Mafia (Adventure PC Spiel) Testbericht

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Erfahrungsbericht von Kain_Graveholder

Ein Angebot, das man nicht ablehnen kann...

Pro:

Missionsvielfalt, Story, Charaktere, Autos, Waffen

Kontra:

Hmmm... nichts!

Empfehlung:

Ja

Hallo ihr Yopis!

Heute ist Berichtetag und ich will eigentlich nicht mehr viel sagen. Viel Spaß mit meinem Bericht zu

+++ MAFIA +++

+++ Einleitung +++

Es ist Nacht in Lost Heaven, einer Stadt regiert von Angst, Gewalt und der Mafia.
In ebendieser Stadt und in ebendieser Nacht macht sich der junge Taxifahrer Thomas \"Tommy\" Angelo auf den Heimweg. Viel verdient hat er nicht, aber zum Leben reicht es,
denkt bei sich während er sich genüsslich eine Zigarette anzündet.
In genau diesem Augenblick wird die Tür seines Taxis aufgerissen und er spürt auch gleich die Mündung einer Waffe an seiner Schläfe. \"Fahr, fahr sonst sind wir erledigt. Und du mit uns!\", hört er ein heiseres Krächzen hinter sich und weiss, dass mit solchen Typen nicht zu spaßen ist. Also drückt Tommy auf die Tube, um den Verfolgern zu entkommen.
Die nun folgende Verfolgungsjagd ist nur der Auftakt zu einem der spannendsten und unterhaltsamsten Action-Spiele aller Zeiten.

