Sri Lanka Testbericht

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Erfahrungsbericht von olaiaga

Sri Lanka - eine Insel voller Überraschungen. Der Osten und Süden (Teil 1)

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

In meiner ersten Meinung, möchte ich ein paar Wörter über Sri Lanka
schreiben.
Vor einigen Monaten hatte ich das Glück mit meinem Mann die wunderschöne Insel zu besuchen. Die Reise begann mit einer zehnstündigen Verspätung, da die Air Lanka einige Probleme mit ihrer Maschine hatte, dafür war der Flug sehr angenehm. Vor dem Flughafen in Colombo standen viele Taxifahrer, die uns ihre Dienste anbaten. Wir ließen uns \"direkt\" nach Negombo fahren, ins Hotel mit einem \"traumhaftem\" Strand, welches wir in Deutschland für 2 Wochen buchten. Schon auf dem Weg, fiel uns, die Vielzahl der bewaffneten Soldaten und der Dreck der überall zu sehen war ein. Nach einigen Minuten wilder Fahrerei landeten wir (\"direkt\") in einem Reiseunternehmen, anstatt in unserem Hotel. Man bot uns viele verschiedene Ausflüge an und wollte uns einfach übers Ohr ziehen. Nach fast 24 Stunden sind wir endlich in Negombo angekommen. Leider mussten wir sofort feststellen, dass jemand
unseren \"Traumstand\" geklaut hat. Das Wasser war braun und der Sand schmutzig. Das einzige was unserem Prospekt einige Massen entsprach war das
Hotel.

Negombo und seine Strände zählen nicht zu der saubersten, die Stadt selbst
hat wenig zu bitten. Es gibt zwei, drei katholische Kirchen und tonnenweise
Müll, welches überall liegt. Die Umgebung ist von drei Religionen geprägt,
Islam, Buddhismus und dem Christentum. Sehr oft wird nach 22 Uhr der Strom ausgeschaltet, so dass man sich wie in einem Horrorfilm fühlt. Ausgeschlossen davon sind die Touristenviertel, wo das Nachtsleben bei 35 Grad, kalten Getränken und der leckerer einheimischen Küche richtig zu genießen ist. Es gibt einige Souvenirgeschäfte, deren Inhaber richtig aufdringlich sein können.

Tja, nach zwei Tagen hatten wir genug von den Kneipen und dem Swimmingpool
vor unserem Hotel. Wir entschieden uns spontan Negombo zu verlassen, um in
Richtung Süden zu fahren, einfach ins Blaue. Um 7 Uhr morgens standen wir
auf dem Busbahnhof und kauften zwei Tickets nach Colombo. Der Bus der ankam
sah aus, als ob er nach einem Kilometer auseinander fallen würde, da wir
aber prima gelaunt waren, stiegen wir ein und fuhren los.

Aus dem Marco Polo Reiseführer konnte man erfahren, dass die schönsten Strände sich im Süden der Insel befinden. Da wollte ich unbedingt hin, und zwar mit der Bahn. Als wir auf den Zug warteten, sprach uns ein einheimischer an. Er fragte, wo wir hin möchten und bot uns nach ein paar Sätzen eine Rundreise an. Am Anfang war ich sehr skeptisch. Der Typ sah nämlich, wie ein Teufel aus, schwarze Kopflookchen und gar keine Zähne im Mund. Als er meine Skepsis bemerkte, zeigte er mir ein Heft. Drin standen Berichte von Leuten aus verschiedenen Ländern, die eine Rundreise mit unserem Unbekannten gemacht haben. Einige Beiträge waren sehr interessant und nicht nur in der deutschen Sprache, sondern auch auf Englisch, Schwedisch, Chinesisch, Polnisch, Russisch u.a. Letztendlich entschieden wir uns für eine dreitägige Reise durch den Süden mit unserem neuem Reiseführer Karu (bedeutet auf singhalesisch Karl). Das war der Anfang einer großen und unvergesslichen Rundfahrt.

Zwei Stunden lang, fuhren wir bei 35 Grad mit einem schmutzigen und
stinkenden Zug, ohne Fenster und Tür, um in einer Ortschaft namens
Ambalangoda ausgestiegen. Als Karu uns sein Guest Haus zeigte, war ich
schwer enttäuscht. Überall waren Ameisen zu sehen und in den Fenstern gab es keine Scheiben nicht mal einen Moskitonetz (Standart in Sri Lanka), obwohl es von Moskitos nur so wimmelte. Es stand fest, hier werde ich keine einzige Nacht verbringen und möchte sofort weiter fahren. Womit aber? Karu wollte ein Auto besorgen, da er aber keinen Führerschein hatte, musste noch ein Fahrer her.
Stunde später tauchte Karu mit einem klimatisierten Bus und einem Fahrer auf. Hat sich tausend Mal für die lange Abwesenheit entschuldigt und stellte uns den Fahrer vor………(Crazy Driver) lautete die Übersetzung.

