Schweden Testbericht

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Erfahrungsbericht von Rena50

Romantik pur!

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Ich stelle meinen Bericht hier ein, da es noch keine Rubrik für Småland gibt. Bitte entschuldigt dies.

Es geht jetzt wieder so langsam dem Sommer entgegen und die Urlaubszeit rückt näher. Viele werden in den Süden reisen, aber einige wie auch ich, fahren gen Norden, in das wunderbare Schweden, genauer gesagt nach Småland. Deshalb will ich ein wenig von diesem kleinen romantischen Land erzählen und ein paar Tipps geben. Allerdings möchte ich dazu sagen, dass ich meine Erfahrungen nur im Sommer gesammelt habe.

ALLGEMEINES:
Der Name Småland heißt ins Deutsche übersetzt „Kleines Land“. Småland erstreckt sich von Kalmar bis Ljungby im Süden bis nach Jönköping und Vimmerby im Norden, nach Süden grenzt Schonen (Skåne) und Blekinge, nach Westen Halland und Västergötland und nach Norden Östergötland an. Zu Småland gehört auch noch die Insel Öland.

GESCHICHTE:

Viele Kämpfe prägten die Geschichte des Landes. Schon während des Mittelalters stritten die Småländer für ihre Unabhängigkeit. Sowohl Schweden wie auch Dänen kämpften um dieses Land, bis Småland dann endgültig ein Teil Schwedens wurde.

LANDSCHAFT:

Småland hat eine steinige, leicht hügelige Landschaft. Man findet überall kleinere bis große fischreiche Seen, hier ist z. B. der Vänern zu nennen. Es gibt große Moore mit einer einzigartigen Fauna, endlos weite Wälder (überwiegend Mischwald – Kiefern, Birken und Lebensbäume) und nicht zu vergessen das Meer mit seinem Schärengarten.

Im Frühjahr findet man eine üppig blühende Landschaft vor und im Spätsommer deckt sich das Heidekraut, auch Erika genannt, über das Land und hüllt es in seine violette Farbe ein.

Man findet ein weites zersiedeltes Land vor, denn die Menschen mögen nicht so gerne so dicht beieinander wohnen.

DIE SMÅLÄNDER:

Die Småländer leben zum größten Teil in ihren falunroten Holzhäuschen mit weißen Kanten und Fensterrahmen. Sie tüfteln gern. Sie sind vom sog. Gnosjögeist geprägt, der für Fleiß, Pfiffigkeit und Sparsamkeit steht.

Weltbekannt wurden die Småländer durch ihre meisterlichen Glasbläser. Deshalb gibt es auch das sog. Glasreich.

ESSEN UND TRINKEN:

Hier ist vor allem anderen das Knäckebrot zu nennen. Nirgends schmeckt es so gut, wie in Schweden. Bekannt ist auch das Smörgåsbröd, eine Art belegtes Brot. Zu jedem Frühstück gehört auch das Müsli mit der guten Sauermilch.

Der Kuchen und die Torten sind in Schweden, und das gilt auch für Småland, besonders süß. Auch spart man nicht mit Farbe bei den Torten.

Als Getränk empfehle ich den Flederbärsaft (Holundersaft). Lättöl (Leichtbier) kann
man in jedem Supermarkt kaufen. Allerdings ist es schwieriger alkoholhaltigere Getränke zu kaufen, die gibt es nämlich in besonderen Läden (Systembolaget).

Zum Mittagessen kann man auch gut in ein Restaurant zum Essen gehen, denn dann gibt es das „dagensrätt“ warme Mahlzeit, einschließlich eines Getränks. Dazu gehört auch noch ein Stück Brot und Butter, oft auch noch ein kleiner Nachtisch. Das dagensrätt ist recht preisgünstig.

Wenn man in ein Kaffee geht um dort Kaffee zu trinken, bekommt man meistens eine zweite Tasse kostenlos nachgeschenkt oder kann sie sich am Tresen abholen. Man sollte aber darauf achten, dass man ein Schild sieht auf dem „påtår“ steht, denn nur dann gilt das Angebot.

Die Abendmahlzeit, oft auch eine warme Mahlzeit, wird middagen (der Mittag) genannt.

