Master of puppets - Metallica Testbericht

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Summe aller Bewertungen
  • Cover-Design:  sehr gut
  • Klangqualität:  sehr gut

Erfahrungsbericht von gnoi_

Früher war alles besser

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Ich hab mich mal dazu durchgerungen, mir die angeblich beste Platte von Metallica mit dem einprägsamen Namen „Master of Puppets“ zuzulegen. Und ich muss sagen, dass ich mich doch arg in dieser Band getäuscht habe. Dazu im Laufe des Berichtes mehr.


@@@ Die Band @@@

James Hetfield – Vocals & Guitar
Lars Ulrich – Drums
Kirk Hammett - Guitar
Cliff Burton – Bass

Wer kennt sie nicht? Metallica, für viele, hauptsächlich auch jene, die keine Ahnung von der Musik haben, der Inbegriff des Heavy Metals. Wohl kaum eine andere Band dieses Genres hat weltweit für so großes Aufsehen gesorgt und ist gleichsam auch in der Nicht-Metaler-Szene so bekannt. So bin auch ich Mitte der 90er an Metallica geraten, weil ich einfach nix anderes an Metal kannte. Ich kannte das Black Album und dann kam diese gar fürchterliche Load auf den Markt. Um ehrlich zu sein, war ich doch lange Zeit sehr von dieser Band angepisst und bin es auch heute noch, wobei ich mit dieser Meinung wohl nicht alleine dastehen dürfte. Zu kommerziell und geldgeil kommen die Herren mittlerweile in der Öffentlichkeit rüber, und schrecken somit nicht nur den „normalen“ Metaler, sondern was noch viel schlimmer ist, auch alte hartgesottene Fans ab.
Im Jahre 1986 verhielt es sich noch etwas anders. Nach zwei Vorgängeralben stand nun „Master of Puppets“ ins Haus, welches bis heute als eines der vermeidlich besten Metal Scheiben aller Zeiten tituliert wird. Ich für meinen Teil, kenne die Scheibe gerade mal seit Samstag, also seit knapp 5 Tagen....


@@@ Die Musik @@@

...Dass ich das Album aber deshalb nicht richtig einschätzen kann, halte ich für eine falsche Aussage. Seitdem ich das Album besitze, ich gebs zu, ich habs erst mal zu Testzwecken downgeloadet, rotiert MoP nahezu ununterbrochen in meinem CD Player. Dabei musste ich feststellen, dass sich meine Einstellung gegenüber dem Sound des Albums inzwischen um nahezu 180° gedreht hat. Anfangs hat mir MoP kein Stück gefallen. Bin halt eher der Bombast Metal Fan, der sich von Keyboards und Kreischgesang u.ä., hauptsächlich Black Metal, berieseln lässt, und mit der Mucke der 80er, also den Anfängen des Metals kaum etwas anfangen kann. Nach und nach drang die Musik von MoP jedoch immer weiter in meinen Gehörgang vor und so kam es schließlich dazu, dass ich inzwischen richtig geile Mucke hab ausfindig machen können.

Na ja, zumindest zum Teil, denn ich nehms mal vorweg bevor ich die Songs durchgeh, dass einige Stücke doch nicht so ganz mit einigen anderen Titeln des Albums mithalten können.

Wer öfters mal bei mir liest wird feststellen, dass ich diesmal sogar die einzelnen Songs bewertet habe. Der Grund: Ich will zeigen, wie weit meine Beurteilungen auseinander gehen.


1.) Battery
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Gleich zu Beginn des Albums bekommen wir wohlklinge Akustikgitarrenklänge zu hören, die so gar nicht dem übrigen Sound des Albums ähneln. Gleich darauf knallen uns jedoch schon die ersten harten Gitarrenriffs und Drums um die Ohren. Einfach göttlich wie es da aus meinen Boxen wummert! Es dauert nicht lange bis uns Hetfield erstmals seiner Vocals entgegen schreit. Anfangs fand ich die gar nicht so aufregend, aber mit jedem mal, wo ich das Lied neu höre, wird’s besser. Nahezu perfekt klingt es mittlerweile, wenn der Refrain einsetzt und die Gitarren ihre Melodien vom Stapel lassen. Wie konnte ich diesen Song anfangs nur so schlecht finden? Ich begreifs ned, aber inzwischen halte ich große Stücke auf diesen Killersong!
Dabei sehe ich großzügig darüber hinweg, dass die Drumarbeit doch recht eintönig daherkommt. Aber der Gesang, die genialen Riffs und deren Melodien und diese absolute stark ausgeprägte Bangkompatibilität machen da vieles weg. Härtemäßig arbeiten Metallica hier im oberen Bereich, klingen aber niemals übermäßig oder übertrieben hart, kein Thrash!

