Kos Testbericht

Kos
ab 276,68
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Erfahrungsbericht von Favaretto

KOS .. ich habs wild getrieben..

Pro:

Feeling, Abwechslung, Klima

Kontra:

plötzliches Strassenende

Empfehlung:

Ja

Meinen ersten Urlaub ohne Eltern verbrachte ich damals im Jahre 1994 auf der griechischen Insel Kos. Damals war ich unterwegs mit meiner damaligen Freundin und einem Freund von mir, wobei meine Eltern von meiner Freundin nichts wussten, war ja auch besser so nicht wahr. Und darüber möchte ich euch heute meinen Bericht nahe legen: die Insel Kos bzw. meine Urlaubserfahrungen, welche ich auch wirklich gesammelt habe:

ALLGEMEINES

Kos ist die drittgrößte Insel der Dodekanes (Ostägäis) und hat eine Fläche von 290 km². An der breitesten Stelle ist Kos 10 km breit. Die Form der Insel ist länglich, erinnert mich an eine Fisole. Kos selbst ist nur 3,5 km vom türkischen Festland entfernt, welches man von unserem Hotel aus gut sehen konnte. Kos hat ca. 21000 Einwohner und liegt auf einer Meerhöhe von 0 – 841 m. über dem Meer. Die Vegitation ist gut bewachsen, viel Grün, Palmen und jede Menge Pinien. Kos ist hügelig, also keine flache Insel, im Gegenteil. Die Temperatur beträgt im Sommer auf Kos (trotz Wind) ca 33 °C tags, nachts liegt hier die Temperatur bei 22 °C. Die Hauptstadt trägt den Namen Kos Stadt. Die Strände sind aus Sand, und auf Kos weht immer der Wind, warum weiss ich selbst nicht aber in den 2 Wochen war es nie Windstill. Am einfachsten kommt man auf Kos mit einem Roller oder Motorrad weiter, wir mussten allerdings die Erfahrung machen, dass so manche Strasse plötzlich endet oder sich in der Landschaft verflüchtigt. Auch kann es geschehen dass man plötzlich einmal vor dem Militärstützpunkt steht, Ende der Strasse. Dann heisst es umdrehen und eine andere Route wählen.

INSEL / REISE / STÄDTE

Kos Stadt befindet sich am nordöstlichen Zipfel der Insel. Nachts verwandelt sich die Stadt in eine einzige Vergnügungsmeile, eine Bar säumt die Nächste und Animateure aller Nationen versuchen die Urlauber in die bar zu bekommen und locken mit Angeboten für Coctails und anderen Spirituosen (ich gebe zu ich hatte alle Abend einen Rausch). Diese Barstrasse verleiht Kos Stadt den Beinamen Little Ibiza, nicht zu unrecht wie ich erfahren sollte. Oftmals findet man in der einen oder anderen Bar auch eine Liveband oder richtiges Discofeeling, dafür bezahlt man aber dann Eintritt, damals betrug der Preis hierfür in etwa 6 €. Direkt hinter dem Viertel befindet sich die Agora, das antike Zentrum, bestehend aus diversen Ruinen und am Morgen dann auch aus menschlichen Ruinen bzw. Überbleibseln der Nacht. Es war unser Durchzugsweg auf dem Hin- und Heimweg. Am anderen Ende der Barstrasse findet man den Marktplatz, wo sich auch das Regierungsgebäude und die Defterdar Moschee befindet. Ist einen Ausflug wert, zumal sich in der Moschee ein Cafe befindet, dort bekommt man wirklich guten Kaffee! Am Markt bekommt man dann auch alles was das kaufwütige Herz begehrt und man bezahlt wie in einem Supermarkt einfach an der Kasse.

Geht man vom Marktplatz weiter kommt man schnell in die Altstadt, wo sich Stände häufen, dort kauft man Gewürze, Souvenirs, Schmuck und anderen Krimakrams. Meine Freundin wollte dort jeden Tag hin ich kenne die Gegend heute noch wie im Schlaf. Auch an der Uferpromende gut zu erkennen, das Polizeigebäude der Stadt, welches eher aussieht wie ein Museum, wirklich toll hergerichtet und prunkvoll.

