Schweden Testbericht

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Erfahrungsbericht von NorthPole76

Autofahren in Schweden (Finnland und Norwegen)...ein paar Tipps

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Hallo Leute!
Aufgrund der Tatsache, dass ich schon einige Zeit in Skandinavien gelebt habe und dort immer mobil war, dachte ich, ich kann euch vielleicht den einen oder anderen Tipp geben. Vielleicht ist ja für den/die eine/n andere/n etwas nützliches dabei.

Im großen und ganzen ist autofahren in Schweden, Finnland oder Norwegen nicht viel anders als bei uns. Trotzdem gibt es die eine oder andere Finesse die wissenswert sein kann:

Schweden:
Für mich persönlich war Schweden immer das Land, wo Auto fahren am ähnlichsten mit Mitteleuropa ist. Da läuft fast alles so ab wie z.B. in Deutschland oder Österreich, aber eben nur fast.

Ein Unterschied ist der, dass man im Allgemeinen bei Kreisverkehren bereits wenn man in den Kreisverkehr einfährt, seinen Blinker setzt. Also im Prinzip so wie bei einer normalen Kreuzung, und dann beim Verlassen des Kreisverkehrs natürlich nochmals, so wie auch bei uns, den Blinker nochmals setzt. Das mag einen am Anfang möglicherweise leicht verwundern, denn wenn zum Beispiel jemand nach links abbiegen will und den Blinker somit auch links setzt, schaut es anfangs so aus, als würde der Betreffende gleich gegen den Kreisverkehr fahren.
Noch ein Unterschied ist, dass in Schweden die Geschwindigkeitsbegrenzungen im Sommer und im Winter, für ein und dasselbe Straßenstück, unterschiedlich sein können. Das ist auch durchaus logisch, denn manche Strassen vertragen im Sommer ohne weiters 120km/h, wären aber im Winter bei dieser Geschwindigkeit eine tödliche Falle. Und da nicht jeder ortskundig sein kann, differieren also die Begrenzungen.
Und hier ein persönlicher Tipp:
Gerade im Winter bei Dämmerung sollte man sich an die Geschwindigkeitsbegrenzungen halten. Vor allem dann, wenn man Überland, in Wäldern unterwegs ist. Der Elchwechsel ist relativ häufig und endet meist tödlich, sowohl für den Elch, aber mit 99%iger Sicherheit für die Autofahrer.
Außerdem sollte man sich in Schweden nicht wundern, wenn einem andauernd Autos mit Standlicht, aber eingeschalteten Nebelscheinwerfern entgegenkommen. In Schweden gilt Licht auch am Tag verpflichtend und viele Schweden bevorzugen die bodennahen Nebelscheinwerfer, anstelle des Abblendlichtes.
Noch was zum Tanken:
Dieselfahrzeuge sind in Schweden nicht wirklich verbreitet. Daraus folgt auch, dass man bei den meisten Tankstellen an den normalen Zapfsäulen Diesel vergeblich suchen wird. Die Dieselzapfsäulen finden sich meist hinter der Tankstelle bei den LKW-Säulen wieder. Und auch dort Achtung, dass man nicht den LKW-Diesel erwischt.


Norwegen:
In Norwegen gibt es eigentlich nur eine Devise: Sich IMMER an die Geschwindigkeitsbegrenzung halten, auch wenn es viel Überwindung kosten kann. In Norwegen gilt nämlich auf der Autobahn Tempo 90km/h. kein Witz, und auf den Landstraßen Tempo 70km/h. Autofahren über längere Distanzen kann bei diesem Tempo sehr rasch sehr ermüdend werden, ist aber unbedingt einzuhalten, da in Norwegen rigoros überprüft wird und die Strafen horrende Summen darstellen.
Lustiges Nebenprodukt: In Norwegen gibt es unheimlich viele US-Schlitten, die zwar Unmengen an Benzin schlucken, aber durch die moderate Fahrweise schlägt sich das nicht so zu Buche. Außerdem wird man selten in anderen europäischen Städten solche Speed-Starts von den Ampeln weg erleben. Irgendwie müssen sich die Norweger wohl ausleben.

Finnland:
In Finnland Auto zu fahren ist eigentlich nichts besonderes, wenn man sich auskennt. Was mir hier am Anfang den Nerv gezogen hat, war die finnische Sprache. Ich war insgesamt über 1 Jahr in Finnland, vor allem Helsinki, und kenne mich schon recht gut aus. Aber für jemanden der sich die Straßennamen erst suchen muss, ist Finnland eine wahre Herausforderung.
Außerdem wird gerade in Helsinki, meines Ermessens nach, sehr hart und rücksichtslos gefahren. Aber man gewöhnt sich an alles und nach einer Woche hat man sich den Fahrstil der Finnen angeeignet.
Wer im Winter in Finnland unterwegs ist, so wie ich es unter anderem war, sollte folgendes beachten:
Die Finnen kennen keine Winterreifen im herkömmlichen Sinn, sondern verstehen unter Winterreifen Spikes. Da es für mich aber unmöglich, und auch für andere so sein wird, war von Wien 3000km mit Spikes über Deutschlands, Dänemarks und Schwedens Autobahnen zu fahren, hatte ich normale Winterreifen aufgezogen. Diese lösten bei einer Polizeikontrolle etwas Verwirrung aus, da gemeint war, ich sei mit Sommerreifen unterwegs.
Außerdem sollte man sich nicht von der Fahrweise der Finnen bei Schnee schrecken. Sie sind es gewöhnt auf Schnee und auch Eis zu fahren, fahren nur mit Spikes und sind wahre Winterkünstler. Sollte man also auf der Autobahn mit 60-80km/h während eines Schneesturms der absolut Langsamste sein, hat das nichts zu bedeuten. Für die Finnen ist das Business as usual.


