Mannesmann D2 CallYa Testbericht

Mannesmann-d2-callya
ab 13,07
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Summe aller Bewertungen
  • Erreichbarkeit:  sehr gut
  • Support & Service:  sehr gut
  • Qualität der Verbindung:  sehr gut
  • Kostenstruktur:  sehr übersichtlich

Erfahrungsbericht von Brüllwürfel

Bloß nicht zu D2

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Nein

Für meine abgrundtiefe Abneigung gegen D2 gibt es mehr als genug gute Gründe. Mit D2 habe ich schon viele sagenhafte Dinge erlebt, coerlebt und von meiner Cousine hautnah berichtet bekommen, die als Handelsvertreterin für die Firma gearbeitet hat.

Als ich mir im Jahr 1997 mein erstes Prepaid - Paket, für satte 500und,- DM kaufte, fand keine Beratung statt. Weil ich damals noch keine Ahnung hatte, ahnte ich auch nicht, daß es Dinge gibt, die ich evtl. nicht wissen könnte. Meiner Meinung nach hört sich \"Prepaid\" und \"ohne Vertrag\" unverbindlich an, so daß ich nicht mit Haken und Ösen rechnete. So war ich entsetzt, anschließend feststellen zu müssen, daß ich nur 60 Tage Zeit hatte, das Guthaben von 50,-DM abzutelefonieren, wenn ich weiterhin direkt erreichbar bleiben wollte. 1997 wurde ab dem 61. Tag, nach der jüngsten Aufladung eine zwingende Rufumleitung zur Mailbox zwischen den Handybesitzern und den Anrufern geschaltet. Die Zwangsmailbox blieb bis zur nächsten Aufladung des Guthabens. D.h. es wurden keine eingehenden Anrufe mehr durchgestellt. Man durfte das Guthaben dann aufbrauchen, um die Mailbox abzuhören (und natürlich zum telefonieren) oder mußte 50,-DM nachladen obwohl noch Restguthaben vorhanden war. Ich war hochgradig verärgert, daß die Verkäuferin mich nicht darüber aufgeklärt hat und diese Bedingung nirgendwo ausgeschildert war, sondern ausschließlich in den kleingedruckten AGBs zu lesen war. Da die entsprechende Geschäftsbedingung in einem der ersten Paragraphen stand, war es nicht möglich das Prepaidpaket zurückzugeben, weil die Möglichkeit bestanden hätte, zuerst die AGB zu lesen. Ich möchte mal den Kunden kennenlernen, der vor dem Kauf eines Prepaidpaketes die AGB durchliest.

Das Desaster ging mit dem zum Paket gehörigen Handy weiter. Das Modell der asiatischen Firma NEC hatte normalerweise keinen Empfang. Ich habe dann Leute kennengelernt, die etwas über Handys wußten und erfuhr, daß NEC als schlechte Herstellerfirma bekannt ist. Man könnte die Geräte während der Garantiezeit, die damals nur ein Jahr betrug, immer wieder zur Reparatur geben und nach Ablauf dieses Jahres muß dann doch ein neues Handy gekauft werden. Vermutlich war bei meinem NEC Handy der Sender schwächer als bei den Handys der Anderen. Alle Leute, mit denen ich mich am gleichen Ort aufhielt hatten Empfang - nur ich nicht. Das änderte sich erst, als ein Gesetz herausgegeben wurde, wonach, aus Gesundheitsgründen die Sender im Handy schwächer gebaut werden mußten und viele Leute ihre alten Handys gegen neue Geräte ausgetauscht hatten. Plötzlich konnte ich mit dem NEC Handy normal telefonieren, nur noch die extreme Armut an Servicemerkmalen war zu beklagen. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich selbstvertändlich bereits ein neues Handy ohne Vertrag und ohne Prepaidkarte gekauft, um überhaupt telefonieren zu können. Zusammengafaßt war das gesamte Prepaidpaket hochgradig unbefriedigend. Ich hatte mehr als 500,-DM ausgegeben, mußte mir ein neues Handy dazukaufen und hatte laufende Kosten von 50,- DM in 60 Tagen. Einen ahnungslosen Kunden so über den Tisch zu ziehen ist nicht verzeihbar! Wie ich inzwischen weiß, ist das für D2 typisch. Auch die Übernahme von Vodafone hat nichts daran geändert, daß das Gesamtverhalten der Firma D2 deutlich zeigt, daß der Kunde nicht viel wert ist.

