Mario Party (N64 Spiel) Testbericht

Mario-party-n64-spiel
ab 35,61
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Summe aller Bewertungen
  • Grafik:  gut
  • Sound:  sehr gut
  • Bedienung:  sehr einfach
  • Wird langweilig:  nie
  • Suchtfaktor:  sehr hoch

Erfahrungsbericht von elisa2

Ich will eine Superheldin werden

4
  • Grafik:  gut
  • Sound:  sehr gut
  • Bedienung:  sehr einfach
  • Wird langweilig:  nie
  • Suchtfaktor:  sehr hoch
  • Altersbeschränkung:  ab 6 Jahren
  • Schwierigkeitsgrad:  Fortgeschrittene

Pro:

Geniale Spielidee, fantastischer Mehrspielermodus, superangenehme Spielatmosphäre von Beginn an, einfache Steuerung, kann richtig süchtig machen, zeitlos gut

Kontra:

Eventuell etwas zu niedlich beziehungsweise kitschig, Einzelspielermodus motiviert nur für kurze Zeit

Empfehlung:

Ja

Nun erzähle ich Euch etwas von einem meiner Lieblingsspiele für das Nintendo 64 überhaupt. Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, dass als ich das erste Mal „Mario Party“ spielte, ich dermaßen begeistert war, dass ich das Joypad auch schon später immer noch nicht aus der Hand legen wollte. Das lag allerdings auch daran, dass wir zu viert gleichzeitig im Mehrspielermodus aktiv waren, der aus meiner Sicht einfach unschlagbar gut ist, doch dazu gleich ja noch mehr. Mittlerweile gibt es ja schon fünf Teile von Mario Party, nämlich drei auf dem Nintendo 64 und zwei auf dem Gamecube, was ein Zeichen dafür ist, wie gut sich die Mario-Party-Spiele verkauft haben müssen und auch nach wie vor noch verkaufen, ich erzähle Euch jetzt aber ausschließlich etwas über den ersten Teil.


Worum geht es in Mario Party denn eigentlich?

Stellt Euch, was das Spielprinzip angeht, zunächst einfach einmal ein ganz normales Gesellschaftsspiel, am Besten ein Brettspiel vor, in dem jeder Mitspieler nacheinander an die Reihe kommt, würfelt und dann mit seiner Figur über die entsprechende Anzahl an Feldern auf einem Spielbrett läuft. Anstelle eines Brettspiels haben wir es hier eben nur mit einem Videospiel zu tun, das ist eigentlich fast schon alles. Daher erklärt sich meiner Meinung nach unter anderem der Verkaufserfolg von Mario Party, denn so interessieren sich auch Leute für dieses Spiel, welche ansonsten oft gar nichts mit Videospielen zu tun haben wollen. Dass Mario Party ein Spiel für Jung und Alt ist, macht die Zielgruppe natürlich zusätzlich nicht gerade kleiner.

Bevor ich jetzt auf den Spielverlauf an sich eingehe, möchte ich noch sagen, dass Ihr Mario Party natürlich nicht unbedingt zu viert spielen müsst, es macht dann eben nur am Meisten Spaß. Zu zweit oder dritt geht es natürlich auch, die fehlenden Figuren werden dann vom Computer gesteuert, wobei Ihr dann bestimmt, welche Figuren dies genau sein sollen und wie intelligent sich diese während des Spiels verhalten sollen, wobei ich immer den mittleren Stärkegrad ausgewählt habe, damit es nicht zu leicht aber auch nicht extrem schwer oder sogar unfair wird. Selbstverständlich könnt Ihr auch ganz alleine gegen dann drei Computerspieler antreten, dies macht für eine gewisse Zeit auch riesigen Spaß, spätestens aber dann, wenn Ihr alles freigespielt haben und alle Geheimnisse entdeckt haben solltet, wird das dann aber doch ziemlich langweilig. Dann macht eigentlich nur noch der Mehrspielermodus Spaß beziehungsweise Sinn.

