Die Rückkehr des Tanzlehrers (gebundene Ausgabe) / Henning Mankell Testbericht

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ab 7,55
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Erfahrungsbericht von MissyG

Krimi um einen Tanzlehrer?

Pro:

Spannende Lektüre

Kontra:

Nichts für Leser, die das Thema Nationalsozialismus leid sind.

Empfehlung:

Ja

Ja, ich gestehe. Mal wieder habe ich vergessen bei dem Club ein Buch zu bestellen und was habe ich davon? Dass man mir das Buch des Monats für 19,80 € ins Haus liefert. Grundsätzlich kaufe ich keine Bücher über 10 €, weil man die \"Meisterwerke\" ja schließlich auch nur einmal ließt und dann höchstens noch ein-, zweimal ausborgt, aber nun war es geschehen. Und was soll ich sagen? Ich bin begeistert.

Henning Mankell, 1948 in Schweden geboren, zählt bereits zu den erfolgreichsten europäischen Autoren. Nach diesem Buch konnte ich verstehen, warum!

INHALT:
Stefan Lindman steht neben sich. Soeben hat man ihm mitgeteilt, dass er Krebs hat und dann erreicht ihn auch noch die Nachricht, dass sein ehemaliger Kollege und Mentor, Herbert Molin, brutal ermordet wurde. Krank geschrieben für 4 Wochen und völlig fertig mit den Nerven, entschließt er sich ein wenig am Tatort herumzuschnüffeln. Er nimmt Kontakt zur bearbeitenden Polizeidienststelle auf und ermittelt auf eigene Faust. Mehr und mehr hat er den Eindruck, seinen Kollegen kaum gekannt zu haben. Nach seiner Pensionierung hatte er sich in ein kleines Haus mitten im Wald zurückgezogen und dort quasi als Einsiedler gelebt. Niemand schien etwas über ihn zu wissen, niemand schien ihn gekannt zu haben.

Dann findet Stefan ein altes Tagebuch Molins, in dem dieser sich eindeutig als Nazi bekennt und im 2. Weltkrieg für Hitler an der Front gekämpft hat. Könnte dort das Motiv stecken? Immer heftiger verstrickt sich Stefan in den Mordfall und tritt so der ortsansässigen Polizei auf die Füße. Da geschieht ein 2. Mord. Molins unmittelbarer Nachbar wird auf ähnlich brutale Weise hingerichtet. Was das der gleiche Mörder? Und wie paßt die alte Tanzlehrerin Elsa Berggren, die für Molin damals das Haus in der Einsamkeit kaufte in das Puzzle? Auch sie ist bekennende Nationalsozialistin. Auch Molins Tochter scheint etwas zu verbergen. Stefan Lindmann läuft die Zeit davon. Seine Strahlentherapie beginnt in wenigen Tagen und doch möchte er gern die Geheimnisse um seinen alten Kollegen und den Mörder finden.

FAZIT:
Ein immer wieder neu aufgelegtes Thema, extrem spannend erzählt. Die 505 Seiten sind schnell verschlungen. Selbst wenn die Äuglein zufallen, ist immer noch eine Seite mehr drin, die noch gelesen werden muss. Ein exzellent erzählter Krimi rund um Schweden, den Nationalsozialismus und auch um eine Krankheit, die den Patienten in die Enge treibt, ihn jedoch nicht auffressen darf.

Ich bin sehr begeistert von diesem Buch und kann es jedem Krimifan nur ans Herz legen. Unerwartete Wendungen, neue Enthüllungen und immer so brisant geschrieben, dass es kaum möglich ist, das Buch aus der Hand zu legen.

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