Mariokart 64 (N64 Spiel) Testbericht

Mariokart-64-n64-spiel
ab 30,99
Auf yopi.de gelistet seit 09/2003
5 Sterne
(10)
4 Sterne
(5)
3 Sterne
(1)
2 Sterne
(0)
1 Stern
(0)
0 Sterne
(0)
Summe aller Bewertungen
  • Grafik:  sehr gut
  • Sound:  sehr gut
  • Bedienung:  sehr einfach
  • Wird langweilig:  nie
  • Suchtfaktor:  hoch

Erfahrungsbericht von elisa2

Kartrennen als Glücksspiel

3
  • Grafik:  durchschnittlich
  • Sound:  gut
  • Bedienung:  sehr einfach
  • Wird langweilig:  nach wenigen Monaten
  • Suchtfaktor:  durchschnittlich
  • Altersbeschränkung:  ab 6 Jahren
  • Schwierigkeitsgrad:  Einsteiger

Pro:

Super Spielidee, super Mehrspielerspaß, hohes Tempo, viel Action und Spannung, sehr abwechslungsreiche Strecken, kinderleichte Steuerung

Kontra:

Glücksfaktor spielt eine viel zu große Rolle, teilweise unfair und auch nicht nachvollziehbar, detailarme Hintergründe, alles ist schon von Anfang an freigeschaltet, was nicht gerade wahnsinnig motiviert

Empfehlung:

Ja

Nach dem herausragenden Jump and Run, welches wir mit Mario auf dem Nintendo 64 hinter uns gebracht haben, stürze ich mich jetzt auf das nächste Spiel von und mit dem Nintendo-Superstar, diesmal ist „Mario Kart 64“ an der Reihe, ebenfalls ein echter Klassiker, wobei jedoch schon der Vorgänger auf dem Supernintendo weltberühmt wurde. Mit vielen Vorschußlorbeeren wurde dieses Rennspiel für die damals neue Konsole Nintendos bedacht und es dauerte erstaunlich lange, bis das von den Fans schon lange sehnsüchtig erwartete Rennspiel dann auch endlich erschien. Ich tue jetzt einfach einmal so, als hätte niemand von Euch jemals von einem Spiel namens „Mario Kart 64“ gehört und möchte Euch nun ein bisschen darüber berichten.

Was passiert in Mario Kart 64?

