Macallan Fine Oak 12 Jahre Testbericht
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Summe aller Bewertungen
- Geschmack:
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- Nachwirkungen:
Erfahrungsbericht von Gemeinwesen
Schön austarierter Allrounder
Pro:
- siehe Text -
Kontra:
- siehe Text -
Empfehlung:
Ja
Eingestiegen in die Welt der Single malt Whiskys bin ich wie wahrscheinlich viele andere auch: Am Anfang stand der quasi-unvermeidliche Glenfiddich.
Zu den ersten Whiskys, die auf den Glenfiddich folgten, gehören Cardhu und Macallan – bezeichnenderweise zwei weitere Whiskys aus der so genannten Speyside. Im Laufe der Jahre ist immer wieder mal ein Speyside-Whisky in meiner persönlichen Sammlung gelandet; unter anderem ein Aberlour und eine 25 Jahre alte Macallan-Abfüllung. Der 25 Jahre alte Macallan, den wohlmeinende Menschen mir vor geraumer Zeit geschenkt haben, ist eine ungemein vollmundige Variante mit ausgeprägter Sherry-Note. Lange Zeit war diese Abfüllung auch die letzte Macallan-Variante, die ich verkostet habe: Ich weiß gar nicht genau, wie lange ich keinen Macallan mehr probiert habe, bevor sich die Marke bei mir kürzlich wieder auf sehr angenehme Weise in Erinnerung gebracht hat.
„Bitte sehr, ich trink’ Whisky!“ – das ist so ein Flachs, mit ich zuweilen und in der Regel sehr reflexartig Dankesbezeugungen zu quittieren pflege, die mit dem sprichwörtlichen feuchten Händedruck einhergehen, sich davon abgesehen aber aufs gesprochene Wort beschränken. Ich erlebe es selten, dass der Wink mit dem Zaunpfahl zur Kenntnis genommen wird, und noch seltener erlebe ich es, dass ihn jemand ganz wörtlich nimmt.
Umso angenehmer überrascht mich natürlich jede der allzu seltenen Ausnahmen. In dieser Woche war es mal wieder soweit. Die Flasche, die auf meinem Schreibtisch auftauchte, habe ich zwar nicht persönlich für mich reklamiert, sondern stellvertretend für mehrere Leute in Empfang genommen und zum Allgemeingut erklärt, aber dieses Detail ist für mich gar nicht erheblich. Die Geste zählt, und deshalb hätte ich mich auch über einen Glenfiddich gefreut. Dass es kein Glenfiddich oder der für meine Begriffe völlig überschätzte Glen Grant geworden ist, war gewissermaßen das I auf dem Freuden-Tüpfelchen.
Zum Feierabend hin haben wir die Bouteille dann im kleinen Kollegenkreis entkorkt, uns ein gepflegtes Maß eingeschenkt und auf das Wohl des edlen Spenders angestoßen.
Die „Fine Oak“-Variante kannte ich noch nicht, aber sie hat das gehalten, was ich mir davon versprochen habe: Wie alle im Eichenfass gelagerten Whiskys bietet auch der 12 Jahre alte „Macallan Fine Oak“ eine merkliche Karamellnote. Merklich heißt hier soviel wie: deutlich wahrnehmbar, aber nicht aufdringlich. Dazu sollte ich am besten anmerken, dass ich mit den Jahren eine ausgeprägte Liebe zu Insel-Whiskys mit viel Rauch, Salz und Torf entwickelt habe. Weil ich die Abwechslung liebe, trinke ich dann und wann auch gern einen der duftigen irischen Malt Whiskeys, und auch etwas aus der Speyside darf zwischendurch gern ins Glas. Die gerade bei Einsteigern und Cognac-Konvertiten beliebten Sorten mit viel Sherry in der Nase und am Gaumen sind zwar oft ausgezeichnet, aber nicht unbedingt meine erste Wahl.
Was das angeht, kann ich dem Macallan ein gutes Zeugnis ausstellen: Die „Fine Oak“-Abfüllung verzichtet auf das Allheilmittel Sherry und bietet stattdessen Noten von Zitrusfrüchten, Gras und Holz – in Summe ergibt das einen schön ausbalancierten, leichten, fruchtigen Whisky, an dem mir nichts störend aufgefallen ist: ein im guten Sinne gefälliger Allrounder, der auch Bourbon-Fans für sich gewinnen und der sich auch gut als Aperitif eignen dürfte (als Digestif würde ich dann doch wieder etwas mit mehr Ecken und Kanten empfehlen); dabei komplex genug, um auch Fans von Insel-Whiskys Vergnügen zu bereiten – und meilenweit entfernt von der geradezu klebrigen, vanilligen Süße, mit der mich andere Eichenfass-Whiskys schon verprellt haben (zuletzt der bayerische „Slyrs“, der geschickt vermarktet wird, fortgeschrittenen Whisky-Adepten aber leider nichts zu bieten hat). Mein Fazit: Wer sich für die Whiskys aus der schottischen Speyside begeistern kann, kommt mit dieser Abfüllung von Macallan voll auf seine Kosten; auch Einsteiger machen keinen Fehler, wenn sie sich eine Flasche zulegen. Fans ausgeprägter Sherry-Noten sollten aber besser zu einem Aberlour oder einem anderen der üblichen Verdächtigen greifen – der Macallan Fine Oak ist ein schön austarierter, vergleichsweise trockener Allrounder, der selbstbewusst genug ist, auf den weit verbreiteten Sherry zu verzichten.