UNTERKÜNFTE:

Zu Hotels kann ich eigentlich nicht viel sagen, außer dass sie relativ teuer sind. Aber ein echter Urlauber wird in der Regel so wie so lieber in einer stuga (Ferienhaus) wohnen, die auch meistens sehr gut eingerichtet sind. Es lohnt sich Ferienhäuser über privat zu buchen, denn dann sind sie fast immer billiger als über Reiseveranstalter.

Meistens gehört zu einer stuga auch ein recht großes Gelände und eine Terrasse. Oft grenzt auch eine Kuhweide an. Das finde ich gerade für Stadtkinder sehr schön.

PREISE:

Im Allgemeinen kann man sagen, dass die Preise etwas höher wie in Deutschland sind. Nur alkoholische Getränken sind sehr viel teurer als in Deutschland.

Die Eintrittspreise zu Museen und Ausstellungen sind leider recht hoch.

AUSFLUGSZIELE:

Ich möchte noch ein paar Ausflugsziele nennen für diejenigen, die vielleicht zum ersten Mal nach Småland reisen.

Ich hatte bereits oben schon das Glasreich genannt. Man findet im Glasreich so bekannte Glashütten wie Kosta Boda, Nybro und Orefors. Für das Glasreich gibt es eine besonder Karte, auf der alle Glashütten eingezeichnet sind. Man kann sie in jedem Touristbüro bekommen oder auch bei Schweden Reisen in Hamburg anfordern.

In Westsmåland findet man folgende interessante Ziele:
Das Laganland-Automuseum mit Oldtimern und altem wertvollen Spielzeug.
Die Lachszuchtanlage in Långhult ist sehr interessant.
Linnés Råshult, einen Ort mit Kräutergarten und imposantem Bauernhof, genannt nach dem bekannten Wissenschaftler und Schriftsteller Linné.
Husby ein altes Industriegebiet

In Jönköping kann man das Länsmuseum, das Streichholzmuseum und Dr. Skoras Wachskabinett empfehlen.

Gränna ist bekannt durch die vielen Zuckerbäckereien in denen die bekannten Zuckerstangen hergestellt werden. Wenn man Glück hat wird auf spezielle Wünsche eingegangen.

Im Hochland ist das Museumsdorf Hult einen Ausflug wert.

Für Familien mit Kindern ist Vimmerby zu empfehlen. Dort sind die Geschichten von Astrid Lindgren nachgebaut. Der Eintritt ist allerdings sehr hoch.

Man kann hier gar nicht alles aufzählen, denn jeder Ort bietet Schönheiten und Attraktionen.

BUCHEMPFEHLUNGEN:

Schweden Småland Touristenführer aus dem ST Guider Verlag, ohne ISBN-Nr..
Diesen kann man in den Touristenbüros vor Ort bekommen.

Schweden: Der Süden aus der Reihe Merian live! Erschienen im Gräfe und Unzer Verlag, ISBN-Nr. 3-7742-0299-0. Dieser Reiseführer kostete früher 12,80 DM.

MEINE ERFAHRUNGEN:

Småland ist ein ruhiges, sauberes Fleckchen Erde, an dem man Ruhe finden kann. Wer fischen will kann sich einen Angelschein vor Ort besorgen und diesem Hobby nachgehen. Die Vermieter bieten oft kleine Paddelboote für die Seen an. Überall findet man schöne geschützte Badestellen, die noch nicht so sehr überlaufen sind.
In Småland kann man herrliche Fahrradtouren unternehmen.

Wer noch keinen Elch gesehen hat, bekommt hier bestimmt einen zu sehen. Vielleicht auch mehrere. Ich habe bisher in jedem Urlaub welche gesehen.

Die Småländer sind sehr ruhige, hilfsbereite Menschen, die auch gerne helfen, wenn man z.B. nach dem Weg fragt.

FAZIT:

Es lohnt sich nach Småland zu fahren und dort seinen Urlaub zu verbringen, denn man kommt wirklich erholt wieder nach Hause. Man findet hier noch intakte Natur.

Småland ich komme wieder. Ich freue mich auf meinen Urlaub.

Småland jag kommer tillbaka.

ANMERKUNGEN:

Öland habe ich hier bei meinem Bericht nicht angesprochen, da ich selbst noch nicht dort war. Ich kann nur soviel sagen, dass es dort sehr schöne Strände geben soll und dass das Klima auf Öland sehr viel milder ist.