Bei Mario Kart handelt es sich um ein Rennspiel und wie man schon am Titel erkennen kann, wird in Karts um die Wette gerast. Gleich zu Beginn des Spiels merkt man, dass dieses Spiel eindeutig seinen Schwerpunkt auf den Mehrspielermodus legt, Ihr könnt nämlich nicht nur alleine gegen den Computer fahren, sondern auch zu zweit, dritt oder viert gleichzeitig, genau das machte ja auch schon den alten Teil aus, allerdings war dies noch deutlich vor meiner Zeit. Im sogenannten Splitscreen-Modus wird der Bildschirm Eures Fernsehers dann in Rechtecke aufgeteilt, vorausgesetzt Ihr habt entsprechend viele Joypads zur Verfügung und an die Konsole angeschlossen und schon kann es losgehen.
An den Start gehen acht Spielfiguren, zur Auswahl stehen dabei Mario, Luigi, Yoshi, Prinzessin Toadstool, Donkey Kong, Bowser und schließlich Wario, der mir auf Anhieb durch sein freches Lachen sympathisch war. Unterteilt sind die Wettbewerbe in vier unterschiedliche Ligen, die natürlich nach und nach immer schwerer werden. Jede Liga besteht aus vier Rennstrecken, dann erfolgt die Endabrechnung und Siegerehrung. Die Strecken sind dabei extrem abwechslungsreich, jeder Kurs hat dabei sein eigenes Flair und so ist es üblich, dass jeder von Euch nachher so seine Lieblingsstrecken hat, in denen er oder sie sich besonders stark fühlt und dann gibt es natürlich auch die Kurse, vor denen mir graute. Praktisch jede Landschaftsform, die Ihr Euch vorstellen könnt, ist mit von der Partie, egal ob im Wald, durch Höhlen, auf Asphalt, in einer Motocrossarena, in Bowsers Schloss, an Seen aber auch Lavalandschaften vorbei, durch den tiefen Schnee oder den Dschungel und auch hoch oben auf der Regenbogenstrecke, keine Strecke gleicht auch nur im Entferntesten irgendwie einer anderen.
Nachdem Ihr Euch nach einer kurzen Eingewöhnungsphase mit der Steuerung und den zwei möglichen Kameraperspektiven vertraut gemacht habt, wagt Ihr Euch an den Grand Prix, um so langsam die Strecken kennenzulernen, dabei könnt Ihr trotz des hohen Tempos zwischendurch immer ruhig einen flüchtigen Blick auf die Karte werfen. Über die aktuellen Platzierungen informiert Euch dann zusätzlich während des Rennens andauernd eine spezielle Leiste, den Luxus, oft auf diese zu schauen, leistete ich mir allerdings nicht, schließlich werde ich dadurch auch nicht schneller.
Eines hätte ich ja fast noch vergessen, selbstverständlich gibt es nicht nur vier Ligen, in denen es jeweils den Bronze-, Silber- und Goldpokal zu gewinnen gibt, sondern auch noch drei unterschiedliche Klassen, die sich in eine 50er, 100er und 150er aufteilen. Natürlich fing ich erst mit der 50ccm-Klasse an, um dort alle wichtigen Pokale zu gewinnen. Hatte ich dann Erfolg, war ich dann irgendwann selbstbewusst genug, mich in den höheren Klassen zu versuchen. Ihr merkt also, dass man auch alleine für eine ziemlich lange Zeit gut beschäftigt ist, trotzdem steht der Mehrspielerspaß hier klar im Vordergrund.
Typisch für Mario Kart 64 sind die auf der Strecke herumliegenden Extras in Form von transparenten Fragezeichen-Symbolen, die dem Spiel praktisch erst die richtige Würze geben. Je nachdem, was Ihr nämlich einsammelt, seid Ihr vorübergehend schnell und unverwundbar, schießt Panzer auf Eure Gegner ab, macht diese für einen gewissen Zeitraum klein und dadurch richtig langsam, legt gemeine Fallen wie zum Beispiel Bananen in den Weg oder setzt im richtigen Augenblick Turbos ein, um grinsend an den Konkurrenten vorbeiziehen zu können. Allerdings ist hier auch ein Schwachpunkt, denn es wird ziemlich deutlich, dass vieles Glückssache ist, denn wie von Geisterhand werdet Ihr mit starken Extras belohnt, solltet Ihr weit hinten liegen und im umgekehrten Fall könnt Ihr als Erste kaum etwas Brauchbares einsammeln. Oft passiert es dann, dass man zweimal oder sogar dreimal hintereinander abgeschossen wird und dann „durchgereicht“ wird, irgendwie hat das dann nicht immer mit Können zu tun. Außerdem war ich doch oft sehr erstaunt darüber, wie schnell der Konkurrent, den ich doch gerade eben erst abgeschossen hatte, wieder bei mir war und das, obwohl ich in der Zwischenzeit nicht den geringsten Fahrfehler gemacht hatte. Dieser Fehler zieht sich leider wie ein roter Faden durch das ganze Spiel, besonders ernst nehmen dürft Ihr das Ganze daher nicht, ansonsten werdet Ihr Euch viel zu oft ärgern müssen.
Immerhin sind einige Dinge dann doch neu in dieser Version für das Nintendo 64, denn es gibt jetzt auch die roten zielsuchenden Raketen in Form von Schildkrötenpanzern auch als Dreierpack und einen goldenen Turbopilz, den Ihr wahnsinnig oft hintereinander drückt, um jedes Mal nach vorne zu schießen. Achtet auch darauf, dass die transparenten Fragezeichen nicht auf dem Kopf stehen, sammelt Ihr nämlich ein solches ein, gibt es ein böses Erwachen.
Was weiterhin positiv ist, sind die zahlreichen Abkürzungen, welche jede Strecke hat, manchmal sind es sogar mehrere auf einem Kurs, so dass es trotzdem spannend bleibt, selbst wenn Ihr die jeweilige Strecke schon x-mal vorher gefahren seid, dies gilt ganz besonders für den Mehrspielermodus, geht Ihr zu viert an den Start, sorgt Mario Kart eigentlich für Spielspaß für die Ewigkeit, alleine wird es allerdings irgendwann dann doch langweilig. Das Tempo ist wahnsinnig schnell, je höher die ccm-Klasse umso schneller natürlich und andauernd wechseln die Platzierung, der schon sicher geglaubte Sieg geht kurz vor Schluss auf einmal doch verloren, umgekehrt schafft man es manchmal vom letzten Platz noch auf das Siegerpodest oder kommt zumindest in die Punkteränge, also unter die ersten Vier.

Wie sieht es aus und wie hört es sich an?

In erster Linie sieht Mario Kart schön bunt aus, überall leuchten uns sehr kräftige Farben entgegen, dies gilt sowohl für das Design der Spielfiguren und ihrer Karts als auch für die Hintergründe. Doch ehrlich gesagt fällt es dann doch auf, das von einem detaillierten Hintergrund nur ganz selten bei einer Rennstrecke die Rede sein kann, doch zum Glück konzentriert man sich als Fahrerin ja ohnehin mehr auf die Rennstrecke, jedenfalls bleibt die Grafik fast die ganze Zeit über schön flüssig und nur selten treten Grafikfehler auf, doch sind diese dann leider kaum zu übersehen. Insofern muss ich die Grafik dann leider doch als nur durchschnittlich bezeichnen, trotzdem ist sie ja noch ganz okay und sorgt für eine schöne Spielatmosphäre.
Die Hintergrundmelodien und Soundeffekte spielen da schon in einer ganz anderen Liga, diese sind wirklich gut, ja wenn nicht sogar sehr gut gelungen. Je nachdem wo ich gerade rumfuhr, ertönten fröhliche oder eben auch unheimliche Klänge, stets passen diese sehr gut zur jeweiligen Spielsituation, außerdem begleitet uns andauernd das Motorbrummen der Karts begleitet von den hörbaren Effekten beim Auslösen der Extras, was wirklich für eine stimmungsgeladene Atmosphäre sorgt. Ganz besonders gut gefallen haben mir außerdem die Kommentare der einzelnen Spielfiguren, Ihr könnt sehr deutlich raushören, wer gerade vor Schadenfreude auflacht und wer traurig aufschreit, da er einen Schaden erleidet, besonders gut in Erinnerung geblieben ist mir da der Wario, dessen Stimme wirklich sehr markant ist.

