Moorea Testbericht

ab 75,67
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Erfahrungsbericht von elvi0108

Moorea – ein grünes Paradies in der Südsee

Pro:

Urlaubseindrücke, wie man sie sonst nur von Postkarten kennt

Kontra:

sehr lange Anreise von Deutschland aus. Sehr teuer, wie überall in der Südsee.

Empfehlung:

Ja

Geschichte der Insel
Auf der Landkarte gleicht Moorea einem Schmetterling oder der Schwanzflosse eines Delfins. Nach einer Legende, die weitaus älter ist als die ersten Karten von Polynesien, war Tahiti mit seiner Schwesterinsel verbunden – in einer fischschwanzähnlichen Gestalt; als die Götter die beiden Inseln trennten, fiel das Ende, Moorea ab. Wie dem auch sei, der Inselname MOOREA bedeutet eigentlich Eidechse.
Einen andere tahitianische Sage rankt sich um den seltsam geformten Mont Mouaputa („Durchlöcherter Berg“) im Herzen der Insel: Als der Halbgott Pai seine Lanze gegen einen Feind auf der fernen Insel Raiatea schleuderte, flog sie nicht über Moorea hinweg, sondern durchlöcherte den Berg – und tötete dann wundersamerweise doch noch den Gegner. Und so kann man heute durch den Gipfel hindurch den Himmel betrachten. Der Mousputa ist sicherlich eine der ungewöhnlichsten Sehenswürdigkeiten, die Moorea zu einem zauberhaften Ziel für jeden Reisenden machen.

Bevölkerung und Wirtschaft
Die meisten der rund 11.000 Inselbewohner leben nahe der Küste. Sie sind Fischer und Bauern oder arbeiten im Tourismus. Eine Vielzahl geht aber einer Arbeit auf Tahiti nach, was bedeutet, dass man morgens sehr früh schon mit der Fähre fahren muss und abends sehr spät erst nach hause kommt.
Eine eigentliche Stadt gibt es nicht, nur mehrere kleine Ansiedlungen mit einer Post, einer Schule, zwei Kirchen und einem Gemischtwarenladen, und in den touristisch interessanten Dörfern gibt es noch einige kleine Cafe’s und Andenkenläden. Stress ist auf dieser Insel etwas völlig unbekanntes. Das Leben genießen heißt die Devise der Mooreaner.

Landschaft
Den ganzen Zauber der Südsee erlebt man bei einem Sonnenuntergang in der „Baie de Cook“(benannt nach Captain Cook, der hier ebenfalls ankerte). Grüne Vulkanhänge mit Gipfeln in erstaunlichsten Umrissen umgeben diese weite friedvolle Bucht, und wenn sich im Laufe der Stunden durch Licht und Schatten ständig die Farben verändern ist das ein echtes Erlebnis. Moorea ist eine aus jeder Sicht bewundernswerte Insel – vom Meer, von der Küste, oder von den Berggipfeln im Innern der Insel her.

Sehenswertes
Der Besuch dieser Insel lohnt sich wirklich. Man erreicht sie in etwa 1/2 Stunde mit der Fähre von Tahiti aus.

Es gibt zwei wirklich traumhafte Buchten: die „Baie de Cook“ liegt an der Nordküste. Im Herzen der Bucht lieg das Dorf „Paopao“ mit ein paar kleinen Läden, Büros und Cafes und einer beispielhaften Schule, die rund 200 Kinder besuchen. Man könnte fast glauben, dass diese Schule mit ihren vielen kleinen Bungalows in einer wunderschönen gepflegten Gartenlandschaft, ein Luxushotel ist. In der kleinen katholischen Kirche gibt es ein wunderschönes Wandgemälde, das die heilige Familie aus tahitianischer Sicht darstellt.

Das Dorf „Temae“ genießt einen obskuren Ruf. Der amerikanische Schriftsteller Hermann Melville landete hier nach einer Reihe unglaublicher Abenteuer im Südpazifik, mehr als 1 Jhr lang an Bord eines Walfängers, nachdem er nach einer Meuterei aus dem Gefängnis in Papeete entkommen konnte. Er ließ sich auf Moorea nieder und schrieb hier den bekannten Roman TYPEE.
In der „Valare-Bucht“ an der Ostküste legen die zwischen Moorea und Tahiti verkehrenden Schiffe an.

„Afareaitu“, das Verwaltungszentrum der Insel, sieht zwar nicht gerade spektakulär aus, hat aber eine gewisse historische Bedeutung. Hier gründeten nämlich die britischen Missionare, die die viktorianische Moral in der Südsee einführten, eine Mission und eine Schule, außerdem wurde hier das erste Buch Polynesiens gedruckt – eine Bibel.

Die Küste ist dicht von Kokospalmen bestanden; die Kupferringe oben an den Stämmen schützen die Palmen vor gefräßigen Krabben und Ratten, die hinaufklettern um die Nüsse anzuknabbern.

Nach vielen Kilometern an traumhaften einsamen Stränden entlang erreicht man das Dorf „Haapiti“, eine vormals bedeutende katholische Missionsstation, mit einer ungewöhnlich großen Kirche.

Etwas weiter im Nordwesten stößt man dann auf zahlreiche Hotels und Ferienkomplexe. Hier kann man wirklich relaxen. Totale Ruhe, traumhafter Strand, freundliches Personal – aber das hat auch seinen Preis! (Meine persönliche Meinung: maximal 3 Nächte, dann wäre es mir zu langweilig.)

Im Hauptort der Noordküste „Papetoai“ sind viele hölzerne Kolonialbauten bemerkenswert, die man hier „Vanillehäuser“ nennt. Sie stammen aus dem frühen 20. Jahrhundert, als mit diesem Gewürz noch ein Vermögen gemacht werden konnte. Hier steht auch die älteste Kirche , ein achteckiger bemerkenswerter Bau.

Am Ende des Ortes Papetoai beginnt die Bucht „Baie de Opunohu“. Ein wahres Aussteigerparadies – sie ist meistens völlig einsam und verlassen.

Sowohl von der Opunohu-Bucht als auch von der Cook-Bucht führen mehrere Straßen ins Landesinnere. Wenn man durch das „Vallèe d’Opunohu bergaufwärts fährt, blickt man über eine unglaublich fruchtbare Landschaft mit wohlgenährten Kühen, Ananasfeldern und Obstplantagen.

Der „Marae vonTitiroa“ ist der größte freigelegte Tempel der Insel. Allerdings ist er nicht sehr spektakulär, denn die alten Riten sind nicht überliefert, weil die Missionare ganze Arbeit geleistet haben und jegliche mündliche Überlieferung bei höchsten Strafen verboten haben.

Vom höchsten Berg der Insel, dem „Belvedere“ hat man einen tollen Blick über die ganze Insel. Die beiden in grünen und blauen Farben schillernden Buchten mit dem Mount Rotui in der Mitte sind ganz zweifellos eines der schönsten und spektakulärsten Schauspiele in Französisch Polynesien.

Alles in Allem ist diese Insel eine Reise wert.

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