Max Testbericht

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ab 287,48
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Erfahrungsbericht von jabberwocky666

MAXimale Geldverschwendung

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Nein

1.) Vorwort
2.) Das Heft
3.) Der Inhalt
4.) Die Beilage
5.) Fazit




1.) Vorwort: Als absolute Leseratte decke ich mich beim Zeitschriftenhändler meines Vertrauens immer mit Bergen von Lesestoff ein. Seit geraumer Zeit fiel mir bei meinen Kaufaktionen zwischen „Stern“ und „Men’s Health“ immer wieder ein Magazin auf, das sich offensichtlich erhoffte, einen Teil des Marktes zu erobern: „max.“
Dieser Bericht bezieht sich hauptsächlich auf die mir vorliegenden Ausgaben Nr.22 und 23 (letztere ist die aktuelle Ausgabe vom 31.10.2001).

2.) Das Heft: Das Magazin erscheint alle 14 Tage zum Preis von € 2,30; der Preis ist also an den direkten Konkurrenten „Stern“ angelehnt (der Erscheinungsort Hamburg übrigens auch). Von diesen Punkten abgesehen, kann man beide Magazine jedoch sehr schlecht miteinander vergleichen; wenn der „Stern“ ein Auto wäre, wäre er wohl ein Mercedes, „max“ hingegen eher ein Opel Manta mit Ferrari-Aufkleber. „max“ versucht, sich als junge, frische Illustrierte auf dem umkämpften Markt durchzusetzen, große Erfolgsaussichten dürfte das Magazin meiner Meinung nach nicht haben. Die Aufmachung der Hefte ist farblich recht grell, viel nackte Haut scheint das beste und einzige Verkaufsargument zu sein, das „max“ zu bieten hat. Allerdings haben solche Argumente heutzutage ja durchaus Chancen auf Erfolg, wie „Coupe´“ ja recht eindrucksvoll demonstriert. Das gesamte Konzept basiert auf einer Mischung aus „Stern“, „Coupe´“, „Men’s Health“ und „Tomorrow“, ist leider meist recht nichtssagend und oberflächlich und zu allem Überfluß noch auf 240 - 260 Seiten aufgebläht.

3.) Der Inhalt: Heft Nr. 23 empfängt uns auf der Titelseite mit 4 nackten Männern, die eine recht ansehnliche Frau im Nadelstreifenanzug umschwärmen. Die Dame trägt ihre Anzugjacke offen und präsentiert dabei einen weißen BH mit enormen Inhalt. Ihre linke Hand hat sie in Michael-Jackson-Manier am Schritt. Passend dazu nimmt ¼ der Titelseite die Schlagzeile „SEX DER SINGLE-FRAUEN“ ein. Was will man da noch erwarten....
Im Heft finden sich dann folgende Rubriken:

Circus Maximus: Ein paar Seiten mit Kurzberichten, Geschichten und Fakes zu bekannten und unbekannten Menschen, die stark an die Rubrik „Leute“ des „Stern“ erinnern, jedoch nicht dieses Niveau erreichen. Trotz allem eine ganz nette Rubrik.

Max Thema: Passend zur Schlagzeile des Titelblattes finden sich hier nun Berichte über die weiblichen Jägerinen. Ganze 6 Frauen kommen selbst zu Wort und dürfen sich mit ca. 100-Wort-Artikeln als erfolgreiche Jägerinen outen. Dazu gibt es noch ein paar Statistiken, Interviews und natürlich viele erotische Bilder (oder zumindest welche, die das gerne wären). Nach dem Bericht war mir klar, daß sich das Rollenverhalten geändert hat und zukünftig wir Männer aufgerissen und vernascht werden...


Politik: Was soll man zu diesem politischen Teil sagen? Ob die Autoren ihre Berichte hauptsächlich am Stammtisch schreiben?? Statt einer Bewertung gebe ich hier 2 Textauszüge wieder, die eigentlich genug über die Qualität des Blattes aussagen: 1.) „STOPPT SCHILY! Ein Mann dreht durch. .... Diesem Innenminister hilft nur Baldrian....“ 2.) „Einsame Neonazis können sich nun per Internet Partner suchen. Seit August gibt es auf der braunen Homepage www.izan.de nationale Kontaktanzeigen....“ Was soll man da noch sagen? Nach solchen Äußerungen retten weder ein Interview mit Wolfgang Schäuble noch eine Reportage über Kriegsfotografen den politischen Teil (wobei ich mich sowieso frage, was Kriegsfotografen mit Politik zu tun haben).

Wirtschaft: Die 7 Seiten zu dieser Rubrik kann man getrost überblättern; die dortigen Artikel hat fast jeder einigermaßen Belesene schon anderweitig in besserer Form gelesen.


Wissenschaft: Neben ein paar allgemeinen Kurzmeldungen findet sich ein annehmbarer Foto-Report über Geparden (leider in Schwarz-Weiss) sowie ein oberflächliches Pamphlet zu Bio-Terror ala Milzbrand und ähnlichem.