Ähnlich ging es einem guten Freund von mir gleich zweimal. Kurz bevor ich mein Prepaidpaket kaufte, hatte er ein Handy geschenkt bekommen und kaufte nur die CallYa - Karte dazu. Auch ihm wurde nicht gesagt, daß er nur 60 Tage Zeit hatte, die 50,-DM Guthaben abzutelefonieren. Als er dies durch mich erfuhr, hat es ihn allerdings nur peripher geärgert, weil er \"immer genug\" telefonierte. Als es 1999 möglich wurde, mit den CallYa-Handys auch im Ausland zu telefonieren, wiederholte sich die Situation und dieses mal ärgerte er sich richtig über D2. Bei der Auslandsfreischaltung war ein Mindestumsatz von 25,-DM vorgesehen und eine Einzugsermächtigung zwingend. Der technische Vorgang das Handy freizuschalten dauerte lange, so daß mein Kumpel nur noch die letzten drei Tage seines zweichwöchigen Urlaubs mobil telefonieren konnte. Anschließend wunderte er sich, daß 25,-DM von seinem Konto abgebucht wurden und erfuhr bei einem Reklamationsgespräch von dem Mindestumsatz. Leider telefoniert er immer noch bei D2, weil fast alle Leute, die er kennt bei dieser Firma telefonieren.

Die von mir im zweiten Absatz deutlich beklagte Geschäftsbedingung wurde nach einigen Jahren dahingehend abgeändert, daß die Kunden die Prepaidkarte nun 12 Monate - und später 15 Monate - ohne Aufladen des Guthabens uneingeschränkt nutzen können. Wurde die Karte nach diesem Zeitraum immer noch nicht aufgeladen hat D2 die CallYa - Karte deaktiviert. Das finde ich ehrlich gesagt, eine Unverschämtheit! Der Kunde hat sich die Karte gekauft, also ist sie Eigentum des Kunden. Bei O2 werden die Loop Karten der ersten Auflage nie abgeschaltet, es wird auch nie eine Zwangsmailbox eingschaltet. Die jüngeren Loop Karten werden aber leider auch abgeschaltet. Leider haben inzwischen alle Mobilfunkfirmen diese schlechte Idee von D2 übernommen.

D2 hat lange Zeit die Aufladekarten (ohne Bankeinzug), ausschließlich für 50,-DM angebotenten, wogegen alle anderen Mobilfunkfirmen 25,-DM, 50,-DM und 100,-DM angeboten haben. 25,-DM Guthaben wurd bei D2 nur mit Bankeinzug angeboten. Das ist nicht nur KundenUNfreundlich, sondern sehr arrogant. Erst im Frühjahr 2002 hat D2 sich dazu herabgelassen Aufladekarten im Wert von 15 € zu verkaufen. O2 im Vergleich verkauft die kleinste Aufladekarte für 10 €. Ich finde es wichtig kleine Beträge aufzuladen, weil ich an die Möglichkeit denke, überfallen oder bestohlen zu werden.

Als ich eines Tages (1998) im Technikladen \"Schauland\" eine Aufladekarte für die CallYa Karte gekauft habe, benötigte ich - wie immer - eine Quittung mit Mehrwertsteuer. Die Verkäuferin mußte dazu bei D2 anrufen, gab mir dann den Höhrer und ich bekam zugesagt, daß die Rechnung mit der Post kommen würde. Von diesem Zeitpunkt an bekam ich jeden Monat eine Rechnung, auf der meistens geschrieben stand, daß ich keine Aufladung vorgenommen hatte. Als ich umgezogen bin, konnte ich meine Adresse bei D2 nicht ändern, so daß die Rechnung monatlich an die falsche Adresse geschickt wurde. Ich habe mehrfach angerufen und mehrfach per Brief und auch einige male per E-Mail die neue Adresse bescheidgegeben und um Änderung gebeten. D2 reagiert nicht darauf. Inwischen wurde meine CallYa Karte deaktiviert, aber diese Rechnungen kommen immer noch zu meiner alten Wohnung.

