McArthur Glen Designer Outlet Roermond Testbericht

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ab 18,20
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Erfahrungsbericht von vampire-lady

VL im Käseland

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Mein triefendes Auge sah irgendwann im Sommer einen Artikel in so einem Käseblättchen von Fernsehzeitung, welche unserer Tageszeitung allwöchentlich beiliegt. Dieser Artikel verkündete von einem Outletcenter welches in der holländischen Stadt Roermond heimzusuchen ist. Als Outletcenter würde ich eine Ansammlung von Geschäften bezeichnen, in denen Markenartikel stark reduziert angeboten werden. Praktisch eine Zusammenrottung von Lagerverkäufen!

Die Anfahrt schien mir nachvollziehbar, da ich die A52 die nach Roermond führt von meinen Fahrten zum Esprit-Lagerverkauf in Ratingen her kenne. Roermond liegt etwa eine halbe Stunde von Düsseldorf entfernt. Vom Ruhrgebiet ergibt sich eine Anfahrtszeit von einer guten Stunde. Wie angedeutet, drängt es sich dem Pöttler geradezu auf, auf dem Hin-/Rückweg kurz bei Esprit vorbeizuschauen. Auch das Centro Oberhausen lässt sich streckenmäßig bequem mitnehmen. Eine nahezu perfekte Tour für chronisch Kaufsüchtige! (nebenbei bemerkt auch Venlo ist nicht weit *g)

Der Ruhrpöttler erreicht die A52 am besten über die A40 oder die A2/3. Allgemein empfiehlt es sich, aber von Düsseldorf aus nach der A52 in Richtung Roermond zu schauen. Ab hier ist die niederländische Stadt nämlich ausgeschildert. Die A52 mündet in die N230, ab hier ist das Center ausgeschildert und zwar so gut, daß man auf dessen Parkplatz landet und sich wundert, dass man schon da ist. Ich habe mich auf jeden Fall nicht einmal verfahren – wozu so ein Erdkunde-LK doch gut ist! Richtig begeistert war ich als ich entdeckte, daß neben Roermond ein Kuhdorf liegt, welches genauso heißt, wie mein Wohnort... wozu fahr ich denn ne Stunde? Die Anreise per Bahn soll ebenfalls recht praktisch sein, man soll nur 10 Minuten bis zum Bahnhof laufen müssen, es fahren allerdings auch Pendelbusse.

Da ich keine große Lust hatte der bundesdeutschen Karawane an einem Feiertag gen Holland zu folgen, versuchte ich zunächst eine Kollegin zu nötigen, am 3. Oktober rüber zu fahren. Die wollte sowieso nach Holland, wußte aber noch nicht wohin genau. Na sie ist im Endeffekt gar nicht gefahren, weshalb ich 6 Wochen später im Urlaub an einem Dienstag losgurkte.

Die Reise endete für mein Auto auf einem riesengroßen Parkplatz dessen endlose Weiten man kostenlos nutzen darf. (Achtung! An einer Seite des Centers ist ein städtischer Parkplatz – der kostet Geld, also schön hinten herum fahren!) Dies bietet sich übrigens auch an, wenn man die Stadt Roermond selbst besuchen möchte. Vom Center aus läuft man keine 5 Minuten, spart aber die Gebühren auf den städtischen Parkplätzen (€ 0,90 – 1,10 / Stunde, Tagesticket € 3,-). Auch Roermond selbst ist einen Besuch wert. Die Stadt ist ganz hübsch und man findet hier zahlreiche kleine Geschäfte und Boutiquen. Viele davon kennt man aus dem Centro Oberhausen.

Wie gesagt war es Dienstag, was den Vorteil hatte, daß der Großteil der Bundesbürger für Gevatter Staat am malochen war, so daß ich aus der Autotür buchstäblich in das Center hineinpurzelte. Im Vorbeigehen klaubte ich noch schnell einen Plan des Centers aus einem Ständer:

Infoseite:
www.designeroutletroermond.com

Öffnungszeiten:
Sa-Mi: 10:00-18:00 Uhr
Do+Fr: 10:00-21:00 Uhr
Betreffend der Sonn-/Feiertage sollte man sich jeweils vor der Fahrt auf der HP informieren. Man kann nicht davon ausgehen, daß an jedem Feiertag geöffnet ist.


Das Center selbst bildet einen abgeschlossenen Bereich. In einem Bogen läuft man durch eine Geschäftsstraße auf deren beider Seiten die Läden angesiedelt sind, im Gang findet man alle naselang Sitzgelegenheiten, so daß man geneigt ist ans Centro Oberhausen zu denken. Man sollte aber nicht vergessen, daß das Center nicht vollständig überdacht ist. Den Mittelpunkt des Centers bildet ein großer Platz auf dem angeblich verschiedene Aktionen stattfinden (an diesem Dienstag nicht). Hier findet man auch diverse Lokale – allen voran McDonalds. Gleich daneben sind die Toiletten, was kein Zufall sein kann, oder? ;)

Geschäfte lt. HP:
Adidas – Alessi - Avasport
Birkenstock/Tatami - Black & Decker – Bodum - Buffalo/Skechers/Base
Café DE – Camera -Conradt
De Brasserie – DNA - Dolce & Gabbana
Fashion Café - Fjällräven Outlet - Fred Perry
Gaastra - Gin Tonic - Golfino
Harvey Lewis & Sons NEU - Helly Hansen – HKA - Hooper's
Insider
Jacques Heim - JP Factory Outlet - Junior Outlet
Kenzo NEU
Lafuma – Lambert - Levi's/Dockers – Liberti - Livello
McDonald's - Möve
Nike Factory Store - Nitya
P-Outlet - Piet Friet/Swirls – Proudfoot - Puma
Reebok – Rodier - Rosenthal
Sandwich N Go – Sarar - Sergio Tacchini – SuitSupply - s.Oliver Fashion Outlet
Tango Shoes - The Body Shop - The North Face - Tintoretto
United Colors of Benetton
VF Factory Outlet - Villa Happ

