Abbott Diabetes Care Medisense Precision Xtra OK Testbericht

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ab 15,41
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Erfahrungsbericht von Anonym113

Süßes Blut!

Pro:

leichte Handhabung

Kontra:

auch das geht nicht ohne pieksen

Empfehlung:

Ja

Liebe Leserinnen und Leser

Meine Mom hat seit Jahren Diabetes mellitus und das ist wirklich schwer in den Griff zu kriegen. Mal ist der Blutzuckerwert zu hoch und mal ist er zu tief. Abends geht sie um 22:00 Uhr mit einem Wert von 290 mg ins Bett und 3 Stunden später kommt sie mit Unterzuckerung und einem Wert von 42 mg wieder. Wenn sie aus dem Haus geht muss sie vorher immer messen um sicher zu sein, das sie auch wieder unbeschadet nach Hause kommt. Vor einigen Jahren hat sie deshalb schon ein Blutzuckermessgerät von ihrem Arzt bekommen. Das gab nun seinen Geist auf und sie bekam ein Neues. Das Precision Xtra OK. Wie das aussieht und was es kann werde ich versuchen hier zu beschreiben. Hier sind die sechs wichtigsten Ws.

1.) Was ist das?
2.) Woher bekomme ich das Gerät?
3.) Was ist im Lieferumfang?
4.) Wie geht das?
5.) Was brauche ich noch dazu?
6.) Was halte ich davon?


1.) Was ist das?

Das Medisense Precision Xtra OK ist ein Sensor zur Blutzuckerbestimmung.
Es hat einen Speicher für 450 Blutzuckerergebnisse, Datums- und Uhrzeitanzeige und errechnet Durchschnittswerte.
Preis: zwischen 0 und 65 Euro


2.) Woher bekomme ich das Gerät

Der Hersteller ist die Firma
Abbott GmbH & Co. KG
MediSense Produkte
Max-Planck-Ring 2
65205 Wiesbaden-Delkenheim
Tel. 0 61 22 / 58 - 0
Fax: 0 61 22 / 58 12 44
Kundendienst:
Tel. 08 00 / 5 19 95 19

Man kann das Gerät entweder direkt vom Hersteller beziehen, in der Apotheke oder im Sanitätshaus kaufen. Das beste wird sein man spricht mit seinem Hausarzt, oder Diabetologen darüber, dann bekommt man es meist auf Rezept, oder gleich vom Arzt. Oft hat dieser ein paar davon im Schrank.


3.) Was ist im Lieferumfang?

In dem bunten Karton, auf dem der Name des Gerätes steht und ein Bild davon abgebildet ist, steckt ein zweiter Karton. Der hat aber keinen Deckel, ist eher eine kleine Schublade im Karton. Darin findet man:
1 Blutzuckermessgerät
1 Stechhilfe
10 Elektroden
1 Kalibrator
10 Lanzetten
1 Mäppchen
2 Alkalibatterien
1 Bedienungsanleitung
1 Garantiekarte


4.) Wie geht das?

Das schwarze Mäppchen ist in geschlossenem Zustand 18 cm x 12 cm groß, sieht aus wie früher die Schulmäppchen und es hat einen Reißverschluss der drei Seiten des Mäppchens umgibt. Nach dem Öffnen ist es aufklappbar und bietet auf der einen Seite ein Einsteckfach für die Elektroden, das sind die Teststreifen und auf der anderen Seite ein Einschubfach für das Gerät, ein Einschubfach für die Lanzetten und eine Gummischlaufe für die Stechhilfe. Die Einschub- und Einsteckfächer sind aus durchsichtigem weichem Plastik und das Mäppchen außen besteht aus einem groben Gewebe, welches sich etwas gummiartig anfühlt. Riechen tut es jedenfalls bestialisch neu.

