Mehr Informationen zu Brasilien Testbericht

No-product-image
ab 42,51
Auf yopi.de gelistet seit 09/2003

5 Sterne
(5)
4 Sterne
(1)
3 Sterne
(0)
2 Sterne
(0)
1 Stern
(0)
0 Sterne
(0)

Erfahrungsbericht von brian_lion

Sprache schnell gelernt und viele Freunde gefunden

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Hierbei handelt es sich um ein Austauschschuljahr einer meiner Kumpels.

Cabo Frio /Brasilien

Dies ist ein Austauschschülerbericht eines sehr guten Kumpels von mir. Ich hab ihn um erlaubnis gefragt ob ich die machen kann. Er hat mit ja geantwortet. Bitte nicht wundern. Mein Kumpel ist wirklich ein Jahr als Austauschschüler in Brasilien. Kein Joke.

Dies ist der Originalbericht von ihm bitte nicht wundern das ich daher in der ich Form schreibe.

Jetzt bin ich (seine Familie hat im moment auch einen Brasilianer für noch gut 6 Monate) hier schon ganze viereinhalb Monate, und es kommt mir wie gestern vor,dass ich zum letzten mal zu meiner Mutter gewunken habe und dann ins Flugzeug Frankfurt- Rio de Janiero eingestiegen bin.
Der Flug war erstaunlicherweise sehr kurzweilig, es gab genügend Dinge, über die ich nachgedacht habe:
Wie wird mich meine Gastfamilie aufnehmen und Freunde, Heimweh, wie wird es damit aussehen?
Bei diesen und vielen anderen Fragen vergingen die zwölf Stunden \'\'wie im Flug\'\'.

Stille Fahrt
°°°°°°°°°°°°°
Das Flugzeug landete gegen 5:30 in Rio. mein Pass wurde gecheckt, und ich nahm mein Gepäck in Empfang. Da standen sie dann, meine Gasteltern und halfen mir, das Gepäck in das Auto zu bringen. Mein \'\'neuer Vater\'\' (seinen richtiger war mal mein Lehrer) fragte mich in stotterndem Englisch, ob ich denn Portugiesisch könnte und ich sagte: ein ganz bißchen.
Darauf sagte er dann irgendwas auf Portugiesisch, was ich natürlich nicht verstanden habe! Es war dann eine stille Fahrt nach Cabo Frio (wo er zur Zeit Wohnt, aber im Moment besucht er den Nordosten Brasiliens für 28 Tage), das ca. 150 km nördlich von Rio liegt.

Meine Gastfamilie
°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°
Immer mal ein paar Wörter in Englisch zu Erklärung, aber das war es dann schon. Also kamen wir dann gegen 7:30 in Cabo Frio an. Dort gab es dann Frühstück, und der Rest des Tages zog sich dann noch sehr in die Länge, ich denke durch die Folgen des Jetlags. Der Famielien- Vater Humberto hat zum zweiten Mal geheiratet und hat aus seiner ersten Ehe eine Tochter (18, sie lebt gerade im ein Austauschjahr in München) seine Frau heisst Alzina.
Die beiden haben auch schon eine Tochter, Isadora (5). Es sollte sich schon bald herrausstellen, dass sie mich oft auf Trab halten wird.

Minga, das Mädchen
°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°
Und dann gibt es da noch ein neues Familienmitglied, wie ich es so noch nicht kannte, Minga, das Mädchen. Sie ist die ganze Woche von morgens bis abends ausser Sonntagshier und kocht, säubert, wäscht und spielt mit Isadora (was der für ein Leben da hat), was denn größtenteils meine Aufgabe werden sollte, die ich aber gerne übernahm.
Gerade Mingas Anwesenheit sorgte für mich oft für Verwirrung. Das heisst, man braucht den Tisch nicht abzuräumen, sein Zimmer nicht aufräumen und nicht zu waschen oder zu bügeln.
Das hört sich gut an, aber ist es wirklich schön, wenn jemandin den persönlichen Sachen herrumräumt? Oder während man Hausaufgaben macht, das Zimmer fegt? Das ist am Anfang noch schlimm, aber man gewöhnt sich schnell daran, wie an wie fast alle Dinge hier.
Ich mag sie aber sehr gern - sie hatte immer sehr viel Geduld mit mir, wenn ich ihr etwas erklären wollte, hat sie immer gewartet bis ich das unbekannte Wort nachgeschlagen hatte, dadurch habe ich mich natürlich auch schnell im Sprechen verbessert.
Dann war da Gott sei dank am Anfang noch Livia, die zwei Wochen, nachdem ich an kam, nach Deutschland fliegen sollte, und die mir mit ihrem Englisch half, mich in der ersten Zeit mit allem zurecht zufinden.


