Mauritius Testbericht

ab 25,40
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Erfahrungsbericht von elke2

Urlaub auf Mauritius - individuell wird es günstiger

Pro:

Schöne Strände und Landschaften, tolles Essen, interessante Sehenswürdigkeiten

Kontra:

Man sollte die Regenzeit meiden

Empfehlung:

Ja

Dazu muss ich allerdings voranstellen: Wenn man eine Pauschalreise in einer Luxusherberge bucht, muss man tief in die Tasche greifen. Selbst beim Mittelklassehotel wird es noch recht teuer, zumal AI auf Mauritius kaum verbreitet ist und die Nebenkosten für Getränke und Essen in den Hotels ziemlich hoch sind.
Wir bevorzugen als Unterkunft Apartments, die gibt es auch auf Mauritius in reicher Auswahl. Außerhalb der Hotels sind die Nebenkosten – im Vergleich zu Deutschland – niedrig. Die Supermärkte sind gut sortiert und an den vielen Ständen kann man sich mit frischem Obst und Gemüse versorgen. Wer gerne kocht, kann hier die exotischsten Sorten für wenig Geld ausprobieren. Dazu gibt es fangfrischen Fisch und köstliche Meeresfrüchte. Eine Besonderheit sind auch die Imbisswagen auf der Insel. Dort werden Snacks wie gebratene Nudeln, Reis oder Teigtaschen für umgerechnet ein paar Cent verkauft. Wir haben das häufig ausprobiert und nie Probleme gehabt. Es war völlig unbedenklich und hat auch immer sehr gut geschmeckt. Die Auswahl an Restaurants ist riesig, es gibt chinesische, indische, französische, italienische und vieles mehr. Die creolische Küche ist würzig und lecker, in den einfachen Lokalen am Strand bekommt für etwa 4 Euro ein köstliches Tellergericht.

Allgemeines
Auf Mauritius leben etwa 1.200.000 Menschen unterschiedlichster Herkunft. Es sind vier Bevölkerungsgruppen: Europäer, Afrikaner, Chinesen und Inder. Ebenso unterschiedlich sind die Religionen auf der Insel. Den größten Anteil haben die Hindus, danach kommen die Christen als zweitgrößte Religionsgruppe. Mit Mohammedanern und chinesischen Buddhisten sind weitere Religionen auf der Insel vertreten. Uns hat immer sehr beeindruckt, dass sie alle so friedlich zusammenleben. Die offizielle Amtssprache auf Mauritius ist englisch. Die Bevölkerung spricht allerdings gerne französisch oder kreolisch. Die Hauptstadt heißt Port Luis. Bezahlt wird auf Mauritius mit Rupien, man kann Bargeld oder Travellerschecks tauschen oder auch am Automaten mit der Karte Geld abheben.

Anreise
Der Flughafen Sir Seewoosagur Ramagoolam Air Terminal (MRU) liegt 3 km von Mahebourg entfernt. Er wird von Chartergesellschaften wie der Condor und Air Berlin angeflogen. Aber auch mit Liniengesellschaften wie Air Mauritius und Emirates gelangt man dort hin. Über den Transfer muss man sich keine Sorgen bei einer Individualreise machen, es ist üblich, dass die Vermieter ihre Gäste vom Flughafen abholen.

Unterkünfte
Es gibt natürlich auch bei Apartments und Ferienhäusern eine große Bandbreite von einfach bis luxuriös. Wir haben unseren ersten Urlaub in Pereybere in einem recht einfachen Apartment für 175 Euro pro Woche verbracht. Es war allerdings ohne Klimaanlage und wir waren dort im April zur Regenzeit. Das würde ich niemandem raten, wir haben danach auch immer auf Klimaanlagen geachtet. Den nächsten Urlaub haben wir in Flic en Flac verbracht, der Preis für Apartments mit Klimaanlage liegt natürliche höher, es waren ca. 30 Euro pro Tag. Solche privaten Unterkünfte gibt es reichlich auf der Insel, man findet sie in diversen Portalen im Internet. Bei unserem dritten Urlaub in Pointe aux Cannoniers hatten wir einen deutschen Vermieter im Gästehaus Heliconia, 35 Euro haben wir dort für eine klimatisierte Wohnung pro Tag bezahlt. Sie war großzügig geschnitten, sehr sauber und es wurde täglich gereinigt.