Das Gerät ist 10,5 cm x 6,3 cm groß und wiegt gerade mal 80 g. Oben hat es einen kleinen Schlitz, in den die Elektroden (Teststreifen) eingeführt werden, in der Mitte ist das LCD Anzeigefeld und unten befindet sich eine daumendicke Taste. Mit dieser Taste kann man alles einstellen und abrufen was man für das bestimmen des Blutzuckerwertes braucht. Wenn das Gerät nach Hause kommt, beginnt man damit es zu programmieren. In der Bedienungsanleitung ist alles genau erklärt und somit kinderleicht. Einzustellen sind mit Hilfe der Taste die Sprache, die Uhrzeit (wahlweise im 12 oder 24 Stunden-Modus), das Datum (wahlweise TT/MM/JJ oder MM/TT/JJ, und der Glukosewert (wahlweise in mg/dl oder mmol/l
Das ganze passiert durch unterschiedlich langes drücken der Taste und geht relativ schnell.
Hat man das erledigt kann das Messen beginnen. Man nimmt zuerst den Kalibrator und schiebt ihn in die dafür vorgesehene Öffnung an der Oberkante des Gerätes. Das macht man immer dann, wenn man ein neues Päckchen Elektroden beginnt. Im Anzeigefeld erscheint dann der Code, der auch auf den Elektroden steht. Damit ist ein genaues Messergebnis garantiert. Nun nimmt man eine Elektrode, die immer zu fünft aneinander hängen und reißt die Schutzfolie ein. Erst zieht man nun die eine Seite ab und steckt diese in das Gerät, dann zieht man den anderen Teil ab, an den man gleich das Blut abstreift. Beim Einschieben der Elektrode zeigt das Anzeigefeld zur Kontrolle die Codezahl wieder an. Danach blinken die Worte "Blut auftragen".
Die Stechhilfe, die man zuvor mit einer Lanzette bestückt hat wird durch auseinanderziehen gespannt und dann an die Fingerkuppe angesetzt. Die Finger sollten zuvor unter warmem Wasser gereinigt werden. Das warme Wasser hilft bei der Durchblutung und man muss so die Finger nicht mehr so stark quetschen. Hat man also nun die Stechhilfe an die Fingerkuppe angesetzt wird die Lanzette mittels einer Feder im Inneren und durch Druck auf den kleinen Knopf abgeschossen. Dann sollte durch leichtes drücken ein schöner Blutstropfen aus dem Stichkanal kommen, welcher dann am Ende der Elektrode abgestreift wird. Das Gerät beginnt nun mit der Auswertung und im Anzeigefeld sind drei Striche zu sehen, die sich immer um einen reduzieren und nun zählt das Gerät von 20 Sekunden runter auf 0. Danach erscheint der genaue Messwert mit Angabe von Tag, Datum und Uhrzeit.
Das Gerät speichert die letzten 450 Werte. Durch einmaliges drücken der Taste erscheint der letzte Wert mit Tag, Datum und Uhrzeit und bei längerem drücken erscheinen alle bisherigen Messungsergebnisse.
Zusätzlich ermittelt das Gerät auf Wunsch einen Durchschnittswert. Durch längeres drücken auf die Taste kann der Durchschnittswert für eine Woche, für zwei Wochen, oder für einen Monat ermittelt werden.


5.) Was brauche ich noch dazu?

Nachdem die 10 mitgelieferten Elektroden aufgebraucht sind muss man sich natürlich immer um neue bemühen. Das geht entweder über Rezept, oder man muss sie teuer kaufen. 100 Stück kosten je nachdem wo man sie kauft ca. 55 Euro. Apotheken und Sanitätshäuser besorgen die Elektroden gerne. Aber auch der Hersteller schickt sie gegen Rezept oder Rechnung zu einem nach Hause.

Auch die Lanzetten für die Stechhilfe, welche nur einmal benutzt werden sollen, muss man entweder über Rezept nachordern, oder kaufen.

Nun ein wichtiger Tipp von mir:

Der Arzt verschreibt die Teststreifen nicht gerne, weil sie meist sein Budget überschreiten. Deshalb empfehle ich die Krankenkasse zu kontaktieren und um ein Dauerrezept zu bitten. Die Krankenkassen haben mit einigen Lieferfirmen einen Vertrag und bekommen die Teststreifen so billiger. Somit spart die Kasse Geld, der Arzt ist aus der Nummer raus und der Diabetiker bekommt seine Taststreifen ohne Stress frei Haus geliefert. Und das meist über eine kostenlose Hotline und mit extra Spediteur in einem Tag.


6.) Was halte ich davon

Das Gerät hat seinen Vorgängern einiges voraus. Die alten Geräte hielten meist nur 2 Jahre, danach war die Batterie leer und leider nicht austauschbar. Man konnte die Geräte aber dann einsenden und bekam kostenlosen Ersatz. Das bedeutete aber im ungünstigsten Fall, mindestens 2 Tage kein Gerät. Dieses neue Gerät wird mit 2 handelsüblichen Batterien geliefert, die man selbst austauschen kann, vorausgesetzt man hat sich rechtzeitig ein neues Paar gekauft. Das Gerät ist zudem handlich und wirklich sehr leicht zu bedienen. Die Tatsache, dass es die Messwerte mit Uhrzeit und Datum speichert macht die Kontrolle leichter und man muss sich nichts notieren, wenn man mal eine Messung außer Haus durchführen muss. In dem praktischen Mäppchen hat einfach alles seinen Platz und ist übersichtlich angeordnet. Muss der Diabetiker zusätzlich Insulin spritzen, so passt der Pen auch noch rein. Damit hat man alles mit einem Griff zusammen.

Ein weiteres Plus dieses Gerätes ist, das man mit Hilfe eines Precision Link Systems (bestehend aus einem Kabel für den Computer und der dazugehörigen Software) die Messwerte auf den Computer übertragen kann. So können die Daten auf einfachem Weg zum Arzt übertragen und von diesem ausgewertet werden.

Das wechseln der Batterien geschieht auf der Rückseite unter einer kleinen Klappe. Das Gerät kommt auch nicht mehr direkt mit Blut in Berührung, was zum einen sehr hygienisch ist und zum anderen die Reinigung erleichtert. Man braucht es nur ab und zu mal mit einem leicht feuchten Tuch abzureiben.

Ich finde das Gerät sehr gut und meine Mom kommt ohne Schwierigkeiten damit klar.
Es ist uneingeschränkt empfehlenswert, vorrausgesetzt der Diabetiker leidet nicht an anderen Behinderungen, die das benutzen, oder ablesen unmöglich machen.


Danke für euer Interesse, fürs Bewerten und Kommentieren

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