Nach zehn Minuten waren wir schon unterwegs und nach einer halben Stunde, waren alle bisherigen Unannehmlichkeiten vergessen, denn unser Fahrer war wirklich crazy.

Als erste Attraktion, wurde uns eine Edelsteingrube gezeigt, wo Mondsteine geschürft und bearbeitet werden. Eine sehr schwere Handarbeit, die 5 bis 10 Meter unter der Erde stattfindet. Die Arbeiter sind in einen Sieb und eine Schaufel ausgestattet und arbeiten 10 bis 14 Stunden täglich in einem sehr engen Kanal. Neben an gab es ein Laden, dort fand man eine große Auswahl an Saphiren, Turmalinen, Rubinen, Smaragden und Amethysten, die man kaufen konnte. Es war leider für uns armen viel zu teuer.
Danach sind wir zu einer Zuchtstation für Schildkröten gefahren, wo man in
den letzten Jahren tausender Schildkröten rettete. Man konnte die Tiere in die Hände nehmen, und einwenig mit denen kuscheln. Wenn man Glück hat, darf man einige ausgereifte und gesunde Exemplare zurück ins Ocean bringen. Es tat richtig gut zu sehen, dass in so einem armen Land auch etwas für die wunderschönen Tiere gemacht wird.

Nach so einem anstrengenden Tag wollten wir nur noch etwas essen und dann
ins Bett.

Die Übernachtung war bei einer norwegischen Familie, die vor paar Jahren nach Sri Lanka ausgewandert ist. Auf der grünen Insel, haben sie ihr Paradies gefunden. Weißer Sand, blaues Meer und Ruhe. Was braucht man mehr?

An dem zweitem Tag wollten wir etwas von dem Paradies kosten, wellenreiten, schwimmen, in der Sonne liegen, es war einfach Entspannung angesagt. Nachmittags besuchten wir eine Annanas und Kautschukplantage. Leider stellten wir überall fest, dass viele minderjährige Kinder bei den schwersten Arbeiten beschäftigt werden, es ist dort halt die Normalität. Abends gab es ein prima Essen mit Unmengen von singhaleschischem Bier namens „Elefant“

Der dritte Tag war der spannendste. Wir sind in die Stadt Galle gefahren. Dort gibt es eine Festung die in 16 Jh. von den Portugiesen an einem Felsen gebaut wurde. An der Mauer, die die Festung umringt, treffen sich Pärchen, um ein wenig von dem Alltag zu fliehen. Wir hatten das Glück eine singhalesische Hochzeit dort zu sehen, es war ein einmaliges Erlebnis, war mit unseren europäischen Sitten nicht zu tun hat. Danach zeigte uns Karu den größten Buddhatempel Sri Lankas in Katulawa. In dem Tempel versteckten sich die Mönche vor den portugiesischen Eroberer. Die Aussicht von dort ist herrlich, man sieht Reisfelder, den indischen Ocean und den nicht weit entfernten Dschungel. Nach einer vierstündigen Fahrt sind wir zurück in Negombo gelandet und haben keine Minute der Reise bereut.

Während der ganzen Zeit verstanden wir uns sehr gut mit Karu, deswegen verbrachten wir noch einige tolle Tage mit ihm, schon am nächsten Tag ging es nach Kandy und, und, und, davon erzähle ich aber im einem andern Bericht.

Jetzt möchte ich noch etwas zu den Kosten schreiben. Es war super billig, wir hatten 250DM bezahlt, 2 Personen incl. Auto, Benzin, 2*Übernachtungen, Fahrer und unseren lieben Karu. Ich möchte es jedem empfählen, der die Mut hat, etwas in einem fremden Land auf eigene Faust zu unternehmen. In den Südprovinzen merkt man nichts von dem Krieg, der seit Jahren die Insel in zwei Teile trennt. Obwohl es vier Religionen auf Sri Lanka gibt, leben die Menschen friedlich untereinander. An den Dreck, der leider fast überall zu sehen ist, gewöhnt man sich schnell. Vorauf man allerdings achten sollte, ist das Wasser (nur in Geschäften kaufen!!) und das Essen (nur saubere Restaurants sind zu empfählen). Es ist ein exotisches und an vielen Stellen noch unberührtes Land. Ich bin mir sicher, dass ich die Insel noch einmal besuchen werde.

Es ist meine erste Meinung deswegen kommentiert die bitte reichlich, damit ich mich künftig bessern kann.

