Master of puppets - Metallica Testbericht

Master-of-puppets-metallica
ab 11,53
Auf yopi.de gelistet seit 09/2003
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Summe aller Bewertungen
  • Cover-Design:  sehr gut
  • Klangqualität:  sehr gut

Erfahrungsbericht von helden_gesucht

Komm, Puppe tanz mit mir!

5
  • Cover-Design:  sehr gut
  • Klangqualität:  gut

Pro:

fette 8 Tracks, Klassiker, Instrumental

Kontra:

leider nur 8 Tracks

Empfehlung:

Ja

Vorwort
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Mit „Kill ´em all“ und „Ride the Lightning“ hatten Metallica eine klasse Start ihrer Karriere hingelegt. Doch ein wirkliches Highlight ihres Schaffens sollte im Jahr 1986 entstehen. Vielleicht das Album, das ihnen den Weg zum Metalolymp ebnete. Die Rede ist von „Master of Puppets“.

Die Band
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Die Ur-Metaller gibt es schon seit 1981. Damals zupfte noch Dave Mustaine die Lead-Gitarre. Dieser war auch maßgeblich beteiligt an der Realisierung des Materials, das zwei Jahre später als \"Kill \'Em All\" in die Metalgeschichte eingehen sollte.
Nach ihrer dritten Veröffentlichung (\"Master Of Puppets\") wurde die steile Karriere der Metaller 1986 von einem schrecklichen Ereignis überschattet: Während ihrer ersten Europa-Tour als Headliner verunglückte der Tourbus. Basser-Legende Cliff Burton hatte keine Chance. Seinen Platz in der Mitte von Sänger James Hetfield, Lars Ulrich (Drums) und Kirk Hammett (Gitarre) nimmt Jason Newstead ein.
Anfangs besorgten Mundpropaganda und illegal mitgeschnittene Bootlegs die Werbung für die Band.
In letzter Zeit scheint das Quartett etwas ruhiger geworden zu sein. Auf das 98er Coveralbum Garage Inc. folgt am 19. November 1999 S&M. Das Kürzel steht für Symphony & Metallica, dahinter versteckt sich eine Art Live-Best-Of, eingespielt mit dem 108-köpfigen San Francisco Symphony Orchestra. Kritiker reagieren allerdings eher mit Kopfschütteln, als mit Headbangen.
Im Januar 2001 müssen sie sich mal wieder auf die Suche nach einem neuen Bassisten machen: Jason Newsted spürt nach vierzehn Jahren den Zahn der Zeit: \"Wer 14 Jahre lang in so einer Band gespielt hat, trägt irgendwann Schäden davon.\" So weit die offizielle Version, die Jason verbreiten lässt. Dass diese jedoch nur die halbe Wahrheit beinhaltet, wird später offenbar. Newsted beschwert sich, dass er auf das Songwriting keinen Einfluss hat und das sich Lars und James wie kleine Diktatoren benehmen, die ihm auch Engagements außerhalb Metallicas untersagen. Nach seinem Abgang wird Jason kreativ wie nie zuvor, produziert das neue Voivod-Album, zupft dabei den Bass, wird Teil der Band und spielt in mehreren Projekten.
Währenddessen laufen bei Metallica die Vorbereitungen zur Produktion des neuen Albums. Nach nur kurzer Zeit muss James Hetfield jedoch das Handtuch werfen. Sein mittlerweile immens gestiegener Alkoholkonsum macht konzentriertes Arbeiten unmöglich. Metallicas Zukunft steht auf wackeligen Beinen. Nach vier Monaten kehrt Hetfield jedoch gesund in den Kreis der Band zurück und die Arbeiten am achten regulären Studioalbum können fortgesetzt werden. Irgendwann macht das Gerücht die Runde, Metallica würden auf dem mit \"St. Anger\" betitelten Album wieder ordentlich aufs Schnitzel hauen, erste Hörproben bestätigen dies. Mittlerweile haben die drei übrig gebliebenen Mitglieder auch einen neuen Bassisten: Robert Trujillo. Der 1973 geborene, ehemalige Ozzy-Basser ist ein Meister seines Faches und sicherlich die richtige Besetzung. Dieser hat jedoch keinerlei Einfluss mehr aufs Songwriting gehabt, und auch die Bass-Parts auf \"St. Anger\" hat ein anderer eingespielt: Produzent Bob Rock hilft am Viersaiter aus.

