Lux Gewindeschneider-Set Testbericht

Hallo liebe Leser!

In meiner Garage befindet sich sehr zu meiner Freude eine kleine Werkstatt mit allem möglichen Zubehör. Da darf natürlich auch ein passendes Gewindeschneid-Werkzeugset fehlen. Manchmal kann so ein Set extrem hilfreich sein. So zum Beispiel als ich die Schwungscheibe von einer Kurbelwelle einer Puch MC abgezogen habe, hat der Druck des Abziehers das Gewinde an der Kurbelwelle aufgespreizt. Es war unmöglich, die passende Mutter wieder draufzuschrauben. Also nahm ich einfach mein M10-Schneidrad und setzte an der Kurbelwelle an. Nach der Behandlung (1 mal drüberschneiden) konnte die Mutter wieder problemlos aufgeschraubt werden und die Schwungscheibe konnte schlussendlich wieder befestigt werden.

Die Werkzeuge bestehen aus hochwertigem und äußerst verschleißarmen Stahl, was zu extrem hoher Genauigkeit auch nach häufigem Einsatz führt.

In diesem Set ist folgendes Zubehör enthalten:

Gewindebohrer für Innengewinde von M3 bis M12. Pro Gewindedurchmesser sind 3 Bohrer vorhanden. Diese müssen in einer bestimmten Reihenfolge eingesetzt werden. (Vorschneiden, Hauptschneiden und Nachschneiden)
Die Bohrer sind entsprechend der Reihenfolge gekennzeichnet. (1-3)

Gewindeschneidräder für Aussengewinde von M3 bis M12
Hier benötigt man pro Gewindedurchmesser nur 1 Schneidrad.
Die dafür vorgesehenen Griffteile, in die die Schneidräder eingespannt werden, sind ebenfalls enthalten.

Es ist ein Schraubendreher enthalten, mit dem man die Schneidräder in den Schneideisenhalter einspannt.

Für das Vorbohren der einzelnen Gewinde-Durchgangslöcher sind auch Vorbohrer in jeder Gewindegröße enthalten. Um mit diesen Bohrern genauer in die gewünschte Stelle bohren zu können, ist auch ein Körner enthalten. Mit dem Körner kann man eine kleine Einbuchtung in den Werkstoff schlagen, worin später die Querschneide des Bohrers geführt wird.

Zur Anschrägung bzw. zum Entfernen von Graten ist ein Kegelsenker im Lieferumfang enthalten.

Das gesamte Zubehör wird in einem kleinen Metallkoffer geliefert.




Als kleine Hilfestellung zum Gewindebohren werde ich den Vorgang kurz erklären:

1. Ankörnen
Als erstes muss man natürlich wissen, wo man das Gewinde haben
will. Deshalb setzt man an der gewünschten Stelle den Körner
an und schlägt mit dem Hammer auf dessen Rückseite. Es
entsteht ein kleines Loch, in welchem der Vorbohrer geführt
wird.

2. Vorbohren
Man setzt mit dem Bohrer der richtigen Größe in diesem kleinen
Loch an und bohrt so tief, dass die erforderliche Gewindelänge
um mindestens 1mm überschritten wird. Unter Umständen muss
beim Bohren gekühlt werden. Wenn Sie dafür keine Bohremulsion
haben, so kann auch Wasser verwendet werden.

3. Anfasen
Nun muss das Bohrloch mit dem Kegelsenker angefast werden, da
der Gewindebohrer sonst nicht richtig greifen kann. Außerdem
bestünde sonst Verletzungsgefahr wegen der Grate.

4. Hat man nun den gewünschten Gewindebohrer mit der Nummer !1!
in den Gewindebohrer eingespannt, so setzt man den Bohrer
schön achsgleich zur Vorbohrung an. Man beginnt, langsam den
Bohrer in den Werkstoff zu drehen. Hin und wieder muss Öl
auf die Bearbeitete Stelle detropft werden, um zu verhindern,
dass der Bohrer aufgrund zu hoher Reibung abbricht.
Diesen Vorgang wiederholt man nun mit allen 3 Bohrern.

5. Putzen
Nun muss das Gewinde nur noch von Spänen gereinigt werden.
Dazu eignet sich Drucklust sehr gut. Andernfalls kann man
das Werkstück mit Wasser abspülen, muss es dann aber trocknen
und mit öl einlassen. Ansonsten würde der Werkstoff zu
korrodieren beginnen.



Das Gewinde ist nun einsatzfertig.


Ich kann dieses Set nur weiterempfehlen, da ich damit nur gute Erfahrungen gemacht habe.


Danke fürs Lesen und bitte Bewerten nicht vergessen! ;)