+++ Spiel +++

Das ganze Spiel ist eine Art Rückblblende auf Tommys Leben.
Es beginnt mit dem Treffen mit Detective Norman, dem Tommy sein Leben anvertraut.
Die in der Einleitung beschriebene Szene ist nur die erste Geschichte, die Norman zu hören kriegt.
Während des Spiels wechseln sich die Cutscenes mit den Gesprächen zwischen Norman und Tommy mit den Missionen ab, die er zu erledigen hat. Alle der insegsamt 20 Aufträge starten in Salieris Bar und enden auch dort. Anfangs sind es noch leichte Missionen, zum Beispiel Schutzgeld eintreiben oder Passanten umherkutschieren. Später werden die Missionen härter und fordernder, wenn man zum Beispiel einen Alkoholschmuggel in einem
Parkhaus mit anschließender Schießerei und Flucht durch die halbe Stadt abwickeln muss.
Die Aufträge sind sehr abwechslungsreich geraten und wechseln sich zwischen Fahr- und Ballermissionen ab.
Apropos ballern: In Mafia findet sich ein wahres Arsenal an Waffen. Dazu gehören Schlagringe, verschiedene Revolver und Colts, Baseballschläger oder das klassische Thompson-MG. Tommy kann zwar beliebig viele kleine Waffen mit sich herumschleppen, jedoch nur eine große Waffe unter seinem Mantel verbergen, das heißt, man muss, wenn man eine zweite große Waffe mitführen will, diese in den Händen tragen.
Wäre nicht weiter schlimm, würden die Polizisten nicht allergisch auf abgesägte Schrotflinten und Co. reagieren. Einzig der Baseballscläger darf offen getragen werden.
Um zu den allergischen Reaktionen der Polizei zu kommen: es gibt drei Stufen des Vergehens. Die erste wäre ein Strafzettel, den man zum Beispiel für das Überfahren einer roten Ampel oder für leichte Geschwindigkeitsüberschreitung kassiert. Um dem Bleifuß vorzubeugen lässt sich ein praktischer Tempomat starten, der die Geschwindigkeit auf Normalniveau hält. Die zweite Stufe des Gesetzesbrechens ist die Verhaftung, wenn man die Höchstgeschwindigkeit stark überschritten hat oder Waffen in der Öffentlichkeit trägt.
Die letzte Stufe ist durch ein Pistolensymbol gekennzeichnet und man kann sich sicherlich denken, was das bedeutet. Die Polizisten fangen an zu feuern, aber nur wenn man eine Waffe in der Öffentlichkeit benutzt, oder Leute \"tötet\" (in der deutschen Version sterben diese nicht, es gibt auch kein Blut, aber die Polizei sieht es als Töten an). Um dem Vollzug zu entkommen, hat man die Möglichkeit der Flucht.
Wenn man potenzielle Verfolger abschüttelt werden die Symbole durchsichtig und ein Balken leert sich. Wenn dieser komplett geleert ist, ist man frei. Man kann aber auch sein Fahrzeug verlassen, beziehungsweise in ein neues einsteigen. Dann vergisst die Polizei Tommys Identität.
Nun etwas zum Aufbau des Bildschirms, der sich je nach Situation ändert. In der linken unteren Ecke findet sich der Gesundheitszusatnd von Tommy sowie der seiner Begleiter, sowie der aktuelle Munitionsstand der Waffe.
Sobald man in ein Auto steigt erscheint links oben ein wichtiges Instrument, der Radar. Damit kann man Polizisten orten, die als blaue Punkte dargestellt werden, sowie Verfolger, die rot markiert sind. Rechts unten befindet sich schließlich der Tacho, auf dem man Dinge wie die Geschwindigkeit, die Drehzahl, den Kilometerstand, den eingelegten Gang und den verbleibenden Sprit(!) ablesen kann. Standardmäßig lässt sich per TAB-Taste eine Karte einblenden, auf der alle wichtigen Anlaufstellen, sowie die aktuellen Missionsziele verzeichnet sind.
Achso, die Story habe ich ganz vernachlässigt, dann mal los.
Die gesamte Story wird in fulminanten, kinoreif geschnittenen Cutscenes erzählt. Sie handelt vom Aussteiger Tommy, der durch Zufall in die \"ehrenwerte Gesellschaft\" hineingerät, eine Romanze beginnt, kaltblütig agiert und den dennoch am Ende das Gewissen plagt. Mafia zeiht seine dichte Athmosphäre zu großen Teilen aus der tollen Story mit ihren vielen Wendungen, ihrem Drama und ihrer Tragik.
Jetzt etwas zur KI von Freund und Feind. Die KI ist solide, wenn auch längst nicht perfekt.
Die Figuren agieren selbstständig, suchen Dekcung wenn die Munition knapp wird und ecken sich gegenseitig. Jedoch passiert es auch mal, dass ein KI-Kamerad blind nach vorne stürmt und sich einfach niederschießen lässt.
Noch gar nicht erwähnt habe ich den Spielmodus \"Freie Fahrt\".
Hier hat man, wie der Name schon sagt, alle Freiheiten, die man braucht um sich in Lost Heaven umzusehen und sich mit dem Spiel vertraut zu machen. Später wird eine \"Extrem\"-Variante freigeschaltet, in der man sich Geld mit Taxifahren, Schießereien oder Verfolgungsjagden mit anschließender feierlicher Fahrzeugverbrennung verdienen kann.

+++ Charaktere +++

Tommy Angelo:
Ein freundlicher Typ und die Hauptfigur des Spiels.
Auf den ersten Blick sieht man ihm seinen Job nicht an,doch er hat das harte Leben auf der Straße gelernt und weiß sich zu verteidigen.

Paulie:
Ein hitzköpfiger Typ und Tommys bester Freund. Er ist der Mann für\'s Grobe und arbeitet häufig mit Tommy zusammen.

Sam:
Er ist ziemlich wortkarg und introvertiert, was man anhand seiner Statur nicht gerade vermuten würde. Auch er arbeitet oft mit Tommy und Paulie zusammen.

Don Salieri:
Ein gutmütiger Mann, der jedoch alle Freundlichkeit ablegt, sobald jemand nicht nach seinen Regeln spielt. Von ihm erhält Tommy den Großteil der Aufträge.

Frank:
Er ist eher still und unauffällig, außerdem ist er die rechte Hand des Dons. Er kümmert sich um die rechtliche Seite des \"Geschäftes\".

