Miltenberg Testbericht

ab 12,12
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Erfahrungsbericht von dottigross_juliaa

Klein, fein, überlaufen

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Auf dem Rückweg unserer Norddeutschlandtour kamen wir durch die kleine Stadt Miltenberg am Main. Es war eigentlich nur Zufall, dass wir dort landeten und ich hatte zuvor noch nie etwas von diesem hübschen Städtchen gehört.


Wo liegt Miltenberg?
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Miltenberg liegt im Grenzgebiet Hessen - Bayern - Baden-Württemberg, gehört jedoch zu Bayern und befindet sich zwischen Michelstadt und Wertheim direkt am Main. Es ist nur etwa 80 Kilometer von Heidelberg entfernt. Man erreicht das kleine Städtchen über die A3 und der Ausfahrt 66 Richtung Wertheim, entlang an der sogenannten Nibelungenstraße.

Leider waren wir auf der Durchreise und blieben nur einen halben Tag in Miltenberg. Trotzdem möchte ich erzählen, was ich dort gesehen habe.


Parken in Miltenberg
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Wir kamen an einem Sonntag mittag dort an und suchten uns in einer kleinen Querstraße einen Parkplatz. Die Plätze lagen in der Nähe der Fußgängerzone und wir freuten uns, dass wir ohne Probleme ein freies Plätzchen fanden. Ein Stück weiter stand ein Parkscheinautomat, den wir nur mit kurzen Blicken streiften, weil wir davon ausgingen, dass das Parken am Sonntag frei wäre. Doch was sahen wir plötzlich? Auch am Sonntag musste man eine Gebühr entrichten, die wir allerdings ohne Murren zahlen wollten. Wir stellten jedoch fest, dass die Höchstparkdauer auf eine Stunde begrenzt war.

Das war uns entschieden zu wenig, also stiegen wir wieder ins Auto und fuhren ein kurzes Stück zurück zur Durchgangsstraße. Dort fanden wir in der Nähe der Sparkasse einen Seitenparkplatz ohne jegliche Gebühr. Später - als wir Richtung Main schlenderten - sahen wir dort sehr viele Tagesparkplätze. Eine Stunde war kostenlos, für zwei Stunden zahlte man 0,50 EUR, ab der dritten Stunde 1.- EUR/Std. und der Tag kostete immerhin 5.- EUR. Ganz schön viel, oder? Da lohnt es sich doch, ein wenig die Augen auf zu halten, und nach einem kostenlosen Stellplatz zu fahnden.


Hunger!!!
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Wir schlenderten dann durch die Fußgängerzone und da es Mittagszeit war, war unser erstes Ziel, ein nettes Lokal zu finden. Davon gibt es dort sehr viele. Die meisten bieten deftige Hausmannskost an, die vor allem aus Schweinsbratwürsten, Leber, Schweinebraten usw. bestanden. Da ich mich aber immer mehr von gesunder Kost und immer weniger von Fleisch ernähre, bestand ich darauf, ein Restaurant mit vegetarischen Gerichten aufzusuchen. Das war nicht ganz so einfach, weil die aushängenden Speisekarten nur einen kurzen Einblick gaben und nicht die gesamte Speisenauswahl. Die Preise waren dabei etwas über dem Durchschnitt, so gab es diverse Fisch- und Fleischgerichte für 13,50 EUR und drüber.

Schließlich fanden wir das angeblich älteste Restaurant Deutschlands. Es heißt *Zum Riesen* und befindet sich in der Hauptstraße 99, Telefon (09371) 989948. Schon an der Fassade prangt der Hinweis, dass es sich hierbei um die älteste Fürstenherberge des Landes handelt und das glaubt man auch, wenn man das schöne Fachwerkgebäude sieht. Angeblich wurde dieses Haus schon im 12. Jahrhundert erwähnt.

Doch das war nicht der Grund, warum wir Platz nahmen. Beim Lesen der Speisekarte stellte ich nämlich fest, dass fünf leckere vegetarische Gerichte angeboten wurden. Ich entschied mich dann auch gleich für die bunte Gemüsepfanne, die 7.40 EUR kostete. Meine bessere Hälfte nahm die Rahmchampignons, die ebenfalls vegetarisch angeboten wurden (7.70 EUR). Jeder trank eine große Apfelschorle, die endlich mal nicht nur 0,4 Ltr. sondern ganze 0,5 Liter betrug und Naturapfelsaft beinhaltete. Das Essen war sehr lecker, obwohl das Gemüse ein Fertigprodukt (Tiefkühlkost) war, was mich etwas enttäuschte. Es ist wirklich nicht zu viel verlangt, wenn man ein paar frische Karotten oder Champignons kleinschneidet und noch untermischt, oder?
Nun gut, die Bedienung lies uns ziemlich lange warten, aber da wir draußen saßen und die vorbeiziehenden Touristen beobachten konnten, wurde uns nicht langweilig. Einzig die harten Holzbänke machten mir nach einer Weile zu schaffen. Durch die weit geöffnete Glasfront blickte man in die urigen Innenräume.
Interessante Infos findet ihr übrigens auf der ansprechend-gestalteten Homepage: www.gasthausriesen.de


Die Fußgängerzone
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Nachdem wir nun gestärkt waren, entschlossen wir uns, weiter die Fußgängerzone hinunter zu schlendern. Gleich neben dem Restaurant befand sich eine HypoVereinsbank, bei der ich mich gleich noch finanziell eindeckte. Daneben lag das Kino, dass von außen nur einen spärlichen Eindruck machte, jedoch die neuesten Filme anbot.
Ein paar Musiker hatten sich davor positioniert und spielten - in Anzug und mit Fliege - klassische Musik. Touristen aller Nationen hatten sich um das Quintett geschart und warfen ab und zu eine Münze in den dafür bereit gestellten Behälter.