Von Kos Stadt aus fuhren wir einmal nördlich, das Ufer entlang so gut es ging. Mit dem Moped braucht man ca. 15 Minuten bis man bei der nächsten Stadt ankommt: Marami. Hier ist es etwas ruhiger als in Kos Stadt, man hat meist schönen Blick aufs Meer und kann die Idylle geniessen. Marami ist bekannt für die Kuh und Schafherden, welche hier gehalten werden, von Palmen hier keine Spur. Marami hat einen langen Strand, lädt also zum Entspannen ein, aber auch hier wieder der Wind.

Auf unserer Reise mit dem Motorrad kamen wir weiter nach Antimachia, südlich auf der Insel aber nicht am Meer gelegen. Antimachia ist bekannt für die Mühle, welche auch im Reiseprospekt zu finden ist, sollte man sich für Kos interessieren. Die Mühle ist ein Überbleibsel aus einer älteren zeit, so scheint es, Backsteine und das Rad scheint wirklich noch antik zu sein. In Antimachia ist übrigens auch der Flughafen. Von hier aus kommt man leicht auf Nebenstrassen welche nur noch aus Geröll bestehen, wir haben uns einmal verfahren und landeten dann irgendwo in der Pampa, weit und breit Nichts mehr ausser einem Esel. Natürlich haben wir den Esel fotografiert, meine Freundin daneben. 2 niedliche Tierchen.

Die letzte Station auf unserer Reise war Asklipion. Asklipion besitzt eine riesige Tempelanlage mit unzähligen Stufen und von ganz oben einer traumhaften Aussicht über Kos. Hierfür bezahlten wir einen Eintritt von ca. 5 €, das ist aber heute bestimmt schon um einiges teurer. Viele Statuen und Überbleibsel aus dem 14. Jh. V. Chr. Kann man hier bewundern, auch ist hier die Vegitation außergewöhnlich zahlreich, Mengen an Pinien und anderen Bäumen und Sträuchern säumen den Weg. Wer also Kultur mag bzw. geschichtliche Bauten der ist hier goldrichtig. Auch hier wieder der Wind, angenehm aber ich trug einen Sonnenbrand davon.

Wir waren übrigens in einem Hotel nahe Kos Stadt einquartiert, 1 km Fussmarsch war nicht weit und dennoch ruhig. Noch schöner war es allerdings bei unserem Zimmer, denn unser 3 Bettzimmer war mit der Dachterasse verbunden, welche nur wir nutzen konnten. Ein Hoteldach nur für uns alleine, es war traumhaft. Nicht anmerken muss ich da wohl dass ich die eine oder andere Nacht volltrunken auf der Terasse verbracht habe. Von der Terasse aus konnten wir herrlich auf das Meer hinabblicken, welches nur über der Strasse war. Der Wind der immer wehte machte den Urlaub erträglich aber auch gefährlich für Sonnenbrand.

ERLEBNISSE

Angefangen beim ersten Ausflug nach Kos Stadt. Frühzeitig begaben wir uns in die Barstrasse schon bei Kneipe Nummer 3 (Nova Vita) blieben wir dank der guten Animateure (2 Burschen, 1 Mädel) hängen. Natürlich war gerade Happy Hour und ich kam das erste mal in den Genuß von Amstel Bier. Das verfolgte mich dann übrigens 2 Wochen lange täglich. Selbes Szenario jeden Tag: Aufstehen, Frühstücken, im Meer baden, eincremen, trotzdem Sonnenbrand bekommen, Abends essen und dann ab in die Barstrasse.