Line-Up
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James Hetfield (Gitarre/Gesang)
Lars Ulrich (Drums)
Kirk Hammett (Gitarre)
Robert Trujillo (Bass) (aber bei diesem Album noch mit Cliff Burton am Bass)

Das Album
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Und auch das Coverartwork ist wieder eine Augenweide geworden. Jeder kennt diese militärischen Massengräber, die an abertausende von gefallenen Soldaten erinnern sollen. Und auf dem Cover findet man so einen Friedhof. Schon fast aberwitzig erstrahlen die weißen Grabsteine im Sonnenuntergang. Vom Metallica-Schriftzug über den Gräbern gehen dünne Fäden zu den Grabsteinen als wären es nur Marionetten.

Tracklist
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#1 Battery
#2 Master Of Puppets
#3 The Thing That Should Not Be
#4 Welcome Home (Sanatarium)
#5 Disposable Heroes
#6 Leper Messiah
#7 Orion (Instrumental)
#8 Damage, INC.

…und die Tracks im Einzelnen
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> Battery < - Der Opener der Platte beginnt mit leicht spanischen Gitarrenklängen. Alles sehr sanft und ruhig, doch dann bricht mit einem Mal die E-Gitarre los und das Schlagzeug ist sehr laut zu hören. Ein kleiner Schockeffekt. Und dann geht es schon wieder über in diese so typische, galoppierende Thema. James am Mikro überschlägt sich fast bei den Vocals. Alles ist auf Speed getrimmt. Ein kurzer Einwurf von Kirks Gitarre und weiter geht es. Aber man kann nicht sagen, dass das alles unharmonisch ist, ganz im Gegenteil. Alles hat eine gute, feinabgestimmte Harmonie und der Track wird auch nie langweilig, weil er sehr variabel ist. Er verändert sich vom Klangkonzept her, wie so viele Metallica-Stücke. Und auch Kirk drückt immer wieder ein fettes Soli aufs Ohr. So muss ein Opener sein!
(5/5) -> (5:10)

> Master Of Puppets < - Die charakteristischen Staccato-Riffs am Anfang dürfte wohl jeder kennen. Schon daran erkennt man, das ist „Master Of Puppets“! Der Titeltrack geht ebenso kompromisslos los, wie der letzte aufgehört hat. Doch James hat die Geschwindigkeit beim Gesang sehr heruntergefahren und das macht den Track sehr melodisch und einprägsam. Und hat man mal den Eindruck, der Track könnte abflauen oder langsamer werden, dann entpuppt sich das nur als einen kleine Pause und dann geht es wieder richtig hart weiter. Reinster Headbanger-Metal! Doch dann scheint der Track schon zu Ende, doch es geht mit sehr sanften und zarten Klängen weiter. Das ist der ruhige Part. Er klingt ebenso genial, wie der erste. Vielleicht der Song schlechthin auf der Platte.
(5/5) -> (8:38)

> The Thing That Should Not Be < - Tiefdunkle Klänge beginnen hier den Track. Immer nur dieser eine Akkord und dann eine kleine Melodie, die sich daraus entwickelt und dann komm ein richtig heftiges und dunkles Riff dabei raus. Das Schlagzeug scheint sich quasi in die Gehörgänge einzuhämmern und die Gitarren knarren einfach nur so. Und dieser Part kehrt im Track selber immer wieder. Ein sehr harter und eingängiger Track. Einfach nur geil!
(5/5) -> (6:32)

> Welcome Home (Sanatarium) < - Und jetzt mein persönlicher Favourit auf dieser Platte. Ich war hin und weg, als Limp Bizkit diesen Song live performten bei den MTV Icon Metallica. Der Track beginnt sehr langsam und ruhig. Aus einzelnen Töne entwickelt sich wieder langsam eine tragende Melodie und wo eben nur eine Gitarre war, da sind jetzt 2. Lars hält sich mit den Drums sehr zurück. James singt die Vocals sehr sauber und sanft. Doch dann wird der Track schon hörbar härter und als der Refrain dann da ist, brechen alle Gitarren los. Nur noch fette, ausschweifende Akkorde und das Schlagzeug wird auch immer lauter. Doch dann sinkt der Song wieder in seine ursprüngliche Form zurück. Doch gegen Ende kann wieder keiner sich an das Tempo halten und es wird schneller und härter... Einfach nur geil!
(5/5) -> (6:28)