----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-05-24 00:20:49 mit dem Titel Polkagris und Zuckerstangen

Ich möchte hier von einer ganz besonderen Stadt, die weit über ihre Grenzen hinaus bekannt ist, berichten.

ALLGEMEINES:

Gränna eine Mittelstadt mit Visingsö, in Jönköpings Län (Regierungsbezirk) an der E 4, direkt am Vättern, dem wohl größten See Smålands gelegen ist eine besondere Attraktion. Sie wurde 1652 von Per Brahe dem Jüngeren gegründet und feiert in diesem Jahr den 350. Geburtstag.


Die Stadt fällt Richtung des Sees flach ab und steigt Richtung des Grännabergs steil an.

POLKAGRIS:

Die ansonsten so ruhige Stadt Gränna verwandelt sich im Sommer in einen touristischen Anziehungspunkt. Die gepfalsterte Durchgangsstraße ist geschmückt mit Fahnen und überall riecht es nach „Polkagris“. Du wirst vielleicht fragen was ist Polkagris. Polkagris heißt auf deutsch Polkaschwein und gemeint sind damit die Zuckerstangen in Form eines Krückstocks und bunt gestreift.

Diese Zuckerstangen werden dort in verschiedenen Zuckerkochereien hergestellt. Die Hauptzutat ist wie der Name schon sagt Zucker. Dazu kommen Essig und Aromen. Das genaue Rezept wird aber wohlweißlich nicht verraten.

Die Zuckerkochereien sind meistens an der Durchgangsstraße gelegen. Wer will kann bei der Herstellung zuschauen. Hier möchte ich einen ganz besonderen Tipp geben. An der Straßenseite, an der der Grännaberg mit einer Böschung beginnt, gibt es eine kleinere Zuckerkocherei, die noch nicht so sehr vom Touristentrubel überlaufen ist und wo man gerne auf Wünsche der Kunden eingeht.

POLARFORSCHER AUGUST ANDRÉE:

Die Heimat dieses berühmten Polarforschers ist Gränna. Ihm ist das Andrèe- Museum gewidmet. Andrée war Ingenieur von Beruf und führte Expeditionen mit dem Ballon durch. 1897 brach er in Richtung Nordpol auf, wo er aber nie ankam. Seine Strapazen und Misserfolge, die einige Menschen das Leben kosteten sind eindrücklich dokumentiert.

AUSFLUGSMÖGLICHKEITEN:

Eine Besteigung des Grännabergs lohnt sich. Man wird für seine Mühen mit einem wunderbaren Panorama entschädigt. Außerdem kann man im Lokal eines der köstlichen Krabbenbrote essen.
Bei Gränna liegt das pittoreske Röttle By (By = Dorf). Dort findet man viele historische Ausgrabungen aus dem Mittelalter. Dort kann man auch gutes Mehl in der Mühle kaufen.
Will man etwas zur Ruhe kommen, so lohnt sich eine Fahrt mit der Fähre zur Insel Visingsö. Diese verkehrt im Halbstundentakt. Allerdings ist es nicht immer möglich, das Auto mitzunehmen. Deshalb bestellt man am besten einen Platz dafür. Aber man braucht das Auto dort auch nicht, denn wenn man gut zu Fuß ist, kann man alles gut erkunden. Allerdings besteht auch die Möglichkeit, im Hafen ein Fahrrad auszuleihen.
Am Hafen liegt auch die Ruine von Visingsö Slott (Slott = Schloss). Allerdings sieht man nur noch die Mauern. Der Besitzer war einst Graf Brahe. Im Süden der Insel liegt seine Grabstätte. Auf der Insel gibt es auch ein Café, von welchem man einen schönen Blick über den See hat.

SONSTIGES:

Natürlich wie an fast jedem See in Schweden, gibt es auch hier Bademöglichkeiten, die nicht zu sehr überlaufen sind.
Als Übernachtungsmöglichkeiten kann ich Ferienhäuser empfehlen, am besten über privat gebucht. Über eine Suchmaschine im Internet findet man dazu einiges.
Es gibt zwar auch einen Campingplatz mit Hütten am Hafen. Diesen würde ich aber nicht für diejenigen empfehlen, die Erholung suchen.
Das Preisniveau ist etwas höher als in Deutschland, allerdings wie in Schweden allgemein, hauptsächlich im Bereich von Alkoholikas.

