Mannheim Testbericht

Mannheim
ab 20,46
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Erfahrungsbericht von doktorpepper

Quadratisch, praktisch, aber nicht ganz so gut

Pro:

gute Nahverkehrsmittel mit eigenem Verkehrsverbund, zahlreiche Hotels, gute Einkaufsmöglichkeiten

Kontra:

Industrie, Erscheinungsbild (quadratische Struktur)

Empfehlung:

Nein

Letztes Wochenende führte es mich in die Hafenstadt Mannheim. Mit 319.000 Einwohnern ist sie nach Stuttgart die zweitgrößte Stadt von Baden-Württemberg.


~LAGE~

Mannheim liegt im Nordwesten Baden-Württembergs, an der Mündung des Neckars in den Rhein liegend. Wer über den Rhein geht oder fährt ist sofort in Ludwigshafen (Rheinland-Pfalz). Auch zu Hessen ist es alles andere als weit.



~ERSCHEINUNGSBILD & SEHENSWÜRDIGKEITEN~

Mannheim ist ein wichtiger Industriestandort. Eingeschlossen sind eine Erdölraffinerie und ein Großkraftwerk. Dementsprechend sieht es vor allem entlang des Rheins auch aus, der Fluss begradigt und schiffbar gemacht, am Ufer Fabriken.
Besser aufgehoben ist man da schon im Zentrum, das in Deutschland einmalig ist. Wie die großen Städte in den USA ist die Stadt auf dem Reißbrett entstanden und die Straßen des Zentrums daher quadratisch angeordnet. Die Straßen tragen Namen wie „A1“, „A2“, (…), „C3“… Dies ist anfangs sicher gewöhnungsbedürftig, aber vor allem mit einem Stadtplan findet man sich schon zu Recht.
Aber nun zu den spärlich vorhandenen Sehenswürdigkeiten:
Wahrzeichen Mannheims ist der 1885/86 entstandene Wasserturm mit dem umgebenden Friedrichsplatz. Hier findet man außerdem, passend zum Wasserturm, einen kleinen Teich mit Wasserspielen und auch Grünflächen.
Außerdem erwähnenswert ist das barocke Schloss aus dem 18. Jahrhundert. Aber ich muss sagen, ich habe schon schönere Schlösser gesehen, bspw. in der Landeshauptstadt Stuttgart. Aber um beim Mannheimer Schloss zu bleiben. Dank den kerzengeraden Straßen sieht man das Schloss, wie auch den Wasserturm schon von weitem.
Aufgefallen ist mir auch das alte Rathaus, das sich natürlich direkt am Marktplatz befindet. Leider lässt es sich an Markttagen nicht einfach fotografieren.
Reiseführer listen noch andere Sehenswürdigkeiten auf, aber ich habe nur beschrieben, was ich auch wahrgenommen und als schön empfunden habe, und das war eigentlich auch schon alles.
Zur Stadt ist noch zu sagen, dass sie gute Einkaufsmöglichkeiten bietet und alle namhaften Ketten vertreten sind.



~ANREISE & ÖFFENTLICHE VERKEHRSMITTEL~

Ich persönlich bin mit der Deutschen Bahn angereist und kann daher auch nur über Anreise per Bahn berichten. Mannheim hat einen recht großen Hauptbahnhof. Das Bahnhofsgebäude macht auf mich einen sehr neuen Eindruck, alles ist sauber und hell, letzteres Dank des Glasdaches. Im Inneren befindet sich über die beiden Stockwerke ein verhältnismäßig großes Einkaufszentrum, optimal wenn man etwas braucht unmittelbar nachdem man ankommt.
Die Bahnverbindungen sind zahlreich. Vor allem zwischen Stuttgart und Mannheim gibt es mehrmals pro Stunde die Möglichkeit, mit dem ICE zu reisen.
Direkt beim Hauptbahnhof hat man auch die Möglichkeit auf die Straßenbahn oder Busse umzusteigen um zu seinem Zielort in Mannheim – dank des Verkehrsverbundes auch in Ludwigshafen und Heidelberg – zu gelangen.
Vor allem die Straßenbahnen fahren recht häufig, tagsüber meist alle zehn Minuten. Eine Tageskarte für den Netzbereich Mannheim-Ludwigshafen gibt es schon für fünf Euro. Wenn man das mit den Preisen der Landeshauptstadt vergleicht kommt man hier billig vom Fleck. Eine solche Tageskarte lohnt sich schnell, denn ein Einzelfahrschein mit 90 Minuten Gültigkeit kostet bereits 1,90 Euro.
Das Konzert fand auf dem Maimarktgelände statt (ist meines Wissens eigentlich ein Messegelände), dieses liegt etwas außerhalb, aber dennoch kommt man mit der Tram und Bus nahe an das Gelände heran. Als das Konzert zu Ende war kam eine nach der anderen Tram, die MVV sind also auch für solche Ereignisse gerüstet.


~UNTERKUNFT~

Der Grund meines Mannheim-Aufenthaltes war das Robbie Williams-Konzert am 11. Juli. Es war komplett ausverkauft, ein großer Teil der 65.000 angereisten Fans wollte natürlich irgendwo nächtigen. Unsicher ob es noch ein freies Einzelzimmer gibt betrat ich die Touristeninformation, wo auch andere das gleiche vorhatten. Aber ich hatte Glück und erwischte (wenn ich das recht verstanden habe) das viertletzte Einzelzimmer in Mannheim. Es lag zwar außerhalb des Zentrums, aber ich war froh, überhaupt eine Unterkunft zu finden. Und sie da, selbst in einem wohl der ärmeren Viertel Mannheims bekam ich noch ein Hotelzimmer. Mir liegt keine Zahl vor, aber wir mir scheint ist Mannheim auch solchen Großereignissen gewachsen und zur Not wäre man wohl auch noch in Ludwigshafen untergekommen.
Mannheim bietet Hotels in allen Preisklassen, also von einem Stern bis fünf Sterne Luxus-Hotel ist alles dabei. Natürlich ist auch eine Jugendherberge vorhanden.



~FAZIT~

Ich war zwei Tage in Mannheim, einen davon hatte ich die Zeit mir die Stadt anzusehen. Diese Zeit ist mehr als genug. Mich hat das Erscheinungsbild eigentlich kaum fasziniert und habe an die Stadt eher negative Erinnerungen. Man merkt Mannheim deutlich an, dass es eine Industriestadt ist und auch die quadratischen Straßenverläufe erwecken bei mir nicht gerade große Freude.
Wer gute Shoppingmöglichkeiten findet wird in Mannheim glücklich werden, Touristen rate ich von Mannheim ab und rate eher zum Besuch von Heidelberg, einer wunderschönen Stadt und im selben Verkehrsverbund liegt sie auch noch.

© doktorpepper
17. Juli 2003 für Ciao
19. Juli 2003 für Yopi