Leipzig Testbericht

Leipzig
ab 41,51
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Erfahrungsbericht von Sonne-in-der-Nacht

>>>...wo schon Goethe flanierte...<<<

Pro:

...

Kontra:

...

Empfehlung:

Ja

Liebe Leser,


bei unserem Besuch in der Messestadt Leipzig bummelten wir auch ausgiebig durch die Innenstadt. Die Passagen in der City sind eine Besonderheit in Leipzig. Es macht Freude, durch die überdachten Einkaufsmeilen zu schlendern, die die gesamte Innenstadt wie ein Netzwerk durchziehen. Die attraktivste und grösste ihrer Art ist die "Mädler-Passage". Sie ist eine Kombination aus Messehaus und Einkaufspassage mit vielen Shops, Büros und Gaststätten.


Die Lage
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Die Mädler-Passage ist bekannt in aller Welt, hauptsächlich wegen des Passagen-Restaurants "Auerbachs Keller". Tausende Touristen lassen sich die „Faust-Sage" erklären und speisen in dem urigen Keller.
Die Mädler-Passage befindet sich in der Leipziger Innenstadt und zählt zu den bekanntesten Passagen der Messestadt.
Die Passage ist von den wichtigsten Geschäftsstrassen der Leipziger City aus zu erreichen. Aus- bzw. Eingänge finden sich in der Peterstraße, der Grimmaischen Straße und am Neumarkt. Durch die überdachte Einkaufsstrasse werden die wichtigsten Meilen der Fussgängerzone miteinander verbunden.
Die Sehenswürdigkeiten der Stadt sind binnen kürzester Zeit bequem zu Fuss zu erreichen. In wenigen Minuten ist man am alten Marktplatz, an der Thomaskirche, dem Brühl und auch am Hauptbahnhof. Öffentliche Verkehrsmittel, wie die Straßenbahnhaltestellen und Parkmöglichkeiten in Parkhäusern am Innenstadtring sind ganz in der Nähe. Wir haben im Parkhaus in der Petersbogenpassage geparkt.

Die genaue Anschrift der Grundstücksgesellschaft habe ich herausgesucht:

Mädler-Passage Leipzig Grundstück GmbH & Co. KG
Geschäftsführer: Detlef Schnell, Reinhard Pöllath

Grimmaische Straße 2-4, 04109 Leipzig

Telefon 0341/2 16 34 0
Telefax 0341/2 16 34 34


Geschichte
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Die Passage ist nach einem gewissen Herrn Kommerzienrat Anton Mädler benannt, der 1911 den Häuserkomplex Auerbachs Hof erwarb und vergrößerte.
Von 1912-1914 liess Mädler seine Passage bauen, das berühmte Lokal "Auerbachs Keller" bezog er mit in die Gestaltung der Passage ein.
Im Jahre1913 wurde der erste Abschnutt der Passage, von der Grimmaischen Straße ausgehend einschließlich Auerbachs Keller, wieder eröffnet.
Ein Jahr später folgte bereits die Abnahme für den zweiten Bauabschnitt, der die Rotunde und den Gebäudetrakt zum Neumarkt hin umfasste. Der dritte Passagenarm zur Petersstraße hin konnte erst mit dem Bau des Messehauses am Markt 1963/65 realisiert werden.


Architektur
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Der Architekt Theodor Kösser errichtete für besagten Kommerzienrat Anton Mädler die “Mädler-Passage” als Messehaus. 8000 Quadratmeter Ausstellungsflächen mitten in der Innenstadt hatte er geschaffen, nach dem Vorbild der Galleria Vittorio Emanuele II in Mailand.

Die Passage verfügt über vier mächtige Stockwerke, sechs Treppenhäuser und vier moderne Fahrstühle. Die Innenfassaden sind mit hellem Kalkstein verkleidet. Über 140m lang ist die Passage, und etwa 5-7 m breit, genau richtig für einen gemütlichen Spaziergang. Nur vor dem Lokal “Auerbachs Keller” ist die Passage breiter und gibt den Blick frei auf die übermannshohen Figuren aus Goethes "Faust".
Dunkler Sandstein dominiert an den Außenfassaden, allerdings reich verziert mit barocken Figuren und Ornamenten. Innen verwöhnt hellerer Sandsteinputz die Augen, aufgelockert durch Lampen, Bögen und Figuren.
Am Eingang Grimmaische Straße beindruckt ein über das 1. Obergeschoss reichendes Rundbogenportal mit zwei weiblichen, lebensgroßen Sandsteinfiguren. Die Figuren halten eine Vase und eine Weintraube in den Händen, und zeigen an, daß hier einst Wein und auch Porzellan ausgestellt worden ist. An das ausgestellte Meißner Porzellan erinnert auch das Porzellan-Glockenspiel am Durchgang zur Peterstrasse.
Die Passagenarme führen in eine Rotunde, die einen Durchmesser von 12m hat.
Durch das teilweise verglaste Dach der Mädler-Passage, eine Stahlbetondecke mit quadratischen Glasbausteinen, dringt Tageslicht in das ansonsten etwas düstere Einkauflabyrinth. Einzig Specks Hof gibt sich farbenfroh und verpielt in der Leipziger Passagenlandschaft.


Noble Läden- edle Gastronomie
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Bekanntestes Lokal in der Passage ist das Restaurant "Auerbachs Keller".
Es wurde 1530-1538 von Heinrich Stromer von Auerbach erbaut.

