Schottland Testbericht

Schottland
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Erfahrungsbericht von Albatros

Langstreckenwandern in Schottland Teil1 - Ausrüstungstips

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Anbei eine Ausrüstungsliste für eine "kleine" Langstreckenwanderung, die in rund zwei Wochen durchaus zu schaffen ist. Nein! Natürlich handelt es sich nicht um eine kleine, sondern um eine große Tour. Die Ausrüstung ist auf schottische Verhältnisse hin optimiert.

Mittlerweile habe ich insgesamt 5 mal eine Wanderung von der Westküste Schottlands zur Ostküste absolviert (www.tgochallenge.co.uk)und habe einiges an Erfahrungen verbuchen können, was man so braucht und was überflüssig ist. Das Resultat war ein voll gepackter Rucksack, der etwa 12,5 bis 13 kg wiegt (bei meiner ersten Wanderung waren das noch 30 kg!). Das ist hochfunktional und trotzdem sehr leicht. In anderen schönen Gegenden auf unserem Globus, wäre diese Liste nicht unbedingt für ein positives Wandererlebnis geeignet. Aber für das Wetter und Terrain in "Bonnie Scotland" ist sie optimal.

Die Markennamen in den Klammern sind natürlich nur als Richtwert gedacht. Allerdings habe ich in den meisten Fällen genau diese benutzt und bin (so ganz subjektiv...) davon überzeugt, dass die Anschaffung lohnt. Falls eine Marke bzw. ein Produkt in Klammern zufällig in Kursivschrift auftauchen sollte, dann habe ich dazu eine separate Meinung verfasst, in der ich dann auf Details entsprechend eingehe.

Ganz kurz noch eines. Wie Ihr aus der Überschrift entnehmen könnt, handelt es sich bei dieser Meinung um den 1. Teil-Bericht zu einer Wanderung von der West- an die Ostküste. Aus eigener Erfahrung weiß ich, daß die ganze Sache auch ein gewisses Risiko in sich birgt. Bitte seid Euch darüber klar, dass Ihr die Wanderung - wenn Ihr sie denn auch mal machen wollt - auf eigene Verantwortung macht. Die Ausrüstung bietet hier auch eine gewisse Sicherheit; deshalb ist der erste Teil eben diesem Thema gewidmet.

Folgende Teile sind bislang erschienen bzw. im Werden:

Teil 1: Ausrüstungstips

Teil 2: 1. Etappe von Shiel Bridge nach Allt Beithe

Teil 3: 2. (Allt Beithe - Cougie) und 3. (Cannich) Etappe

Teil 4: 4. & 5. Etappe von Cannich in die Monadh Liath Mountains(kommt demnächst)



O.K. Man nehme also die folgenden.....


Ausrüstungsgegenstände:
-------------------------------


  • Rucksack 60 l (so leicht wie möglich, meiner wiegt ca. 1.4 kg; hat übrigens nur rund 50 Euro gekostet (Sued-West)

  • 2 Wanderstöcke (Leki, ca. 0.6 kg; gibt´s für ca. 30 Euro)

  • Zelt (Jack Wolfskin Gossamer, 1.3 kg (wenn man die Heringe austauscht)ca. 65,- Euro)

  • Isomatte (Karrimor Karrimat, 0.3 kg; ca. 20 Euro)

  • Schlafsack (TNF Black Kazoo Daune, 1.2 kg (inkl. 2 Kompressionsriemen); 220 Euro bei www.Globetrotter.de)

  • Zeltunterlage (mit wärmereflektierender Silberbeschichtung, 0.3 kg)


  • Kochen und Nahrungsmittel (für ca. 4-5 Tage)

  • Topf (Trangia Titanium 1.5 l, 0.067 kg)

  • Löffel (plastik, 0.02 kg)

  • Gaskocher (Snow Peak, 0.087 kg (inkl. Piezozünder)115 Euro; www.globetrotter.de)

  • Gaskartusche (300 ml - 70/30 Propan/Isobutan, 0.35 kg)

  • 4 Nudel- und/oder Reisgerichte (0.75 kg)

  • 4 Brühwürfel (um etwas mehr Geschmack an die Nudel-/Reisgerichte zu bekommen)

  • 2 Wasserbeutel (Platypus, 0.08 kg)

  • 1 Tasse (Stahl, 0.1 kg)

  • Dörrbananen (nicht die Chips, 0.5 kg (schmecken nach Nüssen, Karamel und Bananen (logisch oder...) und unterstützen die Ausdauer)

  • (Notration z.B. in Form von Marsriegeln, wenn Du mal was anderes als Dörrbananen futtern willst.....)