Würde ich Euch auch heute noch den Kauf dieses Spiels empfehlen?

Ja, das würde ich, allerdings mit kleinen Einschränkungen. Dass es alleine nach einer gewissen Zeit langweilig werden würde, war ja eigentlich von Anfang an zu erwarten gewesen, das will ich jetzt auch nicht richtig negativ bewerten, der Mehrspielerspaß, je mehr menschliche Mitspieler umso besser, ist auf jeden Fall gewaltig groß. Das schnelle Spieltempo, die andauernde Action ohne Verschnaufpause und die ständigen Positionswechsel sorgen für eine enorme Spannung, außerdem sind die Rennstrecken nicht nur sehr zahlreich sondern sorgen darüber hinaus für große Abwechslung, so schnell dürfte niemandem von Euch hier langweilig werden. Die Steuerung der Karts ist hervorragend gelungen, diese ist einfach spitze und auch die Kamera ist jederzeit voll auf der Höhe, die Orientierung verliert Ihr nie, notfalls habt Ihr ja auch noch die Streckenkarte, auf die Ihr einen Blick werfen könnt. Die tollen Soundeffekte, besonders die Ausrufe der Spielfiguren sind sehr originell und immer wieder für einen Lacher gut.
Etwas Negatives gibt es aber auch zu berichten und damit meine ich gar nicht einmal in erster Linie die doch etwas detailarmen Hintergründe und das trotz der kräftigen Farben eher grafische Mittelmaß, welches wir bei Mario Kart 64 haben. Vielmehr beziehe ich mich dabei auf den Glücksfaktor, der einfach zuviel Bedeutung hier hat, fahrerisches Können wird nämlich hier nicht unbedingt belohnt. Wer von Euch meint, einen Start-Ziel-Sieg herausfahren zu können, der wird sich wundern, denn viel öfter klappte es aus einer Lauerstellung in zweiter oder dritter Position liegend heraus. Was mich extrem störte, war, dass die eben noch von der Strecke beförderten Gegner urplötzlich wieder zur Stelle waren, das ist einfach unrealistisch und so fragte ich mich oft, ob es denn überhaupt sinnvoll wäre, den Konkurrenten abzuschießen, er würde ja doch schnell wieder an mir dran sein. Von Realismus oder gar einem anspruchsvollen Rennverlauf kann daher nicht die Rede sein, teilweise ist es sogar richtig unfair, wobei ich aber auch nicht verschweigen möchte, dass ich selber schon davon profitierte und auf einmal als Erste über die Ziellinie fuhr, obwohl mir im Rennen nicht so besonders viel gelungen, nur zum richtigen Zeitpunkt die richtigen Extras hatte.
Besonders nervig fand ich dann die Wartezeit, wenn mir wieder auf die Strecke geholfen wurde, denn diese Prozedur dauert manchmal unverschämt lange. Wie die Gegner es dann immer schaffen, Rückstände in kürzester Zeit aufzuholen, wenn ich sie wenige Augenblicke zuvor noch von der Bahn geschossen hatte, wird mir wohl immer ein Rätsel bleiben, das ist einfach nicht okay. Und schließlich gibt es noch ein paar Kleinigkeiten wie zum Beispiel die fehlende Möglichkeit eines Neustarts, solltet Ihr aussichtslos hintenliegen, so müsst Ihr das ganze Rennen erst zu Ende fahren, dürft vorher einfach den Versuch nicht aufgeben. Zu guter letzt fand ich es auch ein bisschen blöd, dass alle Klassen und alle Ligen von vornherein anwählbar sind, das ist nicht so wahnsinnig motivierend und trägt auch nicht gerade zu einer enormen Spannung bei. Dies sind zwar nur Feinheiten, doch nach einigen Stunden gewinnen diese Dinge unheimlich an Bedeutung und können auf einmal wahnsinnig nerven, wenn die Anfangseuphorie erst einmal verflogen ist. Trotzdem ist Mario Kart 64 ein sehr interessantes und extrem witziges Rennspiel, was eigentlich in jede Nintendo-64-Sammlung gehört.

23 Bewertungen