Mörder ohne Gesicht (gebundene Ausgabe) / Henning Mankell Testbericht

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Erfahrungsbericht von sprox
Morde in der schwedischen Provinz
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Eher zufällig fiel mir \"Mörder ohne Gesicht\" vom schwedischen Autor Henning Mankell in die Hände. Es handelt sich hier um den ersten Band einer ganzen Reihe von Krimis um den vom Leben gebeutelten Polizisten Kurt Wallander, der trotz vielen privaten und beruflichen Tiefschlägen alles daran setzt den grausamen und mysteriösen Mord an einem Ehepaar in der schwedischen Provinz aufzuklären.
Die Geschichte beginnt mit dem außergewöhnlich brutalen Mord an einem älteren Ehepaar in der Nähe des kleinen Örtchens Lennarp, d.h. die Frau überlebt die Folterungen zunächst, stirbt aber ein paar Tage später im Krankenhaus. Kurz vor ihrem Tod kommt noch das Wort \"Ausländer\" über ihre Lippen. Entdeckt wird die Tat von einem anderen in der Nachbarschaft lebenden befreundeten Ehepaar.
Nun beginnen die Ermittlungen der Polizei aus Ystad, dem nächstgrößeren Ort. Die beiden Ehepaare kennen sich seit Jahrzehnten, trotzdem können die Nachbarn der Ermordeten nicht viel über deren Leben aussagen. Es scheint alles stinknormal und langweilig gewesen zu sein.
Wallander findet aber nach und nach heraus, daß der ermordetet Mann ein Doppelleben mit einem verheimlichten, unehehlichen Sohn und regelmäßigen Unterhaltszahlungen für diesen geführt hat. Dabei wird auch offensichtlich, daß er viel mehr Geld besessen hat es zunächst schien, was er auch vor seiner Frau erfolgreich verborgen hat. Wallanders Ermittlungen in diese Richtung werden abgelenkt durch die letzten Worte der sterbenden Frau, die im heutigen Schweden eine große Brisanz enthalten, denn auch dort stößt die Asylpolitik auf Widerstand in der Bevölkerung.
Es soll in jedem Fall geheimgehalten werden, daß eventuell ein Ausländer der grausame Mörder sein könnte um vermeintliche Racheakte an Ausländern zu verhindern, aber es gibt eine undichte Stelle und genau das passiert. Ein Asylbewerber wird vor einem Asylbewerberheim erschossen und es folgen weitere Drohungen gegen Asylbeweber. Jetzt muß Wallander in zwei verschiedenen Fällen ermitteln, die scheinbar nichts miteinander zu tun haben, am Ende stellt sich allerdings heraus, daß es durchaus eine Verbindung der beiden Taten gibt. Mehr will ich hier nicht verraten, sonst braucht ja niemand mehr diesen Krimi lesen.
Neben der vielschichtigen und spannenden Handlung überzeugt mich bei diesem Krimi vor allem die Darstellung des Kurt Wallander dem seit seiner Scheidung (die größtenteils auf seinen nervenaufreibenden Beruf zurückzuführen ist) zum Übergewicht neigenden Polizisten. Wallander ist kein Sherlock Holmes, der die absurdesten Fälle im Schlaf löst. Er hat zwar einen scharfen Verstand, aber er läßt sich leicht von seinen eigenen Problemen aus der Bahn werfen.
Seine Tochter, zu der er früher ein sehr gutes Verhältnis hatte, will keinen Kontakt mehr zu ihm. Sein Vater, der ihn davon abhalten wollte Polizist zu werden, wird geistig immer verwirrter, will das allerdings nicht wahr haben bis fast ein Unglück geschieht. Seine Ex-Frau, die er inzwischen gerne wieder zurück hätte, hat einen neuen Freund und zu guterletzt verliebt er sich noch in eine verheiratete Staatsanwältin.
All das verbindet der Autor mit dem Mordfall und im Besonderen mit den Folgen der Ausländerpolitik in Schweden, die die Situation außer Kontrolle geraten läßt und deren weitere Eskalation Wallander unbedingt verhindern will. Ein weiterer Aspekt in diesem Zusammenhang ist, daß in ehemals ruhige, beschauliche Orte in der Provinz ohne viel Kriminalität städtische Verhältnisse einkehren mit Drogen, Verbrechen und allem, was dazu gehört.
Fazit: Ein spannender Krimi, der auch andere brisante Themen in die Handlung mit einbezieht, vielleicht nicht nur für Krimi-Fans geeignet mit sehr detailliert beschriebenen Personen. Die Morde werden erst nach vielen falschen Fährten aufgeklärt und das Ende kommt dann etwas plötzlich, aber das paßt meiner Meinug nach sogar gut zu dieser Geschichte.