Ich hoffe für den ein oder anderen Leser und natürlich auch Leserin, war etwas sinnvolles dabei. Viel Spaß noch und gute Fahrt!

----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-06-12 16:17:48 mit dem Titel Schweden...off the beaten track

Wenn man Schweden hört, denken die meisten sicherlich an Stockholm, Göteborg, oder auch an hübsche Frauen und auch Männer.

Aber Schweden ist mehr, als die allseits bekannten Touristenplätze.
- Da gibt es Leksand (ca. 23km von Borlänge) am Siljan See, der sicher einer der schönsten Seen Schwedens ist. Rund um den See, sind idyllische Dörfer von denen man einen wunderschönen Blick über den See hat.
Im Sommer gibt es auch genügend Möglichkeiten, um ein erfrischendes Bad im See zu nehmen. Man muss sich einfach nur ein geeignetes Plätzchen zum \"Einsteigen\" suchen und schon kann der Badespass losgehen.

- Auf der von Leksand gegenüberliegenden Seite des Sees liegt Mora. Der Name sagt vielleicht nur wenigen etwas, aber Mora ist der Zielort des sicherlich besser bekannten Vasa Lopet (Wasa Laufs).
Direkt vor Ort kann man sich im kleinen, aber nett eingerichteten Museum erster Hand Informationen zum Wasa Lauf holen und kann sich, so fern man zu den sportlichen gehört, auch gleich für den kommenden Volkslauf anmelden.

- Etwas weiter von Mora, Richtung Borlänge (Borlaenge befindet sich ca. 230km nord-westlich von Stockholm und ist per Auto in ca. 2 1/2 bis 3 Stunden via Bundesstrassen zu erreichen; es gibt aber auch ausgezeichnete Busverbinduneg vom Hauptbahnhof mit Maas-Expressen)), geht es nach Rattvik.
Die Stadt ist vielleicht nicht der absolute Touristenmagnet, aber einen Abstecher ist sie immer wert. Vorallem dann, wenn man, wie es eben sehr beliebt ist, mit einem Wohnmobil unterwegs ist und Zeit keine Rolle spielt.
In Rattvik findet man einer der wenigen Sommerrodelbahnen Schwedens. Man sollte sie vielleicht nicht mit den zentraleuropaeischen Gegenstuecken vergleichen, aber ein spass ist eine Fahrt allemal. Ausserdem sollte man auf keinen Fall seine Kamera vergessen, wenn man auf der Rodelbahn fährt. Denn hinauf wird man mit Blick über den See gezogen. Man hat also ca. 4 Minuten Zeit die Gegend rund um Rattvik und einen schönen Blick auf den See zu geniessen.

- Faehrt man nun retour nach Borlaenge, eine Stadt die in Schweden vor allem wegen der Stahlverarbeitung bekannt ist, ist dort doch der Sitz des SSAB, ist man auch von Falun (Falun liegt ca. 23km nord-östlich von Borlaenge und ist einfach über eine Autobahn zu erreichen) nicht mehr weit.
Aber bevor es nach Falun geht, sollte man sich schon die zeit nehmen, um sich Borlaenge anzusehen. Auch wenn die stadt durch die stahlverarbeitung bekannt ist, muss man nicht Angst haben, dass man in der Luftverschmutzung umkommt.
Ausserdem findet man in Borlaenge das \"Kupolen\" (die Kuppel). Warum das Einkaufszentrum so heisst, wird auf den ersten Blick klar: Kupolen ist die groesste Kuppel in Skandinavien und beherbergt ca. 80 bis 100 Geschäfte und Restaurants.
Ausserdem befindet sich oberen Teil der Kuppel ein Hotel und auch der Radio Sender Rixx FM sendet von dort.

- Jetzt aber weiter nach Falun.
Falun ist sicher ein Begriff, vor allem den Nordisch-Skifreunden. Die beiden Sprungschanzen bilden den absoluten Blickfang der Stadt und sind schon von weit ausserhalb zu sehen. Man sollte sich die Sprungschanzen auf jeden Fall ansehen und vom Zuschauerstadion hinauf zum Schanzentisch klettern. Es ist wirklich eine Kletterei, denn vom Auslauf gehts ueber unzaehlige Holzstufen hinauf zum Schanzen-tisch.
Von oben hat man dann aber einen herrlichen Ausblick ueber die gesamte Umgebung, der einem die Kletterei vergessen laesst, auch auf die \"kopper gruve\", die Kupfer Grube (die typische farbe der schwedischen Haeuser, das rot, kommt uebrigens von dieser Grube)
Vom Schanzentisch, kann man dann mit einem Lift hinauf zum Sprungturm. Der Ausblick, noch einige meter hoeher als vom Tisch ist phenomenal, und ausserdem sieht man mal, wie es den Skispringern so gehen muss, wenn sie oben am Balken sitzten.

Das ist natuerlich nur ein kleiner Ausschnitt ueber dieses Gebiet (rund um Borlaenge und Falun). Aber alles aufzuschreiben haette wenig Sinn, da man dann ein Buch verfassen muesste.
Fuer Interessierte kann ich gerne noch die Seite www.leksand.se empfehlen (auch auf deutsch)oder auch www.falun.se (auch auf deutsch)
Solltet ihr sonst noch an Info interessiert sein, schreibt mir ein Kommentar und ich geb euch gerne persoenlich Auskunft

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