Mafia (Adventure PC Spiel) Testbericht

Gewissenlos?
Die Handlung von Mafia erstreckt sich über mehrere Jahre. Fast das ganze Geschehen erlebt der Spieler (Sie?) in einer Rückschau. Die Hauptfigur - man erfährt es nach dem Intro - will auspacken erzählt seine Höhepunkte in der Zeit bei der Mafia einem Kommissar. Wie er zu der Familie kam, wie der einst arme Tommy sich schnell an teure Maßanzüge und teure Autos gewöhnt - und ihn dann doch das Gewissen plagt.

Kino oder Spiel?
Die Geschichte wird voller Dramatik erzählt. Einerseits in den Missionen, aber auch in spektakulären Zwischenfrequenzen in der 3D – Engine. Die wilden Kamerafahrten und die schnelle Schnitte wirken genauso professionell wie in einem guten Kinofilm.

Die virtuelle Stadt
Mit dem Elend echter Verbrecher hat Mafia wenig zu tun. Schauplatz ihrer kriminellen Machenschaften: die 30er-Jahre-Stadt Lost Heaven. Die liegt auf drei Inseln, durch Brücken und einem Tunnel (wie bei GTA3) verbunden. Das gesamte Gebiet ist riesen groß. So brauchen sie von Osten nach Westen ca. 9 min. (auf dem kürzesten und flottesten Weg). Laut virtuellem Tachometer sind es knappe sieben 1/2 Kilometer. Lost Heaven besteht aus mehreren Stadtvierteln (Von Oak Hill, wo reiche und machtvolle Menschen wohnen bis hin zum runtergekommenen Arbeiterviertel mit Industriegebiet). Auf den Bürgersteigen gehen zahlreiche Passanten herum, die Straßenbahn fährt vorbei und Oldtimer stehen im Stau.

Aufbau
Sie liefern sich wilde Verfolgungsjagden mit der Polizei und brechen in Villen ein. Die meisten der abwechslungsreichen Aufträge verbinden die Elemente Autofahren und Ballern, selten muss man nur mit dem Auto rumfahren. Es begleitet sie oft Kumpel Pauli. Er hilft ihnen zwar in Schusswechsel, aber sie müssen auf seine Gesundheit aufpassen. So große Storyfreiheiten wie in GTA3 haben sie in Mafia nicht. Das Spiel verläuft ziemlich linear, nur selten gibt es eine Bonusmission vom Automechaniker Lucas Bertone. Dieser aber zeigt ihnen nach erfolgreichem Abschluss der Zusatzmission, wie man an besonders schnelle Vehikel rankommt.

Jobbörse
Die meisten Aufträge beginnen in Don Salieris Bar. Dort sitzt die Familie und überlegt wer als nächstes dran glauben muss. Doch die Bar hat noch mehr zu bieten. Im Hinterhof ist der Mechaniker Ralph, der uns neue Autos anbietet oder uns beibringt mit ein paar Handgriffen neue Autos aufzubrechen. Selbst ein eigener privater Waffenshop gibt es. Vincenzo verschafft einem auf Anfrage Waffen oder andere Mordinstrumente.

Unterwegs durch die Stadt
Durch die Straßen von Lost Heaven kann man mit 63 Autos fahren. Sie steuern sich ziemlich unkompliziert und die Fahrphysik ist auch glaubwürdig. Die Autos sind mit einem Tempobegrenzer ausgestattet. Solange dieser aktiviert ist fährt man nicht schneller als 60 und man braucht keinen Strafzettel wegen „zu schnell fahren“ befürchten. Das Schadensmodell der Oldtimer könnt besser sein. Zwar ist es ziemlich realistisch wenn das Autoglas zu Bruch geht, aber die Beulen in den Autos sehen eher künstlich aus und haben kein Einfluss auf das Fahrverhalten der Autos.
Neue und schnellere Vehikel bekommt man automatisch im Spielverlauf. Sie werden freigeschaltet, indem der Mechaniker Ralph ihnen zeigt wie man deren Türschlösser knackt.


Schon in der Schule gewesen?
Die KI der Autofahrer, Passanten und der Gegner ist zwar ganz gut, haut einem aber nicht vom Hocker. Sie ist schon Standardgemäß: Gegner gehen in Deckung und verfolgen sie, doch dass getroffene Gegner davonlaufen - Fehlanzeige. Im Straßenverkehr auch nur Routine. Autofahrer halten bei roten Ampeln und beachten die Verkehrsregeln. Doch bei der Straßenbahn siehst schon anders aus. Unrealistisch, wegen der Handlung, brettert ab und zu mal eine Straßenbahn durch die wartende Schlange von Autos - ohne Rücksicht auf Verluste.

Patronensuche
Etwas muss bei Schusswechseln immer beachtet werden: Die altertümlichen Waffen lassen sich nur langsam nachladen. Deshalb ist es ratsam sich immer in der Nähe von einer Ecke zu bleiben, um beim Magazinwechsel in Deckung gehen zu können.
Es gibt 15 Waffen in dem Spiel: Mehrere Pistolen, Schrotflinten, Maschinenpistole, Scharfschützengewehr bis hin zum schweren Baseballschläger und Messer.

Einfach oder was?
Den Spielstand speichert das Programm automatisch. Manuelles speichern (also dann wenn man mal es möchte) darf man nicht. Was ich persönlich als Minuspunkt betrachte (auch wenn es besser klappt als in GTA3).


Hauptpersonen
Tommy Angelo
Vom Taxifahrer zum Vorzeigemafioso. Erst hat er kein Geld, kann findet er gefallen an Schießereien in teuren Maßanzügen, bis ihn sein Gewissen plagt....

Don Salieri
Er ist der Pate eine Mafiasyndikates und ist einer der schlimmsten Verbrecher in Lost Heaven. -Er erteilt die Befehle-

Pauli
Er begleitet sie bei vielen Einsätzen. Pauli wirkt harmlos hat aber Vorlieben zum schnell handeln als erst lange nachzudenken.

Frank
Buchhalter und linke Hand von Don. Durch ich wirken die Geschäfte nach außen hin immer sauber. Er ist ein Typ der gerne viel denkt.

Sarah
Große Liebe von Tommy, die nur ahnt womit er sein Geld verdient.

Lucas Bertone
Hat ein Händchen für Autos. Er gibt Tommy gelegentlich Nachhilfe im „Schlösser knacken“.

Vincenzo
Waffenexperte des Paten und versorgt uns mit neuen Waffen.

Ralph
Hat Probleme mit dem Reden. Er schraubt für die Mafia an deren Autos herum.


Hardware-Konfiguration:
Minimum: 800 Mhz
128 MByte Ram
2 GByte Installationsgröße
Geforce-Karte


Fazit:
Außer GTA 3 gibt es zur Zeit kein anderes gleich gutes Computerspiel. Wer auf die 30er-Jahre abfährt und ein Faible für die Mafia bzw. den Paten hat sollte sofort zuschlagen. Doch auch für welche die einfach ein gutes Actionspiel suchen ist es erstrangig. Sehr gute Grafik und eine sehr gute Hintergrundstory. Das Einzigste was ein deut besser hätte ausfallen können wäre vielleicht die KI gewesen und ein Multiplayer, der mir schon bei GTA 3 usw. gefahlt hat. Aber ansonsten ein rundum gutes Spiel.