Obwohl ich die CallYa Karte absichtlich nicht mehr aufgeladen habe, und nie wieder etwas mit D2 zu tun haben wollte, ließ ich mich von einem Paket im Media Mart bestechen. Leider war das superbillige Paket nur mit D2CallYa erhältlich. Das Handy kann man mit den entsprechenden Beziehungen vom SimLock freischalten lassen oder zwei Jahre warten, bis es freigeschaltet wird. Bei zweiterem muß die Karte einmal zwischendurch aufgeladen werden, damit sie nicht schon gesperrt ist vor dem Freischaltungstermin. Das habe ich unlängst getan, und zwar im D2 Shop Berlin, Neuköln, Karl-Marx-Straße. Seit Anfang des Jahres 2003 ist ein neues Gesetz in Kraft getreten, wonach die Quittungen für eine Aufladekarte keine Mehrwertsteuer enthalten dürfen. Ein Geschäftskunde muß sich nun gesondert um die Rechnung mit Mehrwertsteuer kümmern. Da ich eine Kleinstgewerbetreibende bin, wunderte ich mich bei dem Anblick des Kassenbons. Natürlich wurde ich im Laden WIEDER nicht aufgeklärt. Am Tag darauf ging ich daher erneut in den selben Laden, um eine andere Quittung zu erhalten. Stattdessen bekam ich patzige und altkluge Antworten von dem Verkäufer. Da ich im E+ Laden, wo ich ebenfalls eine Aufladekarte gekauft hatte, aufgeklärt wurde (s. auch Bericht Free & Easy) konnte ich kontern, fand die Situation aber entsetzlich. Er hätte mir doch helfen müssen; schließlich bin ich die Kundin und hatte einen Wunsch! Er hatte zusätzlich die Frechheit, mir eine falsche Telefonnummer zu geben. Es sollte die CallYa hotline sein, ist aber eine Fax-Nr. In Anbetracht der Tatsache, daß bei 15 € Guthabenkarte die 16% ca. 2,50 € betragen, hätte ich schon gerne die Quittung mit Mehrwertsteuer, aber es lohnt sich nicht darum zu kämpfen. Meine Abneigung gegenüber D2 kann auch nichtmehr größer werden!

Meiner Ansicht nach haut D2 die Kunden auch im Vertragsbereich nach Strich und Faden über\'s Ohr. Wenn man sich die Werbung, Flyer und Prospekte mal kritisch ansieht... Aber die Rubrik heißt Call Ya und nicht Vertrag, weshalb ich nicht nähner darauf eingehen möchte.

Der Vertrieb des D2 Sortiments wird seit 1999 auch ohne Laden vollzogen. D.h. Handelsvertreter versuchen an Leute heranzukommen, die überredet werden können, einen Vertrag abzuschließen. Seit 2001 wurde der direkte Vertrieb sogar noch erweitert, so daß wir ab und an mal einen Promotionstand zu sehen bekommen, und es ziehen Drückerkolonnen von Tür zu Tür. D2 erhofft sich, mit diesen Methoden an Personen heranzukommen, die niemals einen Handyladen betreten würden. Den Erfolg dieses Vorhabens möchte ich bezweifeln, weil ich schon von vielen Bekannten und Fetenbekanntschaften erzählt bekam, wie abschreckend und unseriös sie es finden. Meine Cousine hat die Produkte von D2 eine Zeit lang mitgenommen zu Ihren Kundenterminen, bzgl. anderer Produktverkäufe. Dabei hat sie auch tatsächlich allerhand abgeschlossen, aber das bittere Erwachen kam: D2 hat die Handelsvertreter nur sehr unzuverlässig bezahlt. Da hat sie ganz schnell wieder die Finger davon gelassen. Das ist für mich einfach noch ein Grund mehr, diese Firma abzulehnen.

Ich persönlich habe die Gunst der Stunde genutzt, als die Mobilfunkpreise im Jahr 2000 auf dem Tiefststand waren und habe ich mir von jedem Mobilfunkanbieter eine Prepaidkarte besorgt. Nun nutze ich zumeist die Karte in dessen Netz ich telefonieren will, weil es dann am günstigsten ist. Z.B. wenn ich bei E+ anrufen will, nehme ich die Free & Easy Karten, wenn ich bei D2 anrufen will, nehme ich die CallYa Karte...

Abschließend kann ich sagen:
- Bloß nicht zu D2
- auch durch die Übernahme von Vodafone ist nichts besser geworden
- Je größer eine Firma wird, desto mehr erlaubt sie sich
- Meine Empfehlung sind die kleineren Mobilfunkfirmen, E+ und O2 (siehe Berichte über Free & Easy, Loop und Genion)

16 Bewertungen, 1 Kommentar

  • campimo

    09.09.2006, 14:39 Uhr von campimo
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ich kann dich gut verstehen. Von D2 habe ich auch die Nase gestrichen voll. Für mich eine Enttäuschung auf der ganzen Linie.