfangs ignorierte ich es, dass es ab und an juckte. Kann ja mal passieren, hab ich eh öfter durch alle möglichen Einflüsse. Leider hörte das gar nicht mehr auf. Das Jucken allein war schon sehr unangenehm und da ich natürlich auch kratze, tat’s meiner Kopfhaut gar nicht mehr gut und ich musste die Anwendung abbrechen. Möglicherweise hätte ich zwischendurch einfach mal wieder ein anderes benutzen sollen, aber ich bin doch so eine treue Seele...

+++ MEIN FAZIT +++

BIG ist gut. BIG könnte toll sein, wenn es wirklich Wildkatzenvolumen zaubern könnte. BIG könnte großartig sein, wenn es noch vernünftig verpackt wäre. BIG hätte mein heiliger Gral werden können, wenn ich es dauerhaft vertragen würde. Aber BIG ist nur gut. Gut, weil es die Haare wirklich quietschsauber macht, einen tollen Glanz verleiht und den Haaren Halt gibt. Letzteres zeigt sich eher in der dauerhaften Anwendung. Dauerhaft kann man es anwenden, weil es vernünftig ergiebig ist. So gesehen ist das PREIS-/LEISTUNGSVERHÄLTNIS zwar nicht überragend, denn die Leistung könnte besser sein und der Preis ist verdammt hoch, aber noch erträglich.

Insgesamt 3,5 Sterne. Ich entscheide mich für drei Sterne, da die Verträglichkeit mir sehr wichtig ist. Trotzdem kann ich es gut und gerne weiter empfehlen an all diejenigen, die feine Haare haben und eine robuste Kopfhaut.

Damit auch meine Kopfhaut wieder erträglich wird, probiere ich weiter. Ihr werdet schon sehen ;-)