Das weltbekannte Restaurant bietet verschiedene Räumlichkeiten zum Speisen und ein ausgezeichnetes Weinangebot. Die Figurengruppe um Mephisto und Faust vor dem Keller erinnert an Goethes Drama "Faust".
J.W. Goethe durchzechte hier so manche Nacht in seinen wilden Studentenjahren... ein „Goethe-Zimmer“ wurde zur Erinnerung an den Dichter hier eingerichtet.
In weinseeliger Stimmung muß ihm wohl der zündende Gedanke gekommen sein, eine Szene aus seinem berühmten "Faust" in seinem Lieblingslokal spielen zu lassen, den "Ritt auf dem Weinfaß" nämlich.
Der Keller ist der letzte Rest des alten Messehauses „Auerbachs Hof“, und wurde ja 1912-14 in die neue Mädlerpassage integriert.

Die "Kümmel-Apotheke" ist eine gemütlich eingerichtete Café-Bistro-Bar, im plüschigen Cafèhaus-Stil. Güldene Lampen, lederne Sitzgarnituren und Sessel, dunkle Holztische und Stühle erinnern an einen englischen Pub. Hier ließen wir es uns gut gehen bei einem Cappucino. Ähnlich gemütlich sitzt man in der Bar "Mephisto" einige Schritte weiter.

Ladengeschäfte vieler bekannter Marken haben sich in der Passage eingemietet. Hauptsächlich hochwertige Boutiquen und Spezialitätengeschäfte sind in der Einkaufsmeile zu finden.
Cashmereland und Scala sind "anziehend" , Innenausstatter wie Fichtner sorgen für wohnliche Atmosphäre, edler Schmuck von Svarowski und vom Juwelier Wempe funkelt hier unten. Taschen von Aigner und Bree locken (weibliche) Kundschaft, das Bremische Tee-Kontor bietet alles für den verwöhnten Teegenießer. Jeder Laden für sich ist ein "Schmuckstück", mit grossen, holzgerahmten Schaufenstern von dickem, gewölbten Glas. An manchen Eingangstüren "bimmelt" noch eine Glocke wie zur guten alten Tante-Emma-Zeit.
Die verschiedenen Aufgänge von A-F führen zu Büros, Praxen, Ateliers und Ausstellungsräumen in den oberen Stockwerken. Die Passage ist eben auch ein beliebter Geschäftsstandort.


Fazit
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Die "Mädler-Passage" ist die attraktivste und durch Goethe bekannteste Einkaufs- und Messepassage in Leipzigs Innenstadt. Die Passage steht für Bummeln und Shoppen, Essen und Trinken in gediegenem Ambiente der Jahrhundertwende und kommt ganz ohne Neon-Reklame aus. Flanieren ist hier ungestört bei jedem Wetter möglich. Mir gefällt, daß die gemütliche Einkaufsmeile mitten in der Stadt liegt und so beruhigend "altmodisch" ist. Sie hebt sich wohltuend ab von den gesichtlosen Einkaufspalästen auf der "grünen Wiese".


Eine angenehme Zeit wünscht euch die Sonne, die auch nachts scheint....

112 Bewertungen, 10 Kommentare

  • panico

    16.03.2007, 09:58 Uhr von panico
    Bewertung: sehr hilfreich

    lg panico:-)

  • TheBestGirl

    07.02.2007, 14:03 Uhr von TheBestGirl
    Bewertung: sehr hilfreich

    lg sarah

  • anonym

    30.01.2007, 16:44 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    Hallo, hier wäre wohl ein Bericht zum Thema "Mädler Passage" angebrachter, aber sei's drum, die ist ja auch in Leipzig ... Gruß, Sven

  • Connector

    16.01.2006, 13:39 Uhr von Connector
    Bewertung: sehr hilfreich

    Danke für deine Lesung und zur Belohnung folgt auch gleich eine Gegenlesung. LG an Dich!

  • nileman

    12.12.2005, 23:28 Uhr von nileman
    Bewertung: sehr hilfreich

    Freue mich über Gegenlesungen ... lg Nileman!

  • glowhand

    30.11.2005, 14:57 Uhr von glowhand
    Bewertung: sehr hilfreich

    lg christian

  • antjeeule

    15.07.2005, 20:40 Uhr von antjeeule
    Bewertung: sehr hilfreich

    Wenn ich nach Leipzig fahre, ist es wohl mehr wegen der Musik, die die Thomaner dort machen. Ich habe es in nächster Zeit ernsthaft vor. Gut zu wissen, dass es dort noch nette andere Ecken, eben auch diese Mädler-Passage gibt. LG, Antje

  • jens811983

    15.07.2005, 11:41 Uhr von jens811983
    Bewertung: sehr hilfreich

    Könnte aber, wie ein Vorgänger bereits schrieb in der falschen Kategorie sein. Hier geht es sicherlich um Leipzig allgemein. Du spezialisierst dich eher auf die Passage. Aber ich bin ja nicht so pingelich ;-)

  • mami_online

    15.07.2005, 03:12 Uhr von mami_online
    Bewertung: sehr hilfreich

    kannst du mehr über Leipzig allgemein schreiben, wenn es im Bericht schon um Leipzig geht???? Wenn ja, dann melde dich bei mir, dann werde ich meine Bewertung wahrscheinlich auch verbessern.....

  • anonym

    11.07.2005, 16:24 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    Dafür das es (nach meinem Verständnis) um Leipzip allgemein gehen soll, ist es dann ein bisschen viel "Mädler- Passage", finde ich.