  • Bekleidung (Synthetik, schnelltrocknend, wenn man mal auf die Schnelle in Herberge oder B&B im Waschbecken wäscht; trocknet bis zum nächsten Morgen):

  • 2 Powerstretch Fleece Shirts (Lowe, 0.5 kg)

  • 2 Powerstretch Fleece Hosen (Lowe, 0.5 kg)

  • 4 Paar Wandersocken (Thorlos, 0.5 kg)

  • 4-5 Unterhosen/Slips (Jack Wolfskin oder Odlo, 0.5 kg)

  • 1 Polartec 100 Fleece und eine Hose (kein Fleece aber leichtes Synthetikgewebe für zwischendurch, 0.6 kg)

  • Teva-Sandalen (für Flußquerungen und"Apres Walking", 0.6 kilos)

  • Goretex-Gamaschen (Mammut, 0.5 kg)


  • 1 Eispickel (Langer Schaft, z.B. Salewa, 1 kg)

  • Kompass (Recta), Lampe (Petzl Zipka; ca. 70 gr), Pfeife (zusammen ca. 0.2 kg)

  • Grödeln (Grivel Gripper, 0.6 kg)

  • Waschzeug (Shampoo in kleines Fläschchen abgefüllt, Zahnpasta (Ajona; Konzentrat, ca. 1,80 Euro), Zahnbürste, Nagelschere; alles ca. 0.2 kg)

  • Verbandszeug (Blasenpflaster (Compeed), Kompressen, Mullbinden, Pflaster; alles ca. 0.15 kg)


Zusätzlich als Wetterschutz eine Gore-Tex-Jacke (z.B. TNF, am besten dreilagig) und natürlich Kartenmaterial (abhängig von der Tour; ca. 0,5 kg veranschlagen...)


Alles in allem müßte es zu schaffen sein, den Rucksack auf ein Gewicht von max. ca. 14kg zu bringen. Das hat den Vorteil, dass der Rucksack selbst nicht das absolute Supertragegestell braucht. Andernfalls kann ein 60 l Rucksack es schon mal auf satte 3 kg Eigengewicht bringen.
Weitere Gewichtsreduktion wird möglich durch das Einkürzen der Riemen auf die eigenen Körpermaße (Vorsicht!, der Sack sollte gefüllt sein und für Becken- und Brustgurt einen dicken Pullover unterziehen, damit das ganze nicht zu kurz wird!). Die Schnittenden mit einem Feuerzeug anschmelzen, damit die nicht zerflusen.

Warum die Grödeln (so eine Art Leichtsteigeisen mit idR. 6 Zacken) und der Eispickel? Im Hochsommer kann man die gerne auch weglassen. Aber für die - aus meiner Sicht - schönste Wanderjahreszeit im Mai ( da sind die Niederschläge in Schottland übers Jahr gesehen am geringsten) gilt: Jedes Wetter ist möglich! Ich hatte es schon an einem einzigen Tag mit Regen, Schnee, Hagel, Sturm, Gewitter und Nebel zu tun. Da ist alles gut, was die Trittsicherheit verbessert. Sonst kann die einfachste Schönwetterwanderung vom einen Moment auf den anderen höllisch gefährlich.

Wasser gibt´s in Schottland in der freien Natur fast überall und die Qualität ist i.d.R. hervorragend. Man sollte sich also darauf beschränken Trockenfutter mitzunehmen, welches man dann mit dem Wasser vorort zubereitet.

Die Pfeife soll im Notfall gute Dienste leisten (Pfeifen kann man irgendwie länger durchhalten als Rufen...). Das sogenannte Mountain Distress Signal sind 7 kurze Pfiffe (wird so vom Scottish Mountaineering Council empfohlen).

So nun erst mal das ganze verdauen. In Teil 2 kommt dann die erste Etappe.


bis dahin alles Gute

Euer Alba

p.s. in etwa die gleiche Liste könnt Ihr von mir als Excel-Tabelle erhalten (hilfreich beim "Grämmchenzälen"; einfach per Mail anfordern...)

