Mafia (Adventure PC Spiel) Testbericht

ab 13,61
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Erfahrungsbericht von letsthommes

Tu alles für die \"Familie\"!!!!!!!!!!!!!!

Pro:

tolle Grafik; tolle Story; tolle Atmosphäre; war den Kauf wert;

Kontra:

für Einsteiger schwer; hohe Hardwareanforderungen; nicht so frei wie GTA 3;

Empfehlung:

Ja

Seit den glorreichen Zeiten von GTA und Nachfolgern hat sich bei den Spieleentwicklern ein gewisses Faible für Mafia-Spiele entwickelt, dessen Produkt das erstklassige Spiel Mafia ist. Statt in der Neuzeit wie in GTA ballern und fahren sie nun in schmucken und echt lahmen Karren durch eine fiktive Stadt und ballern mit vor Weltkriegswaffen auf diverse Gegner, während eines groß angelegten Bandenkrieges in Lost Haeven, so heißt die Stadt. Das ganze spielt in den 30er Jahren und lehnt an Filme wie der Pate, Road to Perdition und Al Capone an.

Zur Story:
Eigentlich ist Thomas „Tommy“ Angelo nur ein einfacher Taxifahrer, bis er eines Abends im Jahr 1930 von zwei Mafiosis dazu gezwungen wird sie schnellstens nach Hause zu kutschieren. Somit beginnt das Spiel und auch ihre erste Mission, ein wilde Verfolgungsjagd. Ist die überstanden sind sie Anwärter auf einen Mitgliedsplatz in der „Familie“ der Salieries (Sali-eri). Nachdem sie nach einigen selbst zu absolvierenden Taxi- Missionen von den oppositionellen Schläger verhauen und müssen unbewaffnet und zu Fuß zur Bar des Don fliehen. Ist das geschafft sind sie Teil der Familie und genießen einige Privilegien, haben aber mit der Konkurrenz jede Menge Ärger. Nach den ersten verdienten Brötchen durch wenige Missionen beginnen sie eine Affäre mit der Tochter des Barkeepers Sarah. Das ganze Spiel geht über 8 Jahre und bietet jede Menge Wendungen und Überraschungen. Ganz besonders ist aber die Sache, dass die ganze Story in einer Rückblende von Tommy erzählt wird und sie das alles durchmachen müssen, damit sie überhaupt soweit kommen.

Zu den Missionen:
Solche Missionen wie ich gerade zwei beschrieben habe werden sie nur am Anfang zu erledigen haben, denn nur noch selten müssen sie irgendwelche Verfolgungsjagden als Hauptmission bestehen. Während sie anfangs nur Autos des Gegners demolieren sollen oder Schutzgeld mit kleinen Zwischenfällen einsammeln sollen, müssen sie schon relativ früh mit der Schießerei anfangen. So müssen sie relativ früh einen Kollegen aus einem mit Gangstern vollgestopften Haus befreien – und das mit nur einem spärlich geladenen Revolver. Viele Ereignisse aus vorherigen Missionen sind für spätere noch wichtig. So müssen sie Sarah vor Schlägern beschützen, dann die ganze Bande erledigen und schließlich noch den Anwalt, der Beweise gegen sie hat ausrauben. Das ganze müssen sie mit wenigen Waffen, meistens Baseballschläger und Colt erledigen. Manchmal haben sie auch wehrhafte oder wehrlose Begleitung dabei, welche sie immer beschützen müssen, da sie sonst beim Tod des Bandenmitglieds die Mission neustarten müssen. Dabei sei gesagt, dass nur an bestimmten Stellen im Spiel automatisch gespeichert wird und diese Stellen sind rar gesät. Die eine Hälfte Missionen besteht eigentlich aus Aufsuchen des Ortes mit dem Auto, langwieriger und schwieriger Ballerei und einer ungesehen Flucht. Meistens stolpern sie aber auch noch mitten in neue Missionen rein. Insgesamt gibt’s 20 Missionen, deren Schwierigkeitsgrad, es gibt nur einen, leicht ansteigt.

