Kos Testbericht

Kos
ab 276,68
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Erfahrungsbericht von Liarienne

Kos ist fein aber nicht die Insel meiner Träume

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Meinen ersten Urlaub ohne Kids nach 20 Jahren wollte ich gern auf einer Insel mit warmem Meer verbringen. Es sollte ein paar Sehenswürdigkeiten geben und nicht zu teuer sein. Auch das Schnorcheln sollte sich lohnen.
Nach einiger Herumsucherei im Internet, dem Auffinden von vielen prima Seiten über die Insel Kos und dem Lesen von allen Berichten die es auf ciao so gab zum Thema Kos habe ich mich dann entschieden.

Für den der gerne in Links stöbert, oder vor hat in Kos Urlaub zu machen, hier meine liebsten Links über Kos:

Meine absolute Lieblingsseite mit Insel und Hotel- Infos, feinen Bildern, persönlichen Berichten von verschiedenen Besuchern der Insel und vielen Links zu Homepages mit Kos Teil etc: www.kos-info.de

Eine Seite, gemacht von Reisebuchautoren, Reisejournalisten und -fotografen mit vielen Bildern und Beschreibungen: www.schwarzaufweiss.de/kos

Eine andere sehenswerte Seite mit vielen Bildern und Infos:
http://www.in-greece.de/ziele/ort.php4?ort_id=35


So landete ich vor ein paar Wochen Ende August 2002 in Kos. Der Flughafen war klein, draussen erschien es mir heiss und vor dem Flughafen musste ich die richtige Busnummer erwischen.
Als ich diese Hindernisse überwunden hatte sass ich im Bus und konnte mir einen grossen Teil der Insel ansehen mit den unterschiedlichen Hotels in denen die Gäste ausgeladen wurden. Ich gehörte zu denen die fast zuletzt ausstiegen nach etwa einer Stunde Fahrt.

ERSTER EINDRUCK/ BOTANIK
Mein erster Eindruck von der Insel war: Oh, bin ich fast in der Wüste gelandet, ist hier alles vertrocknet?? Na ja, ich hatte zwar gelesen dass die Inseln im Sommer so langsam immer trockener werden und dass die Insel vom botanischen her im Frühling wesentlich schöner sind, aber so schlimm hatte ich es mir denn doch nicht vorgestellt.
Aber da kaum noch Landwirtschaft betrieben wird auf dieser Insel wird hier eben auch nicht mehr viel Land bebaut.

Kos ist eine Art Touristeninsel geworden. Vor etwa 20 Jahren hat die Insel den Tourismus entdeckt und seitdem die Landwirtschaft und die Fischerei fast stillgelegt.

Vor einigen Jahren gab es noch viele Windmühlen auf Kos und heute gibt es nur noch eine in Antimachia, mit einem Haus daneben wie es vor einigen Jahren noch ein übliches Wohnhaus war. Es ist ein Museum. Aber davor blühte dieses Jahr der Hahnenkamm besonders attraktiv. Es ist ein besonders gepflegter Ort und jeder Garteninhaber bewunderte die Pflanzen. Man hätte glatt Samen und Anleitung dazu verkaufen können. Zumindest ein Schild mit botanischer Bezeichnung wäre angebracht gewesen.
Aber nun ist Kos nicht gerade so etwas wie schlecht geworden.

Die Strassen wurden mit Eukalyptusbäumen aus Australien bepflanzt um sie trocken zu halten wegen der Haltbarkeit. ( wirklich eine Besonderheit hier auf diese Bäume als übliche Strassenbepflanzung zu treffen)
Die Hotels und Alleen wurden mit Palmen aus Afrika bepflanzt wegen dem hohen dekorativen Wert. ( kann man gut drüber streiten, manche brauchen Palmen um sich so richtig im Urlaub zu fühlen)
In der Stadt Kos gab es ein paar kleine Parks mit Bäumen, aber die meisten freien Flächen waren ehemalige Ausgrabungsstätten die frei zugänglich waren. Es gab dort viele Katzen die in den Ruinen leben, kleine magere Katzen, für die in einem Park auch gesammelt wurde für Futter etc..
Viele Teile der Stadt waren schön bewachsen mit Bougainville, der gerade blühte und ich habe einen riesigen Gummibaum entdeckt. Einen echten Baum. ---Ja der, den fast jeder im Wohnzimmer stehen hat. Er war so dick, dass man 5 Männer brauchte um ihn zu umarmen. ( 3 ältere Griechen haben für mich nachgemessen als sie sahen wie viele Fotos ich von dem Baum machte) Er warf gerade Samenapseln ab und ich habe es nicht unterlassen können ein paar Samen mitzubringen um sie auszusäen.

