Puerto Rico Testbericht

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ab 38,22
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Erfahrungsbericht von zefania

Puerto Rico........sauberer Strand ohne Ende! Mit Flugplan, Telefon, Homepage

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

HELLO.

Bei der anstehenden Urlaubsplanung 2003 denken wir auch an Puerto Rico, vor allem wegen dem fast unglaublichen Strand, blitzsauber meistens.

Wir haben uns gut informiert- denken wir -und einiges schonmal zusammen getragen, ebenso Freunde befragt, die 2-3 mal dort waren:

Die ideale Kulisse für eine erste Piña Colada!

Schliesslich darf San Juan die Erfindung des eisigen Tropen-Cocktails aus Kokosnuss, Ananas und einem Schuss Rum für sich in Anspruch nehmen. Unter dem Sonnenschirmchen aus Papier sitzt die kandierte Kirsche. Mit jedem Zug durch den Strohhalm sinkt sie einen Zentimeter tiefer ins Glas. Am Ende bleiben der Stiel und ein fruchtiger Nachgeschmack im Mund.

Später schlendert man vorbei an schneeweiss getünchten Kirchlein und tropischen Prachtsgärten, flaniert durch enge, malerische Gassen und genehmigt sich einen Happen in einer der vielen kleinen Kaffeebars. Zum Beispiel im La Tasca del Tio an der Calle Fortaleza. An der Decke dreht sich langsam ein grosser Ventilator. Auf der Strasse spielen alte Männer Domino. Die Speisekarte führt Lokales wie Amarillos (frittierte grüne Bananen), Lechón (Schweinebraten), Reis und Bohnen, Hummer-, Fisch- oder Hühnergerichte. Zur Verdauung gönnt man sich einen guten, goldenen Rum mit wenig Eis und überlegt sich sehr langsam, was als Nächstes ansteht.

Kolonialismus light mit McDonald\'\'s und Coca Cola
Hinauf zur spanischen Festung und hinaus ins Meer schauen - oder hinunter zum Hafen? An den Strand nach Condado Beach oder noch schnell ins Pablo-Casals-Museum gleich um die Ecke? Wir bleiben sitzen und bestellen schwarzen Kaffee. Morgen ist auch noch ein Tag.

Eile kennt man nicht in Puerto Rico.

Das war anders, als Christoph Kolumbus 1493 mit 1200 Mann auf 17 Schiffen vor der Insel ankerte und deren strategisch bedeutende Lage für die spanische Seefahrt erkannte. Die Spanier hatten es eilig, sich die karibische Vorherrschaft unter den Nagel zu reissen und weiter nach Mexiko und Südamerika vorzudringen. San Juan wurde eine der ersten europäischen Kolonien in der Neuen Welt. Die Stadt besass den grössten natürlichen Hafen in der Karibik und boomte schnell.

Um sich gegen Angriffe englischer und holländischer Kriegsschiffe zu schützen, wurde San Juan 1521 mit einer meterdicken, schier unüberwindbaren Mauer umwallt, die noch heute zu bestaunen ist. Spanien verteidigte seinen Aussenposten bis zum Ende des 19. Jahrhunderts. Dann zwang der Spanisch-Amerikanische Krieg die alternde Kolonialmacht in die Knie. Seit 1898 weht auf Puerto Rico das Sternenbanner der USA. In San Juan leben heute 1,5 Millionen Einwohner.

Zwar wird dem Inselstaat in weiten Teilen politische als auch administrative Selbstverwaltung gewährt, doch die amerikanische Präsenz ist nicht zu übersehen. Die mehrspurige Autobahn vom Flughafen nach San Juan ist nicht nur von hohen Palmen und einem endlosen Meer von Billighäusern gesäumt, sondern auch von den Statussymbolen der amerikanischen Konsumgesellschaft. McDonald\'\'s und und Coca Cola buhlen auf überdimensionalen Werbetafeln um Aufmerksamkeit. Einige der grössten amerikanischen Pharmakonzerne sind auf Puerto Rico stationiert. Landeswährung ist der Dollar.