Ralph:
Der Automechaniker des Dons und ein kompletter Idiot. Er h-h-h-ha-hat zw-zw-zwar e-ein p-p-paar Sp-p-p-rach-pro-b-b-b-leme, aber ein Motor,den er in seine Hände kriegt stottert garantiert nicht mehr.

Vincenzo:
Der Experte wenn es um Waffen geht. Er stellt die Ausrüstung für den aktuellen Einsatz zusammen.

Lucas Bertone:
Er gehört zwar nicht direkt zur Familie, aber er steht in Salieris Schuld. Bei ihm kann man Bonus-Missionen absolvieren, durch die man an die besten Autos im Spiel kommt.

Sarah:
Sie ist Kellnerin in Salieris Kneipe und hat später eine Romanze mit Tommy.

++ Die Stadt +++

Lost Heaven ist eine gigantische 30er-Jahre-Metropole, die auf 3 Halbinseln thront.
Diese Halbinseln sind mit Brücken verbunden, aber auch durch einen Tunnel kann man in andere Abschnitte gelangen. Das Besondere dabei ist, dass die Stadt vom Start weg frei zugänglich ist und niemals nachgeladen werden muss. Dabei bleibt der Bildaufbau immer flüssig. Die Stadt an sich bietet ein abwechslungsreiches Bild, vom Arbeiterslum bis zum Reichenviertel ist alles vertreten. Die Metropole lebt, ständig flanieren Passanten auf den Gehwegen, Oldtimer tuckern gemütlich durch die Straßen. Alles ist sehr detailliert gestaltet, abends kann man sogar Obdachlose beobachten, die sich an einer brennenden Tonne die Hände wärmen. Außerdem bietet Lost Heaven mehr Methoden der Fortbewegung: wer keine Lust hat, per Auto zu reisen, der kann die zahlreichen Straßenbahnen oder eine Hochbahn nutzen, von der man einen wunderschönen Blick auf die Stadt hat.

+++ Mission +++

Hier möchte ich euch eine der 20 Missionen genauer vorstellen, damit ihr euch ein Bild machen könnt, was euch so ungefähr erwartet.
Der Titel der Mission ist \"Die Hure\". Dies ist einer der wenigen Aufträge, die man nicht vom Don direkt bekommt, sondern von seinem Consigliere Frank. An sich klingt der Auftrag einfach: Finde das Bordell, niete dessen Besitzer sowie ein leichtes Mädchen namens
Michelle um und jage das Büro des Direktors in die Luft (ok, klingt vielleicht doch nicht so einfach). Gesagt, getan, man fährt also zum Edelbordell und stellt den Besitzer kalt, worauf eine wilde Schießerei mit dem Hotelpersonal und diversen Kunden folgt. Danach klappert man die Türen der oberen Stockwerke ab, bis man die gesuchte Bordsteinschwalbe gefunden hat. Und jetzt stellt sich für Tommy die Gewissensfrage: Kann er wirklich ein hilfloses Mädchen töten? Ich lasse die Antwort mal offen, ich will ja keinem den Spaß verderben. Also auf in das Büro des Direktors, wichtige Dokumente eingesackt und die Bombe platziert. Die Flucht gelingt über ein Fenster, durch das sich Tommy auf das Dach des Nachbarhauses rettet. Wäre natürlich alles schön und gut, wenn die Polizei die Sprengaktion nicht mitgekriegt hätte. Aber, wie es im Leben nun mal so ist, ist nicht alles schön und gut und man muss sich nun mit mehreren Polizisten rumschlagen.
Hat man auch dies überstanden, geht es per Leiter auf das Dach einer Kirche, neben der der Fluchtwagen geparkt ist. Natürlich wäre alles viel zu einfach, wenn dies schon alles gewesen wäre. Leider begibt es sich, dass gerade eine Beerdigung abgehalten wird und ausgerechnet die eines Typen, den Tommy eine Mission vorher abgeknallt hat. Also muss man sich nun auch noch mit einer Armee feindlicher Mafiosi bekriegen, das alles mitten in der Kirche.
Hat man auch diesen bockschweren Teil überstanden, darf man sich zu guter letzt noch eine Verfolgungsjagd mit mehreren Streifen- und einem Leichenwagen liefern.

