Lima Testbericht

Heute möchte ich einmal Lima von einer ganz anderen Seite her beschreiben. Ich habe nämlich bei zwei Missionseinsätzen vom CVJM in 1999 und 2001 auch in drei "pueblos jovenes" in Indepedencia in Lima einige Tage gelebt. Auch einige einheimische Freunde vom ACJ (peruanischer CVJM) haben die Zeit in Indepedencia mit uns Deutschen verbracht. Wir haben dort Aufbauarbeit geleistet. Ach, was heißt Arbeit. Es war eine gute und erfüllte Zeit, die sehr prägend für das weitere Leben ist.

Dort lernte ich zum ersten Mal wirklich Armut kennen. Die Leute leben in Strohhütten
oder einfachen gemauerten Häusern, die oft nur aus einem Raum bestehen. Einige wenige Leute haben ein Plumpsklosett, aber auch viele müssen zu einer öffentlichen Latrine gehen. Der CVJM hat geholfen, welche aufzustellen.

Ein großes Problem stellt die Arbeitslosigkeit dar. Es gibt ja keine Sozialhilfe, Arbeitslosenhilfe o.ä.. Oft sind die Männer als Tagelöhner beschäftigt. Aber auch viele Frauen leben allein mit ihren Kindern, da die Männer sie verlassen haben. Diese Männer hofften auf ein besseres Leben.

Bei den beiden o.g. Einsätzen wurden Gruppenräume renoviert, ein Gruppenhaus erweitert und einige Malarbeiten durchgeführt. Außerdem haben wir viel Gemeinschaft mit den Menschen dort gehabt.

Ich habe Menschen kennengelernt, die trotz ihrer Armut fröhlich waren. Sie haben sich über jede Unterstützung gefreut. Sie konnten oft garnicht verstehen, daß wir Urlaub genommen hatten um bei ihnen zu sein. Dafür schenkten sie uns viel Liebe. Die Kinder waren besonders anhänglich. Diese Kinder habe ich besonders in mein Herz geschlossen.


Die Erfahrung die man bei solch einem Einsatz macht, prägt natürlich auch das weitere Leben. Man lernt viel besser zwischen Wichtigem und Unwichtigem zu unterscheiden.

Ich habe Freunde dort gewonnen und bin dankbar dafür. Auf jeden Fall will ich wieder hinreisen.