Mörder ohne Gesicht (gebundene Ausgabe) / Henning Mankell Testbericht

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Erfahrungsbericht von nikosternchen
Hallo, Spannung wo bist du?
Pro:
Einblicke in den Kommissarenalltag
Kontra:
Ungereimtheiten, vieles an den Haaren herbeigezogen
Empfehlung:
Nein
n einem kleinem Dorf namens Lennarp im Gebiet Schonen in Schweden scheint die Welt noch in Ordnung zu sein. Die zwei benachbarten Bauernehepaare trinken jeden Nachmittag gemeinsam Kaffee und der eine schient den anderen wie seine eigene Westentasche zu kennen. In einer eisigen Winternacht im Januar wacht Bauer Nyström aber auf und spürt das irgendetwas anders ist. Die Stute drüben im Stall wiehert nicht. Und irgendwie ist alles seltsam. Er steht auf und schaut nach. Er entdeckt, das im Nachbarhaus ein Fenster eingeschlagen ist, stürzt hinüber und findet seine Nachbarin blutüberströmt, gefesselt und geknebelt an einem Bettpfosten sitzen. Von ihrem Mann sieht er im schummrigen Licht nur einem blutigen Fuß unter der Decke hervorblinzeln....
Um 5.13 Uhr erhält die Polizei von Ystrad den Telefonanruf. Nur wenig später wird Hauptkommissar Kurt Wallander informiert, der die Ermittlungen übernimmt.
Er tappt im Dunkeln. Die noch lebende Ehefrau des Ermordeten sagt nur ein Einziges Wort, bevor auch sie ihr Leben aushaucht und das Geheimnis mit ins Grab nimmt: „Ausländer!“
Als dies die Presse mitbekommt und veröffentlicht kommt geradezu zu einem Aufstand, da die Polizei deswegen gezielt in Richtung Asylheim die Mörder vermutet.
Plötzlich bekommt Kurt Wallander einen Drohanruf in dem angekündigt wird, wenn die oder der Mörder nicht binnen 3 Tagen gefasst wird, würde etwas schreckliches passieren.
Natürlich tappt Kurt immer noch im Dunkeln, und so wird auf einem Feldweg ein Somalier aus nächster Nähe erschossen aufgefunden. Der nächste Drohanruf lässt nicht lange auf sich warten, und diesmal soll eine Frau für die Frau büßen...
Mehr mag ich nicht zur Rahmenstory verraten.
GEDANKEN
Nun sind ja die Bücher des Herrn Mankell mittlerweile ziemlich bekannt und auch hochgelobt. Gerade die bislang 9teilige Reihe des Ermittlers Wallander gerne gelesen und empfohlen. Und so wollte auch ich es mir nicht nehmen lassen diese einmal nach chronologischer Reihenfolge durchzulesen.
„Mörder ohne Gesicht“ ist quasi der erste Fall mit dem Kurt Wallander unser 42jährige Durchschnittskommissar von Herrn Mankell betraut wird. In Scheidung lebend, dem Alkohol nicht abgeneigt und mit Figurproblemen soll er wohl menschlich und realistisch wirken. Was sicherlich vom Gedankengang nicht verkehrt ist. Nur, sind nicht alle ermittelnden Kommissare in Romanen geschieden? Sind sie nicht alle dem Alkohol in irgendeiner Weise zugetan? Sollte ein solcher Kommissar nicht dennoch einen großen Sympathiefaktor haben? Kurt Wallander hatte es sehr schwer bei mir. Bis fast zum Schluss hatte ich keine Bedürfnisse weitere Fälle von ihm zu lesen, was einerseits am Roman selber lag aber andererseits auch an seiner schlampigen Art zu ermitteln und seinen, doch nicht unerwähnenswerten Charakterschwächen.
Kurz erwähnt habe ich es ja bereits, der Roman ist meines Erachtens schlampig geschrieben. Wer das Grundgerüst und den Klappentext kennt, der erwartet das er zu diesem schlimmen Doppelmord sich eine verzwickte aber geniale Geschichte Auftut. Aber was passiert? Statt dessen kommt Mankell vom hundertste ins tausendste und versucht viel zu viel Aspekte in die gerade mal 334 Seiten zu verpacken. Dies verursacht das er sich auf zu viele Nebensächlichkeiten konzentriert, aber die Hauptstory ( das was mich als Leser interessiert) irgendwie außer Acht lässt. Der Mord an dem Ehepaar empfand ich als doch ziemlich spannend zu Anfang und ich wollte natürlich gerne die Hintergründe kennen lernen. Als dann der Somalier erschossen wird und sich alle Ermittlungen urplötzlich darauf bezogen fing es mich, hoffte ich immer noch auf einen bestsellergerechten Ausklang der Geschichte.
Aber Pustekuchen, vielmehr hab ich den Eindruck das er den Fall löst und sich dann plötzlich erinnert : Ach, da war ja noch was.
Weiterhin gab es seltenst einen klare Lösung. Kurt Wallander ermittelt und entdeckt den Mörder eigentlich aus dem Gefühl heraus. Wenn ich mich frage : hm, wie ist er da denn jetzt drauf gekommen? Lese ich im nächsten Satz, das hätte ihm sein Gefühl gesagt.