Na ich trabte dann mit meiner Mutter im Schlepptau einfach drauf los. Richtig gut ausgestattet ist das Center mit Sportartikeln und mit Herrenausstattern, was mich alles wenig interessierte. Enttäuscht war ich über das Angebot an Schuhen. Sportschuhe sind natürlich gut zu bekommen, dann ist aber auch schon Schicht am Schacht, es sei denn man hat eine Vorliebe für Birkenstocklatschen – hierfür ist ein Geschäft vorhanden, in dem man diese Treter buchstäblich nachgeschmissen bekommt.

Auch das, was man gemeinhin als Designer definiert, war mit der Lupe zu suchen. Lediglich Dolce und Gabbana und Kenzo sind vertreten. Die Mode ist eher lachhaft, aber sehenswert. Die Preise sind heftig! Trotz Reduzierung. Außerdem frage ich mich, mit welcher Begründung man ein Schweinegeld für billige Polyesterteile verlangt, in denen man nach 20 Minuten stinkt wie ein Puma – wenn man sie denn anzieht. Einige Teile waren dann aber doch heftig reduziert und im Bereich des erschwinglichen. So sah ich eine Hose, welche von 480,- auf € 85,- reduziert war.

Was mich vorwiegend interessierte, waren natürlich Läden wie s’Oliver, Tintoretto oder JP. Die Läden sind sogar größer als in Innenstädten üblich und das Angebot ist riesig. Teilweise werden Sachen angeboten, die zur gleichen Zeit auch im „normalen Einzelhandel“ zu finden sind – die Rabatte liegen hier bei 30-70%. Natürlich gibt es auch Ständer mit ganz billigen Einzelteilen. Hätte ich vorher nicht bereits mehrfach gnadenlos zugeschlagen, wäre ich mit vollen Tüten nach Hause gegangen, so war eigentlich mehr Neugierde die Motivation nach Roermond zu fahren.

Ein besonderes Highlight war der Schmuckladen Conradt. Hier wird Gold- und Silberschmuck angeboten und besonders viel mit Edelsteinen gearbeitet. Die Preise sind durchaus akzeptabel, außerdem findet man wirklich ungewöhnliche Stücke und Steine, die nicht überall angeboten werden.

Um Haushaltsläden haben wir eher einen Bogen gemacht. Meine Mutter war enttäuscht, daß es keine Läden gab, mit Mode für ihre Alters- und Größenklasse. Markenjeans (Lee, Wrangler) sind recht günstig zu bekommen, wenn man nicht gerade eine von Levi’s haben möchte. Levi’s betreibt einen eigenen Laden, verlangt aber für eine 501 sage und schreibe € 50,-. Den Preis kann ich auch in einheimischen Innenstädten hinlegen – ich bekam echt einen so einen Kragen vor Wut!

Was mir an diesem drögen Novembertag negativ auffiel, waren die mangelnden Besucherzahlen. Auf dem Nordpol könnte es nicht einsamer sein. Ich hasse zwar überfüllte Geschäfte, aber wenn so gar niemand unterwegs ist, macht es auch keinen Spaß. Diesbezüglich zu begrüßen war, daß man in keinster Weise durch renitentes Verkaufspersonal belagert wurde, auch wenn nicht viel zu tun war und man der einzig anwesende Kunde im Laden war. Soweit ich es mitbekommen habe, wird überall deutsch gesprochen. Ich habe meine Strickjacke bei S.Oliver zwar bar bezahlt, sah aber dort auch, daß ein Kunde per EC-Karte zur Ader gelassen wurde. Es gibt aber auch Geldautomaten – ich gönnte aber meiner Bank die Gebühren nicht!

Die Läden sind sauber und kaum schlechter eingerichtet als „normale Geschäfte“. Die Ware ist gut sortiert und präsentiert, die Umziehkabinen meist großzügig und bequem bemessen. Es besteht kein Vergleich zum Esprit-Lagerverkauf in Ratingen, wo es eher lagerhallenmäßig zu geht. Auf der Internetseite des Outlet-Centers kann man sich übrigens über Aktionen informieren, bei denen die Ware noch einmal reduziert wird!

Da wir eher gucken als kaufen wollten, haben wir uns nur gute dreieinhalb Stunden im Center aufgehalten. Die Lokale konnte ich nicht weiter in Augenschein nehmen, da meine Mom lieber in der Stadt etwas spachteln wollte.

Etwas irritiert war ich beim Besuch der Toilette. Es gab so 15-20 Kabinen, aber komischerweise waren nur vier davon für die Öffentlichkeit zugänglich. Na ja – Hauptsache sauber, schließlich habe ich jemand beim putzen gesehen!

Ich denke, daß ich nicht zum letzten Mal in Roermond gewesen bin. Allerdings werde ich das nächste Mal dort hin fahren, bevor ich meinen Kleiderschrank bereits mit neuen Klamotten vollgepackt habe. Ob man zielgerichtet einkaufen kann, vermag ich nicht zu sagen. Ich denke aber, wenn man planlos durch die Läden bummelt, lässt sich das ein oder andere Schnäppchen sicherlich mitnehmen.

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