Zu den ersten Whiskys, die auf den Glenfiddich folgten, gehören Cardhu und Macallan – bezeichnenderweise zwei weitere Whiskys aus der so genannten Speyside. Im Laufe der Jahre ist immer wieder mal ein Speyside-Whisky in meiner persönlichen Sammlung gelandet; unter anderem ein Aberlour und eine 25 Jahre alte Macallan-Abfüllung. Der 25 Jahre alte Macallan, den wohlmeinende Menschen mir vor geraumer Zeit geschenkt haben, ist eine ungemein vollmundige Variante mit ausgeprägter Sherry-Note. Lange Zeit war diese Abfüllung auch die letzte Macallan-Variante, die ich verkostet habe: Ich weiß gar nicht genau, wie lange ich keinen Macallan mehr probiert habe, bevor sich die Marke bei mir kürzlich wieder auf sehr angenehme Weise in Erinnerung gebracht hat.
„Bitte sehr, ich trink’ Whisky!“ – das ist so ein Flachs, mit ich zuweilen und in der Regel sehr reflexartig Dankesbezeugungen zu quittieren pflege, die mit dem sprichwörtlichen feuchten Händedruck einhergehen, sich davon abgesehen aber aufs gesprochene Wort beschränken. Ich erlebe es selten, dass der Wink mit dem Zaunpfahl zur Kenntnis genommen wird, und noch seltener erlebe ich es, dass ihn jemand ganz wörtlich nimmt.
Umso angenehmer überrascht mich natürlich jede der allzu seltenen Ausnahmen. In dieser Woche war es mal wieder soweit. Die Flasche, die auf meinem Schreibtisch auftauchte, habe ich zwar nicht persönlich für mich reklamiert, sondern stellvertretend für mehrere Leute in Empfang genommen und zum Allgemeingut erklärt, aber dieses Detail ist für mich gar nicht erheblich. Die Geste zählt, und deshalb hätte ich mich auch über einen Glenfiddich gefreut. Dass es kein Glenfiddich oder der für meine Begriffe völlig überschätzte Glen Grant geworden ist, war gewissermaßen das I auf dem Freuden-Tüpfelchen.
Zum Feierabend hin haben wir die Bouteille dann im kleinen Kollegenkreis entkorkt, uns ein gepflegtes Maß eingeschenkt und auf das Wohl des edlen Spenders angestoßen.
Die „Fine Oak“-Variante kannte ich noch nicht, aber sie hat das gehalten, was ich mir davon versprochen habe: Wie alle im Eichenfass gelagerten Whiskys bietet auch der 12 Jahre alte „Macallan Fine Oak“ eine merkliche Karamellnote. Merklich heißt hier soviel wie: deutlich wahrnehmbar, aber nicht aufdringlich. Dazu sollte ich am besten anmerken, dass ich mit den Jahren eine ausgeprägte Liebe zu Insel-Whiskys mit viel Rauch, Salz und Torf entwickelt habe. Weil ich die Abwechslung liebe, trinke ich dann und wann auch gern einen der duftigen irischen Malt Whiskeys, und auch etwas aus der Speyside darf zwischendurch gern ins Glas. Die gerade bei Einsteigern und Cognac-Konvertiten beliebten Sorten mit viel Sherry in der Nase und am Gaumen sind zwar oft ausgezeichnet, aber nicht unbedingt meine erste Wahl.
Was das angeht, kann ich dem Macallan ein gutes Zeugnis ausstellen: Die „Fine Oak“-Abfüllung verzichtet auf das Allheilmittel Sherry und bietet stattdessen Noten von Zitrusfrüchten, Gras und Holz – in Summe ergibt das einen schön ausbalancierten, leichten, fruchtigen Whisky, an dem mir nichts störend aufgefallen ist: ein im guten Sinne gefälliger Allrounder, der auch Bourbon-Fans für sich gewinnen und der sich auch gut als Aperitif eignen dürfte (als Digestif würde ich dann doch wieder etwas mit mehr Ecken und Kanten empfehlen); dabei komplex genug, um auch Fans von Insel-Whiskys Vergnügen zu bereiten – und meilenweit entfernt von der geradezu klebrigen, vanilligen Süße, mit der mich andere Eichenfass-Whiskys schon verprellt haben (zuletzt der bayerische „Slyrs“, der geschickt vermarktet wird, fortgeschrittenen Whisky-Adepten aber leider nichts zu bieten hat). Mein Fazit: Wer sich für die Whiskys aus der schottischen Speyside begeistern kann, kommt mit dieser Abfüllung von Macallan voll auf seine Kosten; auch Einsteiger machen keinen Fehler, wenn sie sich eine Flasche zulegen. Fans ausgeprägter Sherry-Noten sollten aber besser zu einem Aberlour oder einem anderen der üblichen Verdächtigen greifen – der Macallan Fine Oak ist ein schön austarierter, vergleichsweise trockener Allrounder, der selbstbewusst genug ist, auf den weit verbreiteten Sherry zu verzichten.
28 Bewertungen, 6 Kommentare
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28.09.2007, 15:10 Uhr von Wegeno
Bewertung: sehr hilfreich...::: Gruß Werner :::...
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15.09.2007, 23:27 Uhr von Mondlicht1957
Bewertung: sehr hilfreichLG Pet
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11.09.2007, 05:10 Uhr von sindimindi
Bewertung: sehr hilfreichAlte Whisky-Tante...;-) - so gut kenne ich mich höchstens noch beim Weizenbier aus. LG,Roland
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08.09.2007, 00:58 Uhr von bea1502
Bewertung: sehr hilfreichallohol macht birne hohl... *lach* schöner bericht! lg bea
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07.09.2007, 19:49 Uhr von HiRD1
Bewertung: sehr hilfreichGruß, Ralf
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07.09.2007, 14:07 Uhr von TheLick
Bewertung: sehr hilfreichLG TheLick
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