So in der Mittagshitze konnte man durchaus immer irgendwo in der Stadt einen schönen Schattenplatz auf einer Bank ergattern.


THERME
Das erste Ausflugsziel welches ich gleich am Tag nach meiner Ankunft ansteuerte war die Therme, ein traditioneller Ort an dem die Griechen seit langer Zeit auch zur Kur baden wegen der heilenden Wirkung in Bezug auf viele verschiedene Krankheitsbilder. ( Rheuma, Gelenkschmerzen, Hautkrankheiten, Augenkrankheiten usw.)

Die Therme ist vulkanischen Ursprungs und stark schwefelhaltig.

Die Reise dorthin, nicht allzu weit von meinem Hotel habe ich mit dem Bus gemacht, und welch ein Glück, es ging doch recht stark bergauf und bergab, denn die Therme lag an dem gebirgigen Teil der Insel. Gut dass ich mich nicht per Rad auf den Weg gemacht habe.
Von der Endhaltestelle des Busses musste man noch etwa 15 min laufen. Der Weg ist ein Schotterweg der zum Teil doch recht steil ist.

Endlich unten angekommen findet man dort einen Liegestuhl Verleih vor, mit Eisverkauf, einen überdachten Getränkeausschank und eine Taverne. Vor langer Zeit, als die Busse noch nicht hier verkehrten, hatte diese Taverne auch 4 Zimmer in denen die Kurgäste übernachten konnten. Man kann hier frischen, vom eigenen Fischerboot gefangenen Fisch bestellen aber auch alle mögliche üblichen Gericht stehen auf der Speisekarte. Ich habe 3 Mal dort gegessen und war immer zufrieden. Die Preise unterschieden sich nicht von denen in der Stadt.
Der Eintritt zur Therme ist frei. Wie lange noch weiss man nicht. Zur Zeit wird das Wasser untersucht.

Der erste Stadtbus dorthin fährt um 10:15 vom Stadtzentrum Kos los und der letzte kehrt um 18:30 zurück. Abends und Nachts ist hier aber auch noch viel los, denn dann kommen die Griechen.... Ich war einmal gegen 1 Uhr morgens dort und selbst dann war noch Jubel und Trubel. Obwohl es keine Beleuchtung des Weges gab konnte man ausreichend sehen.

Die Therme an sich ist ein Zulauf von etwa 80 Grad heissen Wassers welches ins Meer läuft. Um das Wasser zu stauen hat man grosse Steine in einem Kreis ausgelegt, zum Teil in mehreren Schichten und Reihen. So ist ein Becken entstanden mit Zufluss von frischem Meerwasser und Abfluss des heissen Wassers. Wenn man in die Therme hinneinsteigt erschrickt man sich etwas, denn das Wasser ist etwa 35 bis 40 Grad heiss am Rand. Man kann sich langsam in die Mitte des Beckens vorarbeiten wo es immer heisser wird. Wen man dann genug hat sollte man sich ins Meer begeben zu einer Abkühlung. Man erziehlt also einen Saunaähnlichen Effekt.

Während man in der Therme liegt sollte man die Augen öffnen und den Kopf hochheben, denn an dem Steilhang hinter der Taverne die diesen Strand umgiebt klettern ein paar drollige Ziegen. Jetzt weiss ich warum man sagt dumme Ziege. Sie klettern und springen dort herum wo ein anderer sich anseilen würde. Man hat den Eindruck sie müssten jeden Moment herunterfallen. :-)

Wenn man ein Stück an der Therme vorbeigeht findet man schattige Plätze in Felsnischen und wenn man einen einsamen Strand sucht muss man ein wenig weiter am Ufer klettern.

Was besonders schön ist an der Therme und weshalb ich so oft dagewesen bin ist das

SCHNORCHELN

Um die Therme herum ist das Wasser des Meeres besonders warm. Deshalb finden sich hier sehr viele Fischschwärme. Sogar direkt um das Becken herum tummeln sich die dicksten Fische. Wie die Fische alle heissen die ich sah weiss ich nicht, denn das letzte Mal bn ich vor 20 Jasren in der Südsee geschnorchelt.

Aber viele Menschen schnorchelten dort und man traf auch Taucher mit Harpunen an.