Zum Schluß noch ein paar Daten:
-333 Seiten
-Erscheinungsdatum: April 1999
-ISBN: 3423202327
-Verlag: Dtv
-Preis: 9.50 Euro
Die Geschichte beginnt mit dem außergewöhnlich brutalen Mord an einem älteren Ehepaar in der Nähe des kleinen Örtchens Lennarp, d.h. die Frau überlebt die Folterungen zunächst, stirbt aber ein paar Tage später im Krankenhaus. Kurz vor ihrem Tod kommt noch das Wort \"Ausländer\" über ihre Lippen. Entdeckt wird die Tat von einem anderen in der Nachbarschaft lebenden befreundeten Ehepaar.
Nun beginnen die Ermittlungen der Polizei aus Ystad, dem nächstgrößeren Ort. Die beiden Ehepaare kennen sich seit Jahrzehnten, trotzdem können die Nachbarn der Ermordeten nicht viel über deren Leben aussagen. Es scheint alles stinknormal und langweilig gewesen zu sein.
Wallander findet aber nach und nach heraus, daß der ermordetet Mann ein Doppelleben mit einem verheimlichten, unehehlichen Sohn und regelmäßigen Unterhaltszahlungen für diesen geführt hat. Dabei wird auch offensichtlich, daß er viel mehr Geld besessen hat es zunächst schien, was er auch vor seiner Frau erfolgreich verborgen hat. Wallanders Ermittlungen in diese Richtung werden abgelenkt durch die letzten Worte der sterbenden Frau, die im heutigen Schweden eine große Brisanz enthalten, denn auch dort stößt die Asylpolitik auf Widerstand in der Bevölkerung.
Es soll in jedem Fall geheimgehalten werden, daß eventuell ein Ausländer der grausame Mörder sein könnte um vermeintliche Racheakte an Ausländern zu verhindern, aber es gibt eine undichte Stelle und genau das passiert. Ein Asylbewerber wird vor einem Asylbewerberheim erschossen und es folgen weitere Drohungen gegen Asylbeweber. Jetzt muß Wallander in zwei verschiedenen Fällen ermitteln, die scheinbar nichts miteinander zu tun haben, am Ende stellt sich allerdings heraus, daß es durchaus eine Verbindung der beiden Taten gibt. Mehr will ich hier nicht verraten, sonst braucht ja niemand mehr diesen Krimi lesen.
Neben der vielschichtigen und spannenden Handlung überzeugt mich bei diesem Krimi vor allem die Darstellung des Kurt Wallander dem seit seiner Scheidung (die größtenteils auf seinen nervenaufreibenden Beruf zurückzuführen ist) zum Übergewicht neigenden Polizisten. Wallander ist kein Sherlock Holmes, der die absurdesten Fälle im Schlaf löst. Er hat zwar einen scharfen Verstand, aber er läßt sich leicht von seinen eigenen Problemen aus der Bahn werfen.
Seine Tochter, zu der er früher ein sehr gutes Verhältnis hatte, will keinen Kontakt mehr zu ihm. Sein Vater, der ihn davon abhalten wollte Polizist zu werden, wird geistig immer verwirrter, will das allerdings nicht wahr haben bis fast ein Unglück geschieht. Seine Ex-Frau, die er inzwischen gerne wieder zurück hätte, hat einen neuen Freund und zu guterletzt verliebt er sich noch in eine verheiratete Staatsanwältin.
All das verbindet der Autor mit dem Mordfall und im Besonderen mit den Folgen der Ausländerpolitik in Schweden, die die Situation außer Kontrolle geraten läßt und deren weitere Eskalation Wallander unbedingt verhindern will. Ein weiterer Aspekt in diesem Zusammenhang ist, daß in ehemals ruhige, beschauliche Orte in der Provinz ohne viel Kriminalität städtische Verhältnisse einkehren mit Drogen, Verbrechen und allem, was dazu gehört.
Fazit: Ein spannender Krimi, der auch andere brisante Themen in die Handlung mit einbezieht, vielleicht nicht nur für Krimi-Fans geeignet mit sehr detailliert beschriebenen Personen. Die Morde werden erst nach vielen falschen Fährten aufgeklärt und das Ende kommt dann etwas plötzlich, aber das paßt meiner Meinug nach sogar gut zu dieser Geschichte.
Zum Schluß noch ein paar Daten:
-333 Seiten
-Erscheinungsdatum: April 1999
-ISBN: 3423202327
-Verlag: Dtv
-Preis: 9.50 Euro
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