Sri Lanka Testbericht

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Erfahrungsbericht von maertens

himmlisches Paradies oder tropische Hölle?

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Reichlich 9 Stunden dauert der Flug auf jene Insel, die wie ein Tautropfen am Indischen Subkontinent hängt. Eine Insel so vielfältig und widersprüchlich, wie ich sie selten gesehen habe. Aber zunächst einige statistische Angaben. Die Insel hat eine Fläche von 65.500 m², 19 Millionen Menschen leben auf ihr mehr oder weniger friedlich zusammen. Die Bevölkerung setzt sich zusammen aus 74% Singhalesen, 18% Tamilen, 7% Sri Lanka Moors. Das Pro-Kopf-Jahreseinkommen liegt bei 1.035 DM. Noch erwähnenswert finde ich die Tatsache, dass Sri Lanka eine Demokratische Sozialistische Republik ist.

Kommt man als Tourist auf dem Flughafen Colombo an, wird man meist mit dem Bus zu den Hotels im Süd-Westen der Insel gebracht. Und hierbei kann man das erste Erlebnis haben, den die Fahrt geht durch Colombo, die größte Stadt von Sri Lanka. Hauptstadt ist übrigends Kotte, ein Vorort von Colombo. Zwar ist die Stadt gar nicht so groß (nur 1,9 Mio. Einwohner), aber das Chaos ist unvorstellbar. Die Straßen sind voller Fahrzeuge, es gibt keine Regeln, alles ist verstopft weil jeder einfach fährt. Die Durchschnittsgeschwindigkeit mag vielleicht 3 km/h betragen. So hat man genügend Zeit, einen ersten Eindruck von Land und Leuten zu bekommen. Asiatische Gelassenheit im Chaos, Arm und Reich, tropische Vegetation, Müll, Tempel und Dagobas, jene einer Pickelhaube ähnlichen Gebäude.
Einmal im Hotel angekommen (wir waren in Bentota) wird man sicherlich erst einmal Ruhe brauchen, denn der Flug und die Klimaveränderung ermüden. Gottseidank beträgt die Zeitverschiebung nur 5 Stunden. Aber das feuchtheiße Klima ist schon gewöhnungsbedürftig. Deshalb unbedingt leichte durchlässige Baumwollkleidung mitnehmen.
Die Hotelanlagen haben gewöhnlich einen guten Standart, Service und Freundlichkeit wird großgeschrieben. Die Strände sind sauber, allerdings versuchen einem ständig Beachboys oder Kinder etwas zu verkaufen oder Trips an den Mann zu bringen. Schon an den Ausgängen der Hotels wird jeder Tourist belagert, da muss man schon etwas Nerven mitbringen. Preisvergleiche lohnen sich hier allerdings auch, also wenn schon etwas kaufen, dann feilschen und noch mal woanders umgucken.

Wir haben unsere Ausflüge immer bei Einheimischen gebucht und gute Erfahrungen damit gemacht. Einerseits ist der Preis viel niedriger als im Hotel, andererseits kann man individuell Reiserouten absprechen, die Erfahrungen der Einheimischen nutzen. Selbst Kontakt zu den Familien der Fahrern etc. ist normal und uns nicht nur einmal passiert. Eine Einladung auf einen Kaffee oder zum Toddy ist nicht selten.

Toddy:
Jetzt fragt sich jeder: Was ist Toddy? Nun, gegorener Palmsaft. Quasi das Bier der Einheimischen. Der Palmsaft wird aus den Palmblüten jeden morgen gezapft (morgens um sechs, unbedingt mal den Kletterkünstlern zuschauen!) Mittags ist Toddy noch süßlich und wenig alkoholisch, nachmittags ist der restliche Zucker vergoren und der Genuss einer Schale kann einem schon gefährlich werden. Sollte man unbedingt mal probieren, auch wenn der Geschmack gewöhnungsbedürftig ist. Man bekommt ihn in den Ortschaften an wackligen Holzständen, an denen vorwiegend Männer rumlungern. Wer es etwas stärker mag sollte der Arak probieren, das Nationalgetränk, destilliert aus Toddy.

Küche:
Die ist sehr vielfältig, hervorzuheben sind die hervorragenden Fisch und Currygerichte. Oft wird sehr scharf gekocht. Vorsicht wenn der Kellner fragt, ob man „doubele deviled“ haben will. Das ist wirklich etwas für scharfe Typen!