[bu]Update vom 06.04.03:[/bu]
Diese Liste könnt Ihr ab sofort in überarbeiteter Version auf meiner Homepage ansehen. Sie enthält außerdem eine Vielzahl von Links zu den entsprechenden Ausrüstungsgegenständen:

http://Oliver.Freudenthal.bei.t-online.de/

Rubrik: Schottland - Wandern - Ausrüstung

Grüße

Euer Alba


----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-09-29 21:42:02 mit dem Titel Langstreckenwandern in Schottland Teil 2 - Anreise & 1. Tag

Nachdem ich im 1. Teil etwas zur nötigen Ausrüstung geschrieben habe, soll es heute in dem Thema weitergehen. Die gesamte Wanderung hat eine Länge von rund 250 km, startet an der Westküste Schottlands bei Shiel Bridge und endet in St. Cyrus an der Ostküste. Zuerst noch ein paar Details zur Anreise und im Anschluß daran gibt´s die erste Etappe von Shiel Bridge nach Allt Beithe. Viel Spaß.


Anreise:

Es empfiehlt sich, für die Anreise zum Ausgangspunkt der Wandertour etwa 2 Tage zu veranschlagen. Das erscheint zwar als etwas viel aber man hat dann eine Vernünftige Reserve (falls man mal den Bus verpaßt...) und auch ein wenig mehr Muße, sich am Rande umzusehen.
Welche Möglichkeiten gibt es?

Mit der Fähre:

Amsterdam - Newcastle mit Scandinavian Seaways (Infos unter www.dfds.de ; Anreise auch von Hamburg oder Esbjerg DK möglich aber Amsterdam verkehrt täglich)

Rotterdam - Hull mit P&O Ferries (würde ich nicht nutzen, weil man erst mal von Südengland aus weiterfahren muß und Schottland nun mal ganz im Norden liegt)

Bei der Nutzung von Fährverbindungen spielt es keine Rolle, ob man mit Auto oder per pedes unterwegs ist. Ich persönlich würde versuchen, ob mich nicht ein Freund oder Familienmitglied bis nach Amsterdam/Ijmuiden bringt und dann zu Fuß bzw. mit öffentlichen Verkehrsmitteln weiterreisen.

Von Newcastle aus geht es dann mit dem Bus nach Edinburgh. Letztes Jahr gab es eine Direktverbindung von Fährterminal aus; dieses Jahr war sie bereits wieder eingestellt. Am besten fährt man erst mit Bus oder (wenn es etwas schneller gehen soll... ) mit dem Taxi zum Busbahnhof in die Innenstadt von Newcastle. Von dort sollte etwa stündlich ein Bus in Richtung Norden gehen.

In Edinburgh übernachten, um dann am nächsten Tag nach Glasgow weiter zu fahren. Wenn Ihr von der Busstation in Edinburgh zur Princes Street (Haupteinkaufsmeile) spaziert, seht Ihr auf der anderen Straßenseite die Waverly Station (Haupbahnhof), das zugehörige Shoppingcenter und die Touristinformation (TI). In letzterer könnt Ihr Euch mit den Bustickets und genauen Abfahrtzeiten nach Glasgow versorgen und auch Unterkunft buchen).
Wenn man vor der TI steht, dan sieht man links davon die Northbridge – da geht´s rüber bis an die Royal Mile; an dieser nach links abbiegen und (hoffentlich erinnere ich das noch so richtig – besser Ihr benutzt zur Sicherheit einen Stadtplan.... gibt es auch in der TI) in die 2. Straße rechts (Blackfriars St.) dort gibt es eine private Herberge. Der Vorteil ist, dass man nicht so weit von der Busstation entfernt ist; zudem sind Sehenswürdigkeiten wie Schloss und das Scotch Whisky Heritage Center quasi um die Ecke; auch das neue Parlament ist nicht weit. Die "offizielle" Jugendherberge (Bruntsfield YH) liegt leider etwa 40 min Fußweg vom Stadtkern entfernt (infos unter www.syha.org.uk )

Wie gesagt, am nächsten Tag geht es dann per Bus nach Glasgow. Die Fahrt dauert ca. 1 ¼ Stunde. So ca. gegen 14:00 fährt von dort der Bus in Richtung Skye. I.d.R. hat man also noch ein Weilchen Zeit, sich die Innenstadt von Glasgow anzuschauen. Der Bus fährt über Fort William in Richtung Skye und passiert dabei auch Shiel Bridge.