In der Schule
°°°°°°°°°°°°°°°
Dann am nächsten Schultag sollte es dann auch schon losgehen, das Leute- Kennenlernen und das Namen Vergessen! Das geht, wie ich hörte, jedem Austauschschüler so. Man lernt unheimlich viele Leute in einer unheimlich kurzen Zeit kennen.
das ist, denke ich, schon eine Spezialität der Brasilianer, die Offenheit. Leider gehört da bei vielen natürlich eine gewisse Oberflächlichkeit dazu.
Ein paar Worte zu den Schulen in Brasilien. Die öffentlichen Schulen in Brasilien haben einen sehr schlechten Ruf. Also, wer das Geld hat, schickt seine Kinder auf eine Privatschule, die es wirklich reichlich gibt. Und nur von solch einer privaten Schule hat man hier die Chance, dadurch das man besser lernt, den test für die Teilnahme an einer Universität zu schaffen.

Nur zehn Schüler
°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°
Mein Glück waar nun, dass die Direktorin, eine liebenswerte Frau, mich umsonst auf ihrer und jetzt auch meiner Schule lernen läßt. Und das ist nicht irgendeine Schule. Es ist die teuerste Schule im Umkreis von fünf Ortschaften. Eltern bezahlen ca 400 Mark (210 €) für ein Kind im Monat.
Die schule ist sehr klein und für Brasilien habe ich eine sehr, sehr kleine Klasse, nämlich nur mit neun anderen Klassenkameraden. Und das ist auch das Prinzip der Direktorin, sie will keine Klassen mit 50 Schülern wie an anderen Schulen.
Und so kommt es, dass die Schüler hier lernen (müssen). Und es ist auch für mich sehr schwer vorstellbar, dass die ganze Schule meiner Direktorin gehört. (gibt es ja eigentlich nicht in Deutschland)

Familien- Wechsel
°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°
Meine Direktorin, Medinia, wird auch meine nächste Gastfamilienmutter sein, worauf ich mich schon sehr freue, weil es einfach eine großartige Frau ist. Im Moment wohne ich dank meiner Gasteltern immer noch in der ersten Gastfamilie, die mir sehr ans Herz gewachsen sind. Es war nämlich so:
ich sollte eigentlich schon nach drei Monaten meine Familie wechseln, nämlich in die einer meiner Mitschülerin, die ich aber nicht sehr mag, ihre Familie kannte ich auch schon und ich war nicht sehr begeistert von ihnen, weil es dort für mich um einiges strenger zugehen würde. (da fragt man sich doch: hat der zuviel Angst vor dem Mädchen?)*g*
Aber ich genieße meine jetzige Freiheit wirklich sehr. Also hab ich mit meiner Familie geredet, und wir sind zu dem Jugendzuständigen gegangen und baten ihn, daß ich noch bis nach Weihnachten bleiben könne. Nach einigen Diskussionen hat er zugestimmt. Ich war sehr glücklich.

Viele gute Freunde
°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°
Also wie sieht es mit den Freunden aus? Ich habe hier viele Freunde gefunden und wirkliche! Die Gliedern sich in Schulfreunde und in eine Gruppe, die ich zufällig auf der Starsse kennengelernt habe. Und ich bin wirklich oft unterwegs- am Wochenende wr ich noch kein einziges Mal abends zu Hause. Und da ich jetzt Ferien habe (ganze drei Monate, diese faule Sau, naja wenigstens hat er einen Nachteil, er darf kein alk trinken*g*), sind wir auch in der Woche draußen und schauen uns nach Mädchen um (was man da nur denken soll *g*).