Danke und Gruß

olaiaga

PS. Ich bin unter dem gleichen Namen bei Yoopi, Ciao, eComments und DooYoo Mitglied.


----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-08-26 23:23:01 mit dem Titel Sri Lanka – ein Land der Tempel (Teil 2)

Es ist nicht sehr lange her, als mein Mann und ich einen der schönsten Urlaubsziele besuchten, es handelt sich um Sri Lanka. Heute möchte ich das Landesinnere und die Stadt Kandy schildern, die uns sehr gefallen aber auch etwas überrascht haben. Ich habe bereits den Westen und Süden dieses Paradieses in ausführlich beschrieben.(sehe: „Sri Lanka - eine Insel voller Überraschungen. Teil 1“

Allgemeine Informationen über Sri Lanka.

Die Insel Sri Lanka trägt offiziell diesen Namen erst seit 1972, früher hieß sie Ceylon, sie liegt ca. 50 km südlich von Indien und wird durch den Indischen Ocean umringt. Die 18 Millionen Einwohner, die auf der Insel leben, sind in zwei Bevölkerungsgruppen aufgeteilt. Die größte Gruppe mit ca. 70% sind Singhalesen, deren Sprache natürlich singhalesisch ist. Außer einigen Christen, die überwiegend um die Stadt Negombo leben und ein paar Muslimische Siedlungen, die sich im Süden und Osten der Insel befinden, sind Singhalesen Buddhisten. Die zweitgrößte Bevölkerungsgruppe ca. 20%, besteht aus Tamilen, dieses Volk bewohnt den Norden und Nordosten. Tamilen sprechen tamilisch und sind überwiegend Hindus. Die beiden Völker bekämpfen sich gegenseitig seit vielen Jahren, wodurch Sri Lanka in zwei Teile gesplittert ist.
Die offizielle Hauptstadt ist Colombo. Ceylon ist erst seit 1948 unabhängig und war anfangs eine portugiesische und dann holländische Kolonie, danach die letzen 150 Jahre ist Ceylon eine Britische Kronkolonie gewesen, wodurch Englisch eine sehr verbreitete Sprache ist. Für die Touristen ist es selbstverständlich vom Vorteil, da in jedem Geschäft es Zeitschriften auf English gibt und jeder Kellner kann sich in dieser Sprache verständigen kann. Der Norden und Osten ist für die Besucher sehr gefährlich, deswegen befinden sich die Touristencenter im Westen und Südwesten, sowie um die Städte Kandy und Ratnapura, die im Landesinneren liegen. Die Landeswährung ist der Rupie, welches man offiziell in jedem Hotel eintauschen kann, allerdings einen etwas besseren Kurs bekommt man in Juweliergeschäften, die in den Touristenstädten reichlich vorhanden sind (Achtung der umtausch dort ist illegal!!!).

Es dürfte fürs erste reichen, denn die detaillierten Informationen, in jedem vernünftigen Reiseführer zu nachlesen sind.

Durch einen Zufall lernten wir am Bahnhof in Colombo, einen einheimischen Mann namens Karu kennen, mit dem wir quer durch die ganze Insel in einem klimatisierten Auto gefahren sind. Den ersten Teil unserer Rundreise hatten wir bereits hinter sich (sehe Teil 1) und sind nur zu einem kleinem Zwischenstop nach Negombo gekommen, wo sich unseres Hotel befand, in dem wir ursprünglich den ganzen Urlaub verbringen wollten.

Morgens nach dem die Strapazen des Südens ausgeschlafen waren, packte ich ein paar frische Klamotten und weiter ging die wilde Fahrt. Als erstes Ziel war Pinnawella vorgesehen. Die kleine Ortschaft liegt in einer leicht hügligen Gegend und ist wegen einem Elefanten Weisenhaus in ganzem Land bekannt. Jeden Tag um derselben Zeit (etwa 10-11.30 Uhr) kann man die kleinen Elefanten beim füttern mit der Babyflasche (fünf Liter *g*) bewundern. Danach werden die süßen in dem Oyafluß gründlich gebadet. Eine prima Abwechslung die umgerechnet nur 2,5€ pro Person kostete. Als nächstes haben wir den Botanischen Garten Peradeniya anvisiert. Der Park wird von Pflanzenliebhaber als der schönste botanische Garten der Welt genant, er ist nur 6 km vom Zentrum Kandy entfernt und der Eintritt kostete 5€. Ein Besuch lohnt sich auf jeden fall, man sollte sich allerdings reichlich Zeit reservieren, denn ein Spaziergang ca. 4 Stunden dauert. In der nähe von Kandy haben wir dann übernachtet. Karus Bekannten, die erstaunlicherweise eine sehr gepflegte Pension führten, waren sehr nett, leider sprachen sie kein Englisch.