9/10


2.) Master of Puppets
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Dies ist wie unschwer zu erkennen der Titeltrack und gleichsam der erste Track, den ich von diesem Album zu hören bekam. Auch hier hab ich mich wieder schwer getäuscht. Wie scheiße fand ich den Song anfangs, nun aber zählt er momentan sogar zu meinen Lieblingssongs, fragt mich nicht wie so was sein kann, ich versteh mich selbst nicht *g*.

Tempo- und härtemäßig geht’s hier im Vergleich zum Opener etwas gemächlicher zur Sache, vor allem weil die Gitarren weniger hart klingen. Dafür bekommen wir aber einen der genialsten Riffs, die ich jemals gehört habe zu Ohren. So einfach und schlicht dieser auch ist, so perfekt ist er auch. Als ich gestern auf der Arbeit war bleib ging mir diese geniale Melodie ständig durch den Kopf. Dieses Riff, was den Refrain immer begleitet ist zwar immer recht kurz, aber dennoch erweckt es bei mir solche Aufmerksamkeit. Anhören!

Plötzlich tritt mitten im Song ein Break auf den Plan und eine abermals faszinierende Gitarrenarbeit zieht mich in ihren Bann. Zunächst in akustischer Form, dann übernehmen E-Gitarren die Führungsarbeit und erklingen mit wunderbaren Solimelodien. Das Tempo geht während dieser Phase etwas in den Keller, die Drums ziehen sich stark vom Geschen zurück.

Stampfend und mit dröhnendem Bass geht es alsbald jedoch weiter. Ich nenn es immer slowmo-banging was dann passiert. Richtig bangig halt, aber nicht im wilden Stil, sondern groovend, oder so ähnlich, ihr wisst schon.

9/10


3.) The Thing that should not be
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Bei dem Song bin ich etwas gespaltener Meinung. Wirklich verheißungsvoll beginnt jener mit Gitarren und Drums, die sofort mächtig in die Fresse hauen. Headbanging in Reinkultur, leider nur zu kurz, danach tritt dieser Teil etwas in den Hintergrund und die Vocals sind teilweise stärker. Hetfields Gesang ertönt in der Folge schon fast klar und klingt somit ganz anders als an jeder anderen Stelle von MoP. Nicht schlecht, aber irgendwie haben die Vocals in diesem Song nicht ganz soviel Power wie sonst. Der Song wirkt auch mehr schleppend und teilweise abgehackt, also nicht so 100%ig aus einem Guss. Auch die Gitarrenarbeit kann man hier nur wieder loben. Zwar sind die Soli nicht herausragend, aber im Gesamtsound doch recht gut in Szene gesetzt. Das der Bass wieder einmal für den nötigen Druck respektive die nötige Härte sorgt, brauche ich wohl nicht erwähnen.

7/10


4.) Welcome Home (Sanatarium)
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Wieder mal beginnt ein Song recht langsam. Die Gitarren werden nur leicht gezupft, klingen aber auch in dieser Art des Solos genial. Im perfekten Einklang mit den Instrumenten erklingt dann auch schon Hetfields Gesang. Anfangs noch klar, dann immer druckvoller werdend, bis sich im Refrain ein knappes „Sanatarium“ entläd, das von leicht flotter gewordenen Drums und lauterem Bass in Szene gesetzt wird. Außerhalb des Refrains werden Gitarren jedoch wieder „ruhiger“ eingesetzt.

Später erklingt plötzlich für mich total unerwartet ein mördermäßiges Bassspiel, welches ich in der Form selten habe hören können. Manchmal dröhnt es mir sogar schon ein bisschen zuviel, aber die Post geht damit auf jeden Fall ab. Dazu passend natürlich wieder massig geile Riffs und kraftvolles Drumming.

