Ägypten Testbericht

ab 31,44
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Erfahrungsbericht von retilein

Ägypten das ist Kultur pur

Pro:

sicher fühlen

Kontra:

sicher sein

Empfehlung:

Ja

Es war wieder einmal Frühjahr vor mittlerweile einigen Jahren und es packte mich das Fernweh. Ich wollte also zusammen mit meiner Frau zum Kulturtrip gen Ägypten aufbrechen.
Selber hatte ich den Wunsch, wenn ich schon einmal Ägypten besuche, alles in ei-nem Aufwasch zu besichtigen.
Bei der Wahl des Reiseveranstalters fiel meine Entscheidung anhand der übersand-ten Unterlagen auf die Reisegesellschaft Phoenix Reisen GmbH Bonn (Telefon: 0228/72628-0).
Die Entscheidung erleichterte mir das Angebot, die einzelnen Reiseziele in Form ei-nes Baukastensystems zusammen zu setzen.
Übrigens wird man, wenn man einmal bei Phoenix eine Reise gebucht hat, auch wei-terhin mit dem entsprechenden Prospektmaterial bedacht.

Ich hatte mich für 4 Teile entschieden deren Bewertung für mich unterschiedlich aus-fiel und sicherlich heute zu einer Überprüfung des Programms geführt hätte. Aber hinterher ist man immer schlauer und trotzdem blieb es ein unvergleichliches Erleb-nis.
Wir starteten in Leipzig und über einen nebelbedingten Zwischenstop in Stuttgart (statt München) ging es nach Scharm-el-Sheikh.

Zu den folgenden Reiseteilen kurz etwas im Einzelnen:

Sinai
******
Unser erstes Ziel auf Sinai war das Katharinenkloster und ein naheliegendes Hotel. Über dessen miserablen Zustand an anderer Stelle mehr.
In der Zentralregion des Sinai begegnet sich die Kargheit der Wüste mit der Vitalität des Hochgebirges. Dazu kommt ein historisches Flair, welches mindestens 5000 Jahre überspannt. Hier wurden schließlich nach der christlichen Tradition Moses die 10 Gebote verkündet und ließen nahezu alle Pharaonen nach den begehrten Türki-sen schürfen. Die Felsen ragen aus einer sandigen Ebene heraus, die an manchen Stellen den Charakter eines ausgetrockneten Flußbettes hat. Es gibt nur wenige, zwei bis drei Meter hohe Bäume, die wie Akazien aussehen. Dazwischen das "Wüstengras", braune Büschel, die bei Regen sehr schnell grün werden sollen.
In dieser lebensfeindlichen Landschaft tauchen immer wieder Menschen auf, Bedui-nen, die hier in Zelten, einfachen Holzhütten oder einfachsten Häusern wohnen. Sie lassen sich von einem Dromedar, das in Ägypten unabhängig von der Höckerzahl einfach Kamel genannt wird, durch die Landschaft tragen.

Es ist 2 Uhr Uhr in der Früh und rasch verdrücken wir noch eine Flasche Wasser. denn 2.15 Uhr war Abfahrt vom Hotel zum zum Katharinenkloster. Von 1500m ü.NN. stiegen wir auf 2285m ü.NN., auf den Gipfel des Mosesberges. Der Aufstieg
führt über einen angeblich leichten Weg, der allein schon wegen wegen des Höhen-unterschiedes mühsam wird. Mit uns sind noch Menschen aus ca. 20 weiteren Rei-sebussen unterwegs und die Fackeln bilden eine eindrucksvolle Kulisse. Der Abstieg geht über die kürzere, steilere Strecke. Die über 4000 Felsstufen führen durch ein wunderschönes Tal, mit vom Sonnenlicht rot glühenden Felsenwänden, hinab zum Katharinenkloster.
Das Kloster mit seinen meterdicken, 12m hohen Mauern umgeben ist schon ein im-posantes Gebäude.

Dann geht es zu unserer Übernachtung an den Golf von Aquaba. Die Nähe der Ort-schaft Dahab erkennt man an den Mülltüten, Plastikfolien und Autowracks, die in der Landschaft herumliegen. Dahab bedeutet ' Gold ' auf Arabisch. In Sinai bedeutet es übrigens goldene Sande.

Weitere Ausflugsziele, wie der coloured canyon oder ein Beduinenbesuch vervoll-ständigten den Wüstenaufenthalt.

Kairo
****
Mit klimatisierten Reisebus ging es dann auf Weiterreise. Wir unterquerten den Su-ezkanal und fahren auf vielspuriger Autobahn nach Kairo ein. War bisher die Welt noch völlig in Ordnung, folgt in Kairo (die Mutter der Welt, wie sie von den Arabern genannt wird, das absolute Chaos.

Dort besichtigen wir das Ägyptische Museum, eins der herausragenden Erinnerun-gen meinerseits an diese Reise. Ich glaube man kann sich hier allein eine Woche aufhalten und hat doch nicht alles gesehen, wirklich phänomenal.

Am nächsten Früh Abfahrt zu den Pyramiden von Giseh. Beeindruckend ist der un-terhalb der Chephren-Pyramide gelegene Sphinx, der Menschenkopf mit Löwenkör-per. Die Nase ist vor Jahrhunderten zerstört worden, sonst ist der gewaltige Kopf noch ganz gut erhalten. Er war aber auch über Jahrtausende unter einer Sandschicht begraben.

Unser nächstes Ziel ist Memphis. Eine liegende Statue von Ramses II., um die man ein Gebäude gebaut hat, und ein Alabastersphinxsind die Hauptattraktion. Der Sphinx ist auf der Nordseite noch sehr gut erhalten.

Weiter geht es nach Sakkara. Zunächst sehen wir ein Grab mit wunderschönen Re-liefbildern an den Wänden. Bilder vom Leben des Königs, von der Ernte, von Löwen, die sich paaren, von einem Kalb, das geboren wird

Dann besichtigen wir einen Parfümladenund einen Papyrusladen. Hier erhalten wir eine Einweisung in die Papyrusherstellung: Die Stengel werden geschält, der weiße Kern wird in Streifen geschnitten, mit einem Hammer wird die Feuchtigkeit aus den Fasern ausgeklopft, dann wird 6 Tage gewässert. Die Streifen werden auf Filz im Kreuzverbund ausgelegt und gepreßt. Danach ist ein strapazierfähiges, knickbares Papyrusblatt fertig. Die Blätter werden mit ägyptischen Motiven und Hieroglyphen bemalt und für 35£ bis 500£ zum Verkauf angeboten.

Von der Zitadelle hat man einen weiten Blick auf die Skyline von Kairo und Giseh, auf die Sultan-Hassan- und El-Rifai-Moschee und auf die "Tote Stadt": Einen riesigen Friedhof, der zum Teil bewohnt ist. Im Inneren der Zitadelle liegt die Muhammad-Ali-Moschee (Alabastermoschee), erbaut von 1824-1857. In dieser Moschee gibt es zwei Mirhabs, die Richtung Mekka zeigen, eine aus Alabaster-Marmor, die andere aus Zedernholz, grün und goldfarben.

Von Kairo flogen wir nachts nach Luxor und betraten nach Mitternacht unser Nil-schiff.

Nil
***
Unsere einwöchige Reise auf den mit 6671 km längste Strom der Erde begann in Luxor und endete dort auch wieder. Untergebracht waren wir auf einem Nillschiff.

Ich muß auch gestehen, daß mir die Absicherung der Reise, die gute Reisebeglei-tung und eine erstklassige Unterbringung an Land oder auf der von Phoenix gechar-terten "MS Elephant" ausgesprochen gut gefallen hat. Auf den Schiffen sollte man bei der Buchung allerdings darauf achten nicht über den Schiffsantrieb zu logieren (Lautstärke) !
Dieses Nilkreuzfahrschiff verfügt über 3 Decks mit 54 Doppelkabinen. Alle 20 qm groß und sind Außenkabinen. Sie sind sehr geschmackvoll eingerichtet mit Dusche/ WC, Farbfernseher, Telefon und Klimaanlage. Jeden Abend wurden die Handtücher auf den Betten kunstvoll hergerichtet (Tiermotive). Geschäfte und Fitnessraum. Süßwasser - Swimmingpool auf dem Oberdeck und Internationale Küche im Restau-rant. Um 17 Uhr war immer Tea-Time auf dem Deck.
Die Verpflegung an Bord war ausgesprochen gut. Es gab reichlich zu essen an ei-nem warmen oder kalten Buffet. Jeder konnte sich sein persönliches Menü selbst zusammenstellen.
Wir fanden das die Auswahl war für uns ausreichend. Auch das Frühstück wurde als Buffet gereicht. Am Nachmittag zur “Teestunde” gab es jeden Tag anderen Kuchen oder Gebäck.

Nach dem 1. Frühstück sahen wir uns erst mal in Karnak den Amon-Tempel und in Luxor den Luxor-Tempel an.
Karnak, den Tempel ließ der Pharao für Amun Re erbauen. Dieser Tempel ist die gewaltigste Tempelanlage in Ägypten, die jemals gebaut wurde.
Die angebotene Lasershow ist eindrucksvoll und ein unvergeßliches Erlebnis.
Im Tal der Könige sind die Gräber der Pharaonen, der 18. - 20. Dynastien, die von Amenophis 1-3, Thutmosis 1-4, Echnaton und Ramses 1-9, tief in den Felsen einge-lassen. Alle die ca. 60 Felsengräber, die man gefunden hat, waren aufgebrochen und geplündert.

