Medikamente im Internet Testbericht

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Erfahrungsbericht von skorpion99

Innovation ja, aber doch nicht hier!

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Die Idee, Medikamente im Internet zu kaufen ist für mich weder genial noch sonst irgendwie etwas besonderes, sondern ein ganz normaler Vorgang. Wenn ich heute so gut wie gar nicht mehr meinen geliebten Stammplatz hinterm PC verlassen muß, um mich mit den Dingen des täglichen Bedarfes einzudecken, wobei mir jetzt spontan Dinge einfallen wie:

- Unterhaltungsmedien, wie Bücher, DVD´s und CDs
- Beautyprodukte
- Lebensmittel aus dem innovativen Supermarkt um die Ecke
- Alles für meine Katze
- Hygieneartikel
- Flugreisen
- Usw.

warum dann nicht auch Medikamente.

Dabei würde ich hier keine Einschränkung auf die sogenannten Verschreibungsfreien oder Rezeptfreien einführen, sondern direkt alle erdenklichen Medikamente einschließen.

Einmal abgesehen von den sogenannten Placebos, die ein Arzt nur bei flüchtig Erkrankten (böse Zungen nennen sie auch Simulanten, die einfach eine Woche Sonderurlaub auf gelben Schein machen wollen, wie mein Vater immer behauptet) verschreibt, also die obligatorischen Erkältungskrankheiten, welche gerne am Telefon im Zuge der Krankmeldung beim Arbeitgeber als Grippe bezeichnet werden, sehe ich ein großes Anwendungsgebiet im Bereich der chronisch Erkrankten, die über große Zeiträume ein und dasselbe Medikament vom Arzt verschrieben bekommen.

Da Apotheken auch ganz normale Wirtschaftsunternehmen sind, gilt auch hier der Grundsatz „Just in Time“ mehr denn je und jeder hat bestimmt schon einmal erlebt, daß ein bestimmtes Medikament nicht sofort verfügbar war, sondern erst ein paar Stunden später vom netten Arzneibringdienst frisch angeliefert werden mußte. Warum soll dieser Bringdienst dann nicht das entsprechende Medikament direkt zu mir nach Hause liefern und erst den Umweg über die Apotheke machen.

Nun gut, wie das mit der Rezeptpflichtigkeit genau aussieht, und wie das technisch umgesetzt werden könnte, darüber sollten sich doch einmal die IT-Branche Gedanken machen.

Mein als rudimentär einzustufender Vorschlag der technischen Umsetzung:

Ein Chipkartenlesegerät kostet doch heute nur noch Pfennige, und die Karten der Versicherten sind doch eh mit diesem Chip ausgestattet, der meines Wissens nach Informationen bis zu 8 KB speichern kann, warum können dann nicht auch Codes zu bestimmten Medikamenten, die wiederum nach Freigabe des Arztes zum Arzneimittelversand (siehe oben) übermittelt werden, direkt an den Patienten ausgeliefert werden, der wiederum durch einstecken seiner Chipkarte in das mobile Lesegerät des Zustellers seine Empfangsberechtigung nachweist.

Wenn ich jetzt in manchen Meinungen etwas über die hohen Kosten lese, dann sage ich, alles Blödsinn. Die DPAG tritt doch täglich Millionenfach den Beweis an, wie günstig und schnell Päckchen zugestellt werden können, und zwar Flächendeckend, vielleicht einmal die Hallig Hoge und die Inselstadt Helgoland ausgenommen, weil sich die Natur nicht immer an eine bis ins kleinste Detail ausgetüftelte Logistik hält.

Mein Fazit, und dabei lasse ich mich auch nicht von den ewigen "Ja aber Sagern" irritieren, die jetzt schon einem drohenden Mißbrauch und kriminellen Machenschaften erahnen, und natürlich auch die unzähligen in Armut gestürzten Apotheker, die noch in ihren Prunkpaläste residieren, in die Schlacht werfen, Medikamente per Internet zu beziehen ist für mich Innovation, und Innovation bringt langfristig gesehen auch immer Arbeitsplätze mit sich.

Innovation bedeutet aber oft auch Umverteilung, und ich brauche keinen netten Plausch mit einem betagten netten Apotheker im weißen Kittel, der mir wie selbstverständlich mitteilt, daß ich mir die gewünschten Medikamente in 4 Stunden abholen kann und mir dabei noch zum Abschied einen Aufmunternden Schubs versetzt, der mich mit meinen AOK-Shopper zurück in die Rollstuhlfeindliche Umwelt katapultiert, sondern ich würde einen netten Plausch via Videokonferenz mit den Angestellten der Praxis meines innovativen Hausarztes vorziehen

In diesem Sinne, auf zu neuen Ufern und laßt uns die Relikte vergangener Zeiten ins Museum befördern, wo sie hingehören und aufgrund ihres Stiles oft auch nahtlos einzufügen sein dürften.

© Skorpion99

31 Bewertungen, 4 Kommentare

  • Romika

    30.03.2002, 23:52 Uhr von Romika
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ich bin ganz deiner Meinung

  • constantin

    09.03.2002, 13:07 Uhr von constantin
    Bewertung: sehr hilfreich

    wow, super Bericht! Gruss Cons

  • hexe77

    07.03.2002, 11:00 Uhr von hexe77
    Bewertung: sehr hilfreich

    Wenn die Verschreibung wirklich so möglich sein sollte, wie Du es vorschlägst, dann wäre dies sicherlich eine Methode, die in der Zukunft (irgendwann) kommen wird!

  • d.wendt

    07.03.2002, 10:09 Uhr von d.wendt
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ist ein super Ansatz,der mit genügend Absicherung vor Missbrauch , auch Durchzuführen ist.Jeder kennt die "Überhebliche Art der Apotheker dich in ein anderes Medikament einreden zu wollen!(vielleicht sind sie ja selbst Aktionäre di