Luxor Testbericht

Luxor
ab 87,99
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Erfahrungsbericht von Teufel-tom

Nirgendwo sonst im Ägypten finden sich so viele Denkmäler und Bauten, wie hier.

Pro:

FAST ALLES

Kontra:

VIELE MENSCHEN

Empfehlung:

Ja

Ein Besuch in Luxor gehört zu den Höhepunkten eines Ägyptenurlaubes. Nirgendwo sonst im Ägypten finden sich so viele Denkmäler und Bauten, wie hier. Die ca. 700 Kilometer südlich von Kairo, am Nil, gelegene Stadt war einst ein Lehmhüttendorf, bevor es zur Hauptstadt des ägyptischen Reiches aufstieg.
Luxor, von den alten Griechen Theben genannt, das kulturelle Zentrum des alten Reiches, wird im Theben Ost und in Theben West unterteilt.
Im Theben Ost sind verschiedenen Tempel( Luxor- u. Karnaktempel), und der Liegeplatz des Schiffes.

An der langen Uferstraße entlangfahrend, erreichen wir die einzige Brücke, die Theben Ost und Theben West Miteinander verbindet. Dies ist auch die einzige Möglichkeit mit dem Reisebus oder Taxi den Nil zu überqueren.
Mit dem Bus geht es an kleinen Lehmhäusern, die aus Lehmziegeln des Nilschlamms gebaut werden, vorbei.
Weitreichende Plantagen erstrecken sich, auf unseren Weg zum Tal der Könige. Ein umfangreiches Kanalsystem bewässert die verschiedenen Bananenplantagen, Getreide- und Kartoffelfelder, sowie die Palmenhaine.
Die Menschen und Leute winken uns zu und ich sehe Kinder die im Nil oder mit dem Esel spielen. Die meisten jedoch arbeiten auf den Plantagen.

Nach etwa 30 Minuten erreichen wir den Parkplatz zum Tal der Könige. Noch ist hier viel Platz aber das sollte sich bald ändern.
Zum Eingang müssen wir noch einen kleinen Weg von ca. 500 Metern zurücklegen, der links und rechts von Buden mit Händler gesäumt ist. Jeder spricht dich an und versucht dir irgendwas zu verkaufen.
„He, tolle Ware! Kostet nix! Hallo schöne Frau, schauen Sie!”
Diese Sprüche kamen von überall! Es wirkt schon etwas aufdringlich, aber so ist das hier.
Jeder Tourist ist hier der Onkel Dagobert mit viel, viel Geld in der Tasche.

Endlich im staubtrockenen Tal angekommen, müssen Filmkameras abgegeben werden. Der Eintritt beträgt 20 LE, Ägyptische Pfund. Das sind ca. 3 Euro und beinhaltet 4 Gräber.
Im Tal selber sind 64 Gräber, wobei nur 10 sehr gut erhalten sind, dass sich eine Besichtigung lohnt.
Sehr zu empfehlen ist das Grab Nummer 17 von Sethos, eines der größten und am prächtigsten ausgemalten Gräbern.
Die Gräber sind tief in den Fels getrieben und geben mit ihren Räumen und Schächten die altägyptische Vorstellung des Jenseits wieder.
Die prachtvollen Wandgemälde und Hyroklyphen verblassen langsam, so dass einige Gräber restauriert werden müssen.

Der große Besucherstrom geht eben nicht spurlos an den Grabdenkmälern vorbei, so dass immer nur ein Teil zu Besichtigung freigegeben ist. Der andere Teil wird meist restauriert.
Durch die Reiseführung wurden uns die genauen Symbole und die Bedeutung der Zeichen erklärt.
Nehmt euch die Zeit und schaut euch in aller Ruhe die verschiedenen Kammern und Gangsysteme an.
Das Fotografieren ist in den Gräbern ist grundsätzlich verboten, da es die Gemälde an den Wänden beschädigt. Fragt einen Wächter in dem Grab, ob ihr ein Foto ohne Blitzlicht machen könnt!
Gebt 5-10 LE, und ihr könnt euch ein Stück Erinnerung vom Tal der Könige mitnehmen. Eigentlich ist es ja das Blitzlicht was die Schönheiten der Gräber angreift.
Bitte vorher fragt, da sonst der Film in der Kamera von dem Wächter einfach entrissen wird. Nach gut 2 Stunden war das Gastspiel im Tal der Könige zu Ende und hat bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