TukTuk:
Bestes Transportmittel für kurze und mittellange Strecken. Auf drei Rädern geht es teils abenteuerlich über feldwege und über Straße. Unbedingt vorher den Pries aushandeln!

Ausflüge
Man sollte den Urlaub in Sri Lanka unbedingt mit Ausflügen oder Rundreisen verbinden. Die Insel ist so wunderschön, dass es ein Verbrechen wäre, nicht wenigstens einen Bruchteil davon zu sehen. Die Vielfalt der Tier und- Pflanzenwelt ist immens, hier wächst buchstäblich alles, was man so kennt: Tee, Kaffee, Ananas, Vanille, Pfeffer, Zimt, ... man kann es nicht alles aufzählen. Bei den Tieren sind natürlich die zahlreichen Elefanten, Affen, Wasserbüffel, Kühe und Vögel hervorzuheben. Folgende Sehenswürdigkeiten sollte man unbedingt sehen:
Dambulla - ein Höhlentempel mit wundervollen Buddafiguren;
Festung Sigiriya- abenteuerlicher Aufstieg auf den Felsen und die Festungsanlagen, wunderschöne Ausblicke, uralte Zeichnungen der „Wolkenmädchen
Pinnawela- Elephantenwaisenhaus; zwar extrem touristisch vermarktet, aber sehenswert
Kandy- ehemalige Königsstadt mit Zahntempel- dem größten Heiligtum der Insel, ebenfalls sehenswert, der botanische Garten.
Polonnaruwa- riesige Buddafiguren, Königstempel etc.
Bergbesteigung des Adam’s Peak zusammen mit zahlreichen Pilgern zum Bergheiligtum
kleiner Adam’s Peak mit Mangrovenfahrt

Ich verzichte hier auf eine weitere Beschreibung der Sehenswürdigkeiten, derer gibt es Unmassen und dazu sollte man sich einen Reiseführer kaufen. Ansonsten unbedingt mal eine Gewürz- und Teeplantage besuchen, damit man endlich mal sieht, womit man da immer so würzt.

Sicherheit:
Ich zitiere hier einfach einmal das Auswärtige Amt: „Der seit 1983 andauernde bewaffnete Konflikt zwischen Regierungstruppen und LTTE-Separatisten hat u.a. massive militärische Kampfhandlungen auf der Jaffna-Halbinsel zur Folge. Touristische Reisen in den Norden (nördlich von Anuradhapura und östlich von Polonaruwa) sowie in den Osten (Landweg nach Trincomalee, Batticaloa und Ampara) sollten deshalb unbedingt unterbleiben.“
In den Touristengebieten ist man relativ sicher, in Colombo sollte man etwas vorsichtiger sein und Menschenansammlungen meiden. Uns ist es tatsächlich passiert, am Tag einer Bombenanschlages in der Stadt zu sein. Allerdings nicht dort, wo es passierte.

Gesundheitsvorsorge:
Unbedingt gegen Tetanus und Hepatitis impfen lassen. Diphtherie, Polioimpfung sollte selbstverständlich sein. Gegen Malaria eine Prophylaxe mit Tabletten rechtzeitig vor Reiseantritt beginnen.

weitere kleine Tipps:
- Kleine Dollarscheine als Trinkgeld mitnehmen. Eine raschelnde Dollarnote wirkt mehr als 2 DM oder so.
- Taschenlampe kann sehr sinnvoll sein, Straßenbeleuchtung ist eher die wenig verbreitet, bei Ausflügen in Höhlen usw. sinnvoll
- Auslandkrankenversicherung abschließen! Unbedingt auf Rückholversicherung achten. Ich selbst hatte ein kleines Problem mit einer schmerzhaften Ohrentzündung, welche durch eine einheimische Ärztin behandelt wurde. Das Geld kann man sich nur über eine solche Versicherung zurückholen.

Na dann kanns ja losgehen- Viel Spass!

15 Bewertungen, 2 Kommentare

  • KeksXP

    24.06.2003, 20:15 Uhr von KeksXP
    Bewertung: sehr hilfreich

    Schöner und informativer Reisebericht!

  • legendre

    28.03.2002, 15:08 Uhr von legendre
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sehr interessanter und ausführlicher Bericht. Nach den jüngsten Anschlägen hätte ich bei einer solchen Reise aber meine Bedenken. Gruss legendre