Lignano Testbericht

Ok, ok, ich weiß, eine Stunde mit dem Zug nach Wien West, dann 15 Minuten von Wien West nach Süd, 8 Stunden von Wien Süd nach Latisana und 30 Minuten von Latisana nach Lignano Sabbiadoro, dass ist nicht gerade ein Katzensprung. Aber wenn es um die Entscheidung geht, wohin die Maturareise gehen soll, dann fallen einem spontan weiter gelegene Ziele ein, a la Griechenland etc. Andererseits war das ja auch nicht eine übliche Maturareise, denn wer fährt schon zu fünft auf eine Maturareise...aber bevor ich jetzt zu sehr abschweife, will ich doch lieber was über die Reise schreiben.

Ich gehöre in Sachen Reisen eindeutig zu der Gattung der Hellseher, denn welche Person kann schon von dem Weg von zu Hause bis zum gewünschten Reiseziel (glauben zu) wissen, ob der Urlaub eine Katastrophe wird oder nicht.
Ihr könnt euch denken, wie ich mir den Urlaub ausgemalt habe, als ich 8 Stunden neben einer alten Dame gesessen bin, die dauernd irgendwas von Faschisten und schlechte Kinderstube murmelt, und dann noch halbwüchsige Jugendliche, die wohl noch nie mit einem Zug gefahren sind, eingestiegen sind, und ihren Ghettoblaster ausgepackt haben. Gottseidank wurde ich angenehm überrascht und muss seitdem an meine hellseherischen Kräfte zweifeln.


Allgemeines
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Lignano kann man in 3 Gebiete unterteilen: Riviera, Pineta und Sabbiadoro. Da uns ein alter weiser Mann (Vater) uns zugeflüstert hat, dass in Sabbiadoro am meisten los sei und es das Zentrum von Lignano sei, war unser Reiseziel schon festgelegt.
Und ich muss sagen, Sabbiadoro hat alles, was mein kleines junges Herz so begehrt: Restaurants, Bars, Lokale, Diskos, Italiener *gg* und natürlich Einkaufsmöglichkeiten. Und so viel mein Blick auf gleich nach den Italienern auf die schönen Handtaschen, die nur darauf warten gekauft zu werden. Überraschenderweise waren die Preise normal, und nicht, wie viele Münder behaupteten, überteuert. Auch das Essen bewegte sich im normalen Preis/Leistungs Verhältnis. Während ich noch am Grübeln war, was eigentlich so teuer sein soll, begab ich mich mit den anderen am Strand.


Strand
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Und da sah ich vor meinem geistigen Auge, wie mein Geld förmlich aus meiner Tasche raussprang. Die Preise für die Liegen und die Sonnenschirme waren so unverschämt teuer, sodass es sich fast ausgezahlt hätte, Sonnenschirm und Liegestühle von zu Hause mitzunehmen. Andererseits hätte ich da noch weniger Platz im Zug gehabt und man hätte mich wahrscheinlich aus meinem Sitz rausstemmen müssen. Nun ja, wer braun sein will muss leiden und so bezahlte ich widerwillig die Liege und begutachtete mit den anderen glücklichen Maturanten den Strand. Das hatte mich glücklicherweise wieder positiv gestimmt, denn er war genau nach meinem Geschmack. Sandig mit klaren und nicht zu kaltem Wasser. Das schöne Panorama wurde zwar von den Liegen gestört, die sich anscheinend endlos in einer Reihe gruppierten und von den schreienden Verkäufern, die auch einen anquatschen, wenn man sie versucht zu ignorieren, aber was solls. Nothing is perfect. Und so hüpfte ich fröhlich, vom heißen Sand angefeuert, in das Wasser und genoss die Wellen.


Unterkunft
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Da man nicht ewig am Strand herumlungern kann, zog es uns wieder in unser Appartements. Und da muss ich sagen, dass es für jeden Urlaubstyp die richtige Unterkunft gibt. Von Campingplätzen, zu Appartements bis zu Hotels oder Ferienhäusern?..alles wird geboten. Und da wir nicht so die Naturmenschen sind (beim offenen Fenster ohne Gelsenstecker zu schlafen ist uns schon Natur genug) wählten wir ein Appartement. Das Appartement zu beschreiben, wäre schon eine eigene Meinung wert, aber ich lass es mal lieber fürs erste. Nur so viel: Wir waren froh, dass uns die Bude nicht vor unseren Füßen zusammengestürzt ist *gg*.


Nachtleben
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Nach einem leckeren Essen gestärkt, wird natürlich das Nachtleben erkundet. Und da gibt es auch nichts zu meckern. So flogen uns regelrecht die Werbungen zu diversen Diskos, wie der Drago Club und Aqua, zu. Weiters gab es auch sehr viele Bars und Cafes die einen locken. Ok, ich bin auch in punkto Nachtleben leicht zu beeindrucken. In den Südländern ist es was normales, wenn um 23:00 Uhr alle noch fröhlich durch die Gegend rennen, ob Groß oder Klein, ob am Wochenende oder unter der Woche. Wenn ich bei mir zu Hause um 19:00 Uhr durch die Stadt geh, fühl ich mich schon halb in einer verlassenen Geisterstadt.


Attraktionen
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Wer in Lignano alte Ruinen (außer unserem Appartement) und Museen erwartet, ist eindeutig falsch am Platz und sollte schleunigst weiter fahren. Für alle andern gibt es doch viel zu entdecken. So gibt es unter anderem den Wasserpark Aquasplash, Zoos, den Luna Park (vergleichbar mit einem Mini Disneyland) und das Aquarium Guliverlandia zu bewundern.

Alles in allem war ich von Lignano restlos begeistert und ich würde jederzeit wieder dort hinfahren.