Weniger bekannt und von uns leider auch nicht gesehen ist das Tal der Königinnen.
Wie der Namen schon sagt, wurden hier die Königinnen und vor allem die königlichen Kinder begraben. Besonders sehenswert soll das Grab vom Nefertari, Frau von Ramses II sein.
Was werden wir aber gestimmt beim Nächten mal nachholen.

Wieder geht es an den Händler vorbei zum Bus.
Und ab geht’s zum nächsten Bauwerk!


5 Minuten später sahen wir von Bus heraus einen Terrassenförmigen, in den Fels gehauenen Tempel.
Das ist der Totentempel des Pharaos Hatschepsut, die mächtigste Frau auf den Pharaonenthron. Ja, auch mal ein weibliches Wesen, hat den seinerzeit mächtigsten Staat mal regiert.

Die drei Terrassen sind in die Steilabfallenden Seiten des Gebirges eingebettet und meist mit Menschen überseht.
Hier war in Jahre 1997 der Anschlag auf den Touristenbus, daher sind hier, wie überall, viele Sicherheitskräfte und die Touristenpolizei immer vor Ort.
Wieder mussten wir an vielen Händler vorbei zum Eingang des Tempels. Mit der Zeit gewöhnt man sich an das Anpreisen der Händler, bzw. das Aufdringliche verkaufen.
Die drei übereinander gestaffelten Terrassen tragen Hallen, zu denen Rampen heraufführen. Viele Reliefs, die die damaligen Handelsbeziehungen und Handelswege mit anderen schildern.
Anhand der Einzelheiten, wie zum Beispiel Fischarten, lassen sich die einzelnen Handelsrouten heute noch nachvollziehen.
Einfach gigantisch, dieses Bauwerk.
Ein Foto macht man am besten, gleich nachdem Eingang, da hat man alles drauf. Nach gut 2 Stunden mussten wir auch dieses Bauwerk wieder verlassen. Zurück geht es noch an den Memnonkolossen, das Wahrzeichen des Thebischen Westufer, vorbei. Wie zwei Wächter sitzen die Statuen auf Ihren Thron und stellen Amenophis III dar. Die Besichtigung ist kostenlos. Der Verkehr, die Abgase von den vielen Bussen sind mit Sicherheit nicht sehr gut für unsere Kleinen, da der Parkplatz direkt vor den Statuen ist.


Unser heutiges Reiseziel ist die Tempelstadt von Karnak.
Karnak ist eine riesengroße Tempelanlage an der über mehr als 2 Jahrtausenden gebaut wurde.
Jeder neue Pharao baute etwas Neues dazu oder entfernte einfach die Inschriften des Erbauers und fügte seine an die Stelle.
Eine gewaltige Anlage, die in ein paar Stunden kaum zu besichtigen ist. Empfangen wird man am Tempel mit einer gewaltigen Widderallee, die zum Eingang führen. Große Obelisken, gigantische Statuen und jede Menge Reliefs sind hier zu finden.
Es scheint hier keine Ordnung zu geben, jeder baute einfach drauf los. Am gigantisten ist jedoch der Säulensaal, errichtet von Sethos, mit seinen 134 Papyrus-Säulen.
Die Steinsäulen sind gigantisch hoch und mit farbigen Reliefs verziert. Hier spürt man die Anwesenheit der alten Pharaonen am besten.
Überall Statuen der verschiedenen Pharaonen, Heiligtümer und Obelisken.
Das alles zu beschreiben ist sehr schwer, da wir nur wenig Zeit hatten und viele, viele Menschen um uns herum waren.
Um alles zu sehen und zu verstehen braucht man bestimmt mehrere Tage, da diese Tempelanlage sehr komplex ist und die Eindrücke einen fast erschlagen.
Die Größe, der Bauwerke, die verschiedenen Bilder, die kleinen Einzelheiten, es ist unmöglich dies zu begreifen oder zu verstehen. An einigen Stellen wird heute noch ausgegraben und Archäologie betrieben. Wie uns die Reiseleitung sagt, vermutet man noch manchen Schatz unter dem Sand. Also nicht wundern, wenn einige in der Erde wühlen.

