Sousse Testbericht

Update vom 19.04.02
Nach dem neulichen Anschlag auf Jerba möchte ich meine Empfehlung zurückziehen. Egal, wer dafür verantwortlich war, die werden es vieleicht irgendwo wieder tun. Gerade in Tunesien gibt es so viele Touristencentren. Mir tun die Menschen dort arg leid, da der größte Teil der Menschen dort, sich den Lebensunterhalt durch den Tourismus verdienen.
Ich finde es jedenfalls im Moment ziemlich gefährlich dort hinzureisen.
Das ändert aber nichts an meinen schönen Urlaubserinnerungen.
Hier kommt mein Bericht :

Hallo Ihr Lieben !

Ich schreibe heute einen Reisebericht über ein wirklich gastfreundliches Land, an das ich mich noch nach einem Jahr sehr gern erinnere.
Da ich das meiste über Sousse und seine Umgebung schreibe, werde ich diesen Bericht unter Sousse und nicht unter Tunesien einsortieren.

Einleitung
Meine Familie wollte, bevor mein Sohn in die Schule kommt, einmal eine Flugreise in ein fremdes Land unternehmen. Unsere Situation erlaubt es uns nicht oft, aber in der Schulzeit wird es noch schwieriger. Deshalb haben wir uns spontan für Tunesien entschieden, da es gerade ein Superpauschalangebot gab. Unsere Kinder boten uns sogar an, etwas von ihrem Sparbuch zu nehmen. Und weil wir uns es so richtig gut gehen lassen wollten, haben wir All Inclusive gebucht.

Für einige, die es vielleicht nicht wissen
Meistens, ich weiß nicht, ob immer, ist das gesamte Hotel dann ein All-Inclusive-Hotel.
Das heißt, alles, was geboten wird, ist im Preis inbegriffen. Essen, Getränke, Freizeitangebote u.s.w.
Aber ich möchte nicht näher auf das Hotel eingehen, weil ich ja über meine Erfahrungen über dieses Land schreiben möchte.

Angekommen
In Tunesien sind die Personalausweise nicht gültig, deshalb mussten wir schon im Flugzeug eine Art Aufenthaltsgenehmigungskarte ausfüllen. Das war nicht schwierig, weil die Fragen schon komplett übersetzt waren. An der Kontrolle im Flughafen Monastir gab es damit gar keine Probleme.
Damit war das Formelle schon erledigt und der Urlaub konnte beginnen.

Sousse
Ist die größte Stadt Tunesiens. Da unser Hotel gleich in der Nähe war, konnten wir die Stadt und die Menschen sehr gut kennen lernen.
Besonders zu erwähnen ist die Altstadt. Die große Moschee, eine Festung aus dem 9. Jahrhundert und zahlreiche Einkaufsstraßen befinden sich in der von einer Stadtmauer umgebenen Altstadt, die von der UNESCO als Weltkulturerbe ausgewiesen wurde. Die Einwohnerzahl beträgt 125 000 (1994). (Info aus der Microsoft Encarta Enzyklopädie)
Wunderschön ist der Jachthafen Port el Kantoui. Vom Hotel aus haben wir eine Fahrt mit einem Piratenschiff gebucht und sind so in diesem Hafen gelandet. Diese Jachten, Unmengen und wunderschön. Ich hätte stundenlang dort verbringen können.
Die Fahrt mit dem Piratenschiff war traumhaft, unbedingt zu empfehlen, für den, der dort hin kommt. 4 Stunden waren wir draußen auf dem Wasser. Es wurde heimische Musik gespielt und die Schiffsbegleiter haben mit ihrer Verkleidung den Rest der wunderbaren Atmosphäre untermalt. Ich kam mir vor, wie im Märchen.
Leider hat dieser Tag einen Nachteil für mich gehabt.
Wir waren im April dort, als es noch nicht so hitzig war. Es ging sogar ein ziemlich frischer Wind. Lufttemperatur etwa 24 Grad.
Aber auf dem Wasser hat die Sonne eine ganz besondere Wirkung. Ich hab mich ziemlich verbrannt, trotz Sonnencreme. Also Vorsicht ! Niemals ungeschützt der Sonne aussetzen, auch wenn die Temperaturen nicht so hoch sind. Vor allem Kinder müssen besonders geschützt werden.