INFORMATIONEN:

Mehr über Gränna und Visingsö kann man in einer speziellen Broschüre finden, die es im Touristbyro gibt.
Außerdem empfehle ich die Website: www.jonkoping.se. Diese Seite kann man in verschiedenen Sprachen anschauen, natürlich auch in Deutsch.

Um alles sehen und erleben zu können braucht man mindestens einen Tag. Ein Ausflug nach Gränna und Visingsö lohnt sich immer. Besonders Kinder sind begeistert. Ich kann einen Besuch dort bestens empfehlen.






















----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-05-21 22:00:08 mit dem Titel Svenska auktioner - Versteigerungen besonderer Art

In meinem Schwedisch-Kurs und von Bekannten hatte ich schon einiges über Versteigerungen in Schweden gehört. Da ich mittlerweilen einigermaßen fit in Schwedisch bin, dachte ich mir bei meinem letzten Urlaub, in der Nähe von Osby, wenn sich die Gelegenheit bietet besuchst du eine *auktion*.

Mein Mann kam eines Morgens vom Brötchen holen und sagte zu mir: "Nicht weit von hier ist etwas los, ich glaube eine Versteigerung". Also habe ich mich auf mein Fahrrad geschwungen und nichts wie hin zu diesem besagten Platz.

Das Bild, das sich mir bot, übertraf alle meine Erwartungen. Es war das reinste Volksfest. Vor einer großen Scheune waren mehrere Tische aufgebaut. Darauf lagen alle möglichen Sachen und unter den Tischen standen noch viele volle Kisten.

Da gab es eine Menge Bücher, Bilder, Gemälde, Haushaltsgegenstände (auch Silberbestecke), Schmuck, Kunstartikel, alte Fotoapparate usw.

Gegenüber der Scheune stand eine Würstchenbude und ein Getränkestand. Also brauchte man nicht zu hungern, auch wenn man mehrere Stunden dort bleiben wollte, was ich dann auch tat.

Es waren viele Leute gekommen. Die einen wollten ersteigern und andere nur das "Schauspiel" verfolgen. Dann sah man den Versteigerer samt seinem Helfer.

Der Versteiger stieg auf einen Tisch und pries Sachen lautstark an. Er nannte ein Höchstgebot und ging dann stufenweise nach unten. Die Interessenten warteten bis ihnen der Preis niedrig genug erschien. Wer am schnellsten war bekam dann den Zuschlag. Die potentiellen Ersteigerer/Ersteigerinnen hatten ganze Bündel Geld in den Händen, denn es war ja sofortige Zahlung angesagt.

Es wurde vieles ersteigert, was die Käufer bei der nächsten *auktion* wieder anbieten wollten. Bei dieser Versteigerung handelte es sich allerdings um drei Haushaltsauflösungen aufgrund von Todesfällen.

Ich hatte mittlerweilen eine Bibel aus dem 18. Jahrhundert entdeckt, die ich unbedingt haben wollte. Also bot ich mit und tatsächlich ich bekam den Zuschlag. Meine ersteigerte Bibel hat einen Ledereinband mit Messingscharnieren. So hatte ich ein richtiges Schnäppchen für 40 SEK (ca. 4,50 ?)ersteigert und eine schöne Urlaubserinnerung außerdem.

Ich kann jedem Schwedenurlauber, der einigermaßen die schwedische Sprache beherrscht, einen Besuch bei einer *auktion* empfehlen.

21 Bewertungen, 3 Kommentare

  • Skydancer01

    02.06.2002, 11:14 Uhr von Skydancer01
    Bewertung: sehr hilfreich

    Tja, an der Sprache haperts :)

  • Coppedia

    22.05.2002, 20:48 Uhr von Coppedia
    Bewertung: sehr hilfreich

    Super interessant, leider spreche ich kein Schwedisch! Gruß Cop

  • LaMagra

    22.05.2002, 00:07 Uhr von LaMagra
    Bewertung: sehr hilfreich

    guter Bericht. ein bissl was fehlt, aber immerhin noch nützlich!