Für mich war die Flut an Eindrücken und Informationen viel zu hoch für den Moment. Ich habe nur fotografiert und über die Bauwerkkunst der alten Ägypter gestaunt. Mein Kopf könnte dies überhaupt nicht verarbeiten.
Man muss es gesehen haben um zu verstehen.

Nach gut 3 Stunden war der erste Teil des Tagesprogramms geschafft und es ging zum nächsten Tempel, dem Luxor-Tempel.

Der Luxor-Tempel, im Herzen der Stadt unweit vom Nil, gelegene Tempel, war jahrelang vom Sand verschüttet. Deshalb scheint es nicht verwunderlich, dass vor Jahrhunderten eine Moschee AUF dem Tempel gebaut wurde.
Diese Mosche ist jetzt immer noch zu sehen und ein historisches Symbol.
Auch hier wird man durch eine Sphingen-Allee begrüßt, die den Luxor mit dem Karnak-Tempel verbunden hatte.
Die Entfernung beträgt ca. 3 Kilometer und man kann sich vorstellen, was vielleicht noch alles unter den Häusern der Bewohner schlummert. Vor dem Eingang sind kolossale Sitz- und Standstatuen von Ramses II und ein Obelisk zu sehen.
Der andere ist in Paris auf den Place de la Concorde zu sehen.
Es war damals ein Geschenk an Frankreich.
Im Inneren auch wieder ein großer Hof, mit vielen Säulen und Reliefs, gefolgt von einem Säulengang. Man sieht Wandreliefs und Baureste aus der römischen Zeit, als der Tempel zur Festung umgebaut wurde.
Am beeindruckensten sind die Malereien am Opfertisch, da sind im Hintergrund noch leicht Bilder des Christentums zu erkennen.
Der Tempel wurde also zu jeder Zeit immer irgendwie genutzt.
Auch hier läst sich nicht alles in Worte fassen und mein Kopf hat jetzt langsam genug von neuen Informationen und schaltet nach und nach ab. Und so bin ich doch froh, dass die Besichtigung jetzt zu Ende ist und ich mal abschalten kann.

Wenn man in Luxor einen kleinen Bummel nach will, sollte man nicht an der langen Uferstraße entlang gehen.
Bei jedem Schritt wird man von Taxi- Kaleschen-, Felukenfahrern und Händlern angesprochen. Es ist fast schon wie ein Spiesrutenlaufen und macht einfach keinen Spaß.
Es gibt viele kleine Geschäfte und es ist möglich seine Mitbringsel zu besorgen, handeln erlaubt.


Fazit:

Luxor hat viel zu bieten, nur leider sind hier viel zu viele Touristen. Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass Luxor um 1900 noch ein Dorf war. Viele Hotels und viele Menschen prägen das Bild der alten Hauptstadt. Alt neben Neu, Tempelanlagen direkt neben Hotelanlage.
Daran muss man sich wohl gewöhnen. Trotzdem ist das Alten Theben eine Reise wert. Man sieht so viele Zeugnisse aus der Vergangenheit und ist überwältigt von der Baukunst der Alten Pharaonen vor gut 4000 Jahren. Ich werde mit Sicherheit Luxor noch einen Besuch abstatten, aber mit viel mehr Zeit, damit ich mir auch wirklich alles in Ruhe ansehen kann.

Vielen Dank für Eure Lesungen, Bewertungen und Kommentare.



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Ja, nur noch ein paar Meter, einige Schritte, mein Puls steigt und steigt und... Abu Simbel

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