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Erfahrungsbericht von woman

Korsika - eine besondere Reise

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

In unserem letzten Korsika-Urlaub hatten wir das Glück, die Bekanntschaft eines netten korsischen Ehepaares zu machen. Ab diesem Zeitpunkt erlebten wir die Insel nicht mehr aus touristischer Sicht, sondern eher aus der Sicht der Einheimischen, die mit Recht stolz auf diese wunderschöne Insel sind.

Als ersten unternahmen wir einen Ausflug in die verlassenen, ausgedehnten Waldgebiete der Insel. Kiefern, Buchen, Edelkastanien, Stein- und Korkeichen bedecken noch ca. 30 % der Fläche Korsikas. Verwilderte Brombeerhecken, wuchernder Wein und dichtes Unterholz umhüllen winzige Dörfer, die verwunschen im Landesinneren liegen. Hierher verschlägt es den Normaltouristen selten. Die Häuser stehen grau und einsam auf dem Land. Selten sieht man Blumen vor den Fenstern oder bunte Farben an den Läden. Die Fenstern und Türen sind schmal und hoch und meist von Läden verschlossen.
Hier hat noch kein Ausverkauf der alten Häuser stattgefunden, denn Tradition und Familiensinn sind immer noch oberstes Gebot auf Korsika. Ein Haus wird lieber verfallen gelassen als verkauft, denn es ist seit Tradtionen ein unantastbares Erbe, zumindest in den ländlichen Gebieten.

Stolze Korsen sitzen am Dorfplatz uns spielen Brettspiele, rauchen ihre Pfeife und beäugen den Touristen eher mit Abstand. Fröhliche und heitere Menschen sind die Einheimischen nicht, eher verschlossen und erst. Die korsichen Frauen tragen meist schwarze Kleidung, wie fast alle älteren Frauen im Mittelmeerbereich. Auf meine Frage warum dies so ist, erklärten unsere korsischen Freunde, dass schwarz die Farbe der Würde ist.


Eine Fahrt entlang der zerklüfteten Küste, die sich wie eine Kette von Wachtürmen und Festungen im Westen und Norden präsentierte, führte uns auch hier in kleine korsische Dörfer, die wie Adlerhorste auf steilen Granitfelsen sitzen.
Ein kleines Städtchen gefiel mir besonders gut, Bonifacio. Auf einem 60 Meter hohen Kreidefelsen ist diese kleine Garnisonstadt der Fremdenlegion errichtet. Ein Labyrinth von schmalbrüstigen Häusern, die oftmals 5 Stockwerke haben, ziert die Altstadt. Südländisches Flair macht sich in den schmalen Gassen breit. In kleinen Straßencafes treffen sich Touristen wie auch Einheimische. Bonifacio ist die südlichste Stadt von Frankreich und nur ca. 12 Kilometer vom benachbarten Sardinien entfernt.


In einer der verschlungen Gassen Bonifacios sind war dann auf ein kleines Restaurant gestoßen, dass fast nur von Einheimischen besucht war.

Hier lernten wir die korsiche Küche erstmals richtig kennen. Die korsische Küche lebt ohne viel Schnick-Schnack eher von Hausmannskost und Meeresfrüchten. Hat man das Glück, weitab der Touristenrestaurants, und findet einen kleinen Familienbetrieb, der zwar keine silbernen Gedecke und Kristallgläser serviert, ist man gut beraten den Wirt nach seiner Empfehlung zu fragen. Die Chance dann ein schmackhaftes und dazu noch preiswerte Mahl zu bekommen ist dann am größten.

Typisch korsiche Gerichte gibt es nicht sehr viele. Frisches Gemüse ist in der Regel selten, denn die traditionellen Gerichten bestehen eher aus Oliven, Schmalz und Speck. Deftige Suppen, in denen der Löffel stehen bleibt, gehören zum festen Bestandteil der Speisekarte, wie Kohl, Zwiebeln, Tomaten und Nudeln. Fisch in allen Variationen und Frischkäse aus Schaf- oder Ziegenmilch hergestellt , sind auf sämtlichen Speisekarten der Insel vertreten. Unsere Freunde bestellten Lonzo, eine Spezialität, die während des ganzen Jahres angeboten wird. Lonzo ist ein in Salz eingelegtes Schweinefilet, welches nach 8 Tagen mit Wein und Wasser abgespült, abgetrocknet und mit Rosmarin und Pfeffer gewürzt wird. Ein Gläschen korsicher Wein rundete unser typisch korsiches Mahl ab.


Unser korsicher Freund, ein begeisterteter Kletterer, wollte uns zum krönenden Abschluß unseres Korsika-Urlaubs mit die Bergwelt von Korsika entführen. Ein langgezogener Gebirgsrücken mit 50 über 2000 Meter hohen Gipfeln , der sich vom Nordwesten bis hin zum Südosten der Insel hinzieht, ist mittlerweile ein beliebtes Ziel für Klettertouren geworden. Leider mußten wir hier passen, den Klettern ist eigentlich nicht unsere Passion.

Leider waren die Tage mit unseren neuen Freunden zu kurz. Sicherlich gibt es noch viele interessante Sehenswürdigkeiten, fernab der Touristengebiete, zu erkunden. Beim Abschied versprachen wir auf jeden Fall wieder zu kommen und Korsika erneut fernab der Touristenstraßen zu besuchen.

48 Bewertungen, 7 Kommentare

  • BennoSchwarzer

    23.06.2003, 15:27 Uhr von BennoSchwarzer
    Bewertung: sehr hilfreich

    so wie Du es beschreibst kenne ich "meine große Liebe"

  • Suessig

    19.10.2002, 01:04 Uhr von Suessig
    Bewertung: sehr hilfreich

    Schöner Bericht, und schönes Wochenende! vlg Jan

  • store_troll

    19.02.2002, 20:03 Uhr von store_troll
    Bewertung: sehr hilfreich

    Klingt ja wirklich sehr verlockend

  • ScorpionsPower

    19.02.2002, 15:49 Uhr von ScorpionsPower
    Bewertung: sehr hilfreich

    hab auch fernweh :-)

  • Sellina

    18.02.2002, 20:57 Uhr von Sellina
    Bewertung: sehr hilfreich

    da kommt ja richtig "Fernweh" auf, schön beschrieben. LG Sellina

  • darkunit

    18.02.2002, 13:23 Uhr von darkunit
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ach ich bin jetzt urlaubsreif ;-)

  • DuncanMcCloud

    17.02.2002, 23:19 Uhr von DuncanMcCloud
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr anschaulich .. gut gelungen .. gruss, duncan