SHIEL BRIDGE ist die Ausgangsstation für die Wanderung. Der Bus hält dort normalerweise nicht , also dem Busfahrer Bescheid sagen, dass er Euch dort absetzt (am besten beim Kintail Lodge Hotel). Das Hotel bietet Zimmer für ca. 36 Pfund (Umrechnung in Euro ca. Faktor 1,6 oder als Fausformel 6 Pfund = ca. 10 Euro) inklusive Frühstück. Wem das zu teuer ist, sollte im Hotel nach Bunks fragen (ein Bunkhouse ist so eine Art private Herberge), was dann deutlich billiger ist. Allerdings muß man dann u.U. mit mehreren Menschen im gleichen Raum schlafen (Schnarcher???). Auf der anderen Straßenseite ist noch ein kleiner Caravanpark. Wenn man ganz lieb fragt, dann kann es sein, dass man für rund 10 Pfund in einem der Caravans übernachten kann. Als Notlösung bleibt natürlich immer noch das Zelt. In der Bar des Hotels kann man eines der verschiedenen "Barmeals" zu sich nehmen (auch als Non-Resident, d.h. auch wenn man nicht im Hotel abgestiegen ist) und die Auswahl an Maltwhiskies ist ebenfalls gut. Ein Tip: Residents dürfen auch in die für sie reservierte Whiskybar, die eine exzellente Auswahl (auch an Independent Bottlings - Kenner wissen, was ich meine....) bereit hält.


Anreise mit dem Flugzeug:

Ich habe dieses Jahr erstmalig einen Flug mit Ryanair von Frankfurt Hahn nach Glasgow Prestwick gebucht (nähere Infos unter www.ryanair.com ). Inklusive aller Gebühren und Steuern hat mich der Flug 38 Euro gekostet, was sehr, sehr, sehr günstig ist. Die Anreise zum Flugplatz entweder direkt per Auto (Parkplatz kann gemietet werden) oder per Bahn bis Frankfurt HBF und von dort mit Buszubringer zum Flieger.

Von Prestwick aus entweder per Bus oder Bahn nach Glasgow; anschließend wie oben bereits geschildert weiter per Bus nach SHIEL BRIDGE



So! Nun wird es langsam ernst! Bitte bedenkt, dass Ihr für die Wanderung eine anständige Ausrüstung benötigt (siehe Teil 1) und natürlich auch Kartenmaterial. Als Karten verwendet man am besten die "Landranger" Serie (Maßstab 1:25.000) von Ordnance Survey (OS) (Infos unter www.ordnancesurvey.com ; dort kann man unter der Rubrik "Get-a-Map" sich durch Ortsangabe oder Koordinaten die zugehörigen Kartenausschnitte anzeigen lassen; Online-Bestellung ist auch möglich).


1. Tag:

Shiel Bridge nach Allt Beithe (OS 25, 21 km, 500 Höhenmeter; Übernachtung: JuHe oder Zelt)

Morgens nach dem Aufstehen noch mal die Westküste anschauen und den Blick übers Wasser schweifen lassen. Ein paar Fotos bei gutem Wetter machen, den Rucksack auf´s Kreuz und dann links der Straße für einen Moment folgen (Rechtskurve). Bei der nächsten Gelegenheit rechts abbiegen. An einem Campingplatz (Morvich) nach rechts. Ihr kommt nach einiger Zeit an eine Brücke die Ihr einfach überquert. Auf der anderen Seite lauft Ihr linkerhand an dem Haus (Innis a Crotha) vorbei auf einen zuerst etwas schlecht erkennbaren Pfad. Diesem Pfad folgt Ihr. Er steigt immer höher an ins Gleann Choinneachan (mindestens zwei Flußquerungen; Gamaschen benutzen oder Tevas; viel Spaß bei dem feuchten Vergnügen...).
Vom höchsten Punkt, dem Bealach an Sgairne, habt Ihr eine wunderschöne Aussicht auf das Glen Affric (Foto!). Runter geht´s auf steilem Pfad. Den See (Loch a Bhealaich) links liegen lassen und Richtung Osten weiter ins Glen Affric. Das Terrain wird zeitweilig etwas morastig und es kann sein, dass der Pfad streckenweise nur noch schwach oder gar nicht mehr zu erkennen ist. Für diesen Fall am besten nahe am linken Ufer des Flusses entlang laufen (Allt Gleann Gniomhaidh). Die Gesamte Strecke sollte in rund 6 Stunden zu bewältigen sein. Dann steht man an der Jugendherberge (Glen Affric Hostel; infos unter www.syha.org.uk ). Laßt Euch nicht von älteren Reiseführern ins Bockshorn jagen. Die Herberge ist zwar winzig, hat aber Warmwasser (auch Duschen!). Es soll immer wieder Deutsche Wanderer geben, die in der irrigen Annahme, dass das Hostel nur kaltes Wasser hat, sich in die eisigen Fluten des River Affric stürzen (ist natürlich auch erfrischend... muß aber nicht unbedingt sein). Auch wenn man nur vorbei wandert (vielleicht wollt Ihr ja etwas abseits zelten), sollte man dem Herbergsvater einen Besuch abstatten. Der freut sich nämlich über jedes Gespräch und lädt einen auch mal auf eine Tasse Tee ein, denn irgendwie liegt der Ort ganz schön weit weg von der Zivilisation. Egal ob Ihr den Tag in der Herberge beschließt oder im Zelt. Saugt die Gegend mit Euren Blicken auf. Ich habe – auch wenn der Tag mal regnerisch und damit deutlich anstrengender war – es stets wie eine Belohnung empfunden, nach der Anstrengung die Natur zu genießen. Selten hat man Zuhause die Möglichkeit, einmal so völlig abzuschalten wie dort.