Das Tal der Königinnen befindet sich auf der anderen Seite des Bergzuges, wo z.B. die Königliche Nefertari, Gattin Ramses des 2., begraben ist.
Beeindruckend auch Deir - el - Bahari der Grabtempel der Königin Hatschepsut. Am Fuße eines ca. 300 m hohen felsigen Steinhanges. Durch Rampen verbunden sind diese breitgelagerten 3 Terrassen.
Traurige Berühmtheit hatte diesere Tempel erst in den letzten Jahren durch einen Terroranschlag gefunden.
Dann die 2, ca. 18 m hohen sitzenden berühmten Memnon-Kolosse mit ihren Ge-sichtszügen, als einzige Zeugnis eines Begräbnistempel Amenophis des 3.

Assuan
*********
Nachdem das Schiff abgelegt hatte und gen Assuan schipperte folgten noch zwei Landausflüge, nämlich in Edfu und Kom Ombo.
In Edfu kann man sich einen Horustempel aus der Ptolemäerzeit anschauen und in Kom Ombo einen Tempel, der dem krokodilsköpfigen Gott Sobek geweiht ist.

Der Lebensraum der Ägypter sind die Stromoasen am Nil. Trotzdem rückt die Wüste immer näher an den Fluß, umgeben von steilen Sandsteinplateau der Wüste
Mal reichen die Berge direkt bis an den Nil, mal weichen sie kilometerweit zurück.

In Assuan kammen wir Abends an verbrachten ihmr noch ganz gemütlich und deka-dent auf dem Sonnendeck unseres Luxusliners.
Zum Besuchsprogramm gehörten der Staudamm, der von 1960 - 1971 entstand und 111 m hoch, 3,5 Km lang und 1Km breit ist. Er vermag er die Nilflut im über 500 Km langen Nasser - Stausee zu speichern.
Der nächste Ausflug galt den Isistempel von Philae, er wurde auch Tempel der Göttin Isis und ihrem Sohn Harpokrates " Haus der göttlichen Geburt " genannt.). Jahr-zehnte stand dieser Tempel im Wasser und haben den übergroßen Abbildungen arg zugesetzt. 1980 wurde er originalgetreu auf die Insel Agilkia umgesetzt.
Dazu die Kitchener Insel oder auch Pflanzeninsel. Mit einer Feluke (Schiff) fuhr en wir hinüber, um im Botanischen Park dieses Reich an Blumen, Sträucher und Bäu-men anzusehen.
Im Granitsteinbruch liegt ein ca. 42 Meter lange und 1170 Tonnen schwere unfertiger Obelisk, der die Meisterleistung des Transportes nach Luxor und anderswo in dieser alten Pharaonenzeit erahnen läßt.

Als Tagesausflug schloß sich eine Wüstentour an. Abu Simbel wurde von den aufge-stauten Nilfluten gerettet. Der Felsentempel Ramses des 2. Dieses gewaltige Denk-mal wurde vollständig aus dem Felsen gehauen und ca. 70 Meter höher und 180 Me-ter landeinwärts wieder aufgebaut (künstlicher Berg) sonst wären diese beiden Hei-ligtümer die letzten Weltwunder im Wasser versunken. Jede der 4 Statuen ist ca.25 Meter hoch.
Die Lage ist schon toll, am See gelegen und zweimal im Jahr scheint die Sonne bis ins Allerheiligste. Innen ist Ramses als Osiris dargestellt und die Reliefs künden mal wieder von seinen Siegen. Wenn man sich den Aufwand überlegt, den der Bau ge-kostet hat. Ramses wäre sicher auch von den Rettungsaktionen in den 60ern beein-druckt gewesen, denn diese hatte wohl ähnlich monumentale Dimensionen.
Nach einem Basarausflug, zu den ich jedem nur raten kann ging es zurück nach Lu-xor.
Die Schleusen von Esna(Isna) und eine Drehbrücke waren ein Zielpunkt der wesent-lich schnelleren Rückreise..

Hurghada
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Auch diese Fahrt darf nur im Konvoi und mit Polizei begleitung befahren werden. Endlich sind wir nach Stunden da.
Übernachtung in einem dieser neumodischen Protzbauten mit wenig Individualität.
Hurhada ist ein alter Fischerort mit neuem Zentrum für 400 000 Menschen, El Dahar genannt. Die Stadt ist nicht gerade schön, bietet aber eine große Anzahl von Fe-rienhotels und -anlagen sowie hervorragende Wassersportmöglichkeiten.

Fazit
****
Die Reiseführer konnten durchweg gut Deutsch. Die Reisenden wurden grundsätz-lich in Gruppen eingeteilt und während der ganzen Reise standen uns die Reisefüh-rer mit Rat und Tat zur Verfügung. Sie hatten ein umfangreiches Wissen über alle Sehenswürdigkeiten die wir besuchten. Wir konnten dies später feststellen, als wir in verschiedenen Bücher über das “Alte Ägypten” die Reise nachgelesen haben.
Alle Ausflüge waren bereits im Preis inbegriffen und so blieb man auch gut von der bettelnden einheimischen Bevölkerung verschont. Phoenix verfügt an den einzelnen Stützpunkten Sinai, Kairo, Luxor oder Hurghada über entsprechend geschultes und hilfsbereites Personal, zumeist Einheimische, aber auch deutsche.

Summa Sumarum handelt es sich um eine schöne Reise bei der auch das Preis-Leistungsverhältnis stimmt.
Kann nur jedem empfehlen sein Schulwissen in praktische Anschauung umzuwan-deln.


----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2004-07-21 15:23:29 mit dem Titel Abu Simbel ein Highlight in Ägypten

Es war wieder einmal Frühjahr vor mittlerweile einigen Jahren und es packte mich das Fernweh. Ich brach also zusammen mit meiner Ex-Frau zum Kulturtrip gen Ägypten auf.

Zur Wahl des Reiseveranstalters und der Reiseroute a.a,O. mehr um mich nicht zu wiederholen.

Gegen Ende des Programms, wir hatten Assuan mit unserem Nilschiff erreicht, bestand als fakultativer Tagesausflug die Möglichkeit eine Wüstentour nach Abu Simbel zu unternehmen, die ich ohne lage zu zögern natürlich mitmachte.

Von Assuan aus beträgt die Entfernung 280 km, die sudanesischen Grenze liegt 40 km von Abu Simbel entfernt und die Tempelanlage liegt mitten in der Nubischen Wüste am Nasser-See. Unsere Reise nach Abu Simbel erfolgte in einem Konvoi aus mehreren Dutzend Reisebussen durch die Wüste. Die Fahrt allein gestaltete sich schon zu einer Art Wettrennen: Wer erreicht als erster Bus Abu Simbel (wir wurden Letzter). Warum das, das ist schon wieder eine besondere Episode.

Die Busfahrt fing schon damit an sich langweilig zu gestalten. Schließlich ging es wegen der schützenden Polizeieskorte erst gegen 6 Uhr früh los. Das hieß aber trotzdem nachts um 2 Uhr bereits aufstehen auf unserem Nilschiff !. In aller Herrgottsfrühe klopfte also der Steward an die Kabinentür. Kurzes Mampfen im Stehen und los ging es.

Dann hatten wir offensichtlich eine Position im hinteren Konvoidrittel eingenommen, eine Stellung die unserem Busfahrer offensichtlich missfiel und ihm veranlasste das Tempo dann suksessive zu steigern. Da aber nun mal Wüste, betrachtet aus einem klimatisiertem Bus heraus langweilig ist, gab ich mir dann nach einer Weile des inneren Nachdenkens hin.

Ein plötzliche Hektik und laute Angstschreie erweckten mich später. "Feuer", schrie man aus den hinteren Reihen und da ich unmittelbar am Buseinstieg vorn saß vernahm ich es gelassen und etwas mürrisch ob meiner gestörten Ruhe. Ein Fingerzeig meiner Frau auf Qualm und brenzliger Geruch liessen mich nun doch etwas unruhiger werden. Der Bus stand nun und der Fahrer versuchte zusammen mit unserem Guide den Feuerlöscher, son Miniding unter meinem Sitz hervor zu zerren. Diesen Umstand benützte ich erst einmal, die Jungens zur Seite zu schieben und damit mir und auch allen anderen die Möglichkeit es Ausstiegs zu eröffnen.

Draußen dachte ich man springt auf eine Herdplatte, erst hier in der nubischen Wüste kann man erfahren was Hitze bedeutet. In einiger Entfernung sah man Fata Morgana, kein Wunder es flimmerte die Luft. Nun dauerte es sogar nicht allzu lange bis ein Mechaniker eintraf, der glücklicherweise oder wohl wissend den Konvoi begleitete. Vorher durften wir noch nach dem Motorbrand als nächstes einem beinahe Unfall auf gerader Strecke mitten in der Wüste erleben.

Mit stark überhöhter Geschwindigkeit kam ein Reisebus noch hinter uns her gerast und er schien es nicht zu registrieren, das unser Bus noch mitten auf der Fahrbahn stand. Die Leute spritzten mit fliegenden Röcken, zumindestens wenns sich um Damen handelte, in die Wüste, denn erst kurz bevor es zu spät wäre registrierte er doch tatsächlich das eigentlich bereits meilenweit sichtbare Hindernis und wich mit einem atemberaubenden Fahrmanöver auf nur noch zwei Rädern dem Hindernis aus und kam wenig später zum Stehen. Alle Insassen kletterten bleich aus dem Bus. Das war zum ersten Mal, das ich einem Bus auf 2 Rädern im authentischen Fahrverkehr erlebte.