«Das nenne ich Kolonialismus light», sagt der Taxifahrer. «Heutzutage werden Länder nicht mehr militärisch, sondern wirtschaftlich besetzt. Wir sind von den Amerikanern abhängig, ob wir wollen oder nicht.»

Im Gespräch mit Einheimischen wird schnell klar, dass man die Amerikaner gerne aus dem Land werfen würde. Doch zweifeln viele daran, dass ein wirtschaftliches Überleben ohne Uncle Sam möglich wäre.

In der Altstadt von San Juan, El Viejo San Juan, zeigen sich die Spuren der Amerikanisierung überraschend diskret. Natürlich haben sich in den hohen Prachtsräumen der sorgfältig renovierten Kolonialbauten auch GAP, Starbucks oder ein Hard Rock Café eingenistet. Doch im Prinzip dominiert unverfälschter karibischer Alltag.

In den Sechzigern drohte die Bausubstanz der historischen Hafenstadt zu zerfallen. Eine Rettungsaktion in letzter Minute bewahrte die älteste Stadt unter amerikanischer Flagge vor diesem Schicksal. Old San Juan wurde einer aufwändigen Totalrenovation unterzogen und ist heute ein Juwel unter der karibischen Sonne. Museen, historische Sehenswürdigkeiten wie das Fuerte San Felipe del Morro oder nahe Naturparadiese machen die puertoricanische Hauptstadt zur attrakiven Feriendestination. Eseltreiber und Bananenverkäufer fürs Fotoalbum findet man hier freilich nicht. Auch billig ist in Suan Juan fast nichts. Hier lebt der urbane Mittelstand mit guter Bildung und entsprechendem Einkommen. Die Menschen sind freundlich, modisch gekleidet, kulturell interessiert, kulinarisch anspruchsvoll.

Leer stehende Art-déco-Paläste warten auf Investoren
In den vielen erstklassigen Restaurants floriert die lokale Küche, aufgewertet für den modernen Geniesser. Man legt zum Beispiel Wert auf biologische Produkte und setzt auf internationale Kombinationen. Was einst die Küche des kleinen Mannes war, ist jetzt Grundlage für erfinderische Köche, die hemmungslos Tradition mit einem modernen Gastronomieverständnis verbinden.
Es ist Freitagabend. Auf der Calle San Sebastián ziehen jugendliche Nachtschwärmer von Bar zu Bar. Nachts gehört ihnen das Ausgehquartier um die Plaza San José. Die Tanzfläche im Rumba ist brechend voll. Die zwölfköpfige Band auf der Bühne legt einen Salsa hin, der aufregender nicht sein könnte. Auf dem Parkett reiben sich die Becken. Brüste schwellen, Lederschuhe stampfen, und den jungen Männern läuft das Haar-Gel über die Stirne. Anmache findet keine statt. Jeder kennt die Regeln. Die Bezirzung auf dem Parkett ist ein Spiel und endet mit dem Song.

Natürlich fliegt kein Europäer den weiten Weg in die Karibik, um Salsa-Musik zu hören und spanische Kolonialbauten zu inspizieren. Hauptattraktion auf Puerto Rico sind für viele Touristen noch immer die Strände. Was San Juan von anderen Reisedestinationen in der Karibik unterscheidet, ist die Kombination von beidem: Kultur und Strand.