Als die eigentliche Geschichte von Mario Party beginnt, treffen wir auf viele alte Bekannte, die Hauptdarsteller sind Mario und Luigi, die Prinzessin und der niedliche Yoshi, Donkey Kong und Wario. Die gesamte Gruppe streitet sich darüber, wer denn in Wahrheit der eigentliche Superheld sei. Da man sich überhaupt nicht einig werden kann, schaltet sich nach einer gewissen Zeit der gute Toad praktisch als eine Art Schiedsrichter ein und schlägt einen Wettbewerb vor, um den wahren Helden zu ermitteln, womit dann auch alle Anwesenden einverstanden sind. Und so kommt es, dass es alle Beteiligten es praktisch kaum noch erwarten können, sich in die insgesamt sechs verschiedenen Spielgebiete stürzen zu können.

Die einzelnen Spielfelder sind dabei sehr unterschiedlich, Ihr seid zum Beispiel in Donkey Kongs Dschungelwelt, auf Yoshis Insel, auf Warios Schlachtfeld, auf dem Geburtstagskuchen der Prinzessin, im Maschinenraum von Luigi und auf Marios Regenbogenburg. Doch nicht nur im Aussehen sondern besonders durch die Art der Wege und Fallen, die Euch auf den Spielfeldern erwarten, unterscheiden sich die einzelnen Spielwelten. Überall passieren auf den Feldern urplötzlich Ereignisse, welche den Spielverlauf beziehungsweise die Laufwege verändern, was oft auch abhängig von der Strategie der einzelnen Spieler und deren gewürfelter Zahl ist. Die Art der Spielfelder könnte kaum vielfältiger sein, es gibt unglaublich viele Möglichkeiten, so dass sich das Spielgeschehen innerhalb einer einzigen Spielrunde dramatisch verändern kann.

Hauptsächlich geht es darum, möglichst viele Goldmünzen und vor allem die heißbegehrten Sterne zu sammeln, welche Ihr aber in bestimmten Situationen beziehungsweise durch bestimmte Aktionen der Mitspieler jederzeit wieder verlieren könnt. Das alles im Detail zu erläutern, würde aber jetzt sicher total ausufern und die Meisten von Euch zudem sicher langweilen. Wer mit so einer Art von Spielen etwas anfangen kann, wird sich so oder so durch die Fülle an Informationen rund um das Spiel durchwühlen, netterweise werdet Ihr ganz behutsam Stück für Stück das Spiel herangeführt und bekommt auf Wunsch auch jedes Mal alles haarklein erzählt. Im Mittelpunkt von Mario Party stehen aber nicht nur das Würfeln und die Ereignisfelder, sondern vielmehr ganz eindeutig die Minispiele, in denen Ihr Euch gegenseitig unentwegt bekämpft, nach Goldmünzen jagt und diese manchmal auch einfach klaut. Meistens geht es in diesen Minispielen um Eure Reaktionsschnelligkeit und Geschicklichkeit beziehungsweise Feinmotorik beim Umgang mit den Tasten auf Eurem Joypad, erfahrene Jump-and-Run-Fans sind da sicher zunächst etwas im Vorteil.

Die Minispiele im Einzelnen jetzt zu beschreiben, würde ganz sicher den Rahmen meines Berichts sprengen auf jeden Fall gibt es Wettrennen, Angelwettbewerbe, Tauchgänge und Wildwasserfahrten, Ihr spielt Bowling und Basketball, Tauziehen oder auch Memory, schmeißt Euch Bomben um die Ohren, schubst Euch gegenseitig ins Wasser oder von Plattformen und noch vieles, vieles mehr. Oft spielt Ihr in den Minispielen ganz alleine, also jeder für sich ganz egoistisch, manchmal spielt Ihr aber auch in zwei Teams gegeneinander oder auch drei Spieler gegen einen. Die gewonnenen Geldmünzen investiert Ihr entweder in kleine nützliche Gegenstände, die entweder Euch helfen oder den Gegnern schaden, oder Ihr kauft Euch einen der extrem wichtigen Sterne für den Fall, dass Ihr auf das entsprechende Feld kommt. Wir Ihr genau mit dem Geld umgeht wie überhaupt alles, was die Taktik angeht, bleibt Euch selber überlassen, Ihr genießt da völligen Freiraum, was ich sehr gut finde.