Jede Mission endet und beginnt in Don Salieris Bar. Zusätzlich können sie auch noch Nebenmissionen erledigen, bei denen sie sich meistens neue und schnellere Wagen besorgen können. Eine ganz besondere Mission hat auch besonders viel mit Wagen zu tun. Sie müssen einen gegnerischen Wage nachts stehlen, ihn umbauen lassen und ohne große Kratzer zurückbringen, ohne von der Polizei erwischt zu werden. Dabei läuft diese Mission wie viele in einem strengen Zeitlimit, welches nicht überschritten werden darf. Das ganze wird ihnen auf einer Stoppuhr klar gemacht. Nachdem sie aber den Wagen entführt, repariert und zurückgebracht haben müssen sie zu allem Übel auch noch ein Rennen über 5 Runden mit bockschweren Gegnern und einem schwer kontrollierbaren Wagen gewinnen, damit der Don zufrieden ist. Sonst drehen sich hauptsächlich alle Missionen um das Liquidieren von unangenehmen Personen oder das Stehlen von wichtigen Dingen.

Zu den Knarren:
Davon gibt’s im Spiel 15 Stück. Vom normalen Baseballschläger und Schlagring über normale Pistolen und Schrotflinten bis hin zu Pumpguns und Maschinengewehren wie der legendären Tommy-gun. Alle sind überwiegend realistisch nachprogrammiert und der Umgang ist, da sie extrem veraltet sind, auch extrem schwer. Viele Waffe ziehen erst mal kräftig hoch, bis man zielsicher schießen kann. Munition nachladen kostet extrem viel Zeit und kann das Leben kosten. Dabei geht bei halbvollem Magazin die ganze Munition daraus verloren, wenn es nicht komplett leer geschossen ist. So9mit kann man nicht beliebig nachladen, da dann bald die ganze Muni weg ist. Die Waffen bekommen sie immer vor jeder Mission von Vincenzo, dem Waffenexperten. Den Rest müssen sie Gegnern abnehmen, da sie immer sehr begrenzt Waffen und Kugeln mitbekommen. Dank des hohen Realismus sind die Gegner schon mit wenigen Treffern zufrieden und fallen tot um, was auch für sie gilt. Mit dem Baseballschläger und genügend Schwung kriegen sie aber auch den stärksten Gegner kaputt, wenn sie von hinten kommen und er sie nicht bemerkt. Darauf müssen sie vor allem achten, da sonst alle Gegner im Umfeld wie will auf sie ballern.

Zu den Karren:
Davon gibt’s gewaltige 63 Stück, welche durch verschiedene Farbgebung noch mehr werden. Dabei sind leider alle Anfangsmodelle superlangsam und sie kommen nur mit der Zeit und durch Bonusaufträge an schnellere Schlitten, welche sie in der Garage der Bar beim Mechaniker Ralph unterstellen können, um sie wieder zu benutzen oder reparieren zu lassen. Dabei gilt aber, dass sie erst wissen müssen, wie man das Wagenschloss knackt um schnellere Schlitten zu bekommen. Das lernen sie von Ralph oder Lucas Bertone, der nicht grade zur Familie gehört aber immer für sie da ist. Wie gesagt sind die Karren langsam und kommen meistens nur im ersten Gang größere Steigungen hoch, was bei Verfolgungsjagden stört. Was sie meistens nicht beachten müssen ist der Tankinhalt, da selbst fast leere Wagen kaum so lange gefahren werden müssen, dass sie mal nachtanken müssen, an den drei Tankstellen in der Stadt. Neben der Langsamkeit nervt auch das tolle Schadensmodell, das wegen der guten Physikengine einen guten Eindruck hinterlässt, aber bei „kleinen“ Zusammenstößen das Auto so verunstaltet, dass man viel Lebensenergie verliert und das Auto mit der Zeit schwächelt. Temposünder sind hier fehl am Platz, auch weil die aufmerksame Polizei sie bei jedem noch so kleinen Tempolimitüberschritt anhält, oder es versucht und sie je nach Vergehen bestraft. Eins sei noch gesagt. Sie finden kaum Karren im Spiel die über 100 Meilen, 160 Km/h schaffen.