Die Busfahrt von Old San Juan zum Condado Beach in «New» San Juan kostet 50 Cents und dauert zehn Minuten. Ein Taxi bekommt man für 12 Dollar. Ein paar altmodisch anmutende Strandhotels aus den Fünfzigern säumen die Sandbank, selbst Kokospalmen fehlen nicht. Zwar wird die Strandmeile entlang der Avenuda Ashford vom örtlichen Tourismusbüro gerne als ausgelassenes Casino- und Night-Life-Abenteuer dargestellt, doch fehlt es dem Stadtteil an Originalität und Pepp. Leer stehende Art-déco-Paläste warten seit Jahren auf Investoren. Die wenigen Touristen sehen aus, als wären sie lieber in Miami Beach oder auf Hawaii. Dennoch ist dem Condado- Distrikt ein etwas angeschlagener Charme nicht abzusprechen. Man findet gute Restaurants und einfache lokale Bars. Die Hotels sind billiger als in Old San Juan. Der Strand ist sauber, und die türkisblauen Wellen haben die richtige Höhe, um sich gefahrlos hineinzustürzen. Selbst an Wochenenden tritt man sich nicht gegenseitig aufs Badetüchlein. Als Beach-Lektüre empfielt sich Hunter S. Thompsons Novelle «Rum Diary».

Zurück in der Stadt: Es sind wenige Schritte von der karibischen Beschaulichkeit hinunter in die Hölle. Ein paar Treppenstufen nur, und schon ist man dort, wo es im Reiseführer etwa heisst: «Auf keinen Fall hingehen!»

Die Slums von Old San Juan gehören nicht ins Reiseprogramm des puertoricanischen Tourist Office, und ein Besuch empfiehlt sich selbst experimentierfreudigen Touristen nicht.

Der Blick fällt hinunter auf einen dünnen Streifen urbaner Fläche, eingeklemmt zwischen der Atlantikbrandung und der alten spanischen Stadtmauer, die so dick ist, dass kein Bulldozer das 400-jährige Gestein durchstossen könnte. Kein Schild warnt davor, die Treppe hinunter in dieses Wirrwarr von Dächern und TV-Antennen zu steigen. Verwundert reibt sich der Verirrte die Augen ob dieser anderen Welt, in der er soeben gelandet ist. Er wandert zwischen schäbigen Hütten ohne Fensterscheiben, Autos ohne Rädern, steckt den Fotoapparat in die Tasche, fühlt sich angestarrt von allen Seiten. Düstere Gestalten lungern vor den Hauseingängen herum.

«Heroin? Kokain? Waffen? Hau ab! Du hast hier nichts verloren.» Bloss weg hier. Höchste Zeit für eine Piña Colada!

Und dann mal sehen, was weiter ansteht.


Keine Direktflüge

Flüge: Iberia fliegt täglich von Madrid nach San Juan, wöchentliche Flugverbindung mit Thomas Cok (Condor) von Frankfurt/M nach San Juan. Tägliche Linienflugverbindung via USA.
Reiseveranstalter: Kuoni (Tel 01 277 44 44) und Carib Tours (Tel 01 466 56 56) führen Puerto-Rico-Programme mit Stadt- und Strandhotels. Bei Carib gibts ein Fly-Drive-Sleep-Arrangement. Eine einwöchige Mietwagenrundreise kostet pro Person ab 980 Euro. Inbegriffen: Mietwagen, sieben Übernachtungen, Transfers.
Hotels: El Consulado, New San Juan, Condado Beach, Tel 001 787 289 9191: Zimmer ab 85 Dollar, mitten im Ausgehviertel.
Milano, Old San Juan, Tel 001 787 729 9050, http://www.hotelmilanopr.com: Zimmer ab 75 Dollar, mitten in der idyllischen Altstadt, gutes Restaurant auf Dachterrasse.
Restaurants: Parrot Club, 363 Fortaleza St., Old San Juan, Tel 001 787 725 7370: exzellente neue Latino-Küche, obere Preisklasse, üppiges Dekor.
Amadeus, 106 San Sebastián St., Old San Juan, Tel 001 787 722 0187: schicke puertoricanische Küche, mittlere Preisklasse.
Sprache: Die Puertoricaner sprechen Spanisch, können sich aber auch in Englisch verständigen.
Allgemeine Infos: Puerto Rico Tourism Company, Tel 0049 611 267 6710, http://www.gotopuertorico.com.


Eigentlich koennte es uns in Puerto Rico schon gefallen.......wie seht IHR dies bitte ?


Gruss
zefania

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