Die zahlreichen mehr oder weniger exklusiven Boutiquen entlang der Einkaufsstraße waren am Sonntag natürlich geschlossen. Uns war das sehr angenehm, so wurden unsere Blicke nicht von Konsumgütern abgelenkt, sondern konnten sich an den wunderschönen Fachwerkbauten erfreuen. Sowohl meine Kamera als auch der Camcorder meines Freundes hatten viel zu tun. Die zahlreichen Restaurants waren mit Weinreben und Hopfenbündel geschmückt. Vor vielen Türen standen gemütliche Bänke, Stühle und Tische und luden zum Verweilen ein.

Wir kamen an einen Platz, der sich leicht Richtung Berg anhob. Ich weiß nicht, ob es sich hierbei um den Dorfplatz handelte, auf jeden Fall schien er etwas besonderes zu sein. In der Mitte befand sich ein Brunnen, dessen Wasserspeier und Blumengebinde sehr fotogen waren und mir und meiner Kamera sofort zum Opfer fielen. Für Fotofans sei gesagt, dass ein Stativ nur für die Nebengässchen nötig ist, die Hauptstraße und die Plätze sind hell genug. Empfehlenswert ist allerdings - ganz klar - ein Weitwinkelobjektiv.

Unser Weg führte uns Richtung Main. Zwischen ihm und der angrenzenden Häuserzeile, die hauptsächlich aus Straßencafés besteht, lag die Durchgangsstraße. Der Verkehr staute sich hier teilweise, weil die Verkehrsteilnehmer aus ihren Fahrzeugen *gafften* oder nach einem Parkplatz suchten. Hier möchte ich nochmals darauf hinweisen, dass es an dieser Uferstraße zahlreiche Parkplätze gibt (Gebühren siehe Anfang des Berichts) - auch für Busse!

An einer Schiffsanlegestelle mussten wir uns durch eine Menschenmenge kämpfen. An einer Schautafel imformierten wir uns über diverse Ausflugsfahrten. Wir überlegten, ob wir eine sogenannte *Schleusenfahrt* für 9.- EUR pro Person mitmachen sollten. Diese dauerte etwa eineinhalb Stunden. Doch dann erschien uns das doch zu teuer und wir wollten an diesem Tag ja noch nach Michelstadt weiter.

In der Nähe der Anlegestelle befand sich eine öffentliche Toilette, die meine bessere Hälfte nach 0,75 Liter naturtrüber Apfelsaftschorle *ups* aufsuchte. Er musste dafür nichts bezahlen, was ihm positiv auffiel. Die Toiletten waren sauber, was bei Männern allerdings eher der Fall ist als bei Damentoiletten.

Wir entschlossen uns dann jedoch, wieder Richtung Auto zurück zu laufen, wobei wir den Weg am Main wählten. Er floß gemütlich und ruhig dahin. Einige Enten und Schwäne zogen ihre Bahnen und das einzige störende waren die vielen Menschen an der Main-Promenade.


Fazit
++++

Miltenberg ist ein hübsches, aber touristisch überlaufenes Main-Städtchen, dass von vielen urigen Restaurants dominiert wird. Parkplätze sind genügend vorhanden, wenn man bereit ist, dafür zu zahlen, wobei man auch hier und da ein paar kostenlose Stellplätze entdecken kann. Über Hotels und andere Übernachtungsmöglichkeiten kann ich leider nichts berichten, da wir nur auf der Durchreise waren. Aber unter http://www.stadt-miltenberg.de könnt ihr euch darüber informieren.

7 Bewertungen, 2 Kommentare

  • julinchen1979

    03.11.2010, 02:21 Uhr von julinchen1979
    Bewertung: besonders wertvoll

    nette Eindrücke über meine "Heimatstadt" die ich zehn Jahre nicht mehr gesehen habe! Umsonst parken kann man wenn man von Wertheim/Freudenberg kommend den Berg hochfährt, früher zumindest war da das städtische Krankenhaus. Der Marktplatz am Ende der Fußgängerzone Richtung Burg hoch ist unser "Schnatterloch" - aber bitte frag nicht warum es so heißt! Gab dort auch eine Eisdiele die wir sowohl nach der Zeugnisvergabe als auch zu Schuljahresbeginn besucht haben wenn wir keine Lust auf Gottesdienst hatten. GLG Judith ;o)

  • Miem

    01.02.2006, 12:34 Uhr von Miem
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ich bin in Miltenberg zur Schule gegangen, da mußte ich den Bericht natürlich gleich lesen. Du hast recht, der Platz ist etwas ganz besonderes. Den Brunnen und die Fachwerkhäuser am Platz wirst du wahrscheinlich noch oft sehen, sie werden oft abgebildet al