Die Kiesstrände die ich besuchte auf Kos waren auch Fischreich und in Psalidi gab es sehr viele Seeigel. Einmal habe ich 8 auf einem Stein gesehen.

VERKEHRSVERBINDUNGEN

Irgendwie muss man sich ja fortbewegen um auch die anderen Attraktionen und Strände seiner Urlaubsregion kennenzulernen.

Es gibt einen Stadtbus der von der Therme über Psalidi und Kos nach Lambi fährt. So ziemlich vor jedem Hotel ist eine Haltestelle. Jeweils zum Stadtzentrum gilt ein Ticket. Kosten zur Zeit 1,05 EURO im Bus und im Vorverkauf an der Rezeption jedes Hotels 80 cent.
Eine zweite Busverbindung gibt es von Kos durch die ganze Insel. Die Fahrt zum Beispiel von Kos- Busbahnhof bis nach Tigaki kostete 1,25 EURO und der Bus fuhr 1 mal die Stunde.
Augen auf am Busbahnhof, ich habe dort auf einer Grünfläche 3 Landschildkröten gesehen.

Es gibt noch 2 Bimmelbahnen. Eine macht eine kleine Runde durch Kos ( grün) und die andere ( blau) eine grössere auch rings um die Stadt. Mit der blauen Bimmelbahn kommt man zum Preis von 1,50 EURO bequem zum Asklepion, einem Ausgrabungsort der wirklich lohnenswert anzusehen ist. Besonders würde ich eine Führung anraten, da man kaum das heraussieht was man sehen könnte wenn man Erklärungen dazu erhält. Das Asklepion war einer Lehrstätte für Medizin, mit Tempeln, römischen Bad etc. Zum Teile wurden restauriert.

ANDERE VERKEHRSMITTEL
Viele benutzen einen Motorroller. Ich hatte das auch vor, habe mich aber abschrecken lassen da ich ziemlich schnell einen Touristen stürzen sah. Eigendlich wollte ich meinen Urlaub ja geniessen und nicht mich verletzen darum liess ich es sein.
Ansonsten kann man Fahrräder mieten-- es gibt viele Radwege oder man kann sich ein Auto mieten um die Insel kennenzulernen. Ich habe öffentliche Verkehrsmittel benutzt, Taxis, etwa ein EURO pro km und eine Rundreise mit Führung gemacht.

RUNDREISE
Man kann bei den verschiedenen Reiseveranstaltern eine Rundreise buchen. So verpasst man keinen wichtigen Ort auf seiner Urlaubsinsel. Bei meinem Reiseveranstalter Alltours war ich sehr zufrieden mit meiner Rundreise und habe vieles durch die Führung erfahren was ich noch nicht wusste. Auch musste ich mich dann nicht mehr darum kümmern wie ich zu allen unbedingt sehenswerten Orten komme.
Die Insel ist etwa 50 km lang und bis zu 10 km breit. An ihrer schmalsten Stelle nur etwas über einen Kilometer. Sie ist zum Teil sehr bergig und zum Teil sehr flach.

ZIA
Ein besonderer Ort in den Bergen. Dort gibt es etwas mehr grüne Pflanzen, einen Haufen alter Häuser zu bewundern, natürlich Shops mit Andenken, aber man kann sehr schön spazieren gehen.
Auch wird dort von den Reiseveranstaltern ein griechischer Abend angeboten mit Musik, Tanz, auch die Gäste tanzten mit, Wein soviel man will, Essen etc.. Das alles findet auf einer Art Marktplatz statt. Ein riesiger Platz unter freiem Himmel mit in der Mitte offenem Raum für Tanz und Musik und rings herum stehen die Tische.Obwohl ich eigendlich nicht auf solche Veranstaltungen stehe fand ich es doch sehr nett. Ich war mit einem Haufen Italiener da, die mich eingeladen hatten. :-)

AUSFLÜGE
Es werden sowohl von den Reiseveranstaltern als auch direkt im Hafen- dort preisgünstiger- und auch von den normalen Fähren - noch preisgünstiger- viele Ausflüge zu anderen Inseln angeboten. Zu einer Vulkaninsel, in die Türkei zum Einkaufen und besichtigen nach Bodrum- etwa 6 km von Kos aus, auf eine Schwammtaucherinsel usw..
Auch liegen im Hafen viele Boote die Tauchschnupperkurse anbieten.
Es lohnt sich ein abendlicher Rundgang im Hafen um zu sehen was so angeboten wird. Ein Boot wollte auch mit besonders gutem Essen und Wein so viel man will die Gäste anwerben.
Ich kann nicht richtig darüber berichten, da ich auf Kos genug zu tun hatte und keine Zeit mehr verblieb in den 2 Wochen um noch auf solch eine Insel zu fahren. Ausserdem kämpfte ich mit meiner Sonnenallergie weshalb ich darauf achtete die Mittagszeit unter Dach und Fach zu verbringen.