Variante:

Man kann auch einen Teil des Tages über die Berge gehen. Dann steigt man ab dem Loch a Bhealaich in Richtung NO zum Sgurr nan Ceathreamhnan (057 228; 1151m) und geht von dort weiter in östlicher Richtung auf den Gipfel des An Socach (088 230; 920m) zu. Vorsicht, es gibt eine sehr schmale Passage, die Schwindelfreiheit erfordert und bei Schnee nur sehr schwer passierbar ist (Grödeln benutzen; vgl. Teil 1). Etwa bei 079 229 führt ein Pfad in Richtung Süden hinunter zur Herberge. Das ganze Unterfangen addiert zusätzliche 800 Höhenmeter zu Eurem Tagespensum (also insgesamt dann 1300m!) und ist wirklich nur etwas für Leute mit entsprechender Kondition.

So, das war´s zum ersten Tag. Mehr gibt´s in Teil 3. Wenn Ihr spezielle Fragen habt oder es aus Eurer Sicht Kritik zum Thema gibt, sprecht mich auch gerne direkt an. Ich sehe dann, was ich für Euch tun kann.

Bis die Tage

Euer

Albatros


----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2003-03-20 14:07:00 mit dem Titel Langstreckenwandern in Schottland Teil 3 - 2. & 3. Tag

Okay - damit wir jetzt alle nicht durcheinander kommen, ganz kurz ein paar Worte dazu, was bislang lief:

- Teil 1: Die erforderliche Wanderausrüstung speziell für schottische Verhältnisse

- Teil 2: Anreise zum Startpunkt der Wanderung & der 1. Tag (Shiel Bridge - Allt Beithe)


2. Tag (OS 25; 18 km; 190 Höhenmeter; Zelt):

Hier gibt es wieder einmal 2 Optionen. Low Level Richtung Cougie oder (siehe Variante am 1. Tag) High Level über einige Gipfel.