Zu den Gegnern:
Die sind recht intelligent, gehen immer in Deckung bei Beschuss, müssen aber irgendwann auch mal nachladen, was ihre Chance ist, sie fertig zu machen, was wegen der stellenweise hohen Überzahl sehr schwer wird. Die Mitglieder der gegnerischen Morelli- Bande sind dabei genauso schwer zu erledigen wie die Polizisten die manchmal in Heerscharen daherkommen. Das ganze Bewegungsrepertoire, welches sie drauf haben benutzen die Gegner die ganze Zeit. Sie werden zwar mit der Zeit nicht intelligenter, aber ihre Anzahl mehr sich von Mission zu Mission. Dabei ist zu beachten, dass sie auf Geräusche kleine Veränderungen der Umwelt und verdächtige Leute achten und selbst über große Distanzen gut treffen. Autofahren können sie auch sehr ordentlich, da sie meist die schnelleren Karren haben, während Sie meistens mit Uraltmodellen Vorlieb nehmen müssen. Während der Fahrt können sie wie die Gegner auch mit Pistolen und zwar nur mit Pistolen, wenn sie am Steuer sitzen schießen und das nur in einem bestimmten Winkel. Sie müssen auch darauf achten, dass ihr Aut6o nicht zu sehr angeschossen wird, da sie getroffen werden können und der Motor bei zu viel Beschuss explodiert. Das nutzen die Gegner am meisten aus. Um Heilung zu finden, welche sie oft brauchen, besonders als Anfänger, sollten sie nach Verbandskasten, mit einem roten Kreuz drauf, Ausschau halten, wo sie fast immer die vollen 100 Punkte Lebensenergie zurückbekommen.

Zu der Stadt:
Die besteht aus drei großen Stadtteilen, von denen eine vollkommen eine Insel ist, welche nur durch drei Brücken und einen Tunnel zu erreichen ist. Das Umland ist riesig groß und wird nur selten für Missionen genutzt. In den verschiedenen Stadtteilen gibt es verschiedene Mafia-Bereiche, welche aber nicht sonderlich gut von den Besitzern kontrolliert werden, da man kaum Schlägertypen der jeweiligen Familie sieht. In der Stadt gibt es ein bestimmtes Tempolimit, welches bei 40 Meilen oder 64 Km/h liegt. Das dürfen sie tagsüber nicht überschreiten, da fast überall die Polizei lauert. Tun sie es trotzdem, da man Polizisten zu Fuß eh leichter entkommt und man bei einer leichten Übertretung an Streifenwagen eh nur Bußgeld zahlen muss und dann weiter fahren kann. Bei größeren Vergehen werden sie beim Erwischen verhaftet oder erschossen. Die Stadt an sich ist extrem verwinkelt realistisch bevölkert und wirkt wirklich, als wäre sie echt. Leider kann man nicht wie in GTA 3 frei drin rumlatschen, sondern ist an die Missionen gebunden, welche sie aber zigmal durch jeden Stadtteil führen. Abkürzungen und Schlupfwinkel finden sie überall. Kleiner Tipp: Nachts können sie schon was öfter auf die Tube drücken.

Was ganz besonderes zum Kennenlernen der Stadt haben sich die Entwickler mit dem Frei-Fahrt-Modus ausgedacht, wo sie je nach Fortschritt in der Geschichte verschieden viele Teile der Stadt befahren dürfen, zu bestimmten Uhrzeiten und das noch mit ihrem Lieblingsauto. Für Blödsinn machen gibt’s Kohle, die sie in ihre Gesundheit oder Waffen investieren können. Bei Abschluss des Spiels dürfen sie sogar die Bevölkerung, den Verkehr und die Polizeivorkommen regulieren und mit jedem der 63 Autos durch die Gegend brausen.

