Cold Turkey (Taschenbuch) Testbericht

Andy ist 16 Jahre alt als er in die Drogenszene rutscht. Eigentlich wohnt er mit seiner Schwester Simone bei ihren Eltern. Simone und Andy gehen zur Schule, alles ein normales Familienleben. Andy und Simone haben eigentlich ein gutes Verhältnis, doch Andy verändert sich mit seiner Drogensucht. Zu Anfang war sie harmlos doch dann griff er zu härteren Drogen... Simone wusste davon, sah aber noch nichts Schlimmes darin. Als er dann in der Schule mit Stoff erwischt wird wenden sich alle von ihm ab und sehen nur das schlimmste in ihm, Freunde, Eltern, alle... bis auf Simone die zu ihm hält. Doch Andy findet neue Freunde...Freunde die in der Drogenszene bekannt sind. Er kommt mit Natalie, einer von ihnen zusammen und zieht zu ihr in ihre WG, in der alle was mit Drogengeschäften zu tun haben. Für Natalie tut er alles, er ist von Anfang an in sie verknallt. Erst durch Natalie kommt er an die Nadel, und rutscht ab... Seine Eltern wollen ihm helfen, doch auf dem falschen Weg...

Die Autorin Angelika Mechtel ist 1943 in Dresden geboren schon früh hatte sie die Neigung zum schreiben. Auf ihrer Schule, dem Gymnasium, schrieb und veröffentlichte sie ihre ersten Kurzgeschichten und Gedichte. Ihre Werke wurden mit Literaturpreisen belohnt und in viele Sprachen übersetzt. Weitere Buchtitel sind \"Flucht ins fremde Paradies \"Hallo Vivi!\" oder \"Die Reise nach Tamerland\" usw. Mit ihren Erzählungen, Romanen, ihrer Lyrik und ihren Hör- und Fernsehspielen zählt die Autorin zu den wichtigsten Autorinnen des deutschen Sprachraums.
1994 erschien das Buch \"Cold Turkey mit der Drogenlaufbahn von Andy hat Angelika Mechtel ein sehr heikles Thema beschrieben. Damals wie heute sind Drogen immer aktuell. Die Autorin beschreibt wie schnell man vom Kiffen zu stärkeren Drogen kommen kann, zudem mit den falschen Freunden. Ich vermute die Autorin hat versucht alles möglichst realistisch darzustellen, das ist ihr mit der Art mit der sie erzählt sehr gelungen. Sie schweift nicht vom Thema ab und begründet und beschreibt alles direkt und ohne umschweife. Die Charaktere sind sehr gut beschrieben und haben einen natürlichen lauf. Dieses lässt zu, dass man sich immer ideal in die Personen Reinversätzen kann. Alles ist gut nachzuvollziehen, es gibt in dem Sinne keine Unklarheiten. Die Autorin hat vorzugsweise die Sätze aus der Umgangssprache formuliert und Fremdwörter vermieden. Keine komplizierte Schreibweise wartet auf einen, sondern ein Buch, das verständlich, realistisch und überzeugend ist. Trotz all dem fehlt mir etwas das Tiefgreifende. Mehr Bildliche Beschreibungen, näher Bringung einzelner Taten und so weitrer. Doch für eine Lesealter von 12 bis 14 Jahren ist das Buch vollkommen ausreichend und informativ. Aber auch einen besseren Spannungsaufbau hätte man sich wünschen können.

Immer wieder schwenkt die Geschichte auf Andy zurück. Um ihn geht es eigentlich, doch gleichzeitig wird viel über die Gefühle seiner Schwester Simone geschrieben und dass es auch für sie nicht einfach ist ihren Bruder untergehen zu sehen. Das Buch beginnt im Prinzip am Ende und wird im Rückblick erzählt, es geht um drei Jahre eines Lebens und wie es sich verändern kann, zum Negativen, sowie zum Positiven...
Alles in allem ist das Buch leicht oberflächlich geschrieben und gibt nicht so einen starken Einblick in das was alle Beteiligten, wie die Eltern denken. Es wird teilweise angeschnitten, jedoch nicht allzu sehr in die Tiefe beschrieben.
Die gute Beziehung, die Anfangs zwischen Simone und Andy besteht wird dadurch untermalt, dass Andy vor seiner Einlieferung in die Entgiftung, Simone einen Pappkarton aushändigt in dem Notizen enthalten sind die er über die 3 Jahre gemacht hat. Es kommt einem Tagebuch seiner Gedanken gleich zum Beispiel:

\"Warum tun die Alten so, als wäre ihr Leben ganz in Ordnung und nicht die Scheiße, die es ist? So kaputt wie die will ich nie sein!\"

Ich glaube damit versucht Andy seiner Schwester zu zeigen wie er alles gesehen hat. Was ihn auf die falsche Bahn geworfen hat...

Eure Meinung müsst ihr euch selbst dazu finden. Ich finde das Buch und die Geschichte gut geschrieben und erzählt, leider nicht so ins Detail beschrieben dafür aber keine Abschweifungen die das Buch endlos in die Länge ziehen. Dadurch ist die Spannung im ganzen Buch und reißt nicht ab. Im Ganzen ein nicht allzu langes Buch, dass doch ganz interessant zu lesen ist, da es ein Thema ist, dass nicht oft in so kurzer Fassung zu finden ist wie in diesem.


Würde mich über Kritik freuen...





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