Low Level:
Entlang River Affric Richtung Osten lauft Ihr bis zu einer Brücke (etwa 133 206). Auf der anderen Seite liegt eine winzige Farm (Athnamulloch). Zumeist sind dort auch ein paar Autos geparkt (oftmals von Wanderern und auch das Auto vom Herbergsvater), da von dort ein befahrbarer Schotterweg weiterführt. Wir überqueren die Brücke und wenden uns auf den Pfad nach links. Bald wird dieser zu einer asphaltierten Straße, welche ungefähr bei 179 224 über ein kleines Flüsschen (Allt Garbh) führt. Falls Ihr noch K.O. vom Vortag seid (z.B. weil Ihr die in Teil 2 beschriebene Variante gewandert seid), könnt Ihr rechts oberhalb der Straße am linken Bachufer zelten. Falls Ihr noch genügend Kraft für weitere 2 - 2 ½ Stunden Wandern habt, dann geht es an eben diesem Ufer entlang geradeaus in südlicher Richtung. Achtung, der Bach dreht nach einer Weile nach SSW weg. An dieser Stelle steigen wir hangaufwärts weiter gen Süden an und entfernen uns vom Flüsschen. Noch einmal aufgepasst: es ist empfehlenswert, die Richtung mit dem Kompass zu überwachen, da an dieser Stelle kein echter Pfad mehr zu sehen ist (auch wenn dieser in der Landkarte eingezeichnet ist....). so ungefähr zweimal ist es erforderlich über einen Zaun zu steigen (u.U. hat der Landbesitzer für diesen Zweck mittlerweile ein Gatter oder einen Tritt installiert; im Mai diesen Jahres war dies allerdings - so habe ich es von anderen Wanderern erfahren - nicht der Fall...). Wenn Ihr alles richtig gemacht habt, dann trefft Ihr so ziemlich am höchsten Punkt auf einen quer verlaufenden Landranger Track, dem Ihr dann nach links folgt. Nach ca. 3 km kommt ihr an einen Wald. Am Waldrand müsst Ihr über einen Tritt kraxeln, dann geht es weiter, zwischenzeitlich an einem kleinen See (bei Allt an Labhair; ca. 210 218) vorbei bis nach Cougie. Es ist sehr empfehlenswert, dort Unterkunft vor Urlaubsbeginn telefonisch zu buchen (Mrs Pocock, Cougie Lodge, Tomich IV4 7LY, 242 212, Tel.:01456 415459) und evtl. auch zu vereinbaren, ob man Abendessen oder auch Frühstück oder Lunchpaket für den nächsten Tag benötigt.

High Level:
Wiederrum an dieser Stelle eine Warnung - horcht in Euch hinein, ob Ihr Euch das von der Fitness her wirklich ernsthaft zutraut, denn diese Variante ist deutlich anstrengender als die Low-Level-Route!
Den Weg, den Ihr vom Vortag zur Jugendherberge abgestiegen seid, geht es nun wieder hinauf. Nacheinander geht es über die folgenden Gipfel, die allesamt Munros sind:
An Socach (087 230; 920 m), Mam Sodhail (120 253; 1181 m), Carn Eige (124 262; 1183 m). Wenn Ihr auf diesem Gipfel angelangt seid, dann könnt Ihr entscheiden, ob Ihr noch eine knappe Stunde investieren wollt, um den Ben Fionnaidh (115 284; 1005 m), der leicht abseits im Norden steht, einzuheimsen. Letztes Jahr habe ich wegen eines Schlechtwettereinbruchs drauf verzichten müssen und bin in Richtung Osten weiter zum darunterliegenden Plateau abgestiegen, auf dem ich dann bei Regen, Nebel und Sturm gezeltet habe. Mit ein wenig Glück findet Ihr im Mai/Juni dort oben noch Frischwasser von Schneefeldresten, die Ihr zum Kochen nehmen könnt. Falls Ihr nicht mehr weiter könnt (oder Euch bei gutem Wetter einen schönen Sonnenuntergang gönnen wollt....) dann versucht hier zu übernachten. Allerdings verlängert sich dadurch das Pensum für den nächsten Tag (o.k. ist ja logisch ...). Ansonsten geht es über das Plateau und dann rechtshaltend über einen schmalen Grat bis zum Gipfel des Tom a´Choinich (164 273; 1111 m). Von dort aus könnt Ihr entweder einen Ausflug zum nächsten Munro, dem Toll Creagach (194 283; 1053 m) machen oder gleich vom Sattel zwischen den beiden Gipfeln in Richtung SSO absteigen, bis Ihr an einen kleinen Fluß kommt. Etwa bei 185 260 könnt Ihr dann zelten.



3. Tag (OS 25/26; 16,5 km; Zelt, B&B, JuHe, Hotel):

Diesen Tag könnt Ihr ruhig angehen. Seid Ihr am Vortag Low Level gegangen, dann ist es ein Weg von ungefähr 16,5 km erst über Waldweg von Cougie aus in Richtung Tomich. Auf etwa halber Strecke bis Tomich könnt Ihr einen schönen schattigen Stop bei den Plodda Falls einlegen. Dann geht´s durch Tomich, schließlich bei einem Kraftwerk über die Brücke und von dort weiter nach rechts, die Straße entlang bis nach Cannich.

Von der High Level Route ausgehend, geht es am Flüsschen entlang weiter bergab bis zur Straße, in diese dann nach links einbiegen und dann am nördlichen Ufer des Loch Beinn a´Mheadhoin entlang bis nach Cannich. Ihr trefft dann etwa 3,5 Kilometer vor Cannich auf auf das besagte Kraftwerk bei der Brücke, lauft einfach in der gleichen Richtung weiter und gelangt ans Tagesziel.