Einkauf in Sousse
Ein paar Tage später sind wir mit dem Taxi (Preise sind wie überall auszuhandeln, die Taxipreise kann man echt bezahlen, um nicht zu sagen, man kann sie sehr billig handeln) nach Sousse gefahren, um einen Einkaufsbummel zu machen.
Dort angekommen wurden wir mit einer Kunst von Überredungskraft in ein Geschäft eingeladen (eher gelockt, aber man möchte ja viel sehen).
In Vorraum wurden Lederjacken, Taschen u.s.w. verkauft. Wir wurden nach hinten geführt, und uns wurde sofort ein Tee angeboten. Dann ging es los mit der Schau. Etliche wundervolle Teppiche breitete 2 Angestellte vor uns aus. Wir konnten sie berühren, die Qualität bestaunen. Man führte uns vor, dass selbst Feuer den Fasern nichts anhaben kann. Wir haben wirklich überlegt, uns einen zu kaufen. Den Favoriten hatten wir schon ausgesucht. Aber das Geld..., denn unter 2000 DM war keiner zu haben. (Im Vergleich zu Deutschland ist das preiswert.)
Es wäre auch sehr einfach gewesen. Ein Scheck und der Teppich wäre nach Hause geliefert worden.
Mit schweren Herzen haben wir uns verabschiedet. Im Vorraum konnten wir noch einer Arbeiterin zusehen, die einen Teppich gewebt hat und konnten selbst Hand anlegen.

Ein paar Schritte weiter kam ein Einheimischer auf uns zu. Der sagte, dass er uns kenne. Er arbeitet sonst in dem Hotel, wo wir wohnen. EXTRA uns zeigt er ein Geschäft, das sehr billig ist. Von wegen. In diesem Schmuckgeschäft waren die Preise 3-4 oder mehr mal teurer.

WICHTIG !
Informiert Euch unbedingt vor einem Stadtbummel über die handelsüblichen Preise in einem ausgewiesenen staatlichen Geschäft, sonst ziehn Euch die Händler über den Tisch. Und handelt, was das Zeug hält.

Übrigens, der Mann, der sagte, uns zu kennen, dem glaubten wir . (noch)
Später wurden wir von einer Reiseleiterin aufgeklärt : Die Taxifahrer merken sich, aus welchem Hotel man kommt und stecken es dann den Händlern und erhalten von denen Geld für die Auskunft.

Diese kleinen Betrügereien sind ein negativer Aspekt unseres Tunesienurlaubs.

Ansonsten war alles sehr harmonisch. Die Leute sind sehr nett und gehen auf einen zu. Vor allem sind sie sehr kinderlieb. Fast jeder hatte ein nettes Wort oder eine Geste für unsere Kinder übrig.
In Tunesien bedeute, ein blondes Kind zu berühren, bringt Glück. Keine Angst, wenn ein Mann oder eine Frau Euerm Kind über den Kopf streichelt. Sie wollen nichts Böses.
Aber geht es um blonde Frauen, die allein anzutreffen sind... Die werden vor den jungen und älteren Männern wenig Ruhe haben. Ein Tip : Freundlich, aber BESTIMMT zurückweisen.

Was gibt es noch zu erzählen ?
Eine tolle Kamelsafari haben wir mitgemacht. Solche und andere Angebote gibt es in vielen, vielleicht auch in allen, Hotels.
Wer nicht auf einem Kamel reiten wollte, durfte es auf einem Esel. Keine Angst, es waren auch Pferdekutschen im Angebot. So ging es hinein in die Landschaft in der glühenden Sonne * schwärm *. Es war wirklich ganz schön heiß an diesem Tag, Anfang April.
Ziel war ein Beduinencamp. Ich denke es war nur für Touristen, aber absolut sehenswert. Dort wurde uns eine Beduinenhochzeit vorgespielt. Schauspieler waren die Gäste. Es war sehr unterhaltsam, weil sie es sehr lustig interpretiert haben.
Zum Mittag gab es frisches, vor unseren Augen gebackenes Fladenbrot.

In unserem Hotel bei Sousse und Umgebung hatten wir keinen langweiligen Tag.
Die Sonne war immer am Himmel. Nur im April bläst zum Teil immer ein kräftiger Wind, wie es uns die Einheimischen erzählten. Aber die Temperaturen liegen trotzdem bei 20-28 Grad, also hinein ins Mittelmeer. (Wasser etwa 17-19 Grad)
Einmal hat uns ein Sturm mit Gewitter und eins-zwei Regentropfen überrascht. Ging aber nur 10 Minuten.

Alles in Allem kann ich jedem eine Reise nach Tunesien empfehlen. Wir werden auf jeden Fall auch wieder in diese Gegend fliegen, da wir bei weitem nicht alles gesehen haben.

Ich hoffe ich habe Euch einen Einblick in meine Urlaubserfahrungen gegeben, so dass Ihr Euch nun selbst ein Urteil über Tunesien bilden könnt.
Mir hat es sehr gefallen.

Danke fürs Lesen und noch einen schönen Abend !