In den 2 Wochen allerdings hatten wir auch für 3 Tage Motorräder ausgeliehen, mit welchen wir die ganze Insel erkundeten, wirklich die ganze. Nicht nur einmal waren wir scheinds die einzigen Lebewesen (ausser einem Esel) dort und nicht nur einmal war plötzlich die Strasse aus. Zum Glück hatten wir Enduros gemietet, mit welchen man auch die unasphaltierten Strassen erforschen konnte. Auf unserem Weg über die Insel habe ich vieles Gesehen das ich so noch nie gesehen habe, z.B. Kakteen die sicher 2 Meter gross waren. Bei einem kläglichen Versuch einen Steinhaufen zu überspringen habe ich mir damals übrigens eine saftige Fleischwunde zugezogen, ja man sollte eben nicht übertreiben. Besonders auffällig an Kos war für mich die Kontroverse Kultur und Nachtleben. Die Sehenswürdigkeiten mit den alten Kulturstätten, den Statuen und Ruinen und dazu die hochmoderne Barstrasse und der neumoderne Hafen sowie die neuen Gebäude wie z.B. das Polizeigebäude. Zahlreiche Palmenalleen säumen die Insel, dann wieder Abschnitte wo weit und breit nichts wächst und gedeiht. Kos ist also abwechslungsreich.

FAZIT

Kos ist sicherlich eine Reise wert. Die Insel ist zwar nicht sonderlich gross, aber auf den 295 km² kann man einiges entdecken, auf den Spuren der Ahnen wandeln oder sich einfach dem ruhigen Entspannungsurlaub hingeben. Kos verfügt über jede Menge Sandstrände, feiner, weisser Sand, auch hat Kos abgelegene Buchten, welche aber dann doch eher felsig sind, zumindest zum Teil. Auffällig war für mich einfach der Wind. Es weht auf Kos ständig der Wind, das stört aber sicher nicht. Das Nachtleben eignet sich besonders für die jungen Urlauber hervorragend, ich trinke seither keinen Ouzo mehr schon gar nicht aus einer Melone die für 6 Personen ist und wir waren zu 2t. Nein danke. Kos ist eine typisch griechische Insel mit vielen weissen Häusern und blauen Fenstern, aber auch viel Kultur und Geschichte. Das erste mal habe ich auf Kos einen Hovercraft gesehen, das erste mal bin ich da Jetski gefahren. Das sind Erinnerungen.

Empfehlenswert? Kos? Auf alle Fälle, es ist bestimmt für jeden etwas dabei. Nicht ganz so ausgeflippt wie Ibiza, ein komplett anderes Flair, ist Kos dennoch eine Reise wert. Das Meer war zu meiner Zeit wirklich noch rein, wie es heute ist weiss ich nicht, aber ich denke sehr viel hat sich nicht verändert. Die 2 Wochen meines Aufenthaltes hat es übrigens genau 4 Minuten geregnet. Das lässt sich im August verschmerzen. Wer es lieber ruhiger will sollte einfach ein Hotel nicht direkt in der Stadt buchen, dann lässt sich der Urlaub geniessen, übrigens verfügen viele Hotels über Pools, sollte man das Meerwasser nicht mögen. Das Essen ist typisch griechisch, wirklich lecker, auch das Frühstück war ausgiebig und am meisten war ich begeistert von dem frisch gepressten Orangensaft. Es sind eben doch die Kleinigkeiten die einen wirklich glücklich machen. Auch die Getränke sind nicht annähernd so teuer gewesen wie auf Ibiza, ein Bier kostete damals auf Kos in etwa 2 – 3 €.

Ich lege allen Griechenlandfans und Urlaubfans Kos ans Herz, eine kleine feine Insel die alles bietet was man sich im Urlaub wünschen kann. Sogar am Strand hat man seine Ruhe, keine lästigen Flyerverteiler und anderes Gesocke. Ich bin immer noch begeistert von Kos, irgendwann werde ich mit meiner Familie wieder hinfliegen, Kostenpunkt betrug damals für 2 Wochen knappe 450€, also wirklich günstig, inkl. Flüge, Hotel und Essen.

Ich bedanke mich für die Aufmerksamkeit!

© Marco

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