PREISE
In den Tavernen ausserhalb von Kos konnte man zu so ziemlich einheitlichen Preisen essen. Alle Preise in EURO Ein Salat mit Feta kostete etwa 2,50, ein Bier zwischen 1,80 und 2, Thunfischsalat etwa 4, Wasser 0,5 Kaffee 2,5 z. B. Calamares 6, Tintenfisch gegrillt 7 usw, das ist an was ich mich erinnern kann.

A teuersten wenn man in der Barstreet z. B. ein Bier statt die Coktails bestellte. Dort kostete ein kleies Bier 4,50. Eine Strasse weiter am Ende 1,80 für den halben Liter Fassbier.
Am besten und gemütlichsten war es preislich in der Mitte. Zum Beispiel in einem Innenhof in dem eine Bananenstaude blühte.

KOS STADT
Es ist so etwas wie eine Ansammlung von Ausgrabungsstätten, Touristenshops, Sehenswürdigkeiten, Tavernen, Schiffen, Menschen aus verschiedenen Ländern. Durchaus interessant.
Es ist auch nett in einem Strassencafe zu sitzen und die Strasse zu beobachten. Der Opi, der mit seinem Hund auf den Knien Roller fährt; die Kleinfamilie mit Kind vorn, dann der Vater und hinten die Mutter auf dem Roller; dann der Touri auf dem Rad oder Roller; dann der Bauer mit seinem seltsamen 3 Rädrigen Gefährt mit Wassermelonen hinten drauf..... Es gibt sehr viel zu sehen.

NIGHTLIFE
In Kos City ist immer etwas los.
Es gibt in der Nähe des Hafens eine Bar Street die gleich anschliesst an den Baum des Hypokrates. Dort ist der Bär los in den Sommermonaten und auch später wird der Kunde angelockt mit Angeboten: 2 Drinks zum Preis von einem, evtl. noch ein Kurzer dazu...., in jeder Bar eine andere Musik, ein anderer Stil. Unmengen an Menschen, frischgebräunt und gekocht, in modischer Be- oder auch Un-Bekleidung :-)

Auch eine Open Air Disco am Strand gab es.

Mit regulär verkehrenden Bussen kann man die City immer gut erreichen und die Rückkehr ist auch ok, wenn man rechnet dass pro Kilometer des Taxies 1 EURO berechnet wird. Es empfiehlt sich am Taxi vorm Einsteigen zu fragen was der Trip zu dem Hotel kosten wird. Neuere Taxis sind teurer, ältere billiger. Die Busse verkehren bis kurz nach 24 Uhr.

Als eines Abends in Kos war gab es aber auch ein Konzert mitten auf dem Marktplatz mit Folklore-, klassischer Musik und Evergreens. Gespielt von einem Orchester, in dem sich die Zusammensetzung ständig änderte. Keine Ahnung ob es eine regelmässige Einrichtung ist, denn ich konnte nichts von dem verstehen was die Ansagerin so sagte. Es wurde nicht übersetzt. War aber trotzdem sehr nett.




FAZIT
Der Urlaub auf Kos hat mir gefallen und ich habe mich so gut entspannt, dass ich wieder zuhause, nicht mehr wusste wie man Auto fährt. Auf der Arbeit waren mir die üblichsten Zahlen entfallen. :-)
Der Aufenthalt dort war nie langweilig und ich hätte sicher noch viel mehr ansehen und machen können. Mein Hotel war ruhig und nett.
Ich möchte allerdings warnen vor 2-3 Sterne Hotels mit All Inclusive und ich möchte warnen vor Lambi. Der Stadtteil hat mir garnicht gefallen und die Menschen die ich traf und die ihr Hotel dort hatten waren nicht sehr glücklich.
Da mich allerdings der Mangel an Botanik doch etwas betrübte muss für den nächsten Urlaub eine Insel mit mehr Grün her. Möglichst mit botanischem Garten und reizvoll bewachsenen Gebieten.

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