Eigentlich hätte ja ein Bus, bei dem offensichtlich austropfendes Öl auf dem heißen Motor gebrannt hatte, wie mit unserem geschehen, nicht weiterfahre dürfen, aber wem stört das und so tuckelten wir zunächst gemächlich weiter Richtung Abu Simbel als sei nichts geschehen. Übrigens war eine Tankstelle, d.h. einige mitten in der Wüste herausragende Befüllmöglichkeiten, schon ne tolle Abwechslung. Und wenig später verließ uns der Mechaniker an seiner Reparaturstelle und ging wahrscheinlich schon wieder auf Gegentour. Kundschaft dürfte auf dieser Strecke kein Mangel sein.

Alle Tempel Nubiens wären vom Nilwasser, im Zuge des gigantischen Dammbaues, verschlungen worden, hätten sich nicht 50 Nationen an einer Rettungsaktion der Unesco beteiligt, als 1960 mit dem Bau des 196 Meter hohen Dammes begonnen wurde. Besonders spektakulär war als von aller Welt bewunderter technischer Geniestreich die penible Zerlegung der Tempel von Abu Simbel in 1000 Blöcke bis zu 20 Tonnen Gewicht. 180 Meter landeinwärts und 65 Meter höher wurden die Teile wieder zusammengefügt, und so blieb der größte Felsentempel des Landes ein Höhepunkt jeder Ägypten-Reise. Weniger bekannt ist dagegen, dass auch andere Tempel mit großem Aufwand gerettet wurden.

Wiederentdeckt wurde übrigens der Tempel von Abu Simbel erst am 22.03.1813 durch den Schweizer Jean Louis Burckhardt. Nachdem er Massen von Sand und Dreck wegschaufeln ließ, die den Tempel über die Jahrhunderte bedeckte, konnte er am 01.08.1817 von Giovanni Belzoni erstmals wieder betreten werden.

Ramses II war einer dere bedeutendsten Herrscher, der Ägypten in der Epoche der 18. Dynastie von 1279-1213 v. Chr. 66 Jahre regierte. Ihm verdanken wir außer den Bauwerken in Karnak, Luxor und Theben, womit er sich unsterblich gemacht hat, auch Abu Simbel. Ein Tempel für sich und einen für seine geliebte Frau, einst errichtet in 13 Jahren (ca. 1269 - 1256 v.Chr.).

Man sieht dem Hügel nicht an, daß er innen hohl ist. Der Felsentempel Ramses des 2. Dieses gewaltige Denkmal wurde voll-ständig aus dem Felsen gehauen und ca. 70 Meter höher und 180 Meter landeinwärts wieder aufgebaut (künstlicher Berg) sonst wären diese beiden Heiligtümer die letzten Weltwunder im Wasser versunken. Beeindruckend ist die 31 m hohe Fassade des Großen Tempels, die von den vier 20 m hohen Kolossalstatuen des Pharaos geprägt ist. Zur Verdeutlichung der Monumentalität folgende Angaben, der Abstand zwischen den Ohren beträgt über 4 m, und die Lippenlinie ist mehr als 1 m lang. Die Skulpturen stellen übrigens die Familie des Königs dar: die Töchter (die seine Nebenfrauen waren) Nebet-Taui und Bent-Anat, die Mutter Tuya (die bis zu ihrem Tode Ramses eine hervorragende Ratgeberin war), seine Frau die Königin Nefetari, seinen Sohn Amon-her-Kopechef, die andere Tochter (und auch Ehefrau) Merit-Amon, s.auch u.a. http://www.schaetze-der-welt.de.

Die Lage ist schon toll so am See gelegen. Wir wanderten auch durch die 8 Nebenkammern, die wahrscheinlich als Vorrats- oder Schatzkammern dienten und mit herrlichen Wandmalereien geschmückt waren. Den großen Saal nennt man Pronaos hat die Abmessungen 18 m (Länge) und 16,70 m (Breite). Die Decke hingegen ist mit dem grossen Geier der Göttin Nekhbet, der Schutzherrin Oberägyptens geschmückt. Prachtvoll breitet sie schützend ihre Schwingen über das ganze Land.
Acht orsirische Pfeiler, in 2 Reihen angeordnet, stützenden Pronaos. Sie zeigen Ramses, in Gestalt des Osiris, s. übrigens auch u.a. http://www.pharaonenland-online.de/tempelanl/abu.htm.

Dann kamen wir zum Allerheiligsten (Sankturium), in dem vier Göttergestalten sitzen, die ursprünglich mit Gold bedeckt waren, deren Erscheinung aber durch die Zeit et-was gelitten hat. Es befindet sich exakt 65 m vom Eingang entfernt und ist ein kleiner Raum von nur 4 x 7 m. Zweimal im Jahr nun am 22. Februar und am 22. Oktober steht die Sonne so, daß sie im großen Tempel das Allerheiligste, die Skulpturen von Ptah, Amun-Re, Rameses II. und Hamakhis (v. l. n. r.) beleuchtet. Allerdings bleibt die linke Statue immer im Dunkeln; sie stellt den Gott der Dunkelheit dar. Durch die Versetzung ergab sich nun eine Differenz von einem Tag bei diesem Ereignis. Was wiederum uns den Blickwinkel auf die Meisterleistung der alten Ägypter ganz schön beeindruckt.

Weitere Räume rechts und links des Allerheiligsten lassen den Anlaß des Tempelbaues erahnen. Immerhin sollte den Nubiern ein Zeichen der Macht und der Stärke ds äyptischen Pharaos demonstriert werden und so mussten Sie natürlich regelmässig Abgaben an die Götter und Pharaonen machen und diese Abgaben wurden in eben diesen Räumen gelagert.

Nun ging es zu den zweiten Tempel, den der Gemahlin Ramses mit 12 m Höhe und 28 m Breite natürlich etwas kleiner, Nefertari. Sechs Statuen von den beiden stehen davor, dazwischen ganz kleine, welche die Kinder der beiden zeigen. Es ist im übrigen das einzige Mal, daß die Statue einer Frau vor einem Tempel steht. Im Sankturium ist die Göttin Hathor in Kuhgestalt dargestellt und auch hier sind überall Reliefs an den Wänden zu bewundern.

Überall innen ist Ramses als Osiris dargestellt und die Reliefs künden mal wieder von seinen Siegen. Wenn man sich den Aufwand überlegt, den der Bau gekostet hat. Ramses wäre sicher auch von den Rettungsaktionen in den 60ern beeindruckt gewesen, denn diese hatte wohl ähnlich monumentale Dimensionen.

Auf der Rückfahrt wurde och eine Teepause mitten in der Wüste eingelegt. Eine wahrhaft abenteuerliche und lohnenswerter Tagesausflug ging damit zu Ende, die ich dennoch jedem ans Herz legen möchte, der einmal dort die Gelegenheit dazu geboten bekommt.


----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-04-14 10:20:15 mit dem Titel Eine Nilkreuzfahrt ist ein bleibendes Erlebnis

Es war wieder einmal Frühjahr vor mittlerweile einigen Jahren und es packte mich das Fernweh. Ich wollte also zusammen mit meiner Frau zum Kulturtrip gen Ägypten aufbrechen. Selber hatte ich den Wunsch, wenn ich schon einmal Ägypten besuche, alles in einem Aufwasch zu besichtigen.

Bei der Wahl des Reiseveranstalters fiel meine Entscheidung deshalb anhand der gut gegliederten übersandten Unterlagen auf den Marktführer beim Verkauf von Nilkreuzfahrten in Deutschland ist die Reisegesellschaft Phoenix Reisen GmbH Bonn (Telefon: 0228/72628-0). Die Entscheidung erleichterte mir das unterbreitete Angebot, die einzelnen Reiseziele in Form eines Baukastensystems selber zusammenset-zen zu können.
Übrigens wird man, wenn man einmal bei Phoenix eine Reise gebucht hat, auch weiterhin mit dem entsprechenden Prospektmaterial bedacht.

Ein Flieger brachte uns dann nach Ägypten und das Abenteuer begann.
Nach den Stationen Sinai und Kairo ging es nun zum eigentlichen Kernpunkt einer jeden Ägyptenreise über – der Reise auf dem Nil. Vorher hatten wir aber noch ein bissel Stress zu absolvieren. Von unserer Wartestelle in Kairo, einem Schiff der Memnon-Reederei wo wir wie immer herrlich beköstigt wurden, sollten wir zum Flugplatz in Kairo gebracht werden. Wir warteten geduldig und vertrieben uns mit Kurzweil, wie Skat die Zeit, aber nichts geschah. Irgendwann wurde es selbst unserem Reiseguide für Kairo zuviel und er wurde nervös. Also sagte ich Ihm er solle doch mal in seiner Zentrale anrufen und wenn sich nichts tut solle er doch Taxis ordern. Gesagt getan und Minuten später saßen wir bereits in solchen. Hätte ich geahnt mit welchem fahrerischen Mitteln diese sich den Weg zum Flughafen sozusagen freifuhren wäre ich lieber schweigsam geblieben.
Aber irgendwie schafften diese es fast pünktlich am Flieger zu sein, aber dort die nächste Überraschung..es war um 20 Uhr, aber kein Flieger weit und breit. Kein Kommentar ließ erahnen ob es in 5 Minuten oder 5 Tagen weiter ging. Es wurden fast 4 Stunden. Von Kairo flogen wir also nachts nach Luxor und betraten erst weit nach Mitternacht unser Nilschiff.

Eine der angenehmsten Möglichkeiten, die historischen Tempel entlang des Nils zu besuchen, ist halt doch eine Nilkreuzfahrt. Diese Touren gehen entweder von Luxor nach Assuan oder umgekehrt. Unsere einwöchige Reise auf den mit 6671 km längste Strom der Erde begann in Luxor und endete dort auch wieder.