Insgesamt ein Song, der sich vom ruhigen zu einem richtig bombastischen Song entwickelt und zu meinen Lieblingsstücke auf dem Album gehört.

9/10


5.) Disposable Heroes
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Shit! Hab ich gleich gedacht. Erst solche Hammer und jetzt so ein hingemüllter Haufen von Musik. Sehr dreckig und roh kommt mir der Song vor, thrashig halt, ohne viel Melodie und Einfaltsreichtum. Ich find den Song eher schlecht und ideenlos. Nicht mal die sonst so genialen Gitarren können mich hier bis auf eine Stelle überzeugen. Einfach keine Einprägsamkeit und kein Wiedererkennungswert für mich. Bestenfalls geeignet für ein bisschen Bangen, kann man aber auch getrost überspringen.

5/10


6.) Leper Messiah
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Diesmal eröffnen wieder harte Gitarrenwände den Song, so dass man gleich richtig in Bangen kommt. Das Drumming ist hier extrem hart und druckvoll, mehr noch als sonst auf dem Album. Hetfields Gesang kommt ebenfalls recht roh rüber und lässt den Songs somit in seiner Gesamtheit in dieser Art und Weise wirken. Gestört haben mich hier eigentlich nur ein wenig die harten Riffs, die sich ständig in gleicher Manier durch den Song ziehen und nicht gerade vor Abwechslung strotzen. Außerdem wirken sie ein bisschen abgehackt. Gleichzeitig sind sie aber auch recht einladend was das Bangen angeht.
Nichtsdestotrotz entwickelt sich der Song gegen Ende ein wenig und wir bekommen mal wieder ein paar fetzige Riffs auf Trommelfell, weshalb er insgesamt doch recht gelungen auf mich wirkt, wenn auch nicht herausragend.

6/10


7.) Orion
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Ein Instrumental! Ui, gibt es eigentlich schlechte Metal Instrumentale? Ich kenn keins und auch Orion fügt sich nahtlos in die Reihe der gelungenen Songs dieser Art ein. Es wimmelt hier nur so vor genialen Riffs, die ihre nötige Unterstützung von einem schleppenden Drumspiel und wieder mal wummernden Bass bekommen. Ist eigentlich schwer zu erklären, wie die sich genau anhören. Hört am besten mal rein.
Mitten im Song gibt’s dann wie schon auf dem Titeltrack einen kurzen Break, wo anfangs wieder eine Akustikgitarre für stimmige Riffs sorgt und anschließend die E-Gitarren diesen Part weiterführen. Auch dieser Part kommt wieder gemächlichen Tempos daher und überzeugt auf ganzer Linie. Schade nur, dass man an der Stelle nicht bangen kann *g*. Dafür aber um so mehr am Ende des Tracks, der relativ zügig runtergespielt wird.

Auf jeden Fall ein gelungener Track, der für kurzfristige Abwechslung sorgt

8/10


8.) Damage Inc.
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Mit metaluntypischen Klängen, die wohl keyboardmäßig erzeugt wurden, die ich aber nicht genau zuordnen kann, beginnt dieser Track doch sehr langsam und ohne jegliche Härte durch Gitarren, Drums und Bass. Kurz darauf erwartet uns aber ein richtiger Speed Metal Hammer, den ich leider ähnlich wie bei Leper Messiah nicht so toll finde. Natürlich gibt’s auch hier wieder ein paar schöne Soli zu hören und auch bangig ist der Song, aber mir fehlt etwas besonderes, das einen klasse Song auszeichnet.

5/10


@@@ Fazit @@@

Im Endeffekt bin ich doch überraschenderweise von „Master of Puppets“ überzeugt. Wenn auch nicht vollauf, dafür gibt es mind. zwei Tracks, die mir nicht sonderlich zusagen, andererseits haben wir auch ein paar richtige Kracher auf der Scheibe, die dem wahren Metaler das Herz aufgehen lassen. Da ich wie gesagt mehr auf Black Metal und Konsorten stehe, finde ich diese klasse Song „nur“ sehr gut, jeder „True Metal“ Fan wird aber schlichtweg begeistert sein.
Kurz: Pflichtstoff für jeden Metal Head!



Euer gnoi

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