Schiffbruch mit Tiger (Taschenbuch) Testbericht

Das hier zu besprechende Buch bekam ich zum Geburtstag geschenkt. Freute mich sehr, hatte ich hier bei Ciao doch schon den ein oder anderen positiven Bericht zu diesem Buch gelesen. Unterstrichen wurde diese Freude dadurch, dass das Buch hochdekoriert mit dem Booker Preis ausgezeichnet wurde, was mich einen qualitativen Inhalt erwarten ließ. Ob diese Erwartungen erfüllt wurden, soll nun im Folgenden dargestellt werden.

HANDLUNG
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Das Buch beschreibt das Leben des indischen Teenagers Psicine Molitor Patel. Er wächst auf im indischen Pondicherry, in dem sein Vater einen Zoo betreibt. Von daher wächst er von kleinauf mit wilden Tieren zusammen auf. Eines Tages entschließt sich die Familie, oder vielmehr Vater und Mutter, aufgrund der unsicheren politischen Lage Indien zu verlassen und nach Kanada auszuwandern. Also wird der Zoo verkauft und zusammen mit einigen ihrer Tiere, die teilweise auch nach Nordamerika verkauft wurden, geht die Familie auf die Überfahrt. Jedoch sinkt das Schiff und Psicine gerät allein auf eines der Rettungsboote. Mit ihm retten sich einige Tiere in das Boot, nämlich ein Zebra, eine Hyäne, eine Orang-Utang-Dame und der Tiger Richard Parker. Allein auf weiter See beginnt somit ein Überlebenskampf zwischen den Bootsinsassen, denen zunächst das Zebra und die Orang-Utang-Dame zu Opfer fallen. Sie werden durch die Hyäne getötet und verspeist. Richard Parker hat sich bis zu diesem Zeitpunkt zurück gehalten, leidet er doch unter Seekrankheit. Erst bei der Auseinandersetzung mit der Hyäne erwacht dessen Kampfkraft, so dass bald nur noch Psicine und Richard Parker am Leben sind. Da Psicine einsieht, dass er es nicht lange auf dem Boot überleben würde, bastelt er sich aus Rudern und Schwimmwesten ein kleines Floß, das er mit dem Boot vertäut. Somit erscheint er zunächst vor Richard Parker in Sicherheit. Jedoch sieht er bald ein, dass dies keine dauerhafte Lösung sein kann, da das Floß bspw. einen Sturm nicht überstehen würde. Daher muss er den Tiger „dressieren“, ihm zeigen, dass er Psicine unterlegen ist. Es beginnt eine Geschichte voller wundersamer Erlebnisse auf See, in der die Beziehung der beiden Überlebenden und deren gemeinsamen Erlebnisse dargestellt werden
EINDRUCK
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Nun, was soll ich sagen. Ich bin auf keinen Fall völlig begeistert von dem Buch. Die hat unterschiedliche Gründe. Zum einen hat es meines Erachtens insbesondere zu Beginn deutliche Längen. Die Darstellung der Religionsfindung seitens Psicine und dessen Glaube an die drei Weltreligionen ist zwar nett, bringt meines Erachtens jedoch die Story kaum voran. Gleiches gilt für die Findung eines neuen Namens für die Schule, da er mit seinem Geburtsnamen häufig gehänselt wird.
Die Schilderung des Aufenthalts in dem Rettungsboot und auf dem Floß ist durchaus interessant, jedoch sind auch hier durchaus gewisse Längen auszumachen. Die einzelnen Erlebnisse sind zwar durchaus fesselnd dargestellt, jedoch gerät meiner Ansicht nach der Verfasser an der ein oder anderen Stelle zu sehr ins erzählen und philosophieren.
Was mir prinzipiell ein wenig fehlt, ist die Einsicht, was dieses Buch mir sagen soll. Es berührt insgesamt recht wenig, eine konkrete Aussage erschließt sich mir nicht, so dass es zwar insgesamt nette Unterhaltung ist, aber auch nicht mehr.
Was zudem für den ein oder anderen noch abschreckend wirken mag, sind die teilweise doch recht grausigen Schilderungen der Zerlegung des Zebras oder anderer Tiere, die die Schiffbrüchigen zum Überleben verzehren. Diese Schilderungen sind sicherlich richtig vor dem Hintergrund einer realistischen Darstellung, für den Leser mag es jedoch an der ein oder anderen Stelle schockierend wirken.

ALLGEMEINE DATEN
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ISBN broschiert: 3596156653 (erscheint jedoch erst im Herbst 2004)
Preis: 9,90 Euro
ISBN broschiert: 3100478258
Preis: 19,90 Euro
381 Seiten
Verlag Fischer

FAZIT
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Nun, was soll ich sagen. Das Buch ist nett geschrieben, teilweise fesselnd, teilweise aber auch langatmig. Da ich immer ein wenig was in einem Buch brauche, was mich auf irgend eine Art und Weise anspricht, habe ich das Buch einfach nur konsumiert. Denn angesprochen wurde ich die ganze Zeit nicht. Wie gesagt, es ist ein Buch für nette Unterhaltung, aber aus meiner Sicht nicht mehr. Und die Würdigung dieses Buchs mit dem Booker-Preis stellt eher die Kriterien der Preisverleihung in Frage als das es dieses Buch lesenswerter macht.