In Cannich gibt es mehrere Möglichkeiten den Rest des Tages und die Nacht komfortabel zu verbringen. Es gibt im Ort eine private Herberge (Independent Hostel), eine "offizielle" Jugendherberge, einen Campingplatz, 2-3 B&B´s und das Glen Affric Hotel. Letzteres kann ich vor allem empfehlen, um dort das Abendessen, ein paar Bier und vielleicht ein paar Drams (Whiskies) zu sich zu nehmen.


So! Das war´s dann mit dem dritten Teil, der - vor allem auf der High Level Route - neben wunderschöner Szenerie auch einen phantastischen Blick über die Landschaft bietet. Wie im Falle von Teil 2 auch hier:
Erst einmal die Info verdauen. Teil 4 kommt bestimmt. Wenn Euch jetzt ein paar Fragen jucken, dann nehmt bitte gerne direkt Kontakt zu mir auf.


Bis dahin viel Spaß


Euer

Albatros


----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-09-28 20:48:15 mit dem Titel Langstreckenwandern in Schottland Teil 3 - 2. & 3. Tag

Oha...großer Fehler passiert.... Beitrag doppelt...diesen hier bitte nicht bewerten... danke... Alba




Okay - damit wir jetzt alle nicht durcheinander kommen, ganz kurz ein paar Worte dazu, was bislang lief:

- Teil 1: Die erforderliche Wanderausrüstung speziell für schottische Verhältnisse

- Teil 2: Anreise zum Startpunkt der Wanderung & der 1. Tag (Shiel Bridge - Allt Beithe)


2. Tag (OS 25; 18 km; 190 Höhenmeter; Zelt):
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Hier gibt es wieder einmal 2 Optionen. Low Level Richtung Cougie oder (siehe Variante am 1. Tag ) High Level über einige Gipfel.

Low Level:
Entlang River Affric Richtung Osten lauft Ihr bis zu einer Brücke (etwa 133 206). Auf der anderen Seite liegt eine winzige Farm (Athnamulloch). Zumeist sind dort auch ein paar Autos geparkt (oftmals von Wanderern und auch das Auto vom Herbergsvater), da von dort ein befahrbarer Schotterweg weiterführt. Wir überqueren die Brücke und wenden uns auf den Pfad nach links. Bald wird dieser zu einer asphaltierten Straße, welche ungefähr bei 179 224 über ein kleines Flüsschen (Allt Garbh) führt. Falls Ihr noch K.O. vom Vortag seid (z.B. weil Ihr die in Teil 2 beschriebene Variante gewandert seid), könnt Ihr rechts oberhalb der Straße am linken Bachufer zelten. Falls Ihr noch genügend Kraft für weitere 2 - 2 ½ Stunden Wandern habt, dann geht es an eben diesem Ufer entlang geradeaus in südlicher Richtung. Achtung, der Bach dreht nach einer Weile nach SSW weg. An dieser Stelle steigen wir hangaufwärts weiter gen Süden an und entfernen uns vom Flüsschen. Noch einmal aufgepasst: es ist empfehlenswert, die Richtung mit dem Kompass zu überwachen, da an dieser Stelle kein echter Pfad mehr zu sehen ist (auch wenn dieser in der Landkarte eingezeichnet ist....). so ungefähr zweimal ist es erforderlich über einen Zaun zu steigen (u.U. hat der Landbesitzer für diesen Zweck mittlerweile ein Gatter oder einen Tritt installiert; im Mai diesen Jahres war dies allerdings - so habe ich es von anderen Wanderern erfahren - nicht der Fall...). Wenn Ihr alles richtig gemacht habt, dann trefft Ihr so ziemlich am höchsten Punkt auf einen quer verlaufenden Landranger Track, dem Ihr dann nach links folgt. Nach ca. 3 km kommt ihr an einen Wald. Am Waldrand müsst Ihr über einen Tritt kraxeln, dann geht es weiter, zwischenzeitlich an einem kleinen See (bei Allt an Labhair; ca. 210 218) vorbei bis nach Cougie. Es ist sehr empfehlenswert, dort Unterkunft vor Urlaubsbeginn telefonisch zu buchen (Mrs Pocock, Cougie Lodge, Tomich IV4 7LY, 242 212, Tel.:01456 415459) und evtl. auch zu vereinbaren, ob man Abendessen oder auch Frühstück oder Lunchpaket für den nächsten Tag benötigt.