> Disposable Heroes < - Und dieser Track ist wieder einer der ganz harten Sorte. Fette Drumanschläge und schnelle Gitarrenriffs. Dann eine kleine Pause und das ganze Stück baut sich neu auf. Ein sehr schneller Track. Dann irgendwann setzt auch James mit dem Gesang ein. Alles ergibt eine explosive und aggressive Mischung. Dieser Track ist zwar weniger bekannt, aber kann sich locker mit den Klassikern auf der Scheibe messen. Auch im Solotechnischen.
(5/5) -> (8:14)

> Leper Messiah < - Langes Eingeschlage vom Schlagzeug eröffnet den Track. Dann eher nur Staccatowerk. Der Track reißt einen mit, ganz klar. Die Gitarren stimmen, das Schlagzeug, was sowieso beim gesamten Werk eher im Hintergrund rumort, setzt die Akzente und James Stimme immer wieder unterlegt mit fetten Beats und Douple-Bassdrums. Auch der Track hat wieder einen zweiten Teil, der mehr von den Gitarren bestimmt ist und der einen ganz anderen Rhythmus hat.
(5/5) -> (5:38)

> Orion (Instrumental) < - Und noch einer meiner Liebling auf der Platte. Aus der Ferne hört man langsam die Gitarrenheranrollen. Begleitet vom Schlagzeug. Sie werden lauter und dann setzen die Gitarren wieder ein. Sehr hart und sehr rhythmisch. Dieses Klangbild erhält sich erst einmal eine ganze Zeit und dann legt sich die Leadgitarre von Kirk darüber und spielt eine kleine nette Melodie, die immer weiter in ein Solo ausartet. Gefällt mir richtig gut!
(5/5) -> (8:12)

> Damage, INC. < - Der letzte Track beginnt mit zarten computeranimierten Klängen, die immer wieder anschwellen und wieder abflauen. Dann erhebt sich ein dunkles Brummen und urplötzlich sind Gitarre und Schlagzeug da. Ohne Vorwarnung geht der Track direkt ab. Sehr viel Geschwindigkeit und Härte steckt in dem Stückchen Musik. Der Song wird dem Titel gerecht. James Stimme grölt wie ein Elch durch die Nacht. Teils wirkt der Track schon unrhythmisch, aber eben doch wieder nicht. Das ist wohl das Los des letzten Tracks...
(4/5) -> (5:08)

Fazit
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Qualität statt Quantität! So eindeutig das Ziel der Platte. 8 Tracks sprechen zwar für eine knappe Spielzeit, aber insgesamt sind die Tracks alle länger als 5 Minuten und so reißen Metallica das wieder raus. Fakt ist: „Master Of Puppets“ ist ein geniales Album. Es rockt vom ersten bis zum letzten Track. Es ist schnell, laut und zeigt die Band in den guten, alten Tagen. Die lange Spielzeit der Songs erlaubt den 4 auch, viel mit der Gitarre und anderen Instrumenten herumzuspielen und mit Soundkonzepten zu experimentieren.
Ich kann es echt nur empfehlen.

39 Bewertungen, 4 Kommentare

  • Jerry525

    11.09.2008, 23:01 Uhr von Jerry525
    Bewertung: sehr hilfreich

    Liebe Grüße an dich Jerry

  • frankensteins

    01.07.2008, 01:18 Uhr von frankensteins
    Bewertung: sehr hilfreich

    liebe Grüße Werner

  • Striker1981

    17.05.2008, 16:14 Uhr von Striker1981
    Bewertung: sehr hilfreich

    SH und liebe Grüße sagt der STRIKER`

  • kleineswoelkchen

    12.08.2004, 18:22 Uhr von kleineswoelkchen
    Bewertung: sehr hilfreich

    und auch kritisch die einzelnen Songs betrachtet, hier kann man nfo´s finden. gruss andy