+++ Autos +++

63 Fahrzeuge gibt es in Lost Heaven zu bewundern zu klauen und zu fahren. In den ersten Spieljahren sind dies noch eher lächerliche Gefährte, in der Art eines Ford Model T, die kaum eine leichte Steigung bewältigen können. In den späteren Spieljahren werden die Boliden kräftiger und die Geschwindigkeiten höher. Die Fahrphysik fühlt sich realistisch an, soweit man dies bei einem Oldtimer bewerten kann, nur gelegentlich, wenn man zum Beispiel an einem Bürgersteig hängen bleibt, schlägt der Wagen wilde Kapriolen. Ein nettes Extra in Mafia ist die \"Autozyklopädie\", in der man die technischen Daten aller im Spiel enthaltenen Fahrzeuge nachlesen kann.

+++ Grafik +++

Die Grafik ist auch für heutige Maßstäbe noch erste Sahne. Die Städte, Autos, Menschen etc. sind alle sehr detailliert und polygonreich gestaltet, lediglich die Texturen wirken in Nahaufnahmen etwas verwaschen. Der Bildaufbau ist recht flüssig, gelegentlich stören aufpoppende Wolkenkratzer.

+++ Sound +++

Der Sound ist analog zur Grafik zu bewerten. Aus den Boxen röhrt originalgetreue 30er-Musik, die ziemlich jazzig angehaucht ist und richtig ins Spieleflair passt.
Schüsse und Motorengeräusche in bester Qualität tun ihr übriges. Die Bezeichnung \"herausragend\" hat sich die Sprachausgabe verdient: hier merkt man, dass professionelle Sprecher am Werk waren, was dem Spiel einen kräftigen Athmosphäreschub verleiht.

+++ Steuerung +++

Mafia hat 3 Steuerungsarten zu bieten: Tastatur/Maus-Kombi, Joystick und Lenkrad. Da ich weder Joystick noch Lenkrad besitze kann ich nur meine Erfahrungen mit der sehr guten Tastatur/Maus-Kombi wiedergeben. Die Standardbelegung der Tasten ist gut gelungen, logisch und eingängig, nur Pfeiltasten-Spieler werden umkonfigurieren müssen. Das Zielen mit der Maus geht sehr präzise von statten, hier habe ich nichts zu meckern.

+++ Systemvoraussetzungen +++

Minimum:
CPU mit 500 MHz
96 MB RAM
16-fach CD-Laufwerk
1,8 GB Speicherplatz
16 MB Grafikkarte
Direct X 8.1

Empfohlen:
CPU mit 700 MHz (und höher)
128 MB RAM (und höher)
32-fach CD-Laufwerk

(Quelle: Verpackung)

+++ Fazit +++

Ich liebe Mafia und das nicht nur wegen seiner Grafik, seinem Sound oder dem originellen Szenario. Ich mag es wegen seiner Story, die den Spieler so sehr in den Bann zieht, dass man meint, in einem waschechten Mafia-Streifen gelandet zu sein. Und was noch besser daran ist, dass man selbst die Hauptrolle darin spielt. Selten habe ich ein Spiel so oft gespielt, nur wegen der Story und ich glaube, in den nächsten Jahren wird sich dies nicht wiederholen, außer die Entwickler beeilen sich mit Mafia 2...

Nun bleibt mir nur noch euch viel Spaß mit meinem (zu lang geratenen?) Bericht und dem Bewerten/Kommentieren zu wünschen!

13 Bewertungen, 1 Kommentar

  • Naffy

    16.03.2006, 09:15 Uhr von Naffy
    Bewertung: sehr hilfreich

    Gruß Naffy