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Erfahrungsbericht von Traumzauberbaum

Meine Lieblingsplätze

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Was ist Berlin für mich? In erster Linie Heimat! Weil ich hier aufgewachsen bin und Familie und Freunde hier sind. Ich empfinde Berlin als groß und weit. Das hat zur Folge, dass ich mich in vielen anderen Städten eingeengt fühle. Was nicht heißen soll, dass ich andere Städte nicht schön finde, aber es wäre eine große Umstellung, dort zu leben. In Berlin haben sich Szenen entwickelt, aber man muss nicht unbedingt einer angehören, um sich hier wohl zu fühlen. Es gibt immer noch die Kieze und stellenweise kommt es schon einer Weltreise nah, wenn man sein Kiez verlässt.
Das besondere an Berlin ist wohl auch, dass es zwei Zentren gibt. Zwei große Zentren. Nebenher hat jeder Stadtbezirk noch sein eigenes Zentrum. Aber das ist wohl nur zu normal, wenn zwei Systeme in einer Stadt zusammen existiert haben. Seit dem Mauerfall hat sich von Jahr zu Jahr immer mehr in den Ostteil der Stadt verlagert. Mitte ist der Bezirk wo das meiste Geld hinfliesst und sich immer mehr Firmen niederlassen. Sogar die Bonner haben ihre Kölschanlaufstelle (die Ständige Vertretung) in Mitte eröffnet. Die Szenebezirke nennen sich Prenzlauer Berg und Friedrichshain, da kann selbst kaum noch Kreuzberg mithalten. Und auf dem Ku´damm ist nach 20.00 Uhr eher Totentanz.

Es ist förmlich schon im April zu spüren, das die Stadt noch unruhiger wird. Sobald die ersten warmen Sonnenstrahlen auf Berlin scheinen, stellen die Cafes und Restaurant sofort Stühle und Tische heraus. Menschen sitzen draußen und sonnen sich. Die Stadt fängt wieder an, auf der Straße zu leben.


Meine Lieblingsplätze


Zu allererst fällt mir da die Simon-Dach-Straße in Berlin-Friedrichshain (nähe U-Bahn Samariterstraße) ein, was schon daran liegt, dass ich nicht sehr weit weg von ihr wohne. Hier gibt es Bar, Cafe, Kneipe die ganze Straße hoch und runter. Seit einigen Jahren gibt es einen Cocktailboom in der Stadt, was hier besonders zu merken war. Für den Magen sind auch viele Nationalitäten vorzufinden. Also mit Freunden verabreden, den Tagescocktail schlürfen und etwas essen, da ist man in der Simon-Dach-Straße genau richtig. Im Sommer kann man wunderbar bis um 23.00 Uhr draußen sitzen und die laue Abendluft geniessen. Seit ca einem Jahr müssen die Stühle und Tische gegen 23.00 Uhr reingeräumt werden. Die Anwohner haben dies durchgesetzt. Was auch schön ist, in den meisten Bars gibt es zwischen 18.00 Uhr - 20.00 Uhr Happy Hour für Cocktails, da kann man einige € sparen.

Am schönsten ist es aber im Sommer rings um die Oranienburger Straße. Mittlerweile zwar von Touristen sehr überlaufen, kann man wunderbar durch die Nebenstraßen bummeln oder sich auch hier in eines der zahlreichen Straßencafes setzten. Viele Cafes haben idyllische Hinterhöfe. Die Nebenstraßen sind eher Gassenähnlich und überall haben sich Desiner niedergelassen und ihre Läden eröffnet. An der Oranienburger Straße liegt gleich der kleine Monbijoupark. Im Sommer finden dort Freilufttheateraufführungen statt. Seit Jahren will ich schon hin und habe es auch diese Jahr wieder nicht geschafft. Ich habe es von Freunden die Berlintouristen waren empfohlen bekommen. Aber Berlinbesucher kennen sowieso mehr als wir Berliner. Wenn man alles vor der Nase hat denkt man immer, das kann man später auch noch machen.
Auf jedenfall herrscht an warmen Sommerabenden hier eine ganz eigene Atmosphäre. Man merkt Berlin ist auf den Beinen. Man kann sich ein ruhiges Plätzchen an der Spree suchen, man kann sich auch mit dem Getümmel auf der Oranienburger treiben lassen.

Um weiche Knie bei dem Herrn oder der Dame seines Herzens auszulösen, sollte man an der Museumsinsel sich neben das Bodemuseum setzten. Vorausgesetzt die Bauarbeiten werden dort jemals wieder abgeschlossen. Das Museum wird angestrahlt, die Spree plätschert, weit und bereit kein Autoverkehr, man ist einfach mit Berlin alleine.

Besonders schön im Sommer auch der Innenhof der Staatsbibliothek, die an der Straße Unter den Linden liegt. Der Hof scheint nie oder erst sehr spät abgeschlossen zu werden. Die Gebäude sind im Hof mit Grün eingewachsen und man kann sich auf eine der Bänke entspannen. Hier verirrt sich wirklich selten jemand am Abend her.

Wer ein wenig Biergartenfeeling braucht sollte nach Treptow fahren. Direkt gegenüber dem Treptower Park befindet sich der Zenner mit großem Biergarten an der Spree. Also erst die Beine im Treptower Park vertreten und sich Denkmäler aus DDR-Zeiten ansehen und danach ein großes Radler an der Spree trinken.

Wenn ich abends noch ein bissel frische Luft schnappen will, ohne trinken und essen zu müssen, oder am Wochenende keine Lust habe ins Umland zu fahren, gehts in den Volkspark Friedrichshain. Für mich der schönste Park Berlins. Es gibt genug Wiesen um irgendwo seine Decke hinzulegen und sich selber natürlich auch. Spielplätze für Kinder sind vor handen und richtig schön ist der Märchenbrunnen am Anfang des Parks. Da macht es sogar Erwachsenen wieder Spaß, die einzelnen Märchen zu erraten. Wer ein Rundblick auf die Umgebung wagen will, sollte den Berg erklimmen der mittig im Park ist. Man kann von dort wirklich wunderbar runterschauen. Und im Sommer trifft sich hier oftmals abends die Jugend am Lagerfeuer oder ähnlichem.


Fazit ist,


es gibt natürlich noch viel mehr Plätze in Berlin, die zu empfehlen sind. Die Einwohner sind eine bunte Ansammlung von Menschen. Berlin liebt man oder lehnt es ab. Weil es zu streßig ist, weil immer und überall gebaut wird, weil es laut ist oder voll. Aber es hat einfach seinen eigenen Charme. Ich könnte mir keine schönere Stadt für mich vorstellen.

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