Orte und Strände
Pereybere hat uns am besten gefallen, es ist ein kleiner Ort an der Nordküste. Dort gibt es keine großen Hotels, dafür aber eine reiche Auswahl an Apartments und Ferienhäusern. Es gibt ein paar kleinere Lebensmittelgeschäfte, aber auch Läden mit Textilien, Andenken und Strandzubehör. Außerdem kann man Geld wechseln und es sind ein paar Restaurants und Bars vorhanden. Der Strand befindet sich in einer schön geschwungenen Bucht, es gibt dort auch Liegen und Sonnenschirme zu mieten. Er wird auch gerne von Einheimischen aufgesucht, insgesamt geht es recht ruhig zu.

Grand Baie kann von Pereybere mit dem Bus oder Taxi in wenigen Minuten erreicht werden, es liegt ein paar Kilometer südlich. Es ist der größte Urlaubsort der Insel mit vielen Hotels, Restaurants, Cafés und Bars. Es gibt auch zahlreiche Geschäfte und Boutiquen sowie ein großes Shoppingcentern mit einem gut sortieren Supermarkt. Etwas abseits von der Hauptstraße gibt es einen kleinen Markt mit Obst, Gemüse, Textilien und Souvenirs. Die meisten Strände Grand Baies gehören zu den großen Hotels, ansonsten kann man außerhalb besser baden. In der Bucht von Grand Baie liegen Boote und es gibt Stände, an denen frischer Fisch verkauft wird.

Hinter Grand Baie liegt der kleine Ort Pointe de Cannoniers. Dort geht es recht ruhig zu, der Ort wirkte auf uns ziemlich gediegen, da wohnen wohl die etwas wohlhabenden Mauritier. Dementsprechend gab es ein paar ausgezeichnete Restaurants, wenn wir mehr Auswahl wollten, fuhren wir mit dem Bus oder Taxi nach Grand Baie. Der Strand ist lang gezogen und schön ruhig, auch gut für Strandspaziergänge geeignet. Es gab dort außer zwei größeren Hotels keine weiteren Unterkünfte, sondern nur Privatvillen. Im Ort gab es ein paar kleinere Supermärkte, die für den täglichen Bedarf ausreichen.

An der Südwestküste liegt Flic en Flac, ein ziemlich lang gezogener Ort, durch den sich die Hauptstraße parallel zum Strand schlängelt. Es gibt dort zahlreiche Apartments, zum Teil in größeren Anlagen mit Pool und sogar Tennisplätze. Aber auch in kleineren Häuser wird dort viel angeboten, das hat dann eher ein familiäres Flair. Uns hat der Ort nicht zu gut gefallen, es gibt kein richtiges Zentrum, sondern hin und wieder ein Restaurants oder Geschäfte. Zum Schnorcheln fanden wir es aber dort sehr gut, in der Lagune konnten wir schöne Korallen und viele bunte Fische bewundern. An den Wochenenden ist am Hauptstrand immer viel Betrieb, kann kommen die Einheimischen mit Kind und Kegel. Das war immer interessant anzuschauen, das wurde gegrillt, die Kinder liefen umher und spielten, die Frauen trugen je nach Religionszugehörigkeit ihre traditionelle Kleidung.

Sehenswürdigkeiten
Wer den Linksverkehr scheut und keinen Mietwagen fahren will, kann an organisierten Ausflügen teilnehmen oder die Insel per Bus erkunden. Das ist die preiswerteste Möglichkeit, dort herumzukommen. Das Busnetz ist ausgezeichnet und man erreicht fast jeden Ort der Insel und lernt Land und Leute kennen.

Zu den Highlights im Norden gehörte für uns der botanische Garten von Pamplemousses. Die Vielfalt der Pflanzen fanden wir einfach beeindruckend. Die berühmten Wasserlilien sind schon fast so etwas wie ein Wahrzeichen von Mauritius. Aber so etwas dann in natura zu sehen, ist schon ein Erlebnis. Man sollte sich auf jeden Fall einer Führung anschließen, damit man auch die Erklärungen zu den einzelnen Pflanzen bekommt. Es gibt alle tropischen Palmenarten, viele Bäume, deren Namen wir vorher nicht einmal kannten. Gewürzpflanzen und tropische Früchte haben wir kennen gelernt. Man trifft im Park nicht nur auf Touristen, es sich auch viele einheimische Schulklassen unterwegs, die dort die Pflanzenwelt ihrer Heimat betrachten. Den Einheimischen dient der Park auch zur Erholung, viele machen dort auch Picknick. Den Besuch kann ich nur empfehlen, einen besseren Überblick über die tropische Pflanzenwelt kann man nicht bekommen.