Das empfinde ich als ziemlich unspannend schlecht ausgedacht.
Ungereimtheiten:
Beim Mord des Ehepaares wird aufgrund einer Aussage eines Lastwagenfahrers ein Auto gesucht. Das Auto kam ihm wie in der Geschichte beschrieben VOR der Dämmerung entgegen. Soweit so gut. Weder genaue Marke, noch Kennzeichen noch die genaue Farbe konnte er sicherlich erkennen. ABER es wurde kurze Zeit später als Leihwagen identifiziert. Natürlich aus dem Gefühl heraus, das sich hinterher auch noch als falsch erwies.
Merkwürdigkeit 2: Wenn ich nun ein Mörder bin und einen Asylbewerber erschießen wollte, dann werde ich mich sicherlich an einen Spazierweg ins Feld hocken, das natürlich matschig ist, damit die Polizei auch sofort meine Fußabdrücke hat, und genüsslich einen Apfel essen und den Griepsch natürlich noch am Ort des Geschehens zurücklassen. Mein Komplize der mich, nachdem ich den Somali erschossen habe, mit dem Auto abholt muss natürlich auch noch zwei Zigarettenstummel auf dem Weg liegen lassen...
So ein Quatsch, oder?
Solcher schwachsinnig, an den Haaren herbeigezogenen Geschehnisse sind in diesem Buch leider kein Einzelfall. Das Ende ist ebenfalls so herbeigezogen wie ein störrischer Esel und für mich sehr enttäuschend gewesen.
Die detaillierten Einblicke in die Verbindung der Ermittlungsarbeit und seinem Privatleben fand ich prinzipiell ganz gut. Denn so bekommt man dann doch eher ein zusammenhängendes Bild eines Ermittlers, der ja nicht nur beruflichen Stress hat sondern vielleicht auch mal angeschlagen ist, eine Grippe bekommt und wie jeder andere auch aufs Klo muss. Teilweise ein wenig zu detailliert, denn Beschreibungen davon das Kurt sich nach einem Durchfall vielleicht mal besser eine neue Unterhose anziehen sollte find ich ein wenig zu intim. Zu intim was ich von meinem Romanhelden wissen möchte.
HENNING MANKELL / Mörder ohne Gesicht
Dtv Verlag
ISBN 3-423-20232-7
€ 9,50.—
FAZIT
Ich hab mir ja nun vorgenommen diese Reihe zumindest zum größten Teil zu lesen. Da ich auch weiter Werke bereits hier habe werde ich Kurt Wallander auch noch eine Chance geben mich zu überzeugen. Ich hoffe einfach ( laut Zeugenaussagen ist es auch so) das dies ein eher schlechtes Werk von ihm ist. Ich kann, wegen der unstrukturierten und etwas langatmigen Story leider nicht mehr als 2 Sternchen vergeben. Weiterempfehlen möchte ich es ebenfalls nicht. Ich hoffe alle Wallander – Fans sind mir jetzt nicht böse, ich probiers direkt im Anschluss mit dem 2. Wallander – Fall : Die Hunde von Riga.
Viele Grüße Nikolina
Um 5.13 Uhr erhält die Polizei von Ystrad den Telefonanruf. Nur wenig später wird Hauptkommissar Kurt Wallander informiert, der die Ermittlungen übernimmt.
Er tappt im Dunkeln. Die noch lebende Ehefrau des Ermordeten sagt nur ein Einziges Wort, bevor auch sie ihr Leben aushaucht und das Geheimnis mit ins Grab nimmt: „Ausländer!“
Als dies die Presse mitbekommt und veröffentlicht kommt geradezu zu einem Aufstand, da die Polizei deswegen gezielt in Richtung Asylheim die Mörder vermutet.
Plötzlich bekommt Kurt Wallander einen Drohanruf in dem angekündigt wird, wenn die oder der Mörder nicht binnen 3 Tagen gefasst wird, würde etwas schreckliches passieren.
Natürlich tappt Kurt immer noch im Dunkeln, und so wird auf einem Feldweg ein Somalier aus nächster Nähe erschossen aufgefunden. Der nächste Drohanruf lässt nicht lange auf sich warten, und diesmal soll eine Frau für die Frau büßen...
Mehr mag ich nicht zur Rahmenstory verraten.
GEDANKEN
Nun sind ja die Bücher des Herrn Mankell mittlerweile ziemlich bekannt und auch hochgelobt. Gerade die bislang 9teilige Reihe des Ermittlers Wallander gerne gelesen und empfohlen. Und so wollte auch ich es mir nicht nehmen lassen diese einmal nach chronologischer Reihenfolge durchzulesen.
