Mallorca Informationen Testbericht

Mallorca-informationen
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Erfahrungsbericht von vincitrice

Mallorca Pur

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Erlebnisbericht von der Naturinsel Mallorca und nicht von der Ballermanninsel Mallorca. Gibt es zwei Inseln? Nein, es gibt zwei Spezien Touristen, die die Insel heimsuchen.

Ich gehöre nicht zu den Ballermann-Touristen, trotzdem auch ich mir eine Sangria schmecken lasse. Ja, es gibt noch Flecken auf Mallorca, auf denen man denken könnte, dass der Massentourismus noch nicht erfunden wurde. Gleichwohl auch ich in einer Bettenburg von 400 Zimmern meinen Urlaub in einem durchaus belebten Urlaubsort (Ca`n Picafort) verbringe, kann man sich in kürzester Zeit auf Mallorca fern jeglicher Zivilisation fühlen.

Dazu mein 1. Tipp: einfach von der Straße in einen Feldweg abbiegen. Irgendwo kommt man immer an und dieser Weg nach irgendwo kann wundervoll sein. Bei mir war es so, dass ich die Straßenkarte nicht richtig lesen konnte und falsch abgebogen bin. Obwohl ich dies bald merkte, fuhr ich weiter. Der Weg war kaum breiter wie das Auto, links und rechts von den typischen Steinmauern gezäumt, dahinter jahrhundert alte Olivenbäumen. Hier und da ein einsames Haus und die wundervollen Windräder, die für mich so sehr zu Mallorca gehören. Machen Sie dann das Auto aus, setzen sich an den Wegrand, schließen die Augen, hören dem Zirpen der Grillen in der heißen Sonne zu. Ich glaube, so ähnlich muss es im Paradies sein.

Nun mein 2. Tipp: Die Bucht von Estellens. Auf der Straße von Soller nach Andraitx zeigt ein kleiner Wegweiser auf die „Cala Estellencs“, eine enge, kurvenreiche Straße führt in die Bucht. Sie ist sehr steinig, Sand sucht man vergebens, aber das Wasser ist unbeschreiblich klar und sauber. Einfach fantastisch. Gut, allein ist man da nicht, aber nur wenige Touristen und Einheimische baden dort. Wenn man ein Stück hinausschwimmt, kann man auf einem dicht unter der Wasseroberfläche liegenden Fels eine Pause machen. Schließen Sie jetzt wieder die Augen, hören den Wellen zu, spüren die heiße Sonne und es ist schon wieder das Paradies.

Und noch etwas gibt es in der Bucht. Eine kleine Kneipe mit typisch mallorquinischen Gerichten und völlig untypischen Betreibern, denn sie sprechen (oder wollen) weder deutsch noch englisch. Mein Tipp 2a: Einige Kenntnisse in der spanischen Sprache können nicht schaden. Dies gilt nicht nur für diese Kneipe. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Mallorquiner einem freundlicher und offener entgegenkommen, wenn man einige spanische Vokabeln beherrscht.

Mein 3. Tipp: Dragonera. Eine winzige, unter Naturschutz stehende Insel, die von Sant Elm aus mit einem kleinen Boot (es fährt jede Stunde einmal hinüber und kann etwa bis zu 15 Leute befördern, für die Hin- und Rückfahrt bezahlt man etwa 8,00 EUR). Auf der Insel gibt keine Kneipe, keinen Kiosk, keinen Laden, aber immerhin ein Toilettenhäuschen gleich an der Anlegestelle. Man kann sich für drei Touren (die kürzeste etwa eine Stunde, die längste wohl drei Stunden) entscheiden. Die kürzeste Tour führt zu einem Leuchtturm. Der Weg dahin ist nicht allzu beschwerlich, man sollte aber schon festes Schuhwerk tragen. Allerdings kommt man auch an einigen Stellen vorbei, die steil ins Meer abfallen, ohne dass es irgendwelche Absperrungen gibt. Also etwas Acht geben, besonders wenn Kinder vornweg laufen wollen.

Die Insel ist die Heimat von Hunderten von kleinen Eidechsen, die für einen Leckerbissen auch die Scheu vor den Menschen überwinden. Erst kamen – von einem Stück Apfel angelockt - nur zwei oder drei Eidechsen auf mich zu, aber in kürzester Zeit umzingelten mich aus Felsspalten, unter Gräsern und Blättern kommend, etwa 50 Eidechsen. Das war für mich – als „Großstadtmensch“ – faszinierend und zugleich etwas unheimlich. Ich habe es vorgezogen die Flucht zu ergreifen und meinen Apfel allein zu essen. Am Leuchtturm angelangt – nur ich und meine Familie – konnte man ein weißes Segelboot beobachten. Die Sonnenstrahlen spiegelten sich in den blauen Wellen des Meeres. Nur die Möwen unterbrachen mit ihrem Geschrei ab und zu die Stille.

Mein Fazit: Ich war nun schon zum 12. Mal auf der „Insel“ und ich werde auch nächstes Jahr meinen Urlaub dort verbringen, denn dort findet jeder das, was ihm gefällt. Strand, Berge, Geschichte, Kultur, Natur pur, Shoppingmeilen oder eben den Ballermann und von einem zum anderen sind es meist nur wenige Kilometer. Ich bin mir sicher, dass es noch viele stille, verträumte und wunderschöne Orte auf Mallorca gibt, die der Tourist findet, der nach ihnen sucht.

27 Bewertungen, 1 Kommentar

  • Wegeno

    06.05.2006, 02:09 Uhr von Wegeno
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ein toller Bericht. Wir waren bis jetzt erst 6 mal auf Mallorca und finden immer noch Flecken weit ab vom Tourismus. Mallorca ist mehr als Ballermann. Gruß Werner