Schnell gelernt
°°°°°°°°°°°°°°°°°°
Noch etwas zu der Sprache:
In den ersten zwei Montae war es wirklich schwer für mich, da ich wirklich fast nichts verstanden habe (die Eltern können schlecht Englisch und garkein deutsch). Aber nach zweieinhalb Monaten habe ich schon kein Englisch . Portugiesisch ist nicht so schwer ( ja wen man es kann), und wenn man jeden Tag Vokabeln und ein bißchen Grammatik lernt, ist das alles halb so wild.
Was mir an meiner Stadt gefällt, sind die vielen Feste und Shows von sehr bekannten brasilianischen Künstlern. Das kommt daher, daass Cabo Frio eine Touristenstadt ist. Und im Sommer reisen etwa eine Million Touristen hierher.
Warum?
Weil man hier einen der schönsten Strände von Brasilien (7000 km Strand) findet. Nicht einmal Rio kann da mithalten.

Weihnachten
°°°°°°°°°°°°°°°°°
Und zum Schluß noch ein paar Worte zu Weihnachten hier:
Es gibt hier kein Advent, keinen Weihnachtskalender (nicht Naschen wa?) und auch kein Nikolaus. Es ist sehr warm und Geschenke bringt der Weihnachtsmann in der nacht vom 24. auf den 25. Dezember. Es hat mich überrascht, dass wir nicht in der Kirche waren. Schließlich ist ja Brasilien das Land mit dem höchsten Prozentsatz an Katholiken.
Aber meine Familie hier ist nicht sehr gläubig. Ich habe übrigens drei T- Shirts vom Weihnachtsmann bekommen.
In diesen Monat tritt er eine für sich sehr interessante Reise an. Durch den Nordosten Basiliens für ganze 28 Tage soll es gehen

Noch einiges anderes
°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°
Wenn er aus dem Balkon aus guckt sieht er den Pazifik, also liegt es nahe das er nur ein paar Schritte bis zum Strand hat.
Das war auch ein kleiner Zufall das er nach Brasilien und gerade an diesen Ort gekommen ist, weil sein Wunsch war erst ein Austauschjahr in den USA, aber da war schon alles voll. Dann hat er sich Mexiko überkegt, aber dort sah es nicht anders aus. Und dann hatte er die Wahl zwischen Brasilien, Japan, Südkorea und noch einigen Ländern die mir im moment nicht einfallen. Wie ihr wisst hat er sich für Brasilien entschieden, gut!
Die eigentlich Gastfamilie (wohnt ein paar Kilometer weiter im Lande) hatte sich kurz nachdem sie wussten das er kommen würde sich zurück gezogen (aus welchen Gründen auch immer). Dadurch hat er jetzt den absoluten Glücksfall. Ich habe mal Bilder von dem Ort gesehen. Ich kann euch sagen der Ort ist ein reiner Traum, ich würde da für immer bleiben wollen und garnicht mehr weg wollen. Dort sollen ganz 351 Sonnentage im Jahr sein.
Naja im Juli haben wir unseren Tobias wieder *g*.

ciao

P.S. nicht das mir hier kopier gerüchte auftauchen, ich hab die Erlaubnis von ihn, dass ich diesen Bericht veröffentlichen darf ( er schreibt regelmäßig E-Mails mit mir).

17 Bewertungen, 2 Kommentare

  • retilein

    30.05.2002, 23:01 Uhr von retilein
    Bewertung: sehr hilfreich

    pazifik ?

  • KleineHexe82

    19.03.2002, 14:57 Uhr von KleineHexe82
    Bewertung: sehr hilfreich

    Gefällt mir echt gut, wie Du schreibst...Schöne Grüße von der Hexe...