High Level:
Wiederrum an dieser Stelle eine Warnung – horcht in Euch hinein, ob Ihr Euch das von der Fitness her wirklich ernsthaft zutraut, denn diese Variante ist deutlich anstrengender als die Low-Level-Route!
Den Weg, den Ihr vom Vortag zur Jugendherberge abgestiegen seid, geht es nun wieder hinauf. Nacheinander geht es über die folgenden Gipfel, die allesamt Munros sind:
An Socach (087 230; 920 m), Mam Sodhail (120 253; 1181 m), Carn Eige (124 262; 1183 m). Wenn Ihr auf diesem Gipfel angelangt seid, dann könnt Ihr entscheiden, ob Ihr noch eine knappe Stunde investieren wollt, um den Ben Fionnaidh (115 284; 1005 m), der leicht abseits im Norden steht, einzuheimsen. Letztes Jahr habe ich wegen eines Schlechtwettereinbruchs drauf verzichten müssen und bin in Richtung Osten weiter zum darunterliegenden Plateau abgestiegen, auf dem ich dann bei Regen, Nebel und Sturm gezeltet habe. Mit ein wenig Glück findet Ihr im Mai/Juni dort oben noch Frischwasser von Schneefeldresten, die Ihr zum Kochen nehmen könnt. Falls Ihr nicht mehr weiter könnt (oder Euch bei gutem Wetter einen schönen Sonnenuntergang gönnen wollt....) dann versucht hier zu übernachten. Allerdings verlängert sich dadurch das Pensum für den nächsten Tag (o.k. ist ja logisch ...). Ansonsten geht es über das Plateau und dann rechtshaltend über einen schmalen Grat bis zum Gipfel des Tom a´Choinich (164 273; 1111 m). Von dort aus könnt Ihr entweder einen Ausflug zum nächsten Munro, dem Toll Creagach (194 283; 1053 m) machen oder gleich vom Sattel zwischen den beiden Gipfeln in Richtung SSO absteigen, bis Ihr an einen kleinen Fluß kommt. Etwa bei 185 260 könnt Ihr dann zelten.



3. Tag (OS 25/26; 16,5 km; Zelt, B&B, JuHe, Hotel):
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Diesen Tag könnt Ihr ruhig angehen. Seid Ihr am Vortag Low Level gegangen, dann ist es ein Weg von ungefähr 16,5 km erst über Waldweg von Cougie aus in Richtung Tomich. Auf etwa halber Strecke bis Tomich könnt Ihr einen schönen schattigen Stop bei den Plodda Falls einlegen. Dann geht´s durch Tomich, schließlich bei einem Kraftwerk über die Brücke und von dort weiter nach rechts, die Straße entlang bis nach Cannich.

Von der High Level Route ausgehend, geht es am Flüsschen entlang weiter bergab bis zur Straße, in diese dann nach links einbiegen und dann am nördlichen Ufer des Loch Beinn a´Mheadhoin entlang bis nach Cannich. Ihr trefft dann etwa 3,5 Kilometer vor Cannich auf auf das besagte Kraftwerk bei der Brücke, lauft einfach in der gleichen Richtung weiter und gelangt ans Tagesziel.

In Cannich gibt es mehrere Möglichkeiten den Rest des Tages und die Nacht komfortabel zu verbringen. Es gibt im Ort eine private Herberge (Independent Hostel), eine \"offizielle\" Jugendherberge, einen Campingplatz, 2-3 B&B´s und das Glen Affric Hotel. Letzteres kann ich vor allem empfehlen, um dort das Abendessen, ein paar Bier und vielleicht ein paar Drams (Whiskies) zu sich zu nehmen.


So! Das war´s dann mit dem dritten Teil, der - vor allem auf der High Level Route - neben wunderschöner Szenerie auch einen phantastischen Blick über die Landschaft bietet. Wie im Falle von Teil 2 auch hier:
Erst einmal die Info verdauen. Teil 4 kommt bestimmt. Wenn Euch jetzt ein paar Fragen jucken, dann nehmt bitte gerne direkt Kontakt zu mir auf.


Bis dahin viel Spaß


Euer

Albatros

7 Bewertungen, 1 Kommentar

  • sammyjo

    09.03.2006, 14:03 Uhr von sammyjo
    Bewertung: sehr hilfreich

    irgendwann möchte ich auch mal nach Schottland. LG Angelika