Untergebracht waren wir auf dem Nilschiff &"MS-Elephant". Schon vorab muß ich gestehen, daß mir die Absicherung der Reise, die gute Reisebegleitung und eine erstklassige Unterbringung an Land oder auf der von Phoenix gechaterten
"MS Elephant" ausgesprochen gut gefallen hat. Auf den Schiffen sollte man bei der Buchung allerdings darauf achten nicht über den Schiffsantrieb zu logieren (Lautstärke) !
Dieses Nilkreuzfahrschiff verfügt über 3 Decks mit 54 Doppelkabinen. Alle 20 qm groß und sind Außenkabinen. Sie sind sehr geschmackvoll eingerichtet mit Dusche/ WC, Farbfernseher, Telefon und Klimaanlage. Die Kabinen auf dem Schiff sind ordentlich, aber nicht luxoriös. Zwei Betten (kann man zusammenschieben), eine Dusche/Toilette, Stuhl, Schrank. Der Service ist gut - durch Bakschisch aber noch zu verbessern. Jeden Abend wurden die Handtücher auf den Betten kunstvoll hergerichtet (Tiermotive). Geschäfte und Fitnessraum. Süßwasser - Swimmingpool auf dem Oberdeck und Internationale Küche im Restaurant. Um 17 Uhr war immer Tea-Time auf dem Deck.
Auf dem Schiff gab es ein Mini- Swimmingpool (immer besetzt ), eine Bar (wo ich zumeist mein einzigster Gast war), einen Festsaal und natürlich noch 2 Oberdecks zum gucken. Und es gibt viel zu sehen, ob Abends wenn der Mond unter geht oder am Tag wenn die Segelboote und Tiere und Häuser vorbeiziehen.
Die Verpflegung an Bord war ausgesprochen gut. Es gab reichlich zu essen an einem warmen oder kalten Buffet. Jeder konnte sich sein persönliches Menü selbst zusammenstellen.
Wir fanden das die Auswahl war für uns ausreichend. Das Frühstück war gut und ausreichend. Mittags und Abends gab es entweder mehrere Gänge Menues bzw. Buffets. Mit Knoblauch wurde nicht gespart. Es gab eigentlich nichts, was Knoblauch frei war. Über das Essen gab es nichts zu bemängeln.
Am Nachmittag zur “Teestunde” gab es jeden Tag anderen Kuchen oder Gebäck.
Egal bei wem man sich nach gesundheitlichen Risiken eines Ägypten-Besuchs informiert, an erster Stelle werden immer Magen-Darm-Beschwerden genannt. Leider ist es tatsächlich so, wie meine Frau und ich trotz oder gerade wegen des recht kurzen Aufenthaltes selber erfahren musste. Obwohl wir beide uns mächtig zurückgehalten und nur bestimmte Speisen zu uns genommen haben, hatte es erst meine Frau recht heftig und mich kurz vor Ende der Rundreise doch erwischt, wenn auch nicht allzu heftig. Es ist auch möglich, dass der Grund für die Probleme nicht das Essen, sondern zu kaltes Wasser war.
Generell sollten Sie darauf verzichten, eiskaltes Wasser zu trinken. So Paradox es auf den ersten Blick klingen mag, warmer Tee ist bei diesen Temperaturen die beste Wahl. Tatsächlich sieht man die Einheimischen häufiger Tee trinken. In den klimatisierten Reisebusen werden leider nur gekühlte Wasserflaschen angeboten. Wenn man stundenlang in den verschiedenen Tempelanlagen unterwegs ist, bleibt einen nichts anderes übrig, als auf dieses Wasser zurückzugreifen.

Aber nun zur Fahrt selbst.

1.Tag: Kairo, Luxor
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Nach dem 1. Frühstück sahen wir uns erst mal in Luxor um. Der Tempel in Luxor ist der Götterfamilie des menschgestaltigen, manchmal widderköpfigen Weltenschöpfers Amun geweiht. Die Wände sind reich verziert und ein Prachtboulevard führte, gesäumt von Gärten und Statuen des Pharaos, zum ca. 3 km entfernten Karnaktempel. Das Hauptheiligtum des alten Ägyptens (seit dem Mittleren Reich) war der Karnak - Tempel, nahe dem heutigen Luxor. 2000 Jahre dauerte hier die Bautätigkeit. Im pharaonischen Ägypten hieß der Platz "Auserwählte der Stätten“. Dieser Tempel ist die gewaltigste Tempelanlage in Ägypten, die jemals gebaut wurde.
Die abends angebotene Lasershow am Heiligen See ist eindrucksvoll und ein unvergeßliches Erlebnis.


2. Tag: Luxor
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Das Tal der Könige, wer kennt es nicht von den vielen Beiträgen im Fernsehen. Endlich einmal mit eigenen Augen sehen, das war ein Traum den ich schon sehr lange hatte. Bisher sind hier 64 entdeckt worden, aber man vermutet noch mehr unentdeckte Gräber. Das berühmteste Grab wurde hier 1922 geöffnet. Das Grab des Tut Anch-Amun. Eigentlich war er ein eher unbedeutender Pharao. Aber die immensen Goldschätze, die hier als Grabbeigaben gefunden wurden, machten ihn berühmt und man kann nur vermuten, welchen Reichtum die Grabräuber aus den Gräbern der grossen Pharaonen geraubt und dadurch in alle Welt verstreut haben.

Das Tal der Königinnen befindet sich auf der anderen Seite des Bergzuges, wo z.B. die Königliche Nefertari, Gattin Ramses des 2., begraben ist.

Vorbei ging es an den Memnon-Kolossen, zwei riesigen Sitzfiguren. Beeindruckend auch Deir - el - Bahari der Grabtempel der Königin Hatschepsut. Am Fuße eines ca. 300 m hohen felsigen Steinhanges. Durch Rampen verbunden sind diese breitgela-gerten 3 Terrassen.
Traurige Berühmtheit in neuerer Zeit erlangte der Tempel am 17.11.1997, als fanatische Islamisten ein Blutbad (62 Tote) unter den Besuchern anrichteten.


3. Tag: Edfu, Kom Ombo, Assuan
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Nach der Besichtigung einer Alabastermanufaktur, in der Vasen und Lampenfüsse aus dem vollen Stein in Handarbeit geschnitten und gebohrt werden, geht die Fahrt zurück zum Schiff. Endlich legen wir ab und eine angenehm ruhige Fahrt nilaufwärts beginnt. Die Ufer sind gesäumt von Bananen- und Dattelplantagen, nur unterbrochen von kleinen Städten und Dörfern, deren Kinder uns mehr oder weniger freudig zuwinken.
Bevor wir Assuan erreichten folgten noch zwei Landausflüge, nämlich in Edfu und Kom Ombo.

Edfu liegt 150 km südlich von Luxor. Der Horus-Tempel aus der Ptolemäerzeit soll der besterhaltenste Tempel Ägyptens sein.
Wahrzeichen des Tempels ist ein Falke aus Granit - Horus, der Falkengott. Er bewacht hier sozusagen seinen eigenen Tempel.

Kom Ombo liegt 45 km nördlich von Assuan. Der Name Kom Ombo ist nubischen Ursprungs und bedeutet „Nubierland“. In Kom Ombo ist der Tempel dem krokodilsköpfigen Gott Sobek geweiht. Da der Templ zwei Gottheiten geweiht war sind alle Bauten doppelt vorhanden.

Der Lebensraum der Ägypter sind die Stromoasen am Nil. Trotzdem rückt die Wüste immer näher an den Fluß, umgeben von steilen Sandsteinplateau der Wüste. Mal reichen die Berge direkt bis an den Nil, mal weichen sie kilometerweit zurück.

In Assuan kamen wir Abends an verbrachten ihm noch ganz gemütlich und dekadent auf dem Sonnendeck unseres Luxusliners.

Überhaupt, wenn Ihr denkt, so eine Reise ist Erholung – Irrtum. Das ist echt Streß, früh aufstehen, den ganzen Tag in der brütenden Hitze verbringen.

4. Tag: Assuan
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Der heutige Name Assuan ist abgeleitet vom Altägyptischen und hat die Bedeutung „Handel“.
Die Stadt Assuan (auch Asswan) hat ca. 280 000 Einwohner und wurde erst durch den Bau der beiden Staudämme weltbekannt. Hier ist der Nil nicht nur ein breiter ruhiger Strom, sondern, am ersten Katarakt, auch ein Gewirr von Wasserarmen zwischen Inseln und Steinblöcken.
Der Sad el-Ali-Hochdamm, der von 1960 - 1971 entstand ist 111 m hoch, 3,5 Km lang und 1Km breit. Über den Staudamm verlaufen breite Strassen, die frei zugänglich sind bis zum Kraftwerk. Ein Denkmal in Form einer Lotosblüte als Erinnerung an die sowjetischen Erbauer überragt das mächtige Bauwerk.

Der Damm vermag die Nilflut im über 500 Km langen Nasser - Stausee zu speichern. Sein Bau war und ist nicht unumstritten.

Der nächste Ausflug galt den Isistempel von Philae, er wurde auch Tempel der Göttin Isis und ihrem Sohn Harpokrates " Haus der göttlichen Geburt " genannt und dem Gott Horus gewidmet.