„Mörder ohne Gesicht“ ist quasi der erste Fall mit dem Kurt Wallander unser 42jährige Durchschnittskommissar von Herrn Mankell betraut wird. In Scheidung lebend, dem Alkohol nicht abgeneigt und mit Figurproblemen soll er wohl menschlich und realistisch wirken. Was sicherlich vom Gedankengang nicht verkehrt ist. Nur, sind nicht alle ermittelnden Kommissare in Romanen geschieden? Sind sie nicht alle dem Alkohol in irgendeiner Weise zugetan? Sollte ein solcher Kommissar nicht dennoch einen großen Sympathiefaktor haben? Kurt Wallander hatte es sehr schwer bei mir. Bis fast zum Schluss hatte ich keine Bedürfnisse weitere Fälle von ihm zu lesen, was einerseits am Roman selber lag aber andererseits auch an seiner schlampigen Art zu ermitteln und seinen, doch nicht unerwähnenswerten Charakterschwächen.
Kurz erwähnt habe ich es ja bereits, der Roman ist meines Erachtens schlampig geschrieben. Wer das Grundgerüst und den Klappentext kennt, der erwartet das er zu diesem schlimmen Doppelmord sich eine verzwickte aber geniale Geschichte Auftut. Aber was passiert? Statt dessen kommt Mankell vom hundertste ins tausendste und versucht viel zu viel Aspekte in die gerade mal 334 Seiten zu verpacken. Dies verursacht das er sich auf zu viele Nebensächlichkeiten konzentriert, aber die Hauptstory ( das was mich als Leser interessiert) irgendwie außer Acht lässt. Der Mord an dem Ehepaar empfand ich als doch ziemlich spannend zu Anfang und ich wollte natürlich gerne die Hintergründe kennen lernen. Als dann der Somalier erschossen wird und sich alle Ermittlungen urplötzlich darauf bezogen fing es mich, hoffte ich immer noch auf einen bestsellergerechten Ausklang der Geschichte.
Aber Pustekuchen, vielmehr hab ich den Eindruck das er den Fall löst und sich dann plötzlich erinnert : Ach, da war ja noch was.
Weiterhin gab es seltenst einen klare Lösung. Kurt Wallander ermittelt und entdeckt den Mörder eigentlich aus dem Gefühl heraus. Wenn ich mich frage : hm, wie ist er da denn jetzt drauf gekommen? Lese ich im nächsten Satz, das hätte ihm sein Gefühl gesagt.
Das empfinde ich als ziemlich unspannend schlecht ausgedacht.
Ungereimtheiten:
Beim Mord des Ehepaares wird aufgrund einer Aussage eines Lastwagenfahrers ein Auto gesucht. Das Auto kam ihm wie in der Geschichte beschrieben VOR der Dämmerung entgegen. Soweit so gut. Weder genaue Marke, noch Kennzeichen noch die genaue Farbe konnte er sicherlich erkennen. ABER es wurde kurze Zeit später als Leihwagen identifiziert. Natürlich aus dem Gefühl heraus, das sich hinterher auch noch als falsch erwies.
Merkwürdigkeit 2: Wenn ich nun ein Mörder bin und einen Asylbewerber erschießen wollte, dann werde ich mich sicherlich an einen Spazierweg ins Feld hocken, das natürlich matschig ist, damit die Polizei auch sofort meine Fußabdrücke hat, und genüsslich einen Apfel essen und den Griepsch natürlich noch am Ort des Geschehens zurücklassen. Mein Komplize der mich, nachdem ich den Somali erschossen habe, mit dem Auto abholt muss natürlich auch noch zwei Zigarettenstummel auf dem Weg liegen lassen...
So ein Quatsch, oder?
Solcher schwachsinnig, an den Haaren herbeigezogenen Geschehnisse sind in diesem Buch leider kein Einzelfall. Das Ende ist ebenfalls so herbeigezogen wie ein störrischer Esel und für mich sehr enttäuschend gewesen.
Die detaillierten Einblicke in die Verbindung der Ermittlungsarbeit und seinem Privatleben fand ich prinzipiell ganz gut. Denn so bekommt man dann doch eher ein zusammenhängendes Bild eines Ermittlers, der ja nicht nur beruflichen Stress hat sondern vielleicht auch mal angeschlagen ist, eine Grippe bekommt und wie jeder andere auch aufs Klo muss. Teilweise ein wenig zu detailliert, denn Beschreibungen davon das Kurt sich nach einem Durchfall vielleicht mal besser eine neue Unterhose anziehen sollte find ich ein wenig zu intim. Zu intim was ich von meinem Romanhelden wissen möchte.
HENNING MANKELL / Mörder ohne Gesicht
Dtv Verlag
ISBN 3-423-20232-7
€ 9,50.—
FAZIT
Ich hab mir ja nun vorgenommen diese Reihe zumindest zum größten Teil zu lesen. Da ich auch weiter Werke bereits hier habe werde ich Kurt Wallander auch noch eine Chance geben mich zu überzeugen. Ich hoffe einfach ( laut Zeugenaussagen ist es auch so) das dies ein eher schlechtes Werk von ihm ist. Ich kann, wegen der unstrukturierten und etwas langatmigen Story leider nicht mehr als 2 Sternchen vergeben. Weiterempfehlen möchte ich es ebenfalls nicht. Ich hoffe alle Wallander – Fans sind mir jetzt nicht böse, ich probiers direkt im Anschluss mit dem 2. Wallander – Fall : Die Hunde von Riga.
Viele Grüße Nikolina
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