Magersucht Testbericht

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Erfahrungsbericht von yelde2003

Hilfeschrei, der bis in den Tod hörbar sein kann!

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Nein

Ich will hier nicht darüber schreiben, was die Magersucht eigentlich ist, sonders möchte euch mal mit meiner Lebensgeschichte vertraut machen und wie sich diese Essstörung auf meinen Körper ausgewirkt hat.
Ich war eigentlich immer schon eine Person, die nicht fett oder gar dick war, nein ich war normal gebaut und meine Körperteile war gut proportioniert und ich war so ziemlich normal und sah auch nicht zu schlecht aus. Das wurde mir wenigstens immer gesagt und es gab auch keine Probleme mit dem anderen Geschlecht. Was war dann passiert fragt ihr euch?
Also mal von vorne, ich war als ich ein Kind war, nicht dick, aber eben auch nicht so ein dünnes GErippe wie die anderen Kinder. Ich habe nun mal schwere Knochen und so wurde ich damals schon mal etwas unbegründet gehänselt. Als ich dann älter wurde, da formte sich meine Figur richtig gut. Aber die Erinnerungen blieben für die gesamte Zeit und speicherten sich tief in meinem Schädel ein. Es nahm dann seinen lauf, ich war eigentlich beliebt und hörte auch keine dummen Bemerkungen, aber ich wurde krank. Besser gesagt meine linke Niere war im Arsch und ich musste eine schwere Op durch stehen. Aus geplanten 2 Wochen wurden fast 7 wegen immer wieder auftretenden Schwierigkeiten und ich wurde tot unglücklich. Ich zog mich in der Zeit im Krankenhaus zurück, fand alles ungerecht und schließlich fand hier der erste Prozess statt. Ich bekam noch etwas unbemerkt Depressionen und die Zeiten danach wurden immer schlimmer. Durch STreite mit meinem Vater und der einsetztenden Kälte im Winter vertieften sich diese Dinge.
Meine Hoffnung war nun, dass die geplante Reise nach Ägypten mich tröstete, doch dort begang es dann. Ich war unglücklich, dass ich doch nicht viel besser drauf war und nahm kaum etwas positiv auf. Ich dachte, nicht das andere schuld waren. Nein, ich musste es sein, ich musste an allem schuld sein und so suchte ich mir einen eigenen Weg dies auszudrücken. Ich versuchte erst weniger zu essen. In allem was ich tat ich versuchte dem Essen in den Hotels aus den WEg zu gehen. Früh aß ich meist mit, zwar wenig aber ich tat es. Am Mittag drückte ich mich und sagte, ich hätte Obst gegessen und am Abend tat ich dann so, als ob ich schliefe oder ging mit aß und brachte mich zum erbrechen.
Es war nicht viel, doch nach 2 Wochen waren wir wieder zuhause und es fiel nun allen auf, dass ich nichts mehr esse. Mittlerweile wollte ich kein Essen mehr zu mir nehmen und ich hatte ja auch erst 5kg in 2 Wochen runter. Doch es wurde schlimmer ich aß nicht und meine Streitereien mit meinem Vater wurden immer schlimmer, da ich depressiv war und schlechte Laune hatte. Ich verlor rapide an Gewicht und war von einst 62kg auf 52 runter in kurzer ZEit, die immer schneller runter ging. Da ich nicht aufhören wollte und meine Eltern keinen Rat mehr wussten, wurde ich in eine Klinik eingewiesen, doch diese half mir wenig und so verließ ich sie schon nach 3 Tagen. Dadurch wurden meine Depressionen immer stärker und ich wollte einfach nicht mehr da sein. Ich hasste mich und ich dachte, ich verdiene das Leben nicht mehr, ich zerstöre alles. Ich verlor in den nächsten Tagen wieder, aber etwas langsamer da ich jetzt eine Bullemiephase hatte und zwischen Fressattacken und Erbrechen auch nichts mehr trank. Allerdings ist genau das für mich sehr gefährlich, da meine Niere erst eine schwere Op hatte.
Ich versprach meinen Eltern wieder zu essen, doch ich schaffte es nicht und drückte mich vor allem monatelang und in dieser Zeit verschlechterte sich mein Zustand, ich war nicht mehr in der Lage zur Schule zu gehen und ich hatte Schmerzen im Kopf, Racheraum, Speiseröhre, Magen, Darm, Unterleib, Füßen, Armen, Augen, ich konnte mich nicht mehr konzentrieren, hatte Schwindegefühle, klappte immer fast ab und war einfach nur matt. Meine Eltern drohten mir daraufhin wieder mit Klinik, aber sie setzen es nicht durch. Als ich dann bei 43kg war und das ist für mich mehr als wenig und noch krasser als bei anderen Magersüchtigen, da ich schwere Knochen habe! So entschied ich mich irgendwann den Willen aufzubringen und wieder zu essen. Manchmal kotzte ich wieder oder ich wollte wieder nichts mehr essen, aber ich beißte mich durch. Für Außenstehende ist es kaum nachvoll ziehbar wie viel Kraft es einen kostet! Doch zunehmen tat ich nicht, da ich sehr auf kcal achtete und erst nie über 500kam. Dabei braucht man doch mindestens 1000kcal um nur das Gewicht zu halten!
Im Moment bin ich noch nicht ganz gesund. Ich liege bei knapp 45 und esse jetzt schon an die 1200kcal, trinke wieder und gehe seit 2 Monaten auch wieder zur Schule, zwar nicht regelmäßig, aber ich tue es doch noch. Gott sei Dank muss ich die Klasse nicht wiederholen und auch meine Freunde blieben mir treu. Mein Ziel sind jetzt nicht wieder auf 62kg zu kommen, was zwar immer im Normalbereich liegt, aber ich will es etwas runger setzten und einigte mich auf 55kg.
Wie es schaffte? Mit guten ELtern, Freunden, einer Psychologin, die sich bei mir auch um meine Depressionen kümmerte und ganz viel eigenen Willen. Denn nur du allein kannst den eigenen Feind in dir töten! Ich habe es schon fast geschafft und hoffe darauf, dass ich diesmal die Ferien genießen kann. Ich habe noch mal die Kurve gekriegt, aber bei 15% der MAgersüchtigen verläuft die Krankheit tödlich!

Wer Informationen haben will, oder Hilfe braucht besucht am besten www.magersucht.de oder fragt vielleicht auch mich, obwohl ich noch nicht ganz übern Berg bin.

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