Dazu die Kitchener Insel oder auch Pflanzeninsel. Mit einer Feluke (Schiff) fuhr en wir hinüber, um im Botanischen Park dieses Reich an Blumen, Sträucher und Bäu-men anzusehen. Dort gab es haufenweise die verschiedensten Palmen zu sehen, aber auch ein paar blühende Kakteen

Bei Assuan liegen die Granit-Steinbrüche aus denen die Obelisken in vielen Teilen Ägyptens stammen. Im Granitsteinbruch liegt u.a. auch ein ca. 42 Meter langer und 1170 Tonnen schwere unfertiger Obelisk, der die Meisterleistung des Transportes nach Luxor und anderswo in dieser alten Pharaonenzeit erahnen läßt. Der Obelisk hat beim Bearbeiten einen Riss bekommen, und so hat man ihn einfach liegen ge-lassen

Übrigens befindet sich hier auch das berühmte „Cataract Hotel“. Gönnt Euch auf der Terassenbar des Cataract´s um 5 Uhr einen Tee. Der Preis ist enorm, aber der Ausblick auf den Nil ist es wert.
Sehr gefallen hatte uns eine Kutschfahrt auf dem Basar, für dem leider nur viel zu wenig Zeit blieb. Der Kutscher muß wohl ab und zu Schumi gesehen haben. Er jagte mit so einem Tempo durch die Stadt, daß wir Schwierigkeiten hatten auf der Kutsche zu bleiben.

5. Tag: Abu Simbel
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Als fakultativer Tagesausflug von Assuan aus schloß sich anlässlich unserer Ägyptenreise eine Wüstentour nach Abu Simbel an.

Von Assuan aus beträgt die Entfernung 280 km, die sudanesischen Grenze liegt 40 km von Abu Simbel entfernt und es liegt mitten in der Nubischen Wüste am Nasser-See. Unsere Reise nach Abu Simbel erfolgte in einem Konvoi aus mehreren Dutzend Reisebussen durch die Wüste.

Alle Tempel Nubiens wären vom Nilwasser, im Zuge des Dammbaues, verschlungen worden, hätten sich nicht 50 Nationen an einer Rettungsaktion der Unesco beteiligt, als 1960 mit dem Bau des 196 Meter hohen Dammes begonnen wurde. Besonders spektakulär war als von aller Welt bewunderter technischer Geniestreich die penible Zerlegung der Tempel von Abu Simbel in 1000 Blöcke bis zu 20 Tonnen Gewicht. 180 Meter landeinwärts und 65 Meter höher wurden die Teile wieder zusam-mengefügt, und so blieb der größte Felsentempel des Landes ein Höhepunkt jeder Ägypten-Reise. Weniger bekannt ist dagegen, dass auch andere Tempel mit großem Aufwand gerettet wurden.

Es ist eins der unvergesslichen Highlights jeglicher Nilfahrten und hat mich und meine Frau sehr beeindruckt.

6. Tag: Assuan, Esna, Luxor
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Die Schleusen von Esna(Isna) und eine Drehbrücke waren ein Zielpunkt der wesentlich schnelleren Rückreise. Esna hat für die Nilschifffahrt eine besondere Bedeutung: Dort befindet sich eine grosse Schleuse, in der die Schiffe auf das jeweilige Niveau um ca. 7 m angehoben oder abgesenkt werden. Ein regelrechtes Nadelör, da nur jeweils 2 Schiffe einfahren können Esna liegt 53 km südlich von Luxor am Westufer des Nils. Dort steht auch der Tempel, der dem widderköpfigen Gott Chnum geweiht ist. Er gilt als Schöpfergott, der die Menschen und Tiere auf einer Tonscheibe formt, und auch als Spender von Nil und Quellwasser.

7. Tag: Luxor, Hurghada
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Frühmorgens geht es im Buskonvoi ans Rote Meer nach Hurghada.

Fazit
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Die Reiseführer konnten durchweg gut Deutsch. Die Reisenden wurden grundsätzlich in Gruppen eingeteilt und während der ganzen Reise standen uns die Reisefüh-rer mit Rat und Tat zur Verfügung. Sie hatten ein umfangreiches Wissen über alle Sehenswürdigkeiten die wir besuchten. Wir konnten dies später feststellen, als wir in verschiedenen Bücher über das “Alte Ägypten” die Reise nachgelesen haben.
Alle Ausflüge waren bereits im Preis inbegriffen und so blieb man auch gut von der bettelnden einheimischen Bevölkerung verschont.
Die Euphorie kennt keine Grenzen. Es sind schon gigantische Bauwerke. Im Laufe der Woche - nach dem x-ten Tempel - verliert man doch etwas den Blick für das Gigantische. Macht aber nichts, wir haben schließlich für jeden Tempel bezahlt.

Summa Sumarum handelt es sich um eine schöne Reise bei der auch das Preis-Leistungsverhältnis stimmt.
Kann nur jedem empfehlen sein Schulwissen in praktische Anschauung umzuwandeln.



----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-04-14 20:27:28 mit dem Titel Weltkulturhauptstadt

Luxor ist sicherlich die Hauptattraktion einer jeden Ägyptenreise. So lautete die Aus-sage eines Guides, in und um Luxor herum gibt es 30 % aller weltkulturgüter und damit wird nur Luxor gemeint. Assuan und Kairo zählen nicht zu diesen 30 % und das sagt alles.

Nach dem 1. Frühstück sahen wir uns erst mal in Luxor um. Der Tempel in Luxor ist der Götterfamilie des menschgestaltigen, manchmal widderköpfigen Weltenschöp-fers Amun geweiht. Die Wände sind reich verziert und ein Prachtboulevard führte, gesäumt von Gärten und Statuen des Pharaos, zum ca. 3 km entfernten Karnaktem-pel.

Das Hauptheiligtum des alten Ägyptens (seit dem Mittleren Reich) war der Karnak - Tempel, nahe dem heutigen Luxor. 2000 Jahre dauerte hier die Bautätigkeit. Im pha-raonischen Ägypten hieß der Platz "Auserwählte der Stätten", Dem Reichsgott Amun war hier eine Tempelstadt geweiht, die auch Heiligtümer seiner Göttergemahlin Mut, des gemeinsamen Sohnes Chons (Mondgott), des Schöpfergottes Ptah, und des Kriegsgottes Month, einschloß. Der Große Amun - Tempel ist der größte und ein-drucksvollste Teil der Tempelanlage. Dieser Tempel ist die gewaltigste Tempelanla-ge in Ägypten, die jemals gebaut wurde. Karnak ist ein Großunternehmen nach heu-tigen Maßstäben das ein Papyrus aus der Zeit Ramses III. eindrucksvoll beschreibt: aus den nüchternen Zahlen eines Papyrus aus der Zeit von Ramses III hervorgeht. Insgesamt standen 81322 Männer im Dienst des Tempels, sie hatten sich um 421662 Stück Vieh, 433 Gärten, etwa 2395 kqm Ackerfläche, 83 Schiffe, 46 Baustel-len und 65 Dörfer zu kümmern Es standen rund 82.000 Männer im Dienste des Tempels die 420.000 Stück Vieh, 433 Gärten 2.300 qkm ackerbauliche Nutzfläche, 83 Schiffe und 65 Dörfer betreuten.
Die abends angebotene Lasershow am Heiligen See ist eindrucksvoll und ein unver-gessliches Erlebnis. Mir hat es hier relaxend, informativ und nachdenklich am meis-ten beeindruckt. In kurzen Hasen, bei angenehmen Temperaturen und Touristen die sozusagen die Pharaos der Neuzeit sind. Es wurde eine Unterredung zwischen Pha-rao und Priesterschaft zelebriert. Meine Gedanken wanderten 4000 Jahre zurück, schon immens die Bauleistung der alten Ägypter, schier unglaublich mit heutigen Maßstäben zu messen.

Das Tal der Könige, wer kennt es nicht von den vielen Beiträgen im Fernsehen. End-lich einmal mit eigenen Augen sehen, das war ein Traum den ich schon sehr lange hatte. Im Tal der Könige sind die Gräber der Pharaonen, der 18. - 20. Dynastien, die von Amenophis 1-3, Thutmosis 1-4, Echnaton und Ramses 1-9, tief in den Felsen eingelassen. Hier befindet sich eine grosse Anzahl von Pharaonengräbern. Bisher sind hier 64 entdeckt worden, aber man vermutet noch mehr unentdeckte Gräber. Das berühmteste Grab wurde hier 1922 geöffnet. Das Grab des Tut Anch-Amun. Ei-gentlich war er ein eher unbedeutender Pharao. Aber die immensen Goldschätze, die hier als Grabbeigaben gefunden wurden, machten ihn berühmt und man kann nur vermuten, welchen Reichtum die Grabräuber aus den Gräbern der großen Pharao-nen geraubt und dadurch in alle Welt verstreut haben.

Für Ägyptens Altertümer erweist sich schon die verbrauchte Luft der Touristenmas-sen als existenzielle Gefahr. In den Gräbern im Tal der Könige wurde gemessen und gerechnet: Fünf Gramm Wasser atmet oder schwitzt jeder Besucher bei einer Be-sichtigung aus. Das macht mehr als 25 Liter Flüssigkeit, die die wunderbaren Wandmalereien pro Tag verkraften müssen. Kein Wunder, dass sie in den wenigen Jahren seit ihrer Entdeckung um ein Vielfaches mehr gelitten haben als in den Jahr-tausenden seit ihrer Entstehung. Zwar fließt ein Teil der Eintrittsgelder in Schutz (Plexiglas) und Restaurierung der Denkmäler. Auch sind nie alle Gräber gleichzeitig für Besucher geöffnet und dient die Sommerpause durchaus auch als Phase der Er-holung. Angesichts des Zerfalls hat sich die ägyptische Regierung dennoch zu re-striktiven Maßnahmen durchgerungen: Reiseführer dürfen ihre Vorträge nicht mehr direkt in den Grabkammern halten, und die Besucher werden um Ruhe gebeten.