Im Süden sind die Farbige Erde von Chamarel und der dazugehörende Wasserfall ein besonders Highlight. Danach ging es weiter entlang der Teeroute. Hier sahen wir nicht nur die vielen Teeplantagen, sondern bekamen auch die Möglichkeit, in Bois Chéri die Teefabrik und ein kleines Teemuseum zu besichtigen. Hier im Süden der Insel hatten wir auch einen schönen Blick auf den 556 m hohen Morne Brabant, der wie ein Wahrzeichen in die Höhe ragt. Mit dem La Vanille Crocodile Park gab es noch eine weitere Attraktion für uns. In dem 5 Hektar großen Park leben 2000 Krokodile, 500 Riesenschildkröten und 23000 Schmetterlinge und Insekten. Hinzu kommen Gekkos, Affen, Hirsche, Mungos und andere Tiere. Die Krokodile stammen aus Madagaskar, sie bekommen hier im Park sogar Nachwuchs. Das Schildkrötengehege ist das größte der Welt, das älteste Tier ist 95 Jahre alt und wiegt 275 kg.

Auf der Ostseite von Mauritius konnten wir die Ile aux Cerf in ihrer Postkartenschönheit bewundern. Trotz der vielen Touristen kann man hier noch ein ruhiges Plätzchen finden. Ein schönes Ausflugsziel war für uns auch die Domaine du Chasseur, ein Park mit einer Fläche von 950 Hektar. Hier leben Hirsche, Rehe, Affen und Wildschweine. Die Vegetation besteht aus Ebenholz, Eukalyptus, Palmen und Orchideen. Wir konnten uns mit einem Jeep zum Aussichtsrestaurant hochfahren lassen. Dort gab es eine Auswahl an Wildgerichten, dazu einen herrlichen Blick auf die Küste. In der Anlage spazierten einige Rehe herum, es war einfach traumhaft schön. So etwas hatten wir auf Mauritius nicht erwartet! Dann ging es noch zur Domaine Ylang Ylang, einer Plantage der Ylang Ylang-Pflanzen, aus deren Blüten ein Parfum hergestellt wird. Wir konnten neben der Destillerie auch den Park besichtigen. Es gibt eine kleine Parfumerie, in der man die Produkte aus der eigenen Herstellung erwerben kann.

Die Hauptstadt Port Louis fanden wir auch sehenswert. Ein guter Ausgangspunkt für einen Stadtrundgang ist der Caudan Waterfront Shopping Complex am Hafen. Hier in der nähe findet man das Blue Penny Museum, das Postmuseum und den Zentralmarkt. Die Markthallen wurden 1844 errichtet, sie wurden mehrmals durch Brände zerstört. Nach dem letzten Feuer 1981 hat man einen Teil des Neubaus in einen Kunsthandwerk- und Souveniershop umgebaut. Die drei übrigen Hallen sind dem Verkauf von Lebensmitteln vorbehalten. Zu den weiteren Sehenswürdigkeiten in Port Louis gehört das Government House, der auch heute noch offizieller Regierungssitz ist, die St. Louis Kathedrale, die St. James Kathedrale, das Chinesenviertel sowie die Pferderennbahn Champ de Mars. Das naturhistorische Museum wurde 1885 gegründet, um das Studium der einheimischen Tierarten zu ermöglichen. Heute verfügt es über eine große Abteilung für Meerestiere, einer umfangreichen Bibliothek sowie einigen Kunstsammlungen. Zu den wichtigsten Ausstellungsstücken gehört die Rekonstruktion eines Dodos. Dieser Vogel ist ausgestorben und gilt als Wahrzeichen der Insel.

20 Bewertungen, 3 Kommentare

  • Miraculix1967

    23.11.2011, 22:14 Uhr von Miraculix1967
    Bewertung: sehr hilfreich

    Schönen Abend und LG aus dem gallischen Dorf vom ollen Druiden Miraculix1967

  • ChrisS91

    23.11.2011, 21:37 Uhr von ChrisS91
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sehr hilfreicher Bericht!

  • anonym

    23.11.2011, 20:49 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr toller bericht, lg willi