Das Wichtige kommt dann zum Schluss, denn nachdem Ihr alle Runden hinter Euch gebracht habt, die Anzahl der zu spielenden Durchgänge legt Ihr dabei übrigens vorher selber fest, wird abgerechnet. Dabei wird nicht nur festgehalten, wie viele Sterne und Münzen Ihr ins Ziel gerettet habt, sondern es gibt jeweils einen Extrastern für drei verschiedene Disziplinen. Jeweils einen Stern gibt es nämlich für die in den Minispielen am Meisten gewonnene Münzen, dann für die im Spiel jemals erreichte höchste Anzahl (selbst wenn Ihr nachher wieder weniger haben solltet) und schließlich für das häufigste Betreten eines grünen Ereignisfeldes, welches mit einem Fragezeichen gekennzeichnet ist. Erst dann wissen wir, wer wirklich gewonnen hat und auf geht es dann zum nächsten Spielfeld. Je nach eingestellter Anzahl an Spielrunden dauert so ein Durchgang zwei bis zu vier Stunden, was sicher nicht wenig ist, aber meiner Meinung nach vollkommen okay ist, denn somit habt Ihr immer eine gute Chance, Rückstände noch aufzuholen, umgekehrt dürft Ihr Euch allerdings auch nie zu sicher sein und das macht unter anderem ja auch den Reiz von Mario Party aus.


Und wie sieht Mario Party so aus und wie hört es sich an?

An der knallbunten Grafik scheiden sich bestimmt die Geister, denn die Gestaltung der Spielwelten ist sehr farbenfroh, um es noch möglichst neutral auszudrücken. Mir hat die Aufmachung sehr gut gefallen und besonders die Animationen der Figuren sind manchmal zum Brüllen komisch, manche von Euch finden das Design aber möglicherweise etwas zu sehr auf niedlich gemacht, eben zu kindisch. Die Kamera leistet hierbei allerdings sehr gute Arbeit, denn sie zoomt immer sehr gekonnt an die Akteure heran und entfernt sich auch wieder schnell ein bisschen, wenn die Spielsituation es erfordert. Ihr behaltet immer den Überblick, steuern lassen sich die Figuren sowieso ganz hervorragend. So nahe die Perspektive auch an die Figuren herangeht, so richtig störende Grafikfehler werdet Ihr nicht ausmachen können. Lediglich die Hintergründe sind doch etwas sehr detailarm, aber in der Hektik des Geschehens beachtet man diese sowieso nur wenig, glaube ich. Nicht nur die Hintergründe sondern auch die Figuren an sich sind zwar schön groß aber nicht mit besonders vielen Details versehen, zumindest nach heutigem Maßstab wirken diese vielleicht etwas grob, doch insgesamt finde ich die Grafik gut.

Bei den Melodien und ganz besonders bei den Soundeffekten sieht das noch viel besser aus, denn sowohl die sehr stimmungsvollen Klänge im Hintergrund als auch speziell die sehr gelungenen Soundeffekte haben mich total begeistert. Nicht nur, dass jede noch so kleine Bewegung oder sonstige Aktivität sehr deutlich hörbar ist, sondern auch die Ausrufe der Charaktere sind nicht zu überhören und manchmal auch schreiend komisch. Dass die Spielatmosphäre dadurch immer sehr angenehm ist und die Stimmung mit zunehmender Spieldauer immer mehr ansteigt, liegt somit nicht zuletzt am sehr guten Sound.


Kann ich Euch Mario Party insgesamt empfehlen?

Ja, das kann ich. Und das praktisch ohne größere Einschränkung. Obwohl Hintergründe und Spielfiguren nicht besonders detailreich gezeichnet wurden und einigen von Euch die gesamte Präsentation eventuell etwas zu kindisch vorkommt, kann ich Euch nur dazu raten, dieses Spiel unbedingt einmal auszuprobieren. Stellt Ihr dann fest, dass Euch Mario Party gerade im Mehrspielermodus richtig Spaß macht, hat das den Vorteil, dass die Langzeitmotivation gerade im Zwei-, Drei- oder Vierspielermodus nahezu unbegrenzt hoch ist. Selbst nach 2, 3, 5 oder vielleicht sogar auch nach 10 Jahren lohnt es sich dann immer wieder, mit Gleichgesinnten sich eine „Mario-Party-Schlacht“ zu liefern, insofern ist Mario Party wirklich zeitlos gut. Ich spielte es vor etwa vier Jahren zum allerersten Mal und auch heute kann ich mich immer noch für dieses Partyspiel allein schon wegen der Spielidee und witzigen Animationen begeistern.

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