Am zweiten Tag sind wir nach Kandy, die kulturelle Hauptstadt Sri Lankas, gefahren. Im Mittelpunkt stand, der Besuch des Zahntempels (Dalada Maligawa). In dem Tempel wird angeblich der Eckzahn Buddhas gehütet, wodurch unendliche Mengen von Gläubigen diese Stelle täglich besuchen. Von Außen sieht das Gebäude sehr ungepflegt aus und wird von vielen Soldaten überwacht, was den Besucher misstrauisch einstimmt. Wenn man aber die zahlreichen Kontrollen vorbeipassiert hat und in das Innere gelingt, erkennt man die wahre Pracht des Tempels. Die Innenbeleuchtung ist übrigens von der BRD gespendet worden. Danach hatten wir einige Hindutempel besucht, die alle sehr schön waren aber bei 40 Grad und 5 Stunden Lauferei auf uns ziemlich monoton wirkten. Abends gab es, wie jeden Tag, ein tolles essen (Chicken Curry - lecker)und einige Liter Bier um die Wasserreserven aufzufrischen.

Der dritte Tag war faszinierend. Morgens fuhren wir in die Bergen (ca. 1000m hoch)um eine Teeplantage zu besichtigen. Ich hatte das erste Mal im leben gesehen wie der Tee hergestellt wird. Erstaunlich war, dass alle Arbeiter, die die Tee Blätter pflückten, ständig unter Drogen standen. Wegen der ernormen Hitze, kauen sie Blätter einer in Europa unbekannten Pflanze (den Namen kann ich nicht mal aussprechen), die angeblich den Durst mildern sollen, die Nebenwirkungen kann sich wohl jeder denken, kaum einer ist ansprechbar. Die gepflückten Blätter werden getrocknet und geschnitten, daraus entsteht einer den bekanntesten Teesorten der Welt, der Ceylon Tee. In den Teefabriken kann man sehr günstig (ca. 5€ für 500gr.) hervorragende Qualität des Tee ergattern. Wir haben gleich 2 kg gekauft und jeder in der Familie, dem wir ein Beutel schenkten, lobt uns bis heute. Nachmittags besuchten wir Wasserfälle in der nähe von der Stadt Ratnapura. Ein herrliche Anblick, das Wasser fließt mitten aus dem Dschungel und fällt aus 20m Hoche in einen kleinen See in dem man baden kann. Wir entschlossen uns, dort in einem Restaurant mit Hotel zu Übernachten, denn am letzten Tag war eine rissige Anstrengung angesagt.

Der vierte Tag war eine Quälerei. Wir bestiegen einen Berg namens Adam’s Peak (2243m). Man musste über 4500 Stufen überwältigen (ein Horror). Doch ich verspreche euch, wenn man den Gipfel erreicht hat, vergisst man sofort den anstrengenden Weg, den man hinterlegt hat, ohne Worte - gigantisch. Der Berg ist ein Relikt für Buddhisten, Hindus und Muslime. Die Buddhisten glauben, dass eine Vertiefung im Gestein, der Fußabdruck Buddhas ist. Die Hindus meinen Widerrum, dass dieses Abdruck dem Shiva zu zuschreiben ist. Ab Dezember bis Ende März besteigen einige hundert Pilger den Berg, um pünktlich bei Sonnenaufgang am Gipfel zu sein und an den Gebeten teil zunehmen.
Während der Rückfahrt, hielt der Fahrer mehrmals an, um uns die Möglichkeit zu geben, die wunderschöne Natur zu fotografieren. Nach drei Stunden sind wir heil in Negombo angekommen und konnten uns von Karu nur sehr schwer verabschieden. Der zweite Part unserer Rundreise hat uns 100€ gekostet, incl. Auto, Übernachtung und Benzin. Es macht ca. 12,5€ pro Person am Tag, wo gibt es schon so etwas - nur auf dieser Insel.

Fazit

Mir persönlich hat das Landesinnere besser als die Küste gefallen, obwohl es alle 20 km Kontrollpunkte gab, fühlte ich mich sicher. Die Menschen sind sehr freundlich und leben friedlich unter einander. Durch das profitable Teegeschäft (und das kauen der Blätter *g*) geht es den Menschen besser als an der Küste, man sieht nicht die Verschmutzung und die Müllbergen, die an den Stränden sehr ins Auge stechen. Die Natur ist einmalig und das Klima verträglicher. Ich kann es nur jedem empfehlen, die Insel mal zu besuchen. Wenn man allerdings eine Rundreise machen möchte, soll man die vor Ort buchen. Mit einem einheimischen Reiseführer ist sie dann viel günstiger und interessanter. Für mich steht Sri Lanka ganz oben auf der Urlaubsliste.

Gruß
olaiaga

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