Gesellschaft: Wieder ein paar unsägliche Kurzberichte und dann der Renner: 8 Seiten Jenny Elvers spärlich bekleidet + 2 Seiten Interview mit der Dame. Ein wahres Highlight für alle Fans des schlechten Geschmacks. Allerdings will „max“ ja hoch hinaus und versucht, diese Seiten noch zu übertrumpfen: Ein Artikel über „Berlins pink Connection“ zeigt uns 53 Menschen, die bekannt und homosexuell sind oder zumindest Homosexuellen gegenüber tolerant sind. Was das bringen soll, weiß außer dem entsprechenden Redakteur bei „max“ wohl niemand. Ein paar mehr als oberflächliche Tipps zu Brettspielen runden diese Rubrik würdevoll ab. (Copyright@jabberwocky666)


Reise: Der Reiseteil besteht wieder aus vielen oberflächlichen Kurzmeldungen sowie einem wirklich interessanten City-Guide (aktuell: Kapstadt). Ob sich wegen einer wirklich interessanten Rubrik jedoch der Kauf des Heftes lohnt, wage ich zu bezweifeln.

Style: Hier findet man wirklich tolle Stylingtipps! Und so günstig!! Die billigsten vorgestellten Stiefel erhält man z.B. schon für ca. € 300.-, also ein echtes Schnäppchen (zumindest im Vergleich zu den übrigen Stiefeln zu € 400.- - € 900.-). Auch das Interview mit Wolfgang Joop verdient ein Sahnehäubchen. (Dieser Absatz beinhaltet das Stilmittel der Ironie, falls das jemandem nicht aufgefallen sein sollte)


Entertainment: Sehr kurze Abrisse zu neuen Büchern, Platten und Filmen, die herrlich nichtssagend sind.

Sport und Auto: Gleiches Spiel wie in allen Rubriken: Oberflächliche und langweilige Kurznachrichten.


Gewinnspiel: Hier gibt es ein Wohlfühl-Wochenende an der Ostsee zu gewinnen. Selbstverständlich muß man dafür keine Frage beantworten, da der durchschnittliche „max“-Leser sonst überfordert wäre; eine einfache Postkarte mit dem Vermerk „Workshop“ an den Verlag reicht aus.

Wäre das Heft an dieser Stelle zu Ende, könnte man es gerade noch als durchschnittliches Magazin durchgehen lassen. Leider haben die Macher diese Chance jedoch versäumt, so daß wir am Ende des Heftes auch auf den absoluten Tiefpunkt stoßen:

Party: In dieser Rubrik darf sich auf 3 Seiten das selbst ernannte Partygirl (vor 10 Jahren hätte man solche „Damen“ noch ganz anders betitelt) Ariane Sommer austoben. Man sieht Bilder von solch Berühmtheiten wie Nicky und Paris Hilton, Verona Feldbusch, Naddel sowie - natürlich - immer wieder die unsägliche Ariane. Bei dieser Rubrik fühlte ich mich stark an vergangene Zeiten erinnert, als noch Klatschreporter Michael Gräter für die „Bunte“ schrieb, nur hatte das damals noch etwas mehr Niveau (wenn man hier überhaupt von Niveau sprechen darf).

Mit dem Horoskop hat man das Heft letztendlich überstanden.

4.) Die Beilage: "Morix" heißt die inneliegende Fernseh- und Internetzeitung. Sie ist mit 100 Seiten recht umfangreich, doch leider genauso schlecht wie das ganze Heft. Fernsehprogramme beginnen erst ab 11.00 Uhr (oder später), ab 2.00 Uhr herrscht für "Morix" wieder Testbild auf den Kanälen. So etwas passiert, wenn man versucht, den Programminhalt von 30 Sendern auf 2 Seiten zu quetschen. Die Kurzkritiken zu den Spielfilmen sind meist objektiv, bei den Serien stimmen oft die angegebenen Inhalte nicht mit der tatsächlichen Folge überein. 7 Seiten zum Internet sind ebenfalls enthalten, die Qualität der Beiträge kann sich durchaus mit "Computer-Bild" oder "Tomorrow" messen.

5.) Fazit: Vielleicht läßt man sich einmal durch die Aufmachung oder die Präsentation des Heftes zum Kauf verleiten. Vielleicht begeht man diesen Fehler auch noch ein weiteres Mal, weil man sich nicht vorstellen kann, daß ein Magazin immer auf unterstem Niveau herumdümpelt. Spätestens nach dem 2. Kauf wird man das Heft in der Regel jedoch ignorieren, es sei denn, man kauft auch die „Coupe´“; der intellektuelle Anspruch ist in etwa gleich. Seichte Unterhaltung und viel nackte Haut.....

Carpe Noctem, Euer Jabber

30 Bewertungen, 2 Kommentare

  • ScorpionsPower

    01.03.2002, 22:47 Uhr von ScorpionsPower
    Bewertung: sehr hilfreich

    hatte die max noch nie in den händen...

  • AliAsAliAs

    26.02.2002, 19:56 Uhr von AliAsAliAs
    Bewertung: sehr hilfreich

    find ich auch nicht so prickelnd. gruß vom alias