Zur Grafik:
Die ist supertoll geraten. Was viele Spielezeitschriften noch vor Jahren belächelten ist nun war. Eine echt realistische und sehr detailgetreue Stadt der 30er Jahre, welche einen glauben lässt es wäre eine echte und das ganze Spiel nur ein Film. A propos Film: Die Zwischensequenzen werden in der Spielengine dargestellt, welche echt phänomenal ist. Denn die Gesichtstexturen sehen aus, als wären sie echt. Die Figuren bewegen ihren Mund zur Sprache, was die erstklassige Synchronisation gut rüberbringt und Atmosphäre erzeugt. Der Qualm einer Zigarre verfliegt naturgetreu in der Luft. Das Schadensmodell der Karren und die Waffen plus Effekte wirken wie echt. Das hat auch seinen Preis, was man bei den Hardwareanforderungen sieht.

Zur Steuerung:
Die ist echt kinderleicht und ist schnell gelernt, besonders dank tollem Tutorial. Die einzelnen Bewegungsmanöver sind auf maximal 5 Tasten gelegt und schnell verinnigt. Auch die Steuerung der Autos ist schnell gelernt. Dazu kommt noch das tolle und aufschlussreiche Handbuch, was alles noch mal genau erklärt. Als tollen Zusatz gibt’s ein Poster, welches auf der Rückseite die Karte von Lost Heaven birgt. Die Menüs sind recht übersichtlich.

Zum Sound:
Der klingt wirklich authentisch, besonders bei den Waffen. Die Hintergrundmusik, die Stimmen, alles stimmt und sorgt für prima Atmosphäre. Dazu kommt noch die Musik, welche in den verschiedenen Stadtteilen im Autoradio läuft, aber kaum auffällt, da man ständig über die tolle Stadt und vieles mehr staunt.

Zum Multiplayer:
Der ist leider nicht vorhanden, soll aber mit einem Add-On nachgeliefert werden. Das verpricht lustig zu werden.

Zu den Hardwareanforderungen:
Minimum: CPU mit 500 Mhz, 96 MB RAM und eine 16 MB Grafikkarte (Geforce 1 mind.)
Empfohlen: CPU mit 1000 Mhz, 256 MB RAM und eine 64 MB RAM Grafikkarte.
Optimal: CPU mit 1,6 Ghz, 512 MB RAM und eine 128 MB Grafikkarte (Geforce 4 oder neue ATI)

Eigene Meinung und Erfahrungen:
Da ich nun schon 16 bin, konnte ich mir das Spiel getrost kaufen und wurde auch nicht enttäuscht, da es mich von Anfang an gefesselt hat. Schon mit dem Intro und der ersten Mission fängts an. Viele Missionen spielen ich immer wieder gerne, um alles noch nen Zacken besser zu machen und dann zu erleben, dass ich irgendwo wieder nen Fehler gemacht habe. Doch waren einige Missionen trotzdem noch bockschwer und erst im 20ten Anlauf zu packen. Besonders das Rennen hat mich vielen Nerven gekostet, aber trotzdem immer noch Spaß gemacht. Die Story fesselte mich von Anfang bis Ende und ist fast filmreif. Die Steuerung der Autos war für mich als Bleifuß sehr gewöhnungsbedürftig, da man nicht immer Gas geben kann bis zum Umfallen und jeder kleine Unfall die Mission beenden kann. Als kleine Entschädigung gab’s auch noch die Frei Fahrt, wo man sich fast schon richtig austoben kann wie in GTA 3. Die Frustration nach jedem Scheitern was bei jeder Mission aber nach dem Neustart direkt wieder verflogen, da man selbst nach dem 100sten Versuch noch Lust aufs Spielen hat. Die Grafik und insbesondere die Soundkulisse bringt mich jedes Mal zum staunen. Insgesamt ist das Spiel super und echt gelungen. Also ihr Spielezeitschriftredakteure, lacht nie wieder über so ehrgeizige Projekte wie dieses.

Fazit:
Mit schicker Grafik, toller Story und viel Atmosphäre fesselt mich Mafia immer wieder an den PC und die Stunden vergehen im Fluge. Wer dieses Spiel trotz optimalem PC nicht gespielt hat, hat echt einen Meilenstein der Spielegeschichte verpasst.

LETSTHOMMES

32 Bewertungen, 1 Kommentar

  • TheInnocent

    21.04.2006, 15:45 Uhr von TheInnocent
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh - das spiel ist so genial, eins meiner liebling spiele. Deine berichte haben eine supa länge