Auf dem Weg zum Schiff wurde noch ein Papyrus-Museum mitgenommen. Viele nutzen diesen Aufenthalt, um Ihren Namen in Hyroglyph und auf Papyrus mit nach Hause zu nehmen. Einige dort ausgestellten Bilder waren wirklich sehr schön. Selber sollte man sich vielleicht sogenannte Kartuschen mit Namen als Goldkettchen über-legen. Ich hatte mich für entsprechende T-shirts entschieden.

Das Tal der Königinnen befindet sich auf der anderen Seite des Bergzuges, wo z.B. die Königliche Nefertari, Gattin Ramses des 2., begraben ist.
Und dort sind sie noch einmal versammelt, die wichtigsten der über hundert Götter, die Reisenden den Nil hinunter begleitet haben: Da ist Thot, der weise Schreiber mit dem Ibiskopf, der ein andermal auch als Pavian auftritt. Osiris, der schwarze Toten-gott, steckt in seinem Mumienleib. Ra trägt seinen Widderkopf mit der Sonnenschei-be dazwischen. Maat, die Geflügelte, vertritt die kosmische Ordnung, Anubis, der Schakal, bewacht die tote Königin und Horus tritt diesmal ohne Falkenkopf, aber im Leopardenfell auf. Mitten durch diese Breitwandschau der Götter-Prominenz schreitet Nefertari, die Schöne, die vielgeliebte Gattin Ramses II., schreitet im weißen durchsichtigen Gewand, dann wieder im enganliegenden langen Rock, trägt rote Bänder, goldenen Halsschmuck, wechselnden Kopfputz, geht barfuss oder in weißen Sandalen - eine prächtige Modenschau aus dem 13. Jahrhundert vor Christus hat sich hier erhalten.

Beeindruckend auch Deir - el - Bahari der Grabtempel der Königin Hatschepsut. Am Fuße eines ca. 300 m hohen felsigen Steinhanges. Durch Rampen verbunden sind diese breitgelagerten 3 Terrassen.
Traurige Berühmtheit in neuerer Zeit erlangte der Tempel am 17.11.1997, als fanati-sche Islamisten ein Blutbad (62 Tote) unter den Besuchern anrichteten.

Dann die 2, ca. 18 m hohen sitzenden berühmten Memnon-Kolosse mit ihren Ge-sichtszügen, als einzige Zeugnis eines Begräbnistempel Amenophis des 3. Sie flankierten einst den Zugang zum Totentempel Amenophis III. In der Antike wurden sie durch ein Erdbeben zerstört. Die hohen Temperaturunterschiede brachten den südlichen der Kolosse bei Sonnenaufgang zum Singen, doch seit der römische Kaiser Septimus Severus 199 nach Christus das beschädigte Sitzbild restaurieren ließ, blieb der Halbgott stumm.

Auch ich fasse mein urteil zusammen: einfach phantastisch !!

----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-05-03 21:24:42 mit dem Titel Sinai ein Reiseerlebnis

Wir starteten vor mittlerweile 5 Jahren in Leipzig unseren Ägyptenurlaub und über einen nebelbedingten Zwischenstop in Stuttgart (statt München) ging es nach Scharm-el-Sheikh. Der Blick aus dem Fenster des Düsenjets offenbart beim Landeanflug auf Scharm al-Scheikh einen besonderen Kontrast. Hier die rötlich gefärbten und zerklüfteten Berge der Sinaihalbinsel, davor das tiefblaue Wasser, das die Farbe der Wüste in seinem Namen trägt: Das Rote Meer.

Unser erstes Ziel auf Sinai war das Katharinenkloster und ein naheliegendes Hotel. Über dessen miserablen Zustand schweig ich lieber, umso mehr wo es tatsächlich der einzigste negtive Ausrutscher diesbezüglich blieb.

In der Zentralregion des Sinai begegnet sich die Kargheit der Wüste mit der Vitalität des Hochgebirges. Dazu kommt ein historisches Flair, welches ja mindestens 5000 Jahre überspannt. Hier wurden schließlich nach der christlichen Tradition Moses die 10 Gebote verkündet und ließen nahezu alle Pharaonen nach den begehrten Türkisen schürfen. Die Felsen ragen aus einer sandigen Ebene heraus, die an manchen Stellen den Charakter eines ausgetrockneten Flußbettes hat. Es gibt nur wenige, zwei bis drei Meter hohe Bäume, die wie Akazien aussehen. Dazwischen das "Wüstengras", braune Büschel, die bei Regen sehr schnell grün werden sollen.
In dieser lebensfeindlichen Landschaft tauchen immer wieder Menschen auf, Beduinen, die hier in Zelten, einfachen Holzhütten oder einfachsten Häusern wohnen.
Sie lassen sich von einem Dromedar, das in Ägypten unabhängig von der Höckerzahl der einfachheit halber Kamel genannt wird, durch die Landschaft tragen.

Es ist die erste Nacht in Ägypten und die auf Sinai und 2 Uhr in der Früh und rasch verdrücken wir noch eine Flasche Wasser. denn 2.15 Uhr war Abfahrt vom Hotel zum zum Katharinenkloster angekündigt.

Kaiser Justinian gründete 527 n.Chr. das Kloster an der Stelle des brennenden Dornbusches und direkt an der einzigen Quelle dieser Gegend. Im 8. Jahrhundert fanden Mönche die angeblichen Gebeine der Heiligen Katharina; von da an hieß das Kloster "Katharinenkloster". Der Dornbusch im Kloster, an der Kapelle des brennenden Dornenbusches, soll ein Abkömmling des legendären Dornenbusches sein, der brannte und doch nicht verbrannte, als Gott Moses berief und ihn mit der Führung der Israeliten aus Ägypten beauftragte.

Wegen der Menschenmassen ist das Kloster nur an fünf Tagen in der Woche jeweils drei Stunden geöffnet. Touristen ist lediglich ein kleiner Teil des Klosters zugänglich – ein Hof mit dem Mosesbrunnen (von dem die Überlieferung sagt, Moses habe hier seine zukünftige Frau getroffen), die Verklärungskirche (sie soll die älteste ununterbrochen genutzte Kirche der Welt sein) und ein Verkaufsraum für Bücher. Außerhalb der Klostermauern ist ein Besuch des Bein-hauses Pflicht. Dort türmen sich die Gebeine von Generationen von Mönchen und Einsiedlern, getrennt in Beinknochen, Armknochen, Schädel und so weiter. Die Schädel reichen beinahe bis zur Decke.

Der größte und wertvollste Schatz des Klosters ist dessen Ikonensammlung. Ein Teil davon ist im Narthex (Vorhalle) der Basilika zu sehen. Die ältesten Ikonen stammen aus dem 5.-7. Jahrhundert. Sie sind von be-eindruckender Schönheit und können in ähnlich reicher Auswahl nirgendwo in der Welt gesehen werden.

Von hier ca. 1500 m ü.NN. stiegen wir au 2285 m ü.NN., auf den Gipfel des Djebel Musa, bekannter als Mosesberg. Der Aufstieg führt über einen angeblich leichten Weg, der allein schon wegen wegen des Höhenunterschiedes mühsam wird. Mit uns sind noch Menschen aus ca. 20 weiteren Reisebussen unterwegs und die Fackeln bilden eine eindrucksvolle Kulisse. Der Aufstieg begann vom Parkplatz des Klosters bei völliger Dunkelheit. Eine steinige, schmale Straße führt den Berg hoch. Nach der Überlieferung betteten Engel hier den Leichnam der Märtyrerin Katharina zur Ruhe. Ein Mönch namens Abbas Pascha ließ sie im 19. Jahrhundert den Pfad in Erfüllung eines Gelübdes an anlegen. Sie ist nur teilweise ausgebaut und nicht fertiggestellt. Ausgeteilte Taschenlampen helfen kaum die Unebenheiten des nicht stolperfreien Weges zu erkennen. Es besteht aber die Möglichkeit den größten Teil des Weges auf einem Kamel reitend zurückzulegen. Beduinen bieten diesen Dienst an und verdienen sich damit ihren Lebensunterhalt. Es ist erstaunlich wie diese “Wüstenschiffe“ bei völliger Dunkelheit mit sicherem Tritt den felsigen, unebenen Weg gehen.

Ich kann Euch nur raten seid nicht so feige wie ich oder ängstlich wie meine Frau, es erspart viel Kraft.
Aber geniessen konnt ich so die Kulisse nicht, der Aufstieg verlangt einen alles ab. Stets bergauf und beschwerlich. Es ist kühl und der Weg steinig. Kurz unterhalb des Gipfels hätt ich’s gern meiner Frau gleich getan und das Handtuch geworfen, aber wenn man sich schon bis hierher gequält hat. Also hoch die letzten ca. 750 Stufen zum Gipfel und ist er irgendwie anders wie die anderen ? Ich weiß es nicht , vielleicht war ich auch nur zu fertig die Morgenröte gebührend zu geniessen.

Der Abstieg geht über die kürzere, steilere Strecke. Die über 3000 Felsstufen führen durch ein wunderschönes Tal, mit vom Sonnenlicht rot glühenden Felsenwänden, hinab zum Katharinenkloster.
Das Kloster mit seinen meterdicken, 12m hohen Mauern umgeben ist schon ein imposantes Gebäude.

Dann geht es zu unserer nächsten Übernachtung an den Golf von Aquaba. Etwa 100 km nördlich von Sharm El Sheikh liegt Dahab, eine noch junger Touristenort. Hier läßt es sich in landschaftlich schöner Lage herrlich entspannen. Unser Urlaubshotel lag an einem aufgeschütteten Strand, der im Küstensaum steinig ist, so daß die Mitnahme von Badeschuhen empfehlenswert ist. Zusätzlich ist der Einstieg ins Meer über einen Badesteg möglich (Wasserrutsche für Kinder). Der kleine Ortskern von Dahab mit einigen Geschäften, Restaurants und Cafés ist ca. 5 km entfernt (Hotelbusservice inklusive).
Die Nähe der Ortschaft Dahab erkennt man an den Mülltüten, Plastikfolien und Autowracks, die in der Landschaft herumliegen. Dahab bedeutet ' Gold ' auf Arabisch. In Sinai bedeutet es übrigens goldene Sande.
Dahab wurde als Modellstadt von Israel erbaut und bietet einige Unterkünfte für Touristen und gute Tauch- und Bademöglichkeiten.

Weitere Ausflugsziele, wie der coloured canyon oder ein Beduinenbesuch vervollständigten den Wüstenaufenthalt. Sehr in Erinnerung, speziell meiner Frau blieb der Jeepausflug zum Coloured Canyon. Von Dahab aus führte eine Piste zum Coloured Canyon. Auf dem Parkplatz fanden wir einen tollen Stellplatz direkt an der Schlucht. Am Rand ging es mindestens 100 Meter senkrecht hinunter. Zum farbigen Canyon jedoch mussten wir erst einmal hinunterkraxeln und noch ein Stück spazieren. Dennoch war der Anblick grandios. Die Erosion hat hier in den verschiedenen Schichten des Sandsteins einzigartige farbige "Gemälde" geschaffen, die die durch den ständigen Schatten im Canyon auch nicht ausbleichen. Aber mitten im Canyon sind zig Hindernisse zu überwinden und für jedermann ist dieser Ausflug wahrlich nicht geeignet.

Von dort ging unsere Fahrt auf direkten Wege durch grenzenlose Einöde bis zum Ende von Sinai. Der Suez-Kanal bildet die Trennlinie zwischen "Afrika" und der Sinai-Halbinsel, und bildet die Verbindung von Mittelmeer und Rotem Meer.
Dananach gings mit limatisierten Reisebus weiter nach Kairo, aber das ist bereits schon wieder eine andere Etappe.

----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-05-04 15:53:43 mit dem Titel Ich will Karnak wiedersehen

Luxor ist sicherlich die Hauptattraktion einer jeden Ägyptenreise. So lautete die Aussage eines unserer Guides auf unserer Ägyptenreise: “ in und um Luxor herum gibt es 30 % aller Weltkulturgüter“ und damit wird nur Luxor gemeint. Assuan und Kairo zählen nicht zu diesen 30 % und das sagt alles. Die Griechen gaben übrigens Luxor den Namen Theben.

Und für Luxor würde ich dann noch einmal den größten Tempel aller Zeiten besonders herausstellen.
Das Hauptheiligtum des alten Ägyptens (seit dem Mittleren Reich) war der Karnak - Tempel, nahe dem heutigen Luxor. Unglaubliche 2000 Jahre dauerte hier die Bautätigkeit.

Im pharaonischen Ägypten hieß der Platz "Auserwählte der Stätten", Dem Reichsgott Amun war hier eine Tempelstadt geweiht, die auch Heiligtümer seiner Göttergemahlin Mut, des gemeinsamen Sohnes Chons (Mondgott), des Schöpfergottes Ptah, und des Kriegsgottes Month, einschloß. Der Große Amun - Tempel ist der größte und eindrucksvollste Teil der Tempelanlage. Dieser Tempel ist wie gesagt, die gewaltigste Tempelanlage in Ägypten, die jemals gebaut wurde und als eine Art Tempelstadt vielleicht auch der größte religiöse Komplex der Welt.

Karnak ist nach heutigen Maßstäben ein Großunternehmen , das ein Papyrus aus der Zeit Ramses III. eindrucksvoll mit folgenden nüchternen Zahlen untermauert. So standen insgesamt 81322 Männer im Dienst des Tempels, sie hatten sich um 421662 Stück Vieh, 433 Gärten, etwa 2395 km² Ackerfläche, 83 Schiffe, 46 Baustellen und 65 Dörfer zu kümmern Es standen rund 82.000 Männer im Dienste des Tempels die 420.000 Stück Vieh, 433 Gärten 2.300 km² ackerbauliche Nutzfläche, 83 Schiffe und 65 Dörfer betreuten. Oft zerstörte ein Pharao die Bauwerke seiner Vorgänger, um Platz für ein neues Heiligtum zu schaffen. Sie alle veränderten, verschönerten und erweiterten über die Jahrtausende die Tempel von Karnak. In die inneren Kulträume durften nur die eindringen, die Priester waren oder in irgendeiner Weise im Dienst des Gottes standen. Der Tempel, umgeben von einer hohen Mauer aus ungebrannten Ziegeln, war kein Ort, wo Gläubige sich versammelten. Vielmehr war er eine heilige Stätte, an der geheimnisvolle Zeremonien nach festen und komplexen Ritualen abgehalten wurden, um den Zusammenhalt des Universums zu sichern. Die Ägypter sahen von dem Tempel lediglich mächtige Tore und abweisende Mauern. Was hätte sie mehr beeindrucken können ?

Es ist schwer sich der Erhabenheit und Schönheit dieser Tempelanlage zu entziehen. Hier haben die größten ägyptischen Pharaonen ihre Spuren hinterlassen, aber auch weniger bekannte Herrscher haben ihren Beitrag geleistet.
Der Karnak-Tempel teilt sich in 3 Bezirke auf: den Amun-Bezirk, der größte von allen, den Muth-Bezirk und den Month-Bezirk.
Der Rundgang selbst beginnt an der Allee der Widdersphingen, die zum Haupteingang führt. Sie verkörpern den Gott Amun. Bis hier her reichte früher der Nil, hier sollen die Barken festgemacht haben. Die Widdersphingen vor dem Eingang des 1. Pylons sind Reste der 3 km langen Sphingen-Allee, die den Tempel einst mit dem Luxor-Tempel verbanden und hauptsächlich als Prozessionsstraße für die vielen Tempelfeste gedient hatte. Fast 1300 Statuen hat man gefunden, darunter Sphingen, Widder, Widdersphingen und menschenköpfige Sphingen. Widder sind die heiligen Tiere des Gottes Amun. Weiter führt uns die Allee durch den 113 m breiten, 43 m hohen und niemals vollendeten Pylon . Beim Betreten des Tempels durch den ersten Pylon fällt der erste Blick auf eine einzeln stehende Säule, die eine Höhe von 21 m aufweist. Früher standen hier 10 dieser enormen Stützen, errichtet vom Pharao Taharqa.
Der folgende Große Hof ist mit 8000 m² der Größte seiner Art in Ägypten. Auch hier hat sich die Widderallee in der Mitte des Hofes fortgesetzt, die Widder sind mit jeweils einer kleinen Statue von Ramses II dargestellt. Vor dem zweiten Pylon an der rechten Seite befindet sich das Amun-Heiligtum Ramses III. An den Wänden u. a. ein Relief auf dem dargestellt wird, wie der Pharao zum Zeichen der gerechten Unterwerfung Gefangene am Schopf hält und sie gleich tötet, mit Billigung des vor ihm stehenden Gottes Amun. Hier findet sich auch die 18 m hohe Kolossal-Statue Ramses II und seiner Tochter und Gemahlin Merit-Amun aus Rosengranit. Es wird der tote Pharao dargestellt in Mumienhaltung, in den Händen Zepter und Geißel. Merit-Amun hat ein Bein vorgesetzt, d. h. Haltung der Lebenden.

Vom Großen Hof aus geht es dann weiter durch den Eingang des 2. Pylon. Vorher besichtigen wir noch die beiden Statuen Ramses II mit seiner Tochter Bant Anta.

Nach dem Eintritt durch den 2. Pylon gelangt man in den großen Säulensaal, so ziemlich das Atemberaubendste, was man sich in einem Tempel vorstellen kann. Auf 5406 km² befinden sich 134 Papyrusbündel-Säulen in 16 Reihen dicht gedrängt. Die Säulen der Mittelachse sind 24 m hoch und haben einen Umfang von 10 m, die Säulen mit geöffneten Blütenkapitellen weisen sogar einen Umfang von 15 m auf.

Drei Pharaonen machten ihren Namen mit diesem kolossalen Saal, eines der großartigsten Bauwerke der Menschheitsgeschichte, unsterblich. Ramses I plante und begann den Bau, sein Sohn Seti I führte ihn fort und Setis, Sohn Ramses II vollendete den Bau. Der Mittelgang war früher mit einem Dach überdeckt. Die Säulen sind mit Reliefs bedeckt. Der Name Ramses I taucht nur ein einziges Mal auf. Mit den Reliefs werden Pharaone mit Göttern, Schlachten und Kriegsszenen dargestellt. Durch den dritten Pylon tritt man in den Mittelhof, der von einem Obelisken Thutmosis III be-herrscht wird. Er stammt aus den Granitsteinbrüchen in Assuan.
W
eiter ging es dann in das Allerheiligste. Die Vorderseite der Pylone verzeichnen in Listen die von Thutmosis III unterworfenen Stämme und Länder. Mit seiner Eroberungspoltik schuf er ein ägyptisches Empire. Krieg war für ihn ebenso eine Angelegenheit der Kraft als auch der Intelligenz. Die Priester Thutmosis II schufen an den Außwenwänden des Analensaales Inschriften über die Königsgeschichte. Die farbigen Reliefs der Innenwände zeigen den Pharao bei rituellen Handlungen. Weiter ging es zum Großen Festtempel Thutmosis III. Gleich am Eingangsraum sieht man eine Kopie der Königstafel von Karnak, die Thutmosis zusammen mit seinen Vorgängern darstellt. Am Ende des Rundgangs liegt der Heilige See. Er war durch einen unterirdischen Kanal mit dem Nil verbunden und diente rituellen Bootsfahrten. Vor dem See, nicht zu übersehen, ein Riesenskarabäus. Hierzu noch eine kleine Anekdote die immer zum besten gegeben wird.. Um den Rosengranit-Skarabäus des A-menophis III rankt sich die Legende, dass, wenn sich Nachwuchs einstellen soll, man den Skarabäus dreimal im Uhrzeigersinn umrunden soll. Wenn man die Leute genau beobachtet stellt man fest, dass manche wohl auch heute noch an diese Legende glauben. Vor allem ältere Damen wünschen sich wohl Enkelkinder! Manche laufen allerdings auch gegen den Uhrzeigersinn, nun ja, wers glaubt.

Ein Wahrzeichen des Tempels sind auch zwei berühmte Obelisken, der von Thutmosis I. und der der Königin Hatschepsut. Was sind eigentlich Obelisken ?
"Obelisk", ein Begriff, der heute so allgegenwärtig ist, dass wir uns kaum noch Gedanken darüber machen, woher er eigentlich stammt. Als die Griechen den ältesten Tourismus der Welt begründeten und in Scharen nach Ägypten reisten, um die vielfältigen Reste pharaonischer Kultur zu bestaunen fielen ihnen auch die bis zu 30 m hohen, sich nach oben verjüngenden vierkantigen Steinpfeiler mit Pyramidenspitze auf. Wegen des markanten Aussehens nannten es die Griechen "Obeliskoi", was so viel vie "Bratspiessähnlich" bedeutet.

Die jeden Abend in eine anderen Landessprache angebotene Lasershow am Heiligen See ist eindrucksvoll und ein unvergessliches Erlebnis. Sie ist professionell gemacht und auf jeden Fall zu empfehlen. Mit geschicktem Einsatz von Licht und Ton, wird die Tempelanlage zum Leben erweckt und man bekommt eine gute Vorstellung von dem komplizierten Treiben rund um Religion und Mythologie.

Mir hat es hier relaxend, informativ und nachdenklich am meisten beeindruckt. In kurzen Hasen, bei angenehmen Temperaturen und Touristen, die sozusagen die Pharaos der Neuzeit sind. Es wurde eine Unterredung zwischen Pharao und Priesterschaft zelebriert.
Ein gewaltiger lauter Gongschlag eröffnet das Spektakel und los geht es auf eine einmalige Reise in die vergangenen Zeiten der einzelnen Erbauer dieser sagenhaften Anlage.

Jeder einzelne Bereich, den die verschiedenen Pharaonen hier erbaut oder erweitert haben, wird farbig ausgeleuchtet und die Geschichte eines jeden Pharaos wird erzählt , zumindestens bzgl. Ihrer Schaffenszeit am Tempel, an Karnak weitergebaut hat. Angestrahlt von künstlichem Licht läßt diese die Anlage in märchenhaftem Glanz erstrahlen. Von den ursprünglich 6 gewaltigen Ramses-Statuen sind noch drei erhalten und einer der beiden Granit-Obelisken weist einem Finger gleich gegen den Sternenhimmel, so als wollte er sagen: "Wir sehen uns wieder!"

So schlängelt man sich Stück für Stück vor bis zum heiligen See. Dort setzt man sich auf die Tribüne und meine Gedanken wanderten 4000 Jahre zurück, schon immens die Bauleistung der alten Ägypter, schier unglaublich mit heutigen Maßstäben zu messen.

Es ist ein mysthischer Ort und ich gebe gerne zu, das ist die Stelle, der heilige See, die Stille und die unendliche räumliche und zeitliche Weite, die ich gern einmal wieder aufsuchen und spüren möchte.


----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-05-05 15:15:57 mit dem Titel Sakkara verdient mehr Aufmerksamkeit

Bekannt sind sicherlich jedem die Pyramiden von Gizeh. Kaum einer weiß, das es Vorgänger gab und deshalb fristen diese etwas ein Schattendasein. Wenn man diese in Sakkara beehrt kann man nur sagen unberechtigt, denn sie hätten wesentlich mehr Aufmerksamkeit verdient. Ich will es mal versuchen diese Meinung dem User etwas näher zu bringen.

Nekropole
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In Kairo führte uns unser erster Pyramidenausflug nicht nach Gizeh sondern nach Sakkara (auch Saqqara geschrieben), dessen Name möglicherweise auf den Nekropolengott von Memphis, Sokar, hinweist. Seit der Frühzeit bis hin zur Perserzeit ließen sich Könige und Privatleute hier bestatten. Doch ist es das Alte Reich, in dem die Nekropole (Totenstadt) ihre größte Bedeutung erfuhr, nicht zuletzt wegen der immerhin 15 Pyramiden, die man, innerhalb einer unüberschaubaren Zahl von Mastabas, schon z.T vom weiten am Wüstenrand erkennen kann. Die Nekorpole ist etwa 8 km lang und 1 km breit. In ihr sind alle wesentlichen Dynastien vertreten; von der 1. (mit dem berühmten Grab von Aha) bis zur saitischen, perischen und ptolemäischen Epoche. Bereits dreihundert Jahre vor dem Bau der ersten großen Pyramide war in Sakkare die erste Nekropole entstanden.

Pyramiden
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Die bekannteste Pyramide ist sicher die des Pharaos Djoser (auch Zoser genannt) aus der 3. Dynastie (2630 bis 2611 v. Cbr.), bei der es sich um den ersten Monumentalbau der Welt aus behauenen Steinen handelt.
In der Entwicklung der ägyptischen Pyramiden ist Djosers Bauwerk sozusagen das Bindeglied zwischen den königlichen Gräbern in Abydos und den echten Pyramiden der 4. Dynastie in Gizeh.

Imhotep, der göttliche Baumeister und Minister des Pharaos (der auch der "Öffner des Steins" genannt wurde), begründete mit diesem Bauwerk, der Mutter aller Pyramiden, die Steinbauarchitektur (etwa um 2665 v.u.Z.). Er hatte die Bildhauerei von der Pike auf gelernt und es bis zum "Vorsteher der Bildhauer" gebracht. Er war aber ein so vielseitiger Mann, z.B. auch Baumeister und Arzt, dass er später als Gott ver-ehrt und mit Ptah und Thot in Verbindung gebracht wurde. Er galt als Schutzherr der Weisheit, besonders auch der Medizin, so wurde er später sogar von den Griechen und Römern später mit dem Heilgott Asklepios gleichgesetzt.

Die Entstehungsgeschichte der Stufenpyramide von Sakkara ist schon beeindruckend.

Ursprünglich war sie als Mastaba mit einer quadratischen Grundform geplant. Doch die Konzeption der Pyramide verwandelte sich im Laufe der Bauarbeiten mehrfach. Sie wurde zu einem Rechteck erweitert und an allen vier Seiten mit stufigen Mauermänteln verkleidet. So entstand eine eine vierstufige Pyramide mit einer Höhe von 8 m.

Doch Imhotep wollte mehr und schuf in einer dritten Bauphase schließlich das kalksteinerne Bauwerk mit sechs Stufen und einer letztendlichen Höhe von 62,50 m auf einer Grundfläche von 109 x 121 m. Das Baumaterial ist ein in der Nähe gebrochener toniger Kalkstein von geringer Festigkeit. Imhotep Idee zufolge setzte er eine 'Mastaba' auf die andere und so entstand auf wundersame Weise eine sechsstufige `Stufenleiter` über die sollte der tote Pharao sozusagen zum Sonnengott Re hinaufsteigen.

Der Eingang zu den unterirdisch angelegten Grabräumen liegt an der Nordseite vor der untersten Stufe. Die zahlreichen Kammern und Gänge dienten teilweise zur Be-stattung der nächsten Angehörigen des Königs, besonders von dessen im Kindesalter verstorbenen Söhnen, teils aber auch als Magazine zur Versorgung der Toten; in letzteren fand man etwa 40 000 kostbare Gefäße zur Aufbewahrung von Nahrungsmitteln. Viele der Gefäße sind mit Königsnamen der 1. und 2. Dynastie beschriftet. Sie befinden sich im Ägyptischen Museum in Kairo und können dort besichtigt werden.

Der gesamte Pyramidenbezirk wird zudem von einer nischengegliederten Umfassungsmauer eingeschlossen, die 14 Scheintüren aufweist, mit einem Eingang am Südende der Ostmauer. Die Länge der Mauer betrug 550 m, ihre Breite 300 m und ihre ursprüngliche Höhe 10,50 m und umfasste 15 ha. Nach fast 5000 Jahren stan-den Teile der Mauer, deren Steine ohne Bindematerial ineinander gefügt waren, noch aufrecht oder wurden später wieder aufgestellt. Wegen Einsturzgefahr sind die unterirdischen, bis zu 32 m tiefen Grabräume der Pyramide heute nicht mehr betret-bar.

Von der Südseite der Umfassungsmauer der Djoserpyramide gelangt man über einen etwa 100 m langen Weg zur Pyramide des Unas. Am Ende der 5. Dynastie erbaut wird ihr vor allem wegen der zum ersten Mal auftretenden Pyramidentexte besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Eingeschnittene und mit blauer Farbe ausgemalte Hieroglyphen bedecken die Wände der Grabkammer. Es sind Gebete, die dem verstorbenen König helfen sollen, sich im Jenseits zurechtzufinden. Zunächst sehen wir ein Grab mit wunderschönen Reliefbildern an den Wänden. Bilder vom Leben des Königs, von der Ernte, von Löwen, die sich paaren, von einem Kalb, das geboren wird. Sehr beeindruckend all das, vor allem wenn man sich die Zeitdiferenz